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Mass« EWkb.Dolksfrm«d Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für die Königs und städtischen LehSrden in Aue, Hrünhain, Hartenstein, Ootzana- ^AlltjoOtull georgenstadt, Lößnitz, Neustädles 8chneederg, SchwarMkerg und Wildenftld. Telegramm-Adresse: volkfreund Schnerb«-. Fernsprecher: Schneeberg rz. Aue 2». Schwarzenbergz-. mehrfacher Anzahl, ne Pferde hielten. ttrlstr. 18. auf dem Schletta«. rann seine jeder« u. t-», aus. Billigste v färbt und eberg, M- IM SU krsiavu klvr. Tagesgeschichte. D-«ttÄls«d. — In gestriger (55.) Sitzung deS Reichstags wurde Lie Beratyung des Milttäretats bet der „Naturalverpflegung" »ve«) It in Satin, igste«, fest« kachf-, hielten. Abg. Graf Arnim (Rp.) geht auf die Getreidelieferungen 1er Landwirthe für die Militärverwaltung ein. Die Assozia tion sei zwar recht nützlich und erstrebenswerth, aber eher in Ländern mit Getreideexport wie Rußland, als bei uns mög lich. Auch die Anlage von Silos sei empfehlenswerth ater schwer durchzuführen. In Folge der niedrigen Getreidepreise komme aber auch bei den Assoziationen jetzt nicht viel für die Landwirthe heraus, hinderlich seien dafür auch die Zu stände an der Berliner Produktenbörse und die dort üblichen PreiSnotirungen. Abg. Richter (freis.): Die Militärverwaltung komme schon letzt dm Wünschen der Produzenten wett entgegen und schä dige dadurch die Reichskasse. Eine Ressortverwaltung dürfe keine Agrarpolitik treiben. Redner bemängelt die niedrigen Vergünstigung sei doch nur für Militärtransporte gewährt. Gras Arnim (Rp.): Es sei doch merkwürdig, daß die Herren, welche sonst stets für das Genossenschaftswesen ein- treten, der Landwirthschaft jetzt diese Assoziationen, wo sie .einmal etwas nützen könnten, nicht gönnt Generalmajor v. Gemmingen legt dar, daß eine so au- ßnordmltich« Bevorzugung de, Militärverwaltung bei Ve- ireidetranSporten nicht vorliege, sie betrage nm 4,5 Pf. pro Tonne, in manchen Eisenbahnbezirken sei die Milttärverwalt- Zu Ttt. 5 liegt ein« Resolution des Abg. von PodbielS- ki vor, die Mittel bereitzustellen, um den Quartierwirthea, welche während der Uebnngen der Truppen den Mannschaften di« Verpflegung freiwillig verabfolgen, «ine Vergütung nach dm Sätzen für di« Marschverpflegung gewähren zu können. KriegSminist« General Bronsatt von Schellendorf er- klärte, dem damit angeregten Gedanken sympathisch gegenüber zustehen. Er habe die Absicht, im nächsten Jahre «in« solche Forderung in dm Etat einzustellm. Staatssekretär Graf von PosadowSky stellte für dm Fall, daß die Resolution eine Mehrheit fände, in Aussicht, daß in Form eines RachttagSttat» eine solche Forderung noch fortge'etzt. Abg. v. Vollmar (Soz.) dringt zur Sprache, daß d e Löhnen Offiziere Pferderationen, oft in mehrfacher Anzahl, beziehen, während sie zum Theil gar keine Pferde hieben. An dieser Stelle könnten leicht Ersparungen gemacht werden. KriegSminister General Bronsart v. Schellendorf: Ter Reichstag habe seiner Zeit die Pferdegelder für die höheren Offiziere abgelehnt; die Folge war, daß ihnen die Pserdera- Lion-Kompetenz blieb, auch für diejenigen Pferde, die sich nicht "ags » harr ge- «Ude», bar uns Tisch-, k Leh«. Etat Gerlach Reichstages erklärt« heut« di (KüSlin-Kolberg) für ungiltig.j Abg. Dr. Schädler (Z.) bat ein« Resolution etngebracht, daß di« mit der Verabreichung warmer Abmdkost an di« Mannschaften des aktiven Heeres angestellten Versuche fort- gesetzt und Mittel hierfür event. in den nächsten Etat einge stellt werden sollen. Abg. Schädler weist auf die ärztlich als nothwendig erkannte Zusammensetzung einer gesunden Nahr ung für einen erwachsenen Mann hin. Auf das Wort „warm" wolle er sich jedoch nicht kaprtzirm. Man habe ihm vorge- worfen, namentlich in der „Freisinnigen Zeitung," daß sein Antrag „Speck" sürS Volk sei, um auf die Tabak-steuer hinzu- leiten. Ebenso gut könne er behaupten, die ganze EtatSpo- litik des Abg. Richte« sei Speck für- Volk. KriegSminister General Bronsart v. Schellendorff: Die Militärverwaltung sei jeder Anregung, die Lebenshaltung der Mannschaften zu verbessern, sehr geneigt. Wenn die Resolu tion angenommen würde, werde er sein Möglichstes thun, um den Wünsch« bezüglich des Abendbrots «ntgegenzukommm, wenn er auch nicht versprechen könne, daß jedem Soldaten, entsprechend den Süddeutschen Anschauung«, jedm Abend zwei Maß Bier geliefert würdm. (Heiterkeit.) Abg. Hug (Z.) spricht sich zu Gunsten der Resolution Podbielski und für Verbesserung der Marsch- und Kan- tonnemmtSverpflegung aus. Die finanzielle« Bedenken wür dm ausgewogen durch di« Gerechtigkeitsgründe. 'M StaatSs«kr«tär Graf von Posadowky spricht nochmals sein Wohlwollen für diese Anregung aus u Reichstag die Mittel bewilligen werde, um Berlin, 8. März. Setten» Sr. M. d«S Kaisers wird Fürst BiSmarck anläßlich der Vollendung seine» 80. Lebensjahre» «ine hervorragend« Ehrung «rfahrm. In welch«. Form dirs« Ehrung «rsolgtn wkd, rntzirht sich an» nahe- ltegmd« Gründm dm Oeffmtlichk.it. — Di« „Hamburg«» Nachrichtm" schrribm: Wir würdm «» nicht al» «inm d«m Fürst«« Bi»«arck geleisteten Dienst ansehm können, wen« Ovatiom« für ihn da beantragt wer- dm, wo di« ablrhnend« Aufnahm« eine» Anträge» außer Zwei- Nt ^Unterdessen hat Abg. Schädler seinen vorerwähnten Antrag dahin abgeschwächt, daß die Militärverwaltung ersucht werd« solle, Besuche mit der Verabreichung jwarmer Abmd kost anzustellm und dem Reichstage von deren Trgebniß^Mit- theilung zu machen. Auf Vorschlag des Abg. Richter würdm beide Anträge an di« Budgetkommissio« verwi«sm. Nachdem noch «m« von der Tommtsfion vorgeschlagek« Resolution, in d«r eine Aufbesserung de» Sehalt» d« Ele- mentarlehrer an dm Unterosfizierschulm verlangt wird, «in- stimmig angmommm war, wurde der Rest de, ordentlichen P»ft-ZUt«i,INste Nr. >160. Der Nath der chtadt. vr Kretzschmar. Wegen Erkrankung der hiesigen, derzeitigen Ter Rath der Stadt. Zieger, Brgrm. <r All- hi-rort- aufhältliche» Milttärpflichttge» werd« hier- durch unter Bezugnahme auf den in Nr. 39 imd 51 diese» Blatte» er schienenen Erlaß noch besonders aufgefmdert, zu der auf Montag, de» 18. März 18V8 Borm. 9 Uhr angesetzten Musterung vor der Königlichen Ersatz-Commissio« im hiesigen RathhemSsaale pünktlich sich einzufirden. NichtpünstlicheS oder Nicht-Erscheinen zieht Geldstrafe bi» zu 30 Mark — Pf. oder «ntsprechende Hast «ach sich. Lößnitz, «» 6. Mäy 1895. - Eine Leichenfrau wird für Rt-d-rschl-ma gesucht. Bewerberinnen um diese Stelle, wrlche de» Schreibe»» kundig sein mkssm, wollen sich melden im Gemeindeamt NiedeWleutk. Einrichtung einer Posthülfstelle. In BermSgrüu bei Erla (Erzgebirge) tritt am 20. März eine PosthüWLe i» haben wir Veschloffm, ein« Vertreterin für dieselbe anzustellm. Hi«mach Ordern wir ! jmigen Fraum, welche die Verrichtung diese» Dienste» zu übernehm« gewillt «ud gwst find, hiermtt auf, fich umgehend an SemeindeexpedttionSstrlle zu melden. Oberschlrma, am 8. März 1895. Der GemeinderÄH. BekaMtmachyng. Di. städttschm Eollegim hab« schloss«, dm auf dm 1. Apttl ds». Js.fallv 80. Geburtstag Sr Durchlaucht des Alt-ReichSkanzler Fürst« Vtsmarck durch Weck Platzmusik, Beflaggung und Illumination der öffentlich« Gebäude pp. zu stiem. Die geehrte Einwohnerschaft «such« wir daher, diesen Tag ebenfalls festlich zu geh«« u«d der Stadt durch Beflaggung und Illumination ihr« Häuf« «in festliche» präg« zu verltihen. Au«, am 6. März 1895. Konkursverfahren. In d«m Konkursvrrfahren über da» Vermögen der Handelsmann» Friedrich Hei mann Gch«tdt in Unterscheide fft zur Abnahme der Schk'ßrechnung de» Verwalter», zm Erhebung von Einwendungen gegen da» Schlußverzetchniß d« bei d« Berthetlung zu oe- ,Scksichttq«nd« Forderungen und zur Beschlußfassung d« Gläubiger über die nicht verwerth- Lärm V«mügenSstücke der Schlußtermin auf den 30. März 1895, Vormittags 10 Uhr, Lor dem Königlichen Amtsgerichte hierstlbst bestimmt. Schwarzenberg, dm 7. Mä>z 1895. G-kr-ISr O-s-r GerichtSschreib« des Königlich« Amtsgerichts. Montag, den 11. März 1895, Vormittag» 10 Uhr sollen in Lößnitz 11 Stück mechanische Webstühle ohne Kette gegen sofortig« Bezahlung zu, Versteigerung gelange«. » Versammlungsort der Bieter: Gasthof zum grün« Baum in Lößnitz. Lößnitz, am 7. März 189S. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Act. Sprenger. Nr. 59. Sonntag, de« 10. Mär» 1895. berechnet; tabellarischer, aichcr«ewöhnltcher fel steht. Daß von der Majorität dt» Reichstag«» die Ab lehnung derartiger Anregung«, wen« si« erfolg«, MMmv trn steht, hall« wir für zweifellos. Jy der Mehchm de»! Reichstages herrscht heute die analoge Richtung, wie ül^ jener Zeit, wo der vom Reichskanzler geforderte Mtnisterialdirttto, abgrlehnt wurde. Die Gegner der vom Fürfkn Bismarck betriebenen Politik hab« hmt«, wie damals die Mehtheit. — Die Freiconservativen haben zum Geburtstage de» Fürsten BiSmarck eine prachtvoll ausgestattet« Adresse her- — Au» Wien 8. März wird gemeldet: In untenich- tet« Kreis« wird bestätigt, daß die deutsch« Kaiserin mit ihren Kindem im Laufe des Monat» März zu längerem Aast enthalte in Abbazia etntrifft. Auch Kaiser Wilhelm wstd zum Besuche sein« Familie in Abbazia eintreffen. Die mailänd« Zeitung „Secolo" will wiffen, Kaiser Wilhelm werde vo« Abbazia au» König Humbert «inen Besuch abstatte«. W Brüsel, 8. März. D« General,ath d« Arbeiter partei beschloß in Folge der Annahme der neu« Semein- dewahlordnung tu erster Lesung mit 67 grg« 40 Stimm-«, den Beginn eine» allgemeinen Ausstande» auf den 1. April festzusetzen. Pari». Dt« deutschen Coloni« in Pari», Lyon und Marseille entsenden Abordnung« und Geschenk« zum achtzig sten Geburtstag des Fürst« BiSmarck. Epaut-x. Madrid, 8. März. Die Kamm« hat d« geform ten vnbeschränllm Kredit für d« Feldzug nach Cuba ds» daß die Bereinigt« Staate« Kin« Unterstützung angäot« hält« uad daß Spanim auch d«selb« nicht bedürf«. D«t Banden d« Aufständische« sei« zerstreut Word«. Madrid, 8. März. Der Dampfe- Mfonfo Ml.» ging heute mit zwei Bataillon« Jafa«t«i« nach Cuba ab. Bet d« Abfichrt bracht« da» Publikum dm Dmpp« Ovati on« dar. — Nach «in« amtlich« D«p«sch« au» Cuba besitzt« di- spanisch« Truppm di« Stadt B«tra. Di« Jnsurgmtm M gefloh« Md wird« gegenwärtig verfolgt. New-York, 8. Mtkz. Einem Telegramm au» Cam- ca» zufolge hab« d« dortig« französisch« und btlgische dt» plomattsche Bntreter ihr« Päss« eingehändtgt «halt«. Al» Grund dafür wird ang«führt, daß st« b«t d« Unttrzeühmttw «ine» in dem ttalirntschen Grünbuch vettlfstntttch« Schickst» stück«» bttheiligt sind, welch«» di. Institution« Venezmla» abMig spricht.