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7. Jahrgang. Mittwoch, den 21. März 1894 No. 34 Kragen und Binde schnürten ihm den H^s, zu; der roll- bepackte Tornister preßte cen Rücken u^d hob die Koppel trotz ihrer Beschwerung mit zwei PattonyUaschen derart in die Höhe, daß sie sich an den Rippn scheuerte und die .Lui.gen beengte; der Mock spanrtte sich prall und trikotartig nm die Brust. Zu alledem noch die Qual de« gerollten Mantels^und des, nach unten ziehenden Brotbeu tel«, de« zwischen di« Beine fahrenden Faschinenmesters unb der an den Beinen "schlenkernden u. Blasen erzeugen den Stiefel. Seit dem Feldzuge ist nun schon manche rrsreuliche Abhilfe geschaffen worden, aber wirklich durch greifende« ist noch nicht «ingesührt worden. E« drückt Md quetscht und preßt noch vieles, sodaß der Genuß der tresflichen Erbsensuppe und des wöhlgebackenen Brove- manchem Krieger vergällt wird. Nun aber soll alles bes ser werden. Die „Post" beeilt sich, die Erwartungen herabzuspannen, indem sie schreibt, daß sie au« sicherer Quelle wisse, die einzige Aenderung, die in dem Anzuge unserer Truppen bevorstehe, sei die Einführung der jog. Litewken, mit denen schon seit längerer Zeit Probeverjuche gemacht werden. Nach Einführung dieser Litewken werde übrigen» der bis herige Waffenrock ebenfalls bestehen bleiben, da die Litew ken ausschließlich nur im Felddienste und auf Uebvngcn getragen werden sollen. Im Zusammenhang mit der ' t die ebenfalls an ent- schlag gebrachte Individuum zu erinntrn haben. Erheben sie Wieberjpruch gegen dessen Anstellung, und findet der Stadtrath denselben nicht ausreichend begründet, so ent scheidet die Regierungsbehörde. Sämmtliche Untcrbeamten und Unterbedienten, einschließ lich des StadtkassirerS, sind aus Kündigung anzustellen. ß. 18 uä §. 186. Vom Stadtrathe allein sind Erlasse bi« zur Höhe von 2 Thälern, bei Concursen bis zur Höhe »ort'5 Thaierw'ohne Conrurrenz der Stadtverordneten zu bewilligen. 'Bei Re paraturen, die im HauShaltplane nicht oufgtfühtt find, kann brr Stadtrath im einzelnen Falle bi« zur' Höhe von b Thalern verfügen, ohne an tue Genehmigung der Stadt verordneten gebunden zu sein. 8. 19. -tck 8. isi. Der Gtadträth besteht aus einem Bürgermeister und vier undesvloelen^Rühsmättnern aus Zeit. An Besoldung erhält ver Bürgermeister, welcher zugleich die Protocolle zu führen hat, 40 Thaler jährlich, außerdem aber zu Bestreitung dl« Expeditionsaufwande» und Eopial-Gebühren ein Aequivalent von 30 Thalern jährlich, wogegen demselben die Portoverläge Md Briesträgerlihne tuS der Stadtkasse gegen Berechnung restituirt werden. 8- 20 »ä 8- 198. Der Bürgermeister erlangt zugleich mit seinem Amt«- »ntrittte, jedoch lediglich für seine Person, Anspruch aus ein» dereinstlge Pension au» der Stadtkasfe, »»fern ihm nicht bei seiner Wähl die Verztchtleistung auf" Pension zur Bedingung gemacht worden, wa« den GemeiNdeverlretern zu überlasten ist. Hinsichtlkch der Befähigung dazu und der Höhe der ettvaißen Pension dienen di« bezüglichen 8e- Die Kandwirchschaftlichc Schule zu Annabcrg hält ihre diesjährige öffentliche Prüfung mit Entlassung der abgehenden Schüler Tonnaftcknd, Herr 24. März von Vormittags V«l0—12 Uhr" in der Turnhalle der hiesigen Bürgerschule ab. «Ettern dec Schüler und Freunde der Anstalt werden hierzu höflichst eingeladen. Diejenigen Schüler, welche jetzt schon zum -Besuch des nächsten, Mute Oktober beginnenden Kursus angemeldet pspden, können vom Besuch der allgemeinen Fortbildungsschule durch den Unterzeichneten bespeit werden. Uuuaberg, im Marz 1894. Her Direktor: vr. C. PeteLMttNN, Wohnung: Scheibnevftraße 18. trag gehalten. Von der „Allqem. Mtlit. Kyrr." wird fol gende» hinzugefügt r »Wir selbst.hatten öfter Gelegenheit, die östreichischen Jäger bei ihren Uebungen zu beobachten. Wie au« der Erde, gesmmpft in ihrer grauen Uniform, nebelhaften Ge stalten Aeichend erschienen sie in überraschender Weise, und das hatten sie nur ihrem - praktischen Kleide zu ver danken. Unsere Infanterie, die sich bei den Feldübuagen gleichsam wie eine dunkle Raupe heranwinder, hätte sich da in ihrer unpraktischen Adjustierung längst kenntlich ge macht. Der deutsche Infanterist, wie er jetzt ist, kann aüf Abstan» von »000 MettfiN, ja noch «eiter ganz gut erkannt «erden, «ährend der schmucklose -streichische Jä ger in seiner mit dem Gelände Aehnlichtrit habenden Uni form noch auf 300 Meter schwer zu erkennen list. Da» sind denn doch ganz gewaltige Unterschiede. Der heutige Krieg verlangt eine einfache und recht ktieg-gemäße Uni ¬ würde ; allein praktisch wäre ein solche» Kleid, und so mancher Tapfere würde dieser unschönen Unisorm seine gesunden Gttebcr, ja jein Leben verdanken. Die Tradi tion muß abgestoßen werden, denn e» sind ja unsere Kin der, die, darunter leiden oder zu Grunde gehen." Prall fitzende Röcke mit blanken, wie Gold oder Sil ber blitzenden Knöpfen sind nicht» für den Feldsotvaten. „ . , Die Krieger von 1870/71 hüben die Nachteile der Uni-i Frag« der Neu-Uniformierung steht form voll empfunden. Gewaltig drückte die Pickelhaube; I scheidender Stelle stark erörterte Frage der Sommeruni- Zur Neuunisormirung uns. Truppen. Nach Berliner Blättern soll in Osfiziertlreisrn ha« Ge rücht zirkulieren, wonach die Uniformierung d,S Heeres von Grund au« umgeänvert werden und als Modell dtt- östreichische Unisorm in Aussicht genommen sein soll. Diese» Gerücht ist insofern richtig, als zur Zeit an lei- tender Stelle die gerade bei u»S so überaus schwierige Frage-erwogen wirb, wie unjerm Heer eine den Anforde rungen de» heutigen Kriege» entsprechende Uniformirung, welche vom Gelände sich wenig oder ga> nicht abyebt, zu geben sei. Diese Frage hat da» Gebiet «er Erwägungen noch nicht verlast«»; aber man ist an teilender Stelle durchaus der Ansicht, daß in dieser Richtung Nchpe Bahnen betreten werden müssen, daß man sich von der Tradition frei machen müsse. Pflicht jeder Heeresverwaltung ist e» denn auch. Veraltetes und UeberlebteS rechtzeitig abzusto- ßen und die Einrichtung n der Armee schon im Frieden form, die freilich dann nicht besonder» schön auSsehen den Anforderungen der stet- fortschreitenden. Zeit anzu passen. Nach drm Urteil aller Sachverständigen sind nun die östreichischen Jäger in ihrer einfachen schmucklosen Unisorm (blaugrau) so bekleidet, wie es der Krieg ver langt. ^Deswegen beschästigt man sich auch bei uns an leitender Stelle aus da« Eingehendste mit dieser Unifor mierung, und der deutsche Militär-Attachö hat wiederholt in Vieler Hinsicht zu berichten gehabt. Auch hat der öst- reichstche Mittlär-Altachö dem Kaiser in dieser Frage Bor- gnserat» di« einspaltige CerpuSzeile^tO Pf»! etllfdtz wird nick PetttMnr, -tb'npiuAlle satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postanstalten und LandbrieftrLger nehmen Bestellungen an. Drittwach», Freitag» u. »-««tag». A donnementSpreit inkl. der 3 werthvollen Beilagen vierteljLhrlich mit Bringerlohn 1 Wir. UV Pf. durch die Post 1 M. ,8k Pf. Aus alter Zeit. „Lokalstatut sür Aue" ' vom Jahre 1846. X 8- ». »ä §. 114. der Stätte-Ordnung ' ES besteht kein größerer Bürgerausschuß. 8- io. »ck 8- 123. dec Stäbte-Ordnung. Die"'-S*abtgemeinde wird -in -thr»m"VtrMNtffe--z«M- Stadtrstth durch, neun Sladtverorbuele' perttkten, wüchfckP Ersatzmänner.beizugehen sind. .§.11^8., 124. Der Wechsel findet dergestalt Statt, daß alle zwei Jahre, jedesmal den 2. Januar, dasjenige, Drstttzeil i der Stadtver ordneten und Ersatzmänner «»»scheidet, welche» sechs Jahre zuvor gewählt worben war. 8- IS 12k. , Die Wahl der Sladlvervrbneien und Ersatzmänner er folgt,-so-lange nicht mehr al« 200 Bürger m Aue vorhan- d:n sind,, unmittelbar- durch die Bürgerschaft. 8- 13 ack 8- 129. Von den künftig etwa zu ernennenden Wählmännern, ingleichen von den Stadtverordneten wie von den Ersatz, Männern , wüsten wrntgsten« »/, ansässig sein, dagegen »her auch «»tretenden Fall- unter veu Wahlminnern und jeder zeit unter den Stadtverordneten mindesten» zwei Unange- festens und unter den Ersatzmännern wenigsten» einer der» glrtchen sich befinden. Wenigsten- acht Stimmen sind er forderlich, um al« Stadtverordneter, und mindesten« 6 Stimmen, um al« Wahl- oder Ersatzmann gewählt ange sehen werden zu können. '' E«, haben jedoch dir Gewählten, welche vor Ablauf bet Aeit auf mlcht sie ernannt wurden, di» Eigenschaft als Ansässige oder Unansäsfige verlieren, dann bi» zur Zeit fhres regelmäßigen Austritt« in Function zu b'eiben, «enn dadurch da» festgesetzte Minimum der Ansässigen und Un ansässigen nicht überschritten wird. Unter Ansässigen sind hier und in ähnlicher Beziehung diejenigen Individuen zu verstehen, welchen da» Civtleigen- thum an innerhalb de» Stadtbezirks gelegenen Wohnhäu sern zusteht, demnächst die Ehemänner solcher Frauen, wel che im Stadtbezirke Wohnhäuser besitzen, und die Väter -noch in deren Gewalt befindlichen Töchter; wogegen alle diejenigen Bürger, welche nur andere Grundstücke al» Wohn häuser innerhälb de» Stadtbezirks besitzen, den Unansässigen tzeigezählt «erden. 8- 14 ack 8- "2. Sollten bei der Wahl der Stadtverordneten von den künf tig etwa ernannten Wqhliyännern, oder dafern die Wahl ohne Dazwischenkunft von Wahlmännern Erfolgt, von den stimmberechtigten Bürgern yscht hwei Drittheile «scheinen, so sind die Außenßcdliedenen, zu Befzneidupg der Anberau mung eine« neue,, Wahltag», sofort ttochmals zur Abgabe ihrer Stimmzettel vorzuladen; e» haben jedoch Diejenigen, welche »a,u> Mw« -«noch ptzne bearüyder«. Entschuldigung außr'ndMen, eine Pelvbstße'vbn o 'Ngr. zlir Ataiencasst zu entrichten. 8 LV. Dir Wähl selbst muß jeheDmal zu Ende dt» Monat» Okttber» de» bttttstefttz^^stkes Die Ätzungen ^«r 'Stadtverordneten find nicht öffent lich. 17 »ä 8- ISO. Blo» bei brr Wähl de» Stadtkasfittr» steht den Gtadt- verordnettn ttne EoncUrrenz zu dergestalt, daß sie jede» Mas zu befrahen sind, ob sie Etwas gegen da» in Dor Schneidelreifig 4tuktion auf Psanneuftieter Revier. In der Rehm'sche» Restauration in Ilm-Neustadt sollen Dienstag, -en 27. März 18S4, Nach«. >/»2 Uhr die auf den Schlägen der Abtheilungen 6 am Hirschbrrg und 17 Gräfidiau ausbereiteten 279 Rmtr. Schueidelreisig gegen sofortige Bezahlung und unter den üblichen Bedingungen versteigert'«irden. -Wrsü. Schönbmgische Aorswerwattung Pfannenstiel AilüHal -AltMA. Lnkalvlatt für Aue, Auerhammer, ZeLe Klöstertein, Rieder« u. Oberpfannenftiel, Lguter uttd die umtie-enden Ortschaften. Mit 3 issnstrirten Msiötättern: Deutsches Kamttien-tatt, H«te Heister, Aritfpteget. ^---iniwortNlber Redakteur: EU»tl H«tz«u»dtst»r in Au « (Erzgebirge). Redaktion u. Erpsditlon: Au«, Marktftraß«.