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Großenhainer UMHMWP- M A»zchkblM. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Xo 93 Sonnabend, den 10. August 1867 Die Localsteuer-Einnahmen des Steuerbezirks Großenhain erhalten andurch Veranlassung, die Grundsteuern auf den dritten Termin d. I. spätestens bis zum 17. Mugust ander einzuzahlen. Königliche Bezirkssteuer - Einnahme Großenhain, am 8. August 1867. Neubert. Die Sp arcaffe zu Großenhain ist gegenwärtig in den Stand gesetzt, Capitalien gegen gute Hypotheken auszuleihe«. Der bisherige Stadtunteroffizier Herr Schneidermstr. August hier ist an Stelle des abgegangenen Strumpfwaarenhändlers Herrn Meyer zum Feueewachtmeister gewählt und heute als solcher verpflichtet worden, was zur Nachachtung Seiten der Betheiligten andurch bekannt gemacht wird. Der Stadtrath. Großenhain, am 8. August 1867. Kunze. 3n Folge der Entlassung eines unserer Nachtwächter ist dessen Stelle zur Erledigung gekommen. — Geeignete Bewerber um sel bige wollen sich baldigst bei uns melden. Der Stadtrath. Großenhain, am 5. August 1867. Kunze. Nächste Sitzung der Armenversorgungsbehörde Moutag, teu IS. sttugust «. e., Nachmittags 3 Uhr im RathsfiHungszimmer. Großenhain, am 7. August 1867. Der Vorsitzende. Kunze. Kiesverdingung. Die Anlieferung resp. Anfuhre des im Jahre 1868 zur Unterhaltung der Großenhain - Radeburger Ghaust«e, Dresden - Elsterwerdaer Eha«sf«e und der Großenhain - Wildrnhainer Straße erforderlichen KiefeS und SandeS soll Die«Stag, den 13. August a. v., Vormittags S Uhr im Gasthof zur „goldene« »Kugel" in Großenhain an den Mindestfordernden öffentlich ver geben werden. Nähere Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht. Meißen, den 8. August 1867. Die Königliche Bauverwaltung daselbst. Grimmer. Tagesnachrichten. GroHenhain. Ueber den in vor. Nr. d. Bl. bereits kurz erwähnten Doppelselbstmord ist uns noch folgende nähere Mittheilung zugegangen: „Am vorigen Sonntag, den 4. August, Abends gegen 11 Vs Uhr haben zwei junge Leute aus Weißig, Moritz Winkler, 19 Jahr alt, Schmkedegesell daselbst, und Auguste Sparmann, eine Waise, 18 Jahr alt, in Diensten in Weißig, heimlich sich mit einander von da entfernt und unterhalb der Rosenmühle bei Leckwitz, fest an einander gebunden, in der Elbe den Tod gesucht und gefunden. Ihre Leichen sind am andern Tage Nachmittags 6 Uhr von Fischern aufgefunden, nach Weißig geschafft und dann am Donnerstag früh 7 Uhr still in Skassa beerdigt wor den. Krankhafte Reizbarkeit des Gemüths, vermeintlich erlittene Zurücksetzung und ein daraus hervorgegangener häuslicher Zwist von Seiten des Ersteren, Willensschwäche, Kleinmuth und Unzufriedenheit über ein nur theilweise erlangtes Erbe bei der Anderen, endlich ein von dem braven Vater des jungen Menschen und dem Vormund des Mädchens nicht gebilligtes, aber von den jungen Leu ten leider verstohlen noch unterhaltenes Liebesverhaltniß sind, wie man hort, die traurigen Veranlassungen zu diesem grauenvollen zweifachen Selbstmord gewesen. Im