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Großenhainer Änterh altungs- und AnMgeblalt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 60. Dienstag, den 25. Mai 1860. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichts-Amtes soll den 26. Juli 1866 das dem Gutsbesitzer Carl Traugott Petzold, jetzt in Bret nig bei Pulsnitz, zugehörige Einhufengut Nr. 1 des Brand- catasters, Fol. 1 des Grund- und Hhpothekenbuches für Kmeh len, welches am 13. dieses Monats ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5940 Thlr. — Ngr. — Pf. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hier durch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 14. Mai 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bekanntmachung. Erbtheilungshalber soll vom unterzeichneten Gerichtsamte auf Antrag der Erben das Grundstück Fol. 81 des Medessener Hhpothekenbuchs, Nr. 329 e und 6 des dasigen Flurbuchs, zum Nachlaß Johann Traugott Richt er's zu Merschwitz ge hörig, mit einem Flächenraum von 1 Acker 109 lü Ruthen und 1,83 Steuereinheiten, freiwilliger Weise am 11. Juni dieses JahreS an den Meistbietenden versteigert werden, was unter Bezug nahme auf den an hiesiger Amtsstelle und in der Schenke zu Göltzscha aushängenden Anschlag hiermit bekannt gemacht wird. Großenhain, am 15. Mai 1869. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bornemann, Ass. Bekanntmachung. Nach erfolgter Aufstellung des neuen Schulgeldcatasters auf das Schuljahr Ostern 1869 bis dahin 1870 wird nunmehr das Schulgeld auf die Zeit von Qstern bis Johan- Tagesnachrichten. Großenhain, den 24. Mai. Gestern Vormittag sind die Maurergesellen Gebrüder Wendt aus Folbern beim Sprengen eines auf einem Felde dasiger Flur liegenden großen Steines dadurch verunglückt, daß der erst nicht losgegangene Spreng schuß beim Weiterbohren explodirte und den einen sofort tödtete, dem anderen aber die Finger der linken Hand Wegriß. Hachsen. Die diesjährigen sächsischen Wollmärkte finden in Reichenbach am 7., in Bautzen am 11., in Dresden am 12., in Leipzig am 14. und 15. Juni statt. — Vor Kurzem erkrank ten, wie dem „Dr. I." gemeldet wird, in Wilsdruff mehrere Personen nach dem Genüsse von Blutwurst, welche sie bei einem dasigen Fleischer entnommen hatten. Nach angewandter ärztlicher Hilfe ist jedoch bei den Betroffenen wieder Besserung eingetreten und nur eine Person, der Hausknecht I., gestorben; ob aber der Genuß von Wurst die Ursache des Todes gewesen, ist noch nicht constatirt. — Am 13. Mai wurde in Naundorf bei Dip- nis 1866 mit dem Bemerken hierdurch ausgeschrieben, daß dasselbe spätestens bis Gnde Juni I. an Stadthauptcassenexpeditionsstelle zu bezahlen ist. Großenhain, am 11. Mai 1869. Der Stadtrach. Kunze. Grün. Bekanntmachung. Die diesjährige Obstnutzung von den communlichen Bäumen an der Gartenstraße, Ortrander und der Waldaer Straße soll Donnerstag den 27. dieses Monats Nachmittags 3 Uhr im Rathssitzungszimmer allhier meistbietend mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten verpachtet werden, was für Pacht lustige hiermit bekannt gemacht wird. Großenhain, am 22. Mai 1869. Der Rach daselbst. Kunze. W. Bekanntmachung, die Wahl eines Abgeordneten für die zweite Kammer der Ständeversammlung betr. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung feiten des Stadt raths vom 9. d. Mts. ist der Termin zur Abgabe der Stimm zettel auf künftigen 4. JUNL LT. v. anberaumt worden. Es werden daher alle Stimmberechtigten ersucht, gedachten Tags zur Abgabe ihrer Stimmzettel in der Zeit von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 3 Uhr im Rathssitzungszimmer persönlich zu erscheinen. Große.nhain, den 24. Mai 1869. Franke, Wahlvorsteher. Poldiswalde ein 12jähriger Knabe vom Blitz erschlagen, während mehrere andere Personen, die gleich ihm in einem Kalkofen vor dem Gewitter Schutz gesucht hatten, verletzt wurden. Preußen. Der Reichstag hat am 21. Mai die Steuer debatte begonnen. Bundescommissar Burghardt rechtfertigt die Börsensteuer durch die Finanzlage Preußens, und weil der Han delsstand durch die Gründung des Bundes erhebliche Vortheile genieße. Abg. Benda (national-liberal) will keine einzige Steuer bewilligen; alle Vorlagen seien unreif und mangelhaft vorbereitet. Vorzuziehen seien Ersparnisse, namentlich am Militäretat, sowie eine bessere Steuergesetzgebung in Preußen selbst. Redner ver langt einen preußischen Finanzminister als naturgemäßen Bundes finanzminister. Der Bundeskanzler Graf v. Bismarck, welcher auf letzteres kurz replicirt, erklärt, die Einheit zwischen der preußischen und der Bundesfinanzverwaltung sei vorhanden; jede im Bundesrathe eingebrachte Steuervorlage erfreue sich der Zu stimmung des preußischen Finanzministers. Hierauf spricht der Abg. Graf Renard gegen die Mannichfaltigkeit der Steuern;