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Pulsnitzer Wochenblatt 1elegr.-6dr.: Wochenblatt Pulsnitz Vszirks-Nnzsigsr Fernsprecher: Nr. 18. 5lmts des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Inserate kür denselben rag sind bis vormittags lOUHr aufzugeben. Vie künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalprsis l 0 pk. Reklame 25 Pf. Sei XVisderholungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larif. Lrküllungsort ist Pulsnitz. und Zeitung blatt erscheint: Dienstag,Donnerstag u.Sonnabend. Mit „INuftr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Vellage" und „§ür Saus und Ssrd". Nbonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 125 bei kreier Zustellung ins Saus, Lurch die Post bezogen Mk. 1.4t. Q—umkassend Lie Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M.S., Vollung, Srotzröhrsdork, vretnig, Sauswalde, Ohorn, Obersteina, Dieder- "IblöUtUU lur O6u ltll1I5g6richI5U6ZUr^ PUt5Uto, steina,XVeitzbach,Ober-u.viederlichtenau,?rieLersdork-rhiemendorf, Mittelbach,Orotznaundork, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdork. Druck und Verlag von L. L Sörslsr s Crven (Inh.: Z. IV. Mohr). Lxpedition: Pulsnitz, vismarckplatz vr. 265. Verantwortlicher Redakteur: I. W. Mohr in Pulsnitz. Mr. 6« Dienstag, dm 24. Mai 1910. bocli Pniedpicb üugutt! 62. Jahrgang. Die Fahnen wehen und die Glocken klingen, Festjubel braust um Sachsens Königsthron, Und tausendfache Freudengrüße dringen Zu Dir, Du hochgemuter WettinSsohn! Heil, König Dir! Du stolzer, kühner Degen, ff Dir edler Fürst, der Du mit starker Hand 4 Zu Deines Volkes Wohlfahrt, Glück und Segen ff Ein Schutzherr bist dem teuren Vaterland! 4 Hoch, König Dir! Tatkräftig stets beflissen DeS Herrschertums, so schwer und voller Müh'n, Schirmst Du die Arbeit, förderst Kunst und Wissen, Und läßt Verkehr und Handel froh erblüh'n! Heil, Hönig Dir! "Gott möge Dich erhalten So fest und gut, und glücklich wie bisher, Daß segensreich noch lang' Du mögest walten, Dem Volk zum Glück, dem Land zum Ruhm und Ehr'! V. Werner. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Zigarrensabrikanten Otto Cmll ITlLdlsr in Großröhrsdorf wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im VergleichS- ^ermine vom Ll. April 1910 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom selben Tage bestätigt worden ist. PuLsntH, den 19. Mat 1910. KSnigNckss Nmlsgerickt. Arbeitsnachweis. Gesucht werden: 1 älterer, -verheirateter Mann als Hofewächter, dessen Frau die Fütterung des Jungviehs und der Schweine übernimmt, von H. Schäfer, Rittergut Möhrsdorf, Post Bischheim i. Sa. .1 unverheirateter Vogt für 1. Juli, eventuell früher, von Scheunert, Pachter, Obergersdorf bei Bischheim i. Sa. Das Wichtiger. Die nationalliberale Fraktion des sächsischen Landtags erklärt, daß sie das Verhalten Langhammers in der Tiag-Affäre nicht als einwandfrei ansehen ckönne Dir Fabrik der Vereinigten Bautzner Papierfabriken Ri Obergurig ist am Sonntag niedergebrannt. Der Kaiser hat vor seiner Abreffe von England dem englischen Volke für den Ausdruck seiner Sym pathie gedankt. Der Deutsche Flottenverein hielt am Sonntag in Berlin seine LV. ordentliche Generalversammlung ab. Die Evangelischen Arbeitervereine Deutschlands wähl ten zum Ort ihrer nächsten Tagung Leipzig. Infolge Kurzschlusses entstand in einem der städtischen Elektrizitätswerke in München ein Brand, durch den das Werk zerstört wurde Als Ort der nächstjährigen Tagung des Internatio nalen Preßkongresses wurde Rom Hewählt. Die Ankunft des Grafen Zeppelin in einem seiner Luftkreuzer vor dem Schönbrunner' Schlosse ist mit Genehmigung des Kaisers Franz Joseph auf den 10. Juni festgesetzt worden. (S. Tagesgesch.) Das dänische Ministerium beschloß seine Demission. Zwischen den Regierungen in Berlin, London und Petersburg sollen Verhandlungen zu gütlicher Re gelung der persischen Frage emgeleitet wsrden sein. Nm Geburtstage -es Königs. Unser geliebter König Friedrich August vollendet an diesem Mittwoch, den 25. Mat, sein 45. Lebensjahr, also auf der Höhe vollster männlicher Kraft stehend. Der hohe Herr kann seinen 45 Geburtstag erfreulicherweise in bester Gesundheit, in ungebrochener körperlicher Rüstig keit und ausgezeichneter geistiger Frische begehen, noch wie vor geliebt und verehrt von seinem Sachsenvolke. Denn längst weiß man es ja in allen Kreisen und Schich ten der sächsischen Bevölkerung, wie ernst König Fried rich August die mannigfachen Aufgaben und Pflichten seines so verantwortlichen Herrscheramtes nimmt, wie unablässig er bemüht ist, sich über das, was dem Fort schritte und Gedeihen seines Volkes und Landes frommt, zu unterrichten, wie er sich stetig bestrebt, die Wohlfahrt Sachsens auf allen Gebieten Les öffentlichen Lebens zu fördern. Doch König Friedrich August ist nicht nur ein zielbewußter, tatkräftiger Herrscher, erfüllt mit echtem modernen Geiste, sondern auch Soldat mit Leib und Seele, ein kühner und erfolgreicher Jäger, ein ausdauern der und für die Schönheiten der Natur begeisterter Tou rist. Schließlich bedarf es wohl kaum einer besonderen Erwähnung, daß auch er, gleich den meisten seiner Vor gänger auf Wettins Throne, der Kunst wie der Wissen schaft ein huldreicher Förderer und Schirmer ist, während er ferner den Armen und Elenden im Lande ein allzeit zum Geben bereiter mildtätiger Helfer ist. Am glück- ltchsten aber fühlt sich König Friedrich August in seinem Familienkreise, seinen Kindern ist er, wie bekannt, der liebevollste und sorgsamste Vater; zugleich unterhält er Hu seinem Bruder, dem Prinzen Georg, und dessen Ge mahlin, die herzlichsten Beziehungen. Lebhaften Anteil nimmt der König Friedrich August an allen Fragen der Reichspolitik, wie dies ganz seiner wahrhaft deutschen, patriotischen Gesinnung entspricht. Mit den meisten der deutschen Bundesfürsten verbinden ihn die Bande per sönlicher Freundschaft, ebenso mit Kaiser Wilhelm selbst; der König unterläßt es deshalb auch nie, den erlauchten Schirmherrn des Reiches zu dessen Geburtstage stets per sönlich im Berlin r Residenzschlosse zu beglückwünschen. In glücklichsten Verhältnissen, gesund an Leib und Seele, geliebt von seinem Volke, hochgeachtet im Reiche, tritt König Friedrich August jetzt in sein 46. Lebensjahr ein. Möge es dem so sympathischen Herrscher in jeder Bezie- hung ein recht segensreiche? sein. OertNcbss und Sücdsrscbss. Pulsnitz. Der Halleysche Komet, auf den der TMel des Chakespeareschen Lustspiels patzt: „Viel Lärm um nichts", hat sich auch den Astronomen bisher nur als ein schwaches, verwaschenes Fleckchen gezeigt, und die wenigen Laien, die ihn bisher mit bloßem Auge gesehen haben wollen, haben möglicherweise irgend einen Fixstern sie^enLer Grüße für den vielberufenen Weltenbummler an gesehen. ES wird von fachmännischer Seite auch für aus geschlossen erklärt, daß sich der Komet noch zu einer glän zenden Erscheinung heranwachsen wird. Störungen der Nachtruhe sollte man sich seinetwegen also nicht weiter zumuten; der Komet hat ohnehin schon Berufenen wie Unberufenen schlaflose Nächte genug bereitet. — Einem älteren Herrn in Berlin, der ihn von der Bank eines öffentlichen Platzes aus beobachten wollte und bei seinem vergeblichen Bemühen sanft eingeschlummert war, wurden die goldene Uhr und Kette gestohlen. Pulsnitz. (Gemeindebeamtenversammlung.) Vorigen Sonntag sand im hiesigen Ratskeller unter Vor sitz des Herrn StadtkämmererS Pohle-Kamenz die dies jährige Frühjahrsversammlung der zum Bereinsbezirk Bischofswerda gehörigen Gemeindebeamten statt. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung unter begrüßenden Wor ten, hierbei dem Wunsche Ausdruck gebend, daß die Be ratungen guten Erfolg haben möchten und übermittelte zugleich Herrn Kontrolleur Meißner-Bischofswerda die Glüchwünsche des Bezirks zum 25jährigen Dienstjubtläum, worauf Herr Stadtkassierer Töllner-Pulsnitz den Will kommengruß der dortigen Kollegen entbot. Alsdann wurde in die Beratungen eingetreten und zu Punkt 1 derselben die Tagesordnung zu der am 12. Juni d. I. in Grimma stattstndenden Hauptversammlung des Ver eins sächsischer Gemeindebeamten besprochen. Mit der von einem Vereinsbezirke vorgeschlagenen Einrichtung von Preßausschüssen in den einzelnen Bezirken und Ortsgruppen, deren Zweck dah'n geht, dem Vereinsorgan geeigneten Stoff zu übermitteln und diesem überhaupt unterstützend zur Seite zu stehen, konnte sich die Ver sammlung nicht einverstanden erklären, sie hielt vielmehr einen PreßauSschuß am Sitze des Direktoriums unter den gegenwärtigen Verhältnissen für vollauf genügend. Was die in Anregung gebrachte Erlassung eines Preisaus schreibens wegen Vereinfachung der Verwal tungsgeschäfte anlangt, so war man wohl grund sätzlich hierfür, konnte jedoch für Verwilligung von Ver einsmitteln zu diesem Zweck nicht eintreten. Die ander wärts eingeführten Fortbildungskurse für die jüngere Beamtenschaft kann man im Bezirke Bischofswerda wegen der ungünstigen Lage der einzelnen Orte zueinander leider nicht ins Leben rufen, beschloß aber, in Zukunft eine 3. Bezirksversammlung abzuhalten. Im übrigen hielt man die Fortbildungsfrage für Sache der einzelnen Be zirke und Ortsgruppen und konnte insbesondere die In anspruchnahme von Mitteln hierzu aus der LandeSvereinS lasse nicht gutheißen. Die Versammlung versprach sich von einem Ausbau der beiden sächsischen Ge meindebeamtenschulen zu einem dreijährigen Kursus große Vorteile und erachtete es für wünschenswert, daß ein erfolgreicher Besuch dieser Schulen zum einjährig- freiwilligen Militärdienste berechtigen möchte. Eine Ver legung des Direktoriumsitzes von Leipzig nach Dresden, wie sie kürzlich erneut angeregt worden war, hielt man nicht für notwendig. Der bisherige Vorsitzende wie auch dessen Stellvertreter, Herr Stadtkassierer Töllner-PulSnitz, wurden für die nächsten drei Jahre einhellig wieder gewählt. Auf Anfrage des Vorsitzenden erbot sich ein Pulsnitzer, in der nächsten Bezirksversammlung einen Vortrag über ein Thema aus dem Bereiche der Gemcinde- verwaltuvg zu halten, worauf die Versammlung ge schlossen wurde. v—«. Pulsnitz. (Fra uen-V ortrag.) Auf dem Gebiete der Gesundheitslehre und -Pflege ist in unserem Orte wohl schon mancher Vortrag gehalten worden, doch so tiefgründig, anschaulich und trotz aller offenen Wahrheits darlegung vom Geiste der Ethik erfüllt, ist speziell für unsere Frauenwelt wohl noch kein Vortrag gehalten wor den, wie es am Montag im „Grauen Wolf" von der als Begründerin wissenschaftlicher SchönheitS- und Gesund heitspflege bekannten Anita van Velsen geschehen ist. Sie, sagte: Wir können nicht schön sein ohne gesund zu sein, Gesundheit und Schönheit gehen Hand in Hand. ES wurden auch wirksame, leicht auszuführende Methoden zur SchönheitS- und Gesundheitspflege kundgegeben. Der Vortrag war von ca. 500 Frauen und Mädchen besucht. Die Vortragende erntete sür ihren 2 stündigen inhaltrei chen Vortrag stürmischen Beifall. Pulsnitz. An dem Geburtstage Sr. Majestät des Königs von Sachsen, sind die hiesigen Rats-, Kassen- und StandeSamtSlokalitäten von 12 Uhr mittags ab für den Geschäftsverkehr geschlossen. Pulsnitz Am 25. d. M., zum Geburtstage Sr. Maj deS Königs, bleibt das hiesige Nebenzollamt geschlossen. Pulsnitz. Gelegentlich der vorigen Sonntag abge haltenen MonatSverfammlung des hiesigen K. S. Mili tärvereins wurde dem derzeitigen Kassierer, Herrn Schlosser- meister Kurth, welcher schon 30 Jahre dem Vorstande der K. S. Militärvereins angehöri und Kriegsteilnehmer von 1870/71 ist, vom Herrn Bürgermeister vr. Michael in feierlicher Weise die Friedrich August Medaille in Silber