Volltext Seite (XML)
ini r Hw. lhr bei Hon. me. en h in LichttS iße. — leißnn- Zuli an >ersptist: ebaikvvn ihnen, räupchen. lartoffel- i»sen. Freiberger Avzeiger «ab TageMatL »o. 147. —— ——.. Montag den 30. Ium . 185^, > - > - - ' Cagesgeschichte. Dresden, 27. Juni. Wie aus einer Bekanntmachung der Red. der Leipziger Ztg. ersichtlich, wird letztere vom 1. künft. Mts. an aufhören, des Sonntags ausgegeben zu werden, folglich die auf Montag lautende Nummer ausfallen. Hoffentlich werden auch alle übrigen des Sonntags erscheinenden Blätter diesem Beispiele fol gen und dadurch dem bei Fertigung solcher Blätter beschäftigten zahlreichen Personale einen freien Sonntag verschaffen. Leipzig, 27. Juni. Das Criminalamt ist dem Vernehmen nach mit seinen Maiuntersuchungen zu Ende. Nach Waldheim ka men Literat Oelkers auf Lebenszeit, Buchhändler Binder und Maurer Pettag auf 10 und Schauspieler Dabkov auf 6 Jahre. Ferner erhielten Cigarrenmachcr, S ch e n k 4 Jahre, Schncidergc- sell Märtens und.Schenkwirth Höpfner 3 Jahre und Tischler- gescll Vieweg 2 Jahre Arbeitshaus, endlich Student Kretzsch mar 10 Jahre und Handlungsdicner Rehfeld 1 Jahr Landes- gefängniß. Waldheim, 24. Juni. Diesen Morgen halb 6 Uhr stürzte der Handarbeiter Seidler aus Ziegra, 20 Jahr alt, rückwärts 20 Ellen hoch vom Gerüste der Steintransportbahn am Steinacr Vi- aducte an der Chemnitz-Nisaer Staatsciscnbahn herab, als er eben beschäftigt war, einen aus dem Geleise gekommenen Steinwagen mit einem Hcbcbaume dahin zu bringen, jedoch dabei abgleitete. Durch den Fall erlitt er eine bedeutende Gehirnerschütterung und Verletzung des Rückenmarks und Halswirbels, in deren Folge er eine halbe Stunde darauf starb. Magdeburg, ,23. Juni. Trotzdem, daß mancher berüchtigte Dieb gegriffen und in Sicherheit ist, dauern hier die Diebstähle fort und werden fortwährend mit einer Frechheit ausgeführt, die das Publikum nicht eben beruhigt. In der Nacht vom 21.—22. Juni, also der kurzen Nacht, wurde wieder ein Dichstahl im Comtoir des Herrn Oppermann u. Riehle in der neuen Ulrichsstraße, das theilweise durch Dietriche, theilweise durch Gewalt geöffnet wor den war, ausgcführt. Die Anstrengungen der Diebe galten einem Geldschranke*) aus der hiesigen wohlbekannten Fabrik der Herren Sommermeyer u. Comp., den dieselben zuerst im Comtoir selbst und als dies mißlang, auf der Straße, auf dem Ulrichsklrchhof näm-. lich, zu öffnen versuchten. Der Versuch mißlang indessen auch da, trotzdem daß Brechstangen von circa 30 Pfund und mehrere andere dergleichen gewaltige Hilfsmittel. angewendet worden waren. Der Geldkaflen mußte seiner Schwere wegen liegen gelassen werden und- *) Sicher« Vernehmen nach wird in der demnächst hier stattfindenden Ge- tverde-Ausstellung ein derartiger Geldschrank aus der obengenannten Fabrik zur Ansicht aüsgefiEsein.' '" - - ' ist des Morgens unversehrt gefunden worden, so daß also . Herr Oppermann u. Riehle der Fabrik deS Herr» Sommermeyer dieMc- haltung ihres Eigenthums verdanken. Mit welcher Frechheit auch dieser Diebstahl wieder ausgeführt worden ist, beweisen die Umstände, daß das Haus des Bestohlenen in der Nähe, deS hiesigen Polizeigcbäudes liegt und daß zum Transport des mehr als vier Centner schweren eisernen Geldkastens aus dem Hause nach dem Ulrichskirchhofe mindestens 6—8 Menschen erforderlich gewesen sind. Zwei der Diebe sind allerdings von dm Nachtwächtern gegriffen, ein dritter denselben leider entsprungen. München, 22. Juni. Aus Tyrol hat eine Deputation eig ner Art sich nach London auf den Weg gemacht, die dort in und äußer dem Glaspalast willkommen sein wird — eine Sängergesell- schaft aus dem Zillcrthal, dem einzigen Thale TyrolS, wo noch die Cither zu Hause und der Jodler und der Schnaderhüpffl zu höttn ist. Anderwärts in dem schönen Bergland ist dieses weltliche Lustig keit neuen Einflüssen gewichen, es sei denn, daß ein Schützen- oder Winzerfest noch von Zeit zu Zeit einen Chorgesang hcrauslyckt. Die genannte Gesellschaft hat von den tyrolischm Blättern-manchen Glückwunsch auf den Weg bekommen, und wo sie sich auf ihrer Fahrt hören läßt, in Bayern uyd Schwaben, in Main- und Rhein land, durch Flandern und Brabant wird jenes Glückauf eiü Echo' finden. An ihrer Spitze stehen Ludwig Rainer und Simon Holau?) die vor mehreren Jahren schon mit einigen Genoffen das Lied ans. den tyrolischm und steyrischen Bergen die Amerikaner haben hören lassen von Canada bis New-OrleanS. Seitdem war Rainer, äuS der berühmten Sängerfamilie dieses Namens, nach seinem Heimath ort Fügen zurückgekehrt, und als 1848 die Wälschen inS Land bra-, chen, zog er als Lieutenant der freiwilligen Schützen unter Roßbach mit aus, um — die deutsche Fahne voran — die deutschen Gren zen zu vertheidigen. Er und zwei andere Mitglieder der Gesellschaft nahmen an mehreren Gefechten Theil, und er und Simon Klier, der Fahnenträger in jenem Schützenzug, sind decorirt. Veit Rain und^ Fanny Marggreiter, die jüngsten der Gesellschaft, sind die fri schesten Stimmen in derselben, über welche Simon Holaus eine Art musikalischer Leitung führt., Es ist eine Freude diese hellklingen den Stimmen in ihrem harmonischen Einklang zu hören, diese ho-- hen kräftigen Gestalten zu sehen. Pofen, 19. Juni. Durch eben direkt aus dem Königreich Polen hier cingetroffene bekannte Personen erhalten wir jetzt nicht nur die Bestätigung, daß eine Ukase wirklich ergangen, nach welcher alle Privatleute ihr ungeprägtes Silber hinnen einer gewissen Frist verkaufen oder gegen die Taxe von 40 Kopeken per Loth an die Regierung abliefern müssen, sondern, daß auch mit der Einziehung der Silbergerathschaften schon zwangsweise begonnen ist. Die Pro- eedur dabei soll nach diesen Mitthcilungen ganz einfach folgmde