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WW sör Ht WchW Kmtchu-lWmiW Wo, ftr KSmM MszM und den Mnl zu ItMMz i. Z«. Berantwortticher Redakteur: Ernst Roßberg la Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankeuhfrg i. > > Donnerstag, »eu 5 November 1S14 73. Lahrgan« sechzig Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tage« bestraft wird, hiermit noch angewiesen auf Einhaltung der Polizeistunde streng zu achten. Flöha und Frankenberg, den 3. November 1914. Lie Königliche AmtShaxptmaunfchaft. Ler Stavtrat zu Arankeubevg. < de-^XII. Armeekorps hat die Pollieistuude Echautwirt chafte« bis auf weiteres auf 2 Uhr nachts fest, g^tzt. Die Verordnung tritt sofort in Kraft. .EinEtt der Polizeistunde in den Schaflkstätten anwesenden es sich teilweise Eingebürgert hat,' einen Zriftaum Übet vir gebotene Polizei- währen zum Austrinken und Lerzehren der bestellten Getränke und Speisen zu ge- amtShautztmannschaftliche Bezirk Flöha in Frage kommt, werden die Orts- polizrchehörden mtter HinwetS auf 8 366 des Reichsstrafgesetzbuches, wonach jeder, der in einer Schankstube oder an einem öffentlichen BrrgnügungSorte über die gebotene Polizeistunde hinaus Drrweilt, ungeachtet der Wirt, sein Vertreter oder ein Polizeibeamter ihn zum Fort- gehen aufgesordnt hat, mit Geldstrafe bis zu fünfzehn Mark, und jeder Wirt, der das Ver weilen seiner Gäste über die gebotene Polizeistunde hinaus duldet, mit Geldstrafe bis zu Holzversteigerung ans Planer Staatsforstrevier. Gasthaus „ForsthauS" i« Plaue. Oivnwüag, Kon lO. Gouonndon IS54, uonin. /,lv Ukoi 3700 Stämme, 8041 Klötze, 1396 Derbstangen, «20 R«lS- stangen; nookni. Ukni 3^/, rm Brennscheite, 3,6 rm Brennknüppel, u. 33 rm Aestr; Reyierteile: Struth, Kuhstein, Oederaner! Wald, Roith, Zcisigwald und Sechsruthen. «gl. Korstrevterverwaltu»- Plaue und «gl. Forftreutamt Augustusburg. Tcrgesbevieht dev obersten ^eevesleitnng (Amtlich.) n Grotzes Ha^HquarMr!, 4HNovember, vormittags. Unsere Angriffe auf Appm nördlich Arras und östlich Soissous schreiten langsam aber erfolgreich vorwärts. Südlich Verdun vvd in den Vogesen wurden französische Angriffe abgewiesen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat fich nichts wesentliches ereignet. * gestrige TagrSbtticht der obersten Heerrsverwal- tung, die in ihren Mitteilungen sehr vorstchtig zu sein pfiegt, klingt recht zuversichtlich. Urberall stehm unser« Truppen tm sortschreiteude« Angriff. Das Ueberschwemmen der Gegend von Nteuport wird dem Gegner ebenso wenig nützen, wie «8 uns schadtte. Ohne jeglichen Verlust konnten unsere Truppm au- dem Überschwemmten Gebiet herausgenommen werden — ein glänzendes ZeugnlS für die Umsicht unserer Heeresleitung. Auch daß die Franzosen zwischen Verdun und Toul deutsche Uniformstücke imlegten, wird ohne Einfluß bleiben. Dieses Gebaren muß aber den Anschein erwecken, als ob die Fran- dem letzten Loch« Pfiffen und nun mit allen Mitteln retten, - was zu retten ist. Noch gemeiner ist das Vorgehen der Ruffin, welche die Zivilbevölkerung vor sich vertreiben, um sich selbst vor den feindlichen Kugeln zu schützen. Pfui Teufel! Und mit solchem Pack müssen unsere durchaus ehrlich vorgehrnden Soldaten Krieg führen. Es ist und bleibt wahr und wird täglich ausS neue bestätigt: Deutsch land kämpft für di« Kultur! Unser« Erfolg« im Westen gibt auch der französische Tagesbericht zu. Der amtliche französische Bericht vom 3. November lautet: In Belgien und Nordfrankrrich wurden di« dtUtschen Angriff« gleich heftig fortgesetzt, nament lich gegen die Vorstädte von ArraS und LihonS, aber ohne Erfolg. Die Verbündeten rückten zwischen D xmuiden und LYS und ebenso an der AiSne in der Richtung auf Tracy le Val vor. Di« Tätigkeit der deutschen schweren Artillerie ist s«U gestern viel heftiger geworden. Bei! Reims, zwischen den Argonnen und der MaüS, auf den Maasflügrln und in den Vogesen nahm der Feind einige Höhen wieder ein, die den Engpaß von Salut Marie beherrschen, und rückte gegen Baüdrfvpt vor/ Hier ist «igenHich aller zugegeben, was der deutsche Ge neralstab gemüdet hat. Die Ueberschwemmung bei Apern dehnt sich noch mehr aus, wodurch die Operationen sehr schwierig werden. Dix- mutdrv ist in den Kämpfen der letzten Tage vollständig zer stört worden. „Daily Nrwy" schreiben: Dixmuiden ist zum Friedhof der gefallenen Verbündeten geworden. d Rotteroam, 4- Noytniber. Wie aus London gemel- det wird, behauptet man dork, die Engländer hätten Maria- kerke bei Ostende genommen. Eine Bestätigung dieses von englischer Seite VrrbreitrttN Gerüchtes liegt bisher nicht vor. v PW», .4> Rov. Präsident PoircarS traf mit Mille rand und Ribot am Sonnabend in Dünkirchen ein. Ribot begab sich nach PaS de Calais, während dir übrigen mit Broqueville, Kitchener und General Joffre konferierten. Kitchener reiste nachts nach England ab. Poincarö begab sich am Sonntag vormittag nach Belgien, um dem König und später auch der Königin einen Besuch abzustatten. Di« beiden Staatsoberhäupter begaben sich dann nach FurneS, wo sie unter dm Klängen der Marseillaise eine Parade ab- »ahmen. Dann fand etne lange Konferenz statt. Poincarö und Millerand brachten dm Nachmittag bei YpreS inmitten der Truppen zu, die eine gute Verfassung zeigten. Die Kämpfe im Osten Die Kämpfe in Russisch-Polen vWien, 3. November, mittags. Amtlich wird verlautbart? I« Nnssisch'Polen brachen »nsereMreitkräfte, alS ,st* eine ftarke KtuplicheBrmeezur Entwickelung ge- zwuug« hatten» Vie Gefechte ans der Lvsa Gora ab, «m die u«A dm Käs-dA vor SMMtq-e-d brfstzl-um ve- , wegunge« fortzusetzeu. Die Laae in Galizien ist unver ändert. Ans den Kämpfen der letzten Tage südlich Startz Sambor und nordwestlich Lurka wurden bisher 2500 ge fangene Nüssen elngebracht. Gestern früh überfiele« Husaren bei Rhbnick im Strhjtale eine feindliche Muuitions' kolonUe und erbeMetm viel Wagen mit ArtMerimunitio«. Der stellvertretende Ehef des SeneralstavS, v. Höfer, Vmeralmaior. Die österreichischen Erfolge in Serbien Wie», 3. November. Amtlich wird bekanntgemacht: Erst jetzt läßt sich der in der Macwa erruugme Erfolg voll über- blicke«. Die dort gestandene zweite serbische Armee unter General Stepanowitsch mit vier bis fünf Divisionen konnte sich nur durch einen übereiligen Rückzug, bei dem sie Vor räte aller Art uud Train im Stich lassen mußte und zahl reiche Gefangene verlor, aus der bedrohlichen Situation retten. Der Feind ist, ohne in den vorbereiteten rückwärtigen Stel lungen neuerdings Widerstand zu leisten, in einem Zuge bis in das Hügelland südlich Sabac zurückgewichen und leistet nur bei Sabac, daS in der Nacht vom 1. auf den 2. Nov. von unseren tapferen Truppen erstürmt wurde, hartnäckigen aber vergeblichen Widerstand. Potrorek, Feldzmgmrister^ k. Budapest, 4. November. Die Besetzung von Sabac durch unsere Truppen hat große Begeisterung ausgrlöst. Nach übereinstimmenden Berichten kämpfen die Serben mit fast fanatischer Erbitterung. In einem Schützengrahen wurde bet Macwa ein serbischer General und ein Oberst tot auf gesunden. Die Gesamtlag« ist für unsere Truppen überaus günstig. Der türkische Krieg Der Großwestr an Sasonow Der ottomanische Geschäftsträger hat am 1. Novbr. dem russischen Minister des Aeußrrn, Sasonow, folgende Depesche des GroßwesirS vorgeleftn: „Uebermitteln Sie dem Minister deSAeußern. Sasonow, den Au-druck unseres tiefen Bedauerns über den Abbruch der guten Beziehungen der beiden Mächte, der durch den feindlichen Akt der russischen Flotte herbeigeführt worden. Sie können der kaiserlich russischen Regierung versichern, daß die Hobe Pforte nicht ver fehlen wird, etne angemessene Lösung dieser Frage zu finden, und «aß sie alle Maßnahmen ergreifen wird, um die Möglichkeit einer Wiederholung solcher Vorkommnisse zu vermeiden. Schon jetzt können Sie dem Minister deL Aeußern erklären, daß die otto- manische Regierung beschlossen habe, ihrer Flotte zu verbieten, in daS Schwarze Meer zu gehen. Unsererseits hoffen wir, daß die russische Flotte nicht an unseren Küsten k :euzen wird. Ich hoffe fest, daß Vie kaiserlich russische Regierung in dieser Angelegenheit denselben Geist der Versöhnlichkeit wie wir zeigen wird im In teresse Heider Länder." Rach Anhörung dieser Depesche erwiderte Sasonow dem ottomantschen diplomatischen Vertreter, er stelle formell in Ab rede, daß die Feindseligkeiten von der russischen Flotte be gonnen worden seien. Er halte rS sür zu spät, irgendwelche Verhandlungen anzuknüpfen. Nur wenn die Türket sogleich alle deutsche Beamten aus der Armee und Marine auSge« stoßen hätte, würde r« möglich gewesen sein, Verhandlungen über rin« Entschädigung der Leute zu beginnen, die durch den hinterlistigen Angriff auf die russischen Küsten gelitten hätten. Da die Erklärung drS türkischen Geschäftsträgers nichts an der Lage ändert, teilte Sasonow dem ottomanische« Diplo maten Fahr Eddin mit, daß er am folgenden Tag« die Pässe erhalten werde, um Petersburg zu verlassen. V. vordeaur, 4. Nov. „Agence HavaS" schreibt: Die französische Regierung erinnert in einer Erklärung daran, daß sie für den Fall der Neutralität dir Respektierung, di« Unab ¬ hängigkeit und die Integrität der Türkei angeboten hab«. Di« türkischen Schiffe hätten ohne vorherige Erklärung die Feind-' seligkeiten begonnen. Di« Ententemächte dächten, daß die- den deutschen Offizieren zuzuschreibrn sei und schlugen darum der Türkei vor, ihre Politik nicht von Berlin aus leiten zu lasse«, sondern alle deutschen Offiziere sofort zu entlassen. Die tür kisch« R«gl«rung war lediglich znr Zurückb«rufung ihr«r Schiss« nach de» M««rrngen bereit. Der Dr«iv«rband mußte nach wie vor mit der Möglichkeit eines Angriffs der ottomanffchrn Schiffe rechnen. Da die Türkei «s nicht für nötig hielt, die Aufrichtigkeit ihrer friedlich«« Absichten darzutun, so haben die Mächte des Dreiverbandes am 31. Oktober ihre Pässe « verlangt. — Nachrichten aus Nordaftika besagen: Die moham medanische Welt beabsichtigt nicht, sich mit der Türket soli darisch zu erklären und ohne Unterschied die mohammedanische Sache zu gefährden. Der Seekampf im Schwarzen Meer Nach in Wien tsngetroffenen Berscht,q. des türkischen MinistettumS war der Seekampf im Schwarzen-Meet viel ernster, als die ersten Nachrichten erkennen ließen. Ein kleiner Teil der türkischen Flotte, die Hebungen im Schwaben Meer machte, wurde zunächst von den russischen Schisse« beobachtet - und dann verfolgt. Die russische« Kriegsschiffe gingen bald " darauf zum Angriff auf die türkischen Schiff«'über. Im Kampf« gegen die russische Flotte tat sich besonder- da- Linienschiff „Torgud Reiß" hervor. Die Erfolgender tür kischen Flott« lassen sich folgendermaßen zusammenfafftnr 6 russische Kriegssch ffe in den Grund gebohrt und 19 Trans portschiffe versenkt. Auf den Transportschiffen befanden sich, wie die gefangenen russischen Martnesoldaten auSsagte», nicht weniger als 1700 Minen, die im Schwarzen Meer versenkt werden sollten. Schon diese Tatsache beweist die feindlichen Absichten der russischen Flotte. Bei der Beschießung der Häsen wurden 65 Speicher» di« Petroleum und Getreide ent hielten, und zwar 50 in Sebastopol und RoworosfiSk und fünf in Odessa. >i V. Konstantinopel, 4. November. Das Haupt quartier veröffentlicht folgende amtliche Meldung: Die englische Rotte hat am 1. November Akaba an der ägyp tischen Grenze bombardiert and einen Landungsversuch gemacht. Aber nachdem 4 Engländer gefallen waren, warfen sich die übrige« wieder in ihre» Boot». Obgleich die Engländer Taufende von Artilleriegefchoffen verfeuer ten, wurde auf nuferer Seite «nr 1 Man» getötet. Petersburg, 4. November. Der Polizeipräsident hat eine Ausweisung für sämtliche Türken erlassen, die Rußland >iS spätestens nach Verlauf einer Woche zu verlassen haben. Das englisch-französische Geschwader vor den Dardanellen Koustautiuopel, 3. Novbr. Heute nach Sonnenaufgang eröffnete ein aus neun Schiffen bestehende- englisch-frünzö- ische» Geschwader auf etwa 15 Kilometer Entfernung da» gombardrmmt auf die Dardanellen-FortS. Die Beschießung wurde von den türkischen Merken erwidert; sie dauert« 20 Minuten- und richtet« keinerlei Schaden an. Neue Gegner der Türkei Wie die Londoner „News" meldet, haben Japan, Ser- >ien, Montenegro und die belgische Regierung den Kriegs» ustand mit der Türkei erklärt. . Ganz besonders gespannt darf man sein, wa- für «in riestgrS Aufgebot zur See die in Havre sitzende belgische Re- gierung gegen dir Türkei loslassrn wird.