Volltext Seite (XML)
Mopauer« Tageblatt «nd Anzeiger Matt und Anzeiger, sowtevonallew «azetaenprets^ Ar 4S mm breite Millimeterzelle 7 Psg.; die 93 mm breite Millimeterzelle im LexttM Zeitung Mr die Orte: Lrmrrhcrmertdorj, Waldkirch«, Bönüche», tzohudors, WUischthal, Weißbach, DMerSdorß Vornan, DittmauuSdorj, Dttzschdorf, Scharfenstetu, Schlößchen Porscheudorf K». ISS 18. Jini! 1938 198. Ia!»«b«>ng Dis sGerfte M iveckHe MmM«« lies Jahres «er Grotzkampf auf dem GaHsenring Sachsens Motorsportgemeinde und — das ist nicht zuviel gesagt — alle am Motorsport interessierten Men schen der Länder unseres Erdteils blicken schon heute er wartungsvoll auf Hohenstein-Ernstthal und den „Sachsenring*, wo am 7. August nach zweijähriger Pause das schwerste und zugleich wertvollste Motorrad rennen Europas gefahren werden wird. Noch ist der Er folg des Großen Europa-Preises 1936 in aller Erinnerung, noch steht der Große Deutschland-Preis des Vorjahres, den der Sachsenring ebenfalls sah, vor aller Augen. Nie mand glaubte, daß der Europa-Preis 1936 überboten wer den könnte — und schon der Deutschland-Preis stellte or ganisatorisch und leistungsmäßig das Ereignis des Vor jahres in den Schatten. Die umfangreichen Vorbereitungen, die in allen an diesem Rennen beteiligten Werken und vor allem im Rennbüro getroffen wurden, berechtigen zu der Hoffnung, -daß auf dem umfassend ausgebauten Sachsenring !ln diesem Jahr ein noch heißerer Kampf, noch bessere Lei tungen — und noch mehr Zuschauer zu erwarten sind. Geheimnisvoll raunen die Fachleute von den Reukonstruk- stumen der DKW.- und BMW.-Werke, von den verbesserten Norton- mW Moto-Guzzi-Rädern, von der sagenhaften, erstmalig vertretenen Moto-Morini und der Gilerak Man spricht dieses und jenes, vermutet hier und dai t. Wer wird das Richtige getroffen haben? f * Wenn vom 4. bis 6. August die Trainingsrunden gedreht sind, wenn am 7. August früh der erste Startböller gelöst wurde, wenn über dem Sachsenring der leicht süß liche Geruch verbrannten Treibstoffes schwelt, wenn Hun- terttausende an der Rennstrecke fiebern, rasch einen Blick in die Rundentabelle werfen, um die Durchschnittsgeschwin- digkeiten zu errechnen — dann erst wird die Frage nach dem Besten der Motorradrennfahrer Europas beant wortet werden können! ' - -- Lie Geschichte -er Rennstrecke Umsichtige und beharrliche Arbeit Mag es auch anfänglich etwas unwahrscheinlich klin gen, Rennstrecken haben tatsächlich eine Geschichte. Der „Sachsenring* hat sogar eine sehr mar kante Geschichte, die wichtige Daten und große Ereignisse aufzuweisew hat. Es ist ein langer Weg gewesen, bis aus dem „Straßendreieck* der „Ring* wurde. Ein geflügeltes Wort sagt: Es ist nichts erfolgreicher, als der Erfolg! Beim „Sachsenring* darf man hinzufügen, daß der nun sichtbare schöne Erfolg das Ergebnis umsichtiger und beharrlicher Arbeit ist. Viele Schwierigkei ten waren zu überwinden. Sie sind überwunden worden, und heute ist der Sachsenring ein Begriff, der aus dem Motorradrcnnwesen nicht wegzudenken ist. Die Rennfahrer in Hohenstein-Ernstthal finden nicht nur eine hervorra gende Rennstrecke vor, sondern darüber hinaus ein stärk- stcns interessiertes, sportverständiges und gewaltiges Zn- «ichauerheer. Im Jahre 1925 wurde der Hohensteiner Motorrad ¬ club gegründet. Dieser Club beschloß, angereget durch einen Besuch des Marienberger Dreieckrennens, eine eigne Dreieckrennstrecke zu schaffen. Die Strecke wurde aus den» Straßendreieck der Straßen Stollberg—Waldenburg— Wüstenbrand—Glauchau gebildet, deren südliche Verbin- -urch durch die Lärchen- und Bismarckstraße (jetzt „Am Sachsenring*) und durch den westlichen Stadtteil von Hohenstein-Ernstthal führte. Bom Gau-Rennen zum Europa-Preis 1927 wurde als erstes Rennen eine nationale Gauveranstaltung durchgeführt. 120 Fahrer star teten zu diesem ersten Rennen am Himmelfahrtstag 1927. Der Fahrer Karl Stegmann fuhr damals auf einer 500er- DKW.-Maschine mit 88 Km.-Stunden Durchschnitt die beste Zeit. 1928 nahmen 130 Fahrer teil, darunter be kannte Fahrer wie Wallfried Winkler und Müller aus Zschopau. / Dann trat eine größere Pause auf der Rennstrecke ein. Erst 1934 wurde das nächste Rennen gefahren. Zum ersten Mal kam Deutschlands größte motorsportliche Ver anstaltung, „Der Große Preis von Deutschland für Mo torräder*, nach Sachsen. 1934 fiel damit die erste Ent scheidung über die Verwendungsmöglichkeit dieser Renn strecke für große, internationale Veranstaltungen. Das Ergebnis von 1934 war: „Der Große Preis von Deutsch land für Motorräder* wurde auch für 1935 nach Hohen stein-Ernstthal gelegt, denn es hatte sich gezeigt, daß hier eine ideale Rennstrecke für Motorrodmeisterschaftcn vor handen war. Das Jahr 1936 brachte den entscheidenden Wende punkt. Es war an Deutschland, den „Großen Preis von Europa für Motorräder" durchzuführen. Als Austragungsort dafür wurde Hohenstein-Ernstthal be- stimmt. Am 5. Juli 1936 erlebten 240 000 Zuschauer das Rennen um den Europa-Preis. Es war, wie allseitig an erkannt wurde, in jeder Hinsicht ein Riesenerfolg. Organisatorisch war es eine Meisterleistung. Der Führer des deutschen Kraftfahrsports, Korpsführer Hühnlein, be merkte dazu in den Richtlinien für das Sportjahr 1937: „Ein Ruhmesblatt in der Geschichte des Kraftfahrsports bildet die in der gesamten Presse des Auslandes mit Be wunderung anerkannte organisatorische Leistung in der Durchführung des Großen Preises von Europa für Mo torräder 1936 in Hohenstein-Ernstthal.* Der „Sachsenring" Das spannende Rennen auf der Hohenstcin-Ernst- thaler Strecke brachte das Jahr 1937 mit dem Großen Preis von Deutschland für Motorräder. 210 000 Zuschauer umsäumten den „Ring* und erlebten einen gigantischen Kampf der besten Rennfahrer und Maschinen der Welt. Ter deutschen Rennfahrer Gall beendete das Rennen er folgreich und fuhr die bisher höchste Durchschnittsge schwindigkeit: 133,4 Km.-Stunden. Der Korpsführer Hühnlein verlieh in diesem Jahr in Anerkennung der bisherigen Erfolge und der besonderen Geeignetheit der Rennstrecke den Namen „Sachsenring*. Ksmpl ocie? Ver5fsnciigung? Seit den kritischen Mailagen, wo eine wildgeworden tschechische Soldateska eine Menschenjagd auf Deutsche veranstaltete, sind nun fast zwei Monate vergangen, ohne daß ein Fortschritt in der Lösung des fudetendeutschen Problems zu verzeichnen wäre. An Versprechungen und Zusagen mangelt es zwar nicht. Aber damit ist den Sudetendeutschen herzlich wenig geholfen. Die Verspre chungen müssen nun endlich einmal verwirklicht werden. Der augenblickliche Zustand bietet allerdings keine Aus sichten auf eine baldige Regelung des Äationalitäten- problems. 2m Inland und Ausland ist man dieserhalb auch sehr besorgt, und Prag wird ständig aufs Neue ermahnt. Die Prager Regierung hat nun in der Behandlung dieses Problems eine sonderbare eigene Methode. Auf das Karlsbader Programm Henleins geht man über haupt nicht ein. Anscheinend ist es nach Ansicht der Re- gierungsleute in Prag besser, wie die Katze um den hei ßen Brei zu laufen. Alle wichtigen Forderungen der SDP werden beiseite geschoben, und man tut so, als wüßte man davon absolut nichts. Die Prager Negierung hat nun ein eigenes NationaMStenstatut ausgestellt. Es ist zwar noch nicht ganz fertig, aber man darf schon heut« gespannt sein, was da heraus kommen wirb. Aus den Bruchstücken, die man den Vertretern der Volksgruppen überreicht hat, kann man schon ersehen, daß der Inhalt völlig unbefriedigend ist. Wenn man die Prager Regie rung kennt, da wundert «inen dies ja auch nicht. Die versprochenen Verhandlungen mit den Volksgrup pen sollen nicht stattfinden. Man will jetzt den Ent wurf unmittelbar vor das Parlament bringen. Auch hierin ist «ine neue Verzögerung zu ersehen. Man plant nämlich, das Parlament bis zum Herbst zu vertagen, da zwischen den tschechischen Regierungsparteien schwerste Aneinigkeit herrscht. Es soll jetzt ein Ausweg versucht werden. Man hat die „lokale Autonomie" in Vorschlag gebracht. Das sind Landtage mit beschränktem Geseh- gebungsrecht und erweiterten Befugnissen der Bezirks- vertrelung. Ob dies freilich das Ei des Kolumbus sein wird, bleibt dahin gestellt. inzwischen schreitet die systematische DschschMerungs- politik im sudetendeutschrn Gebiet fort. Man hat sich so gar nicht gescheut, den Kampf offen anzusagen. Statt Veerständigung also Herausforderung. Immer neue Aus schüsse werden gebildet und man sucht eifrig nach einem Kompromiß in der Frage der Koalition. London ist darob nun in äußerster Besorgnis. Die eng lische Regierung hat früher schon einmal Prag den Rat schlag erteilt, die sudetendeutsche Frage klar und schnell zu lösen. Chamberlain hat klar und eindeutig erklärt, baß England für die Tschechoslowakei k. ine Garantie über nehme. Jetzt ist England erneut vorstellig geworden und hat um baldige Klärung ersucht. Die „Times" hat den Vorschlag gemacht, einen Kompromiß über 75 Prozent zu schließen, und über den Rest nochmals später zu ver handeln. Die Selbstverwaltung ist von den Engländern als ausschlaggebendes Problem anerkannt worden. Die neue englische Initiative hat man in Berlin sehr begrüßt. Sie ist eine unbedingte Notwendigkeit, um die Prager Regierung immer wieder anzuspornsn. Diplomatische Vorstellungen in Berlin sind dagegen fehl am Platze. Nicht in Berlin, in Prag wird entscheidend verhandelt. Selbstverständlich hat Deutschland ein sympathisches In teresse für die englischen Bemühungen. Die baldige Regelung dieses Problems ist äußerst wichtig, denn sie dient als Voraussetzung für eine euro päische Verständigung auf breiterer Basis. London und Paris haben dies auch der i S erkannt. Di« Klärung der Nationalitätenfrage ist nach englischer Auffassung nur möglich im Wege der Zusammenarbeit von Berl.n und Prag, London und Paris. Cs wird dadurch die Atmo sphäre für wei ergehende wirtschaftliche und Politische Fühlungnahme geschaffen. Zugleich schlägt England «ine Brücke nach Süuosteuropa. Auch Daladier hat die An sinnigkeit festgest llt, von einem Krieg zu reden. Man hat dabei allerseits den deutschen Friedenswillen anerkannt. Leider erfährt Prag von Paris aus, zum Anterschied von London, noch eine starke Unterstützung seines Stand punktes. Dies allerdings muß in H nkunft Wegfällen, wenn die englisch, n Bemühungen von Erfolg sein sotten. Cs geht doch nicht nur um die Tschechoslowakei, es geht um den Frieden und d.n Aufbau Europas. And das soll Paris bedenken. H inz Voigtländer. MensM und FWums Eine grundsätzliche Feststellung des italienischen Staates Eine Kommission von faschistischen UniversitätSpro- sefforc«« hat die grundsätzliche Haltung des Faschismus zu den N a s s e p r o b l e m e n in einer zehn Punkte umfassenden Erklärung niedergelegt. I» der Erklärung wird die Verschiedenartigkeit der Rassen anerkannt. In bezug auf Italien wird fcstgcstellt, daß die Bevölkerung in ihrer Mehrheit arischen Ur- s f rungö ist und eine arische Kultur besitzt. Besonderer Nachdruck wird auf die Feststellung gelegt, daß die italie nische Bevölkerung sich offen zur Raffentheorte zu bekennen habe und daß ihre Merkmale in keiner Weise verfälscht werden dürften. Ebenso wird unterstrichen, datz das Juden- tum der italienischen Raffe nicht angchvre. Der arische Ursprung des italienischen Volkes wird in den Erläuterungen damit begründe«, daß eine Bevölkerung mit arischer Kultur seit verschiedenen Jahrtausenden die Halb insel bewohnte, wo sehr geringe Ucberreste der Kulturen vor arischer Völker erhallen geblieben seien. Der Ursprung der heutigen Italiener gehe vor allein auf die Elemente jener Nasse zurück, die den ewig lebendigen Bestand Europas bilden und bilden werden. Die Uebersiedlung größerer Mcnschenmaffen nach Italien wird in das Gebiet der Fabel verwiesen. Während bei anderen europäischen Nationen die rassische Zusammensetzung auch in der neueren Zeit wesentliche Veränderungen erfahren habe, sei für Italien t« Grunde genommen die rassisch« Zulamov». sctzung von heute der vor 1000 Jahren alcichgebliebcn. Diese Reinheit des Blutes von altersbcr sei der Beweis für das Vorhandensein einer „italienischen Nasse" und stelle den größten Ruhmestitel für die Italienische Nation dar. Der Begriff der Nasse müsse in Italien vor allem italienisch und a r i sch - n o r d I sch ausgcrichtct sein. Gefährlich seien, so heißt cs in dem Kommentar weiter, solche Theorien, die von dem afrikanischen Ursprung einiger europäischer Völker redeten und auch die hamittschen und semitischen Völker zu einer gemeinsamen Mittelmcerrasse zu- sammenzufassen versuchten. Die Juden stellten die einzige Bevölkerung dar, die sich nie in Italien assimiliert habe, weil sie aus nichtcuro- Päischen Raffen beständen, die von den Elementen, in dc^en die Italiener ihren Ursprung hätten, absolut verschieden seien. Im Sinne einer R e i n e r h a l I n n g der italienischen Raffe unterstreichen die Ausführungen, daß eine Ehe nur mit Angehörigen europäischer Rassen zulässig sei. Der rein euro- päische Charakter der Italiener werde durch Kreuzung mit außereuropäischen Nassen, deren Kultur nicht arisch sei, ver- fälsch«. Zu der Erklärung verlautet in unterrichtete«« italie nischen Kreisen, daß zun ä^h st keine gesetzlichen Maßnah- men zu erwarten seien. Die Erklärung habe in« wesent lichen die Bedeutung einer Klarstellung und Festlegung des Standpunktes des Faschismus zur Rassensrage.