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Veriag»ort Dresden, «nzelgenprelle: dl« tlvalilge SS mm breite Zelle S Plg. Für Piatzwllnlch« Kinnen wlr «eine Dewühr leisten. . -» M M Nummer 298 — 39. Jahrs, Fsl M W M W M^W G MU Sonnabend- u. Aesiiags Nr. lb Plg. Abbestellungen ^^^M^M M M M MU,>en eine Woche vor der Bezug». W M M M M M W M M M M W zrl, lchril'llch beim Verlag elngegangen WWW M M M W M W MM Trage, drin« Abbestellungen entgegennehmen. M M M M M M M oolksseUuna Schrtstlellung: Dresden A, PoUerftr. >1, »tut 20711 und StUtS; DelchallssteUe. Druck u. «erlag: Dermanta Buch, »ruckrrrt ». Verlag Ih. a. D. Windet, Pollerstr. 17, Nui SlUlS: Poslicheck lU2ö: Eradibank Dresden 84707. Dienstag, 17. Dezember 1940 Im za»« von höherer iöeiuan, vervor unv verrieb»- llorungen Hal der Bezieher ober Werbunglrervenbe nein« Ansprüche, lall» dte Zenung tn belchro,rarem Uiniang«, ver,palet oder nlchl erlchernr. — EriuUnngsoii Dresden. Kapitänleuinant Krehschmers 36. Erfolg Wie der SMreuzer Korsar' in drei Minuten unterglng Von Kriegsberichter Hans Kreis. DNB..., 17. Dez. (PK.) Kretzschmer ist «ingelaufenl Vier Winkel stehen am Seh rohr. 35 000 ART. i)at er mitgebrachtl Und darunter schon wieder einen grotzen englischen Hilfskreuzer über 18 90« BRT, die „Forsar". Autzerdem einen dicken Tanker und zivei Frachter I Groh, ganz groß ist die Freude hier drauhen bei uns im Unterseeboolstützpunkt an der Atlantikküste. Die 84. Fetndfahrt als Unterseebootskommandant ists ge wesen, die Kapitänleutnant Kretzschmer, der erst kürzlich vom Führer mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden ist, mit so prächtigem Erfolg durchgesührt hat. Als erster deutscher U-Boolskommandant hat er damit über eine viertel Million Tonnen Schiffsraum versenkt! Aller feindlichen Abwehr zum Trotz hat er 38 englisclj« oder für England fahrende Handelsschiffe mit einer Gesamt tonnage von rund 280 000 BRT auf den Grund des Meeres geschickt! Darunter befinden sich neben einer stattlichen An zahl von Tankern allein drei englische Hilfskreuzer von ins gesamt 57 000 BRT. Auf der vorletzten Iagdfahrt im Atlantik versenkte er trotz heftiger Gegenwehr und trotz starker Behinderung durch schweren Seegang die beiden Hilfskreuzer „Patroklos" (11300 BRT) und „Laurentto" (18 700 BRT). Jetzt, auf dieser Fahrt, erwischte er tm hohen Atlantik dte „Forsar" I Das war in der gleichen Nacht, tn der andere unserer im Atlantik operierenden U-Boote den grotzen Geleilzug zersprengten und fast 130 000 BRT versenkten. Das Schicksal der „Forsar" erfüllte sich sehr schnell. Von welä)cr Seite, aus weicher Entsernung der Angriff kam ob das Boot über Wasser oder unter Wasser operierte: Der Brite hatte das alles gar nicht feststellen können! Wie wild funkte er mit seiner Artillerie mit leichter Munition und Granaten in der Gegend umher und knallte rote Sterne als Notruf in den nacht schwarzen Himmelt Unberührt von diesem Feuerzauber sührte Kapitänleutnaut Kretzschmer sein Boot zum Angrisj. Eine gewaltige Detonation rüttelt und schüttelt plötzlich alles an Bord des Hilfskreuzers durcl-einander. Dröhnt durch die Nacht — dringt rollend und langanhaltender über die See hin zum Boot und bringt zugleich Kunde vom Siegt Mitten in die Maschmenrüume war der Torpedo hineingefegt. Platzend zerrltz er dort unten alles lebend — die Maschinen, die Schot ten und Decks, — zerfetzte den Kiel! Die „Forsar" brach durch — das Heck stellte kurz aus — verschwand I Sich seitlich wälzend rutschte der gesamte in der Dunkel heit besonders mächtig wirkende Schifssrumpf des 18 000-Ton ners nach Achtern ab tn die unendliä-e Tiefe, aus der tn dumpfern Schlägen die Detonationen zahlreicher Wasserbomben herauspolterten: Diese Bomben waren für deutscl-e U-Boote bestimmt, dte befanden sich an Deck des zuvor versunkenen Schtsssteils, wo sie jetzt unter dem Druck der zunehmenden Tiefe zur Explosion gekommen waren. Kaum drei Minuten nach dem entscheidenden Schutz waren nur noch Trümmer des britischen Hilfskreuzers zu sehen. Woottons Kamps mit den Wucherern Organisierte Verbrecherbanden sabotieren dte Lebensmtttelverteilung Stockholm, 17. Deze>nber. Dte letzten aus London tn Stock holm vorliegenden Berichte werfen ein bezeichnendes Licht auf die letzte Rede des britischen Ernährungsmintsters Lord Wool- ton und seine überraschend scl-arsen Kampfansagen gegen das Hamsterer- und Wucherwesen. In den Berichten wird darauf htngewiefen, datz das Hamstererwesen in den letzten Wochen einen unerträglichen Grad erreicht habe. Bisher sei es nicht gv> lungen, den Preistreibereien auf dem Gebiet von Lebensmit- teln, die so knapp sind, datz eine Rationierung sich nicht lohnt, enlgegenzutrcten. Sobald Höchstpreise verkündet oder neu fest gesetzt würden, verschwinde die Ware ganz und sei nur noch auf „schwarzen Börsen" zu Phantasiepreisen zu erhalten. Als dieser Tage dte Regierung den Zuckerpreis um 1 Penny pro Pfund heraüsetzte, sei plötzlich nirgends mehr Zuk- Ker zu haben gewesen Ebenso sei es mit den Zwiebeln gegan gen, die seit der Einführung von Höchstpreisen nirgends mehr zu haben seien. Während inan Ende Oktober noch Aepfel für 8 Pence das Pfund ab und zu wenigstens erhalten konnte, feien Aepfel jetzt nur noch für wohll-abenoe Leute im Schleich handel zu 2 Schilling das Psniid zu haben. Eine Ersassuiig der Aepfelvorräte wurde von der Regierung abgelehnt. Die Händler verschieben in immer grötzerem Umfange die Waren an dte Vertreter und Mittelmänner der grotzen Luxus hotels und -restaurants im Londoner Westen- und anderen grotzen Städten. Dort werden von den Gästen Plzantasiepreise gezahlt, die es den Hotels und Restaurants ermöglichen, auch den Aerkäufern übersteigerte Preise zu zahlen. Infolgedessen schwindet die Warenmenge, die der Allge meinheit zur Verfügung gestellt wird, immer mehr zugunsten einiger Luxushotels und Luxusrestaurants. Das schlimmste aber Die e-OSlosjord" das grösste für England fahrende Motorschiff Nonvegens, lief nach einer Meldung aus Newyork bei Newcastle auf eine Mine und sank. Las Passagierschiff ivar 18 873 BRT grotz. (Associated Pietz, M.) ist, datz sich dos Londoner Verbrechertum diese Notlage zunutze gemacht hat imd sich durch sehr geschickt organisierte Banden in dte Lebensmittelverteilung sozusagen „eingeschaltet" hat, ganz ähnlich wie dies das amerikanisclje Verbrechertum zur Zeit der Prohibition aus dem Gebiet des Alkoholhansels getan hatte. Der Regierung sei es in keiner Weise gelungen, dieser Sabo tage-Organisation Herr zu werden. Rolverläuse englischer GemÄ-e Ein Zeichen der fmanzieuen Zwangslage Englands Ltstabon, 17. Dezember. In Lissaboner Kunstnreijen ist bekam» geworden, Sag die Behörden in England neuerdings eine andere Haltung gegenüber der Ausfuhr von ivertvollen Gemälden uno jonstlgen Kunstgegenstänoen von England nach den Beremiglen Slaalen euulehiuen. Während die zuständigen Siesten der Verschleuderung vr»tifä)er Kunflfchage nach dem Auslände bisher rerflandlicherivelfe ablehnend gegenuberjtun- üen, irm seil einiger Zett unveruennvar em gegenteiliges Be streben zutage, darauf yinauslaufeuo, iverwoNe Kunsterzeug- niste un Ausland abzujegen, um die erzielten Erlöfe der eng- ilfchen Finanzlage zuguie nomine» zu tagen. Hierbei oenkl inan m England vezetchnenderweise iu erster Linie an Knnsljaiage m Pllvalbestg, uno porlugiestsche Kunsthändler lassen ouraMlcken, sag berens eimge ihrer eng lischen Fachlrollegen an der Arven stnd, um der englischen Re gierung vei der Ausfuhr prämier engujcyer Kunstgegenstäitüe zu hegen. In Lissabon ineinl man, Sag aus diese Weife der Alt- kunstmarkt eme fonoerbare Verlegung erfahren wird, angekur belt durch eine Art englistyen Ausvernauies. Glenhzenig erklären die mierestlernen Lissaboner Kreise, datz das Losfchlagen privalen engllfa-en Kunstbefitzes und seine Ueverfuhrung ms Ausland eme fehl zweifelyafie Sache sei, da nach allen Erfahrungen infolge der von der deutschen Luftwasje und Kriegsmarine ausgeutnen Blockade gegen die orNische Insel mit starken Verlusten wahrend des Seeiransporles zu rechnen sei. Datz England diese m Londoner Regierungskreisen be kannte Tatsache m Kauf nehme, gilt als em Zeichen dafür, datz es sich dort um eme bemeraenswerle Zwangslage handelt, bei der selbst Noiverkäuse, die mit stärkstem Rismo verbunden sind, hingenommen werden. Deutsch.schwedlsche Wirtschaftsbeziehungen vw vklkvcu Stockholm, 17. Dezember. In der Zeil vom 25. November bis 18. Dezember 1040 haben m Stoacholm Verhandlungen zwischen einer deutschen Delegation unter Leitung von Ministe rialdirektor Dr. Waller uno einer schweüi>a)en Delegauon unter Leitung von Ministerialdirektor Hneggwef iwer die üeutsch-schivedifchril Wirtsä-astsbeziehlngpm im >zahre 1041 statt gefunden. Die Verhandlungen Haven zum Abschmg eines neuen Verrechnungsabkommens gesuhlt. Gleichzeitig wurde volles Einverständnis über Umjang und Zusammensetzung des Warenverkehrs zwischen Deutschiano und Schweden in« Jahre 1041 erzielt. Ferner konnte eme Einigung über die unveränderte Ver längerung der für die Bezahlung privater Schuloenverpjlichtun- gen zwischen Deutschland uno Schweden gellenden Regelung ge troffen werden. - Es kann damit gerechnet werden, datz der deutsch-schwe dische Wirtsä-astsverkehr, der schon im abgelausenen Jahre allen durch die Zeitverhültnisse sich ergebenden Schwierigkeiten zum Trotz sich erfreulich entwickelt hat, in« Rahmen der Vereinba rungen auch tm Jahre 1911 einen neuen Aufschwung nehmen wird. Ole stählerne Achse Mit wahrem Heitzhunger hat sich die Lon.vmc Propa ganda jetzt aus die Meldungen gestürzt, die aus Aeg^pien kom men und aus denen hervorgeht, datz den englischen Truppen dort ein paar kleine Teilerfolge im Kampje mit den ImNe- nern geglückt sind. Man hat es in England dringend notig, nach so vielen Niederlagen einmal etwas günstigere Nachrich ten zu bekommen, und inan schlachtet sie »un nach «rasten aus, um daraus wilde Prophezeiungen aus eme» englischen Gesamtsieg herzuleiten. Was hat sich im Vergleich zu d.e,en verfrühten britischen Siegessanjaren m Wirklichkeit ereignet?. Die italienischen Heeresberichte und die entsprechenden deut schen Meldungen haben vollen Ansschlutz darüber gegeben. In den erbitterten Kämpfen, die in der Gegend von S>d> es Aarani an der nordasrikanischen Küste staugesunden Haven, ist es den Engländern möglich gewefen, allerdings unter >ehr schweren Verlusten, in einige der vordersten Stellungen der italienischen Truppen einzurücken. Es hat sich dabei nur um ein paar Kilometer Landgewinn mitten in der Wüste gehan delt, die strategisch ohne Bedeutung sind, aber die englisch« Presse preist diese Vorgänge als gewaltige Erfolge und Heiden taten. Kaum jemals hat es tn der Geschichte einen Krieg ohim alle militärischen Rückschläge gegeben, aber eine derartig« Episode darf man selbstverständlich nicht als den Beginn enier für England günstigen Entscheidung hmstellen, wenn man sich nicht einem groben Fehlschlutz aussetzen will. In London sragt man allerdings schon längst nicht mehr danach, ob man die Dinge falsch oder richtig darjtelii, fonoera man klammert sich an jeden Strohhalm einer Hossnung und dazu eignen sich die jüngsten Gefechte in Afrika ausnahms weise einmal im Sinne der Engländer. Nun aber übertreiben sie gleich so sehr, datz sie behaupten, der Krieg werde überhaupt nicht in England, sondern in Nordasrika entschieden. Die ein- kachite Logik zeigt jedoch, datz diese Darstellung falsch ist, Senn selbst ein wirklicher dauernder Erfolg in Nordafrika (von oem gar keine Rede sein kann) würde die Engländer nicht vor der Vernichtung des englischen Mutterlandes, seiner Städte und Häsen, seiner Rüstungswerke und seines Verkehrsweg ns bewahren können, denn Nordasrika ist und bleibt naturgeinutz nur ein Neben-Kriegsschauplatz. Um dort einen Klemen Teil erfolg zu erzielen, haben die Engländer einen sehr erheblichen Teil ihrer Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Lust und aus allen Teilen des Empires nach Aegypten dirigiert und sie haben damit zugleich ihre Verteidigungsfähigkeit in der Heimat geschwächt, so datz nun die Gesamtlage des Krieges für sie keinesfalls gebessert, sondern eher verschlechtert ist Der Hintergedanke, den man in London mit oem gewal tigen Siegesgeschrei verfolgt, richtet sich selbstverständlich nicht gegen Italien allein, sondern vor allem gegen die Achse uno damit gegen Deutschland. Man bildet sich in London ein, Batz der Weg Uber Italien zu einer Osfensive gegen Deutschland leichter sei als der -Frontalangriff, für den cs ja überhaupt keine Möglichkeit mehr gibt. Man scheint zu glauben, datz man dte Italiener in ihrer Bundestreue zur Achse wankend machen könne, und man scheint sogar die neue Illusion zu hegen, datz Deutschland tatenlos zuschen würde, wenn die Italiener wirk lich in ernste Schwierigkeiten geraten sollten, was jedoch bis her keineswegs behauptet werden kann. Vielmehr sind die un günstig verlaufenen Gefechte lediglich Episoden, die keineswegs die italienische Schlagkraft in ihrer Gesamtheit beeinträch tigen oder gar die Achsenpolitik auch nur im Entferntesten berühren könnten. Die zahllosen inneren und äutzcren Schwie rigkeiten .Englands können damit nicht vertuscht werden, und die Achse steht fest wie aus Stahl. Von Tschammer und Often beim Duce Rom, 17. Dez. Der Duce hat im Beisein des Ministers für Volksbildung, Pavolini, Staatssekretär von Tschammer und Osten, Präsident der Deutsch-Italienischen Knllurgcsell- lä)aft und Rcichssportführer, empfangen und mit ihm ein«, herzliche Unterredung gehabt. Insgesamt 252000 VRT versenkt Hervorragende Leistling des Kapitänleutiiants Kretzschmer. Berlin, 17. Dez. Dao Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ter soeben von Felndsahrt zuriickgekehrte Kapitänleut nant Kretzschmer meldet als Ergebnis die Versenkung von 34 935 BRT. Damit hat dieser Ossizicr mit einer Gesamt. ttapltänleutnant Kretzschmer (Presse-Hoffmann, M.^ v e r s e n k u n g s z i f f e r von 252 1 00 BRT. als erste« Unterseebootokommandant die 250 OOO-Tonnen-Grenze über« schritten. In dieser Gesamllonnage sind drei Hilfskreuzer und der britische Zerstörer „Daring" enthalten.