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Vokgtlän-k scher Anzeiger. Z4. Stück. Plauen, Sonnabends den 21. August 1819. Die im 28. Stücke des vokgtl. Anzeigers enthaltene Anfrage wegen Verbesserung sumpfiger Wiesen betreffend. Als Universalmittel zur Verbesserung sum- pfiger Wiesen, jeder Art, könnte der Sand genannt werden. Aber nur dann wird sein Nutzen sichtbar werden und nachhaltend seyn, wenn er in hinlänglicher Menge aufgefahren wird. Auch die Gräben müssen stets in gehö, riger Ordnung erhalten werden; und man darf übrigens nicht erwarten, gleich in den ersten Jahren volle Erndten erhalten zu kön nen. Schneller, ja auch besser wirkende Mit tel sind: das Ausreisen und Umlegen der Wie se, das Behacken, Rasenbrennen, wie Herr LI. Engel in seiner, der geschehenen Anfra ge beigefügten, Antwort bemerket, wobei man dann da, wo daSAus^rocknen nicht von Stat ten gehen will, mit Sand nachhilft. Allein jede Verbesserungsart paßt nicht für jeden Ort. Einsender dieses könnte es mit einem sauren Wieschen, kaum r Scheffel Aussaat groß, beweisen, daß oft jede II Ruthe Boden eine andere Verbesserungsmethode verlangt. Dieses Wieschen wurde vor 2 Jahren mit vie len, i bis 14 Schuh tiefen, Gräben durch schnitten, der Abzug derselben ist erwünscht, und dennoch ist nur an wenigen Orten das Trockenwerben möglich. Zum halben Theile besteht die Wiese aus torfartigem Moore, dee im trocknen Zustande sehr gut brennt und r bis 21 Fuß tief liegt. Die Grasnarbe besteht hier größtentheils aus Moos und schlechtem, struppigen, scharfen Grase. Dieser Moos torfboden ist aber auf dem kleinen Platze nicht überall von gleicher Beschaffenheit und bedarf verschiedener Behandlung. Die Unterlage ist ein zäher, aber wahrscheinlich nicht ganz un fruchtbarer Lehm. Ein anderer Theil hat eine sehr schwache, schlecht« Grasnarbe, unter der sogleich dee Lehm sichtbar wird. Er liegt auf Thonschie- fergebirge, aus welchem allenthalben das Wasser dringt, welches von den nahen Per, gen in das enge Thal sinkt. Auf ersterem Theile ist in diesem Frühjahre der Versuch mit Auestechung deS schwammigen Mooetorfcs gemacht worben, um den Quellen nachzuspü- ren lmd sie zu öffnen. Nachdem derselbe bis auf einige Zoll hinweggenommen war, wurde es deutlich, baß das Wasser beinahe an allen Punkten durch den kehm aus dem unterliegen den Felsengrunde dringt. Man mußte daher hin und wieder Steine in den Sumpf fahren; hier,