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Amtliche Anzeigen. W« mit Ler Bekanntmachung vom 29. 6.1927 auf ine Zeit oom 4. 7. bis 6. 8. 1927 verfügte Sperrung Ler Bahnhofstraße in Schwarzenberg (Staatsstraße Schwarzenberg—Zwönitz) von km 0,0 bis 0^25 wird bis zum 31. d. M. verlängert. . Weiter wird die Straße Wilzschhaus—Rautenkran- infolge Dornahme von Walzarbeiten auf die Zeit vom 15. 8. bis 17. 9. 1927 für allen Fährverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über das Wiesenhaus. Wegen Straßenverlegung in Wolssgrün wird die Staats- stvaße Schneeberg—-Karlsbad in Wolfsgrün -wischen km 10,3 Und 10^ oiuf die Zeit vom 11. 8. bis 22.10.1927 ebenfalls für allen Fährverkehr gesperrt. Die Umleitung eifolgt für den Verkehr Eibenstock—Neu- städtel über Hundshübel, im übrigen über die Küchenleithe und die Bahnhofstraße in Wolssgrün. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Ziff. 10 des Reichs strafgesetzbuchs bezw. 8 21 des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. 5. 09 (RGBl. S. 437) bestraft. Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, am 6. Aug. 1927. Aue. Verfassungsfeier. Der Wiederkehr des Tages der Verkündung der Reichsver- fassung soll Donnerstag, Len 11. August 1927, vormittag 11 Uhr durch eine öffentliche Feier im Schulsaale der Pesialozzischule an der Schwarzenberger Straße festlich gedacht werden. Zu -dieser Feier wird die Einhohnerschaft -er Stadt Aue, darunter insbesondere die Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- Organisationen, hiermit eingeladen. Ape, den 7. August 1927. Der Rat der Stadt. Aus Anlaß der Verfassungsfeier bleiben die städtischen Amtsstellen am Donnerstag, den 11. August 1927, für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen. Nur die Stadtbank ist in der Zeit von 8—10 Uhr vor mittag geöffnet. Aue, den 7. August 1927. Der Rat der Stadt. Aue. Allgemeine Aacheichung. Vom 15. August 1927 ab findet im Vereinszimmer der Schankwirtschaft „Gambrinus" Eisenbahnstraße (Eingang durch die Durchfahrt von der Kurzestraße aus) eine allgemeine Nach eichung statt. Alle Gewerbetreibenden, Landwirte, Gastwirte unL sonstigen Personen, die Meßwerkzeuge im Verkehre ver wenden, haben dieselben gereinigt selbst zur Nacheichung zu bringen, oder durch zuverlässige erwachsene Personen zur Prüfung vorlegen zu lassen. Die Eichgebühren sind dabei sofort zu bezahlen. Geschäftsinhaber, die nicht transportfähige Waagen besitzen, haben dies im Eichraume rechtzeitig zu meLen. Die Rechenfolge der Erledigung wird durch besondere schriftliche Vorladungen geregelt. Wer «ine Vorladung bis zum 5. September 1927 nicht erhallen hat, hat Lies am 6. September 1927 in dem oben genannten Eichraume zu melden und zwar innerhalb der Zeit von 9—12 Uhr vor mittag oder 1—3 Uhr nachmittag. Nach Ablauf der Nacheichung erfolgt sine allgemeine Nach schau, ob alle Meßwerkzeuge nachgeeicht worden sind. Wer dann Gewichte, Waagen oder sonstige Meßwerkzeuge führt, Lie keinen giltigen Eichstempel aufweisen, hat neben Bestrafung Ein ziehung dieser Gegenstände zu gewärtigen. Au«, 6. August 1927. Der Rat der Stadt. Polizeiamt. Neustiwlel. Pflichkfeuerwehrübung findet statt Dounerstag, den 11. August, abends 7 Uhr. Aus die Anschläge wird verwieschr. ' ' Wegesperrung. Die Riesenberger Straße -wischen Riesenberger Hausern und Sosa wird wegen Schleusenbau vom 10. bis 13. August gesperrt. Der Vermehr wird auf die Rotgrubnerstraße ver wiesen. Forstamt Sosa. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde» können in den Geschäftsstelle» des „Grzgebirgischen Volksfreunde* i« Ane, Schneeberg. Lößnitz und Schwarzenberg einae^en werde». Unterschiede schlucken, so 1ärW--ie Vertreter der „Demokratie an der Herrschaft sind. läßt, dann geht die Hölle los. Schwerste Strafen, wie Dienst entlassung und Pensionsentziehung sind Lie Folgen Les sofort nngeleiteten Disziplinarverfahrens. Bei den Herren von anderer Parteieinstellung drückt man dagegen alle Augen zu, wenn sie gegen die Disziplin handeln, ja sie fallen die Treppe hinauf, falls sie nur Las richtige Parteibuch einstecken haben. Disziplinbrecher von großem Kaliber können der besonderen Fürsorge ihrer Vorgesetzten gewiß sein. Sie erhalten sogar ein besonderes Lob. Der endlich gegangene Oberpräsident der Provinz Sach sen, Hörsing, hat sich während seiner Laufbahn oft genug die schwersten Beleidigungen gegen Mitglieder der Reichs regierung zu Schulden kommen lassen. Das preußische Kabi nett, in dem seine sozialistischen Parteigenossen den Ausschlag geben, hat keinen Ton dazu gesagt. Dann wurde er dreister und hat die befreundete österreichische Regierung mit Dreck beworfen und damit die internationale Politik gefährdet. Da wurde die Sache brenzlich und er nahm von selbst seinen Abschied. Naive Menschen wunLerten sich, daß von einem Disziplinarverfahren gegen ihn keine Rede war, sondern daß sein Vergehen gegen die'Beamtenpflicht sogar von dem stillen Beifall seiner Regierung begleitet war. Nunmehr hat dieser Beifall seinen lauten Ausdruck gefunden. Der Genosse preußische Innenminister mit dem unaussprechlichen polnischen Namen hat dem Oberpräsidenten z. D. in einem amtlichen Schreiben, das wir unten wiedergeben, ein Loblied gesungen, das alles, was wir auf diesem Gebiete gewohnt sind, über trifft. Er belobt das Vorgehen Hörsings gegen die österreichische Regierung, indem er in nichj mißzuverstehender Weise davon spricht, wie verdienstvoll es sei, daß Hörsing auch „den großen allgemeinen politischen Fragen sein Interesse zu gewandt hat*. Darin liegt eine bewußte Rechtfertigung des Vorgehens Hör- fings gegen das österreichische Kabinett und ein grober Angriff gegen die Reichsregierung, der Knüppel -wischen die Beine -u werfen seit geraumer Zeit die Hauptbeschäftigung der So zialisten in der Regierung des größten deutschen Freistaates ist. Der famose Herr Grzesinski macht sich somit amtlich zum Mitschuldigen Hörsings. Es wird ihm kein Haar gekrümmt werden, denn es ist eben heute etwas anderes, wenn ein Großer gegen die Deamtenpflicht verstößt, als wenn einem Kleinen einmal die Galle überläuft. Das sind so Unterschiede, die in der Demokratie üblich sind. Wenn derselbe preußische Ministerpräsident zugleich die ganze Wucht seiner Autorität gegen die Polizeiorgane einzu- setzen droht, die vielleicht die schwnarzrotgoldenen Spielfähnchen auf den Strandkörben der^ preußischen Seebäder nicht genügend schützen, so erscheint das im Hinblick auf sein Schreiben an den Disziplinbrecher Hörsing besonders auffallend und lächerlich. Kann der Mann Disziplin in Klei- nigkeiten verlangen, wenn er im Großen die Verletzung Badeleben ge, oder verntz^ Die Schlußsätze zeigen deutlich, welches Ler Zweck aller dieser unwahrhaftigen Ausstellungen ist: DieRheinland- räumung soll um jeden Preis verhindert werden! Dank statt Disziplinarverfahren. Berlin, 7. Aug. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Minister des Innern an den Oberpräsidenten -. D. H ör s ing in Magdeburg folgendes Schreiben gerichtet: „Bei Ihrem Rücktritt von dem Amte Les Oberpräsidenten der Provinz Sachsen ist es mir ein Be dürfnis, Ihnen namens der Staatsregierung Anerkennung und Dank zum Ausdruck zu bringen, für Ihre treue Hingabe und Ihre aufopfernde Mitarbeit im Dienste des Staates. Sieben Jahre lang, in politisch und wirtschaftlich schwerster Zeit haben Sie an der Spitze einer der größten und wichtigsten preußischen Provinzen gestanden und in dieser Stellung reiche Erfolge er zielt. Wie einst in gefahrvollster Feit als Reichs- und Staats kommissar in Schlesien, so haben Sie sich auch als Oberpräsident der Provinz Sachsen als ein Mann von ungewöhnlicher Tat kraft und Energie von Verantwortungsfreudigkeit unL Willens stärke erwiesen. Ihre Verdienste sind im Staatsministerium von allen Seiten dankbar anerkannt worden. Sie haben Ihre Tätigkeit nicht auf den engeren Rahmen Ihrer amtlichen Auf gaben beschränkt, sondern darüber hinaus auch den großen all gemeinen politischen Fragen Ihr Interesse zugewan-t (!) und sich namentlich als ein unerschrockener Vorkämpfer für die deutsche Republik jederzeit hervorgetan. Ihnen auch dafür zu danken, ist mir ein persönliches Bedürfnis. Ich hoffe, daß auch in Zukunft Ihre starken Kräfte und Fähigkeiten dem Volke und dem Staat dienstbar sein werLen. An aufrichtiger Wert- schätzung bin ich Ihr ergebener Grzesinski* Wenn irgend ein kleiner rechtsstehender Regierungsrat der Reichsautorität nicht nur stillschweigend billigt, oder Verwaltungssekretär seinem berechtigten Unwillen über sondern noch öffenlich belobt? Der gewöhnliche Staatsbürger die Gestaltung der politischen Verhältnisse die Zügel schießen merkt wohl die Unterschiede, er muß aber alles stillschweigend Die Strandkorbfähnchen. Berlin, 8. Aug. Der Minister -es Innern Grzesinski hat an Lie Behörden im Bereich Ler Ost - und Nordsee- bLder einen Erlaß gerichtet, in dem es heißt: „In den See Rom, 8. Aug. Die beiden Schänder des Denkinals der Kaiserin Elisabeth in Meran wurden zu je zwei Monaten Gefängnis und 660 Lire Geldstrafe verurteilt. Vie Verlegung -er franz-Wm viigrenze. Paris, 7. Aug. Kriegsminister „Painlevö teilte einem Vertreten des „Echo de Paris* mit, er habe im gestrigen Mi- nisterrat vereits die notwendigen Kredite bewilligt erhalten, um di« Derteidigungsorganisation an der fron- zSsischen Grenze in Angriff zu nehmen. Man werde mit den Arbeiten in Metz und an der Grenze nördlich von Metz bereits in diesem Monat beginnen. Paris, 7. Aug. Dem „Journal* wird aus Nizza be- richtet, daß neuerdings ein französischer Eissnbahnzug unweit von Cannes von einem Trupp Italiener beschossen worden sei. Pari», 7. Aug. Die Patriotenliga ist beim Minister präsidenten vorstellig geworden, um gegen eine vorzei- tige Räumung des Rheinlands« Einspruch »u er heben. Sie verlangt von der Regierung die Beibehaltung de, Rheinlandbesetzung bis -um Ablauf der vorgesehenen Frist, da mit jede Gefahr eines plötzlichen Angriffes ausgeschaltet und die Erfüllung des Dawes^planes gesichert werde. Die Derleumdungsoffenfive gegen Denifchland. Paris, 7. Aug. Eine Zeitschrift veröffentlicht den Wort- laut eines Geheimberichtes des Kommandeurs der De satzungsarmee, Generals Guillaumat, an Kriegs minister Painlev« und Außenminister Briand, der von der na- tionalistischen Presse nachgedruckt rokS. Dieser Bericht dürfte wohl auch bei dem belgischen Kriegsminister als Unterlage für seine Anschuldigungen gegen Deutschland gedient haben. In Lem Bericht wird behauptet, daß nach Erkundigungen des fran zösischen Generalstabes die deutsche Regierung seit ungefähr einem Jahre die Ausbildung militärischer Kraft« im besetzten Gebiet plane. Während früher die Neichsregierung die Neuorganisation von militärischen Kräften nur im unbesetzten Deutschland betrieben habe, so würden jetzt in den besetzen Gebieten zahlreiche Verbände geschaffen, deren Ziel die Rekrutierung und militärische Ausbildung der Jugend sei. So hätten sich viele Sportgesellschaften gebildet, die di« jungen Leute im Marschieren und in körperlichen Hebungen unterrichteten. Reitervereine, deren bis jetzt 35 festgestellt seien, die aber kaum ein Drittel der im besetzten Gebiet bestehenden Gruppen darstellten, versuchten, Reiter und Geschützfahrer aus zubilden. In dem Bericht wird ferner die Entwicklung des deutschen Flugwesens und des Segelfluges im besetzten - Gebiet als Gefahr'für die Besatzung hingestellt. Ferner soll die Verbesserung des Straßen- und Eisenbahnnetzes sowie der ge- plante Bau von neuen Brücken bezwecken, die Schnelligkeit des deutschen Aufmarsches zu erhöhen. Auch die Verbreitung Les Radios soll nach General Guillaumat die Schlagkraft des deutschen Heeres verstärken. Am Schluß des Berichtes hebt General Guillaumat hervor, daß die der Neichsregierung ge machten Konzessionen kein anderes Ergebnis gehabt hätten, als Deutschland weitere militärische Vorbereitungen im besetzten Gebiet zu ermöglichen. Die Anwesenheit der alliierten Bs- satzungsarmee verlangsamte wenigstens die Entwicklung eines Programms, dessen Ausführung man nachderNaumung dLs besetzten Gebietes nicht mehr verhindern könne. bädern werden leider immer noch di« am Strande oder sonst im gezeigten Flaggen in den Reichssarben entfernt oder vernichtet. Ich ersuche, dm erforderlichen Schutz der Flaggen unter allen umständen, insbesondere auch bei Nacht, sicherzustrllen. Sämtliche Polizeibeamte sind zur äußer sten PflichterfiMng bei disziplinarer Ahndung jeder Lässigkeit anzuhalten. Sofern die örtlichen Polizeikräfte gegebenenfalls auch nach Vermehrung durch Hilsspolizeibeamte nicht aus reichen, sind Beamte der Landjägerei abzuordnen. Die Regie- rungspräsrdenten weise ich ferner an, soweit es erforderlich er- scheint, auch Kräfte der Schutzpolizei und Kriminalbeamte ein- zusetzen.* »>i^l^«.«»«ad»« ft, Nr. 184. 80. Jahrg w» «chchM, n,« »m d«r So» «ach S»»-»d Fiftla««. v« Pr«tl für U» S4 mm dr«ll« Im Ist »» <ga»lll«ia»ra«ni »d SlUImgtluch, !lv«dilrftlü»r 1«), ««»Irl, »1, für dl« v« aun drill« P»IU- «Ma—M« M». am-Lr» 10». für dl« »0 mm drill« «Ml. L-dMiltiUi SS «ilchdplmiil» DMch««*—«», s«^ «r. irr«. « enlhalkend di« ««Mche» der Amtshmwlmannschaft und der * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Srstnhaln, sowie de» Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem vervfsenllicht: Die Bekanntmachungen der Stadtrate zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Lertag L. M. Särtaer, U«e, Srzgeb. am «araischrlib,»«» La,« fowl, » wird «Ich« ^I«d«^ mxd »Ich! für dl« MchiladUl d«r durch Firnf»r«ch,r a,s,^«l>»»« chmNa«,. — gürNückgat« i». -«riaii^ aa,gandl«r SchrlML. üd«nilmml dl« Schrch- lUtzm- dil» vm-alm-klmm. -U»l«dnch»m-« d«« «L Dienstag, den 9. August 1927.,