Volltext Seite (XML)
II com-»- vi« staates-TIE- isstcll «M"« FWIM Mm gis- TWM g Izzngsakpxmi ZHRZWBZMFHMTZ chøsk,k·"a"·k·k ZU « - des « onaes c Mc z usw , · . n need-Z verzog-i WWYWW. »M« Ost-W mit Handeis - und Industrie-Zeitung MZFJZMMMWMHItåsssmkig Tei( Imme: Neuesie Dresden. · Postscheck: Dresden 2060 Reduktion- Mq smd Mtqefchäftssiese WW.4. · Fee-umf- 22 Iso- 22 SM, 22 SU, 22 Lös. · tegrw « W WMWIG W W W— sich W - II solle W M W od- M W mäe Bezieher keinen Inst-nich auf Mittfemng oder W bei entsprechenden Entqelis Ak. 121 Speis-V as. Was 1924 mil. Jahrg Tirviiz als deutitbnationaler Reichskanzlertandidat Die Verhandlungen mit den Mittelparteien gescheitert - Will das bisherige Kabinett der Entscheidung im Neiehstage ausweichen? - Erste Vesprechnng Herriots mit Millerand Millerand Lotteisen-deuten fthen Stenervläne nnd vreifen die Reformen Bediente-. Die Behauptung der Poineariiten. daß die itn April erzwnnaenen itenerlirhen Maßnahmen das Vertrauen in den Franken wieder hergeftellt hät ten. ftinnnen mit den Tatsachen nicht ttberein. Trotz den Stenergefetzen Potncarös wurden die Sttitznngss attionen fortgesetzt nnd man trieb den Franken ans Gesinden der Wahlorovaqanda in die thr. Gegen diefe Hanffe erhob bekanntlich das Bankhans Mo rgan die fchärfften Bedenken nnd die Regierung war gezwungen, diefeb loftfpieliae Mandver einzu stellen.letzt benutzt inan die Frankenbaiffe an einein Drnck anf die kommenden Män ner. Man fncht ihnen Zugeständnier ahsnpreffem die mehr oder weniger anf eine Uebernahine der Steuer politik des Bloc- nntiml hinauslaufen würden. der riot gab dies den lonrnaliften zn oerftehen, die ihn nach der Vespeethnnq iin Elnfee ansfragtesr. Seine Stint-ne sittertr nor innerer Erreanna. als er faate: »Ich laffe mich nicht einfehtiths te rn. Mein Feldznasnlan ift fertig. Ich werde offen »die Sache vertreten, mit der ich betrat-i hin, nnd mich auf geheime Gefchäite nicht einlassen.« Herriot bei Teuern-tm unsres th Bari-. is. Mai. Während titl- in den Indien«-isten ded Adler-Palastes die Damen nnd perren eines dolländiithen Geinngschors verimnnieln, m- von dein Präsidenten der Rernbllk begrüßt an »dem erschienen die Devntierten perriot nnd Pqinlerö zur Kentern-n Die Sänger nnd siuerinnen wurden rniid dinnndkomplintentiert Izs wichtigen politischen Gründen ninßte Millernnd us den musikalischen Genuß verzichten. Die Kon- Heu-,v Millernnds nnd Poincnvös mit den kommenden Männern verliei ohne RwiichenialL Herriot wer noch nicht in der Lage. nni Millernnds Frage nach der Stenerpolitik des Linksblocks sn antworten. Hierüber nird er wle nach dein deute abend stattfindenden Parteirnt Anderes tnitteilen können. Jedenfalls de tmäitet derriot dts Stenerprosrnmin peinenrös als erledigt. Die Berlin-ents medrbeit wird die Vudqetftdwierinleiten. deren Liilnng user deni Kabinett Peinen-s nicht gelungen ist. niit We der Verlassen-steter zn überwinden suchen Ratiirllck iiidren die reaktionären Blätter eine »die setze gegen dise radikal-sozialisti- Warum Tiwitz als Kanzler unmöglich ist Von unterm BsMitarbeiter Berlin. 22. Mai. (Eigener Drahtbericht) Man braucht es noch nicht tragisch zu nehme-n, dassl die gestrigen Besprechungen mit den Dentschnationalenl ergebnisloö ausgingen. Aber nach wie vor wird man» gut tun, die Versuche einer Kabinettsbtldnng auf der. Basis: Mittelparteien plus Deutfchnatio·:iale mit« einiger Skepsis zu betrachten. Beide Gruppen habenl im Grunde mit den nämlichen inneren Schwierigkeiten zu ringen. Die Arbeitsgemeinfchaft besteht aus drei Parteien. Die haben bisher erfreulich gut zufammen gehalten, haben sich auch über eine gemeinsame Platt sorm geeinigt, von der aus sie die Verhandlungen über die Regierungsbildung zu führen wünschten. Aber im einzelnen stößt man doch immer wieder ani N n a n e e n. Zentrum und Demokraten z. B. wollten die Richtlinien, die man gestern gesunden hatte, sofort veröffentlichen. Der Volkspartei erschien eine Veröffentlichung nicht opportun. Sie meinte (nnd vielleicht hatte sie recht damiti, man sollte in dem Moment, wo man sich an schickte, mit den Deuifchnationalen an dein nämlichen srtiimden Tisch sich niederzulassen, diese nicht gleich ver unnen. Derlet Nuancen und Verschiedenheiten »der Aus fasssung, die Initdnter auch nsur Verschiedenheiten der politischen Temperamente sind, werden natürlich nie sich vermeiden lassen. Aber sie beeinträchtigen, viel oder Wen-Is- bvch wohl die Energie der Ver-handelnden Frei lich, die Deutschnativnalen haben alle diese Unsttmntigketten im eigenenhausr. Sie haben sich im Mlkaimps zu weit vor-gewagt und haben nun Mühe ssekbst in bcr Frattion schon, von den MAssen im Lande gar nicht« erst zu reden), ihre Un- WCIT auf die Linie zuvücbzussührem von der aus Mnmtwolittt überhaupt erst getrieben werden kamt M W alle diese Besprechunqen so nngemein NUM- erdlärt auch, warum .die. Führer der Deutsch mtionaleu in der Art, wie sie Sachverständigmautachtew M Regierunqswiskdung bebt-ed hängt anss engste su fmumen vor der Oessendlichteit behandelten nnd noch Wu- sich tm sie-me Wes-. Un diesen-inneren Zwiefoälten hat es wohl auch AMI- M snmtdei den aestrtcen ersten Versuch so Welt auf den Gme- inee Man unrechten sich ew- Pette vier nunenvoscttische JM wol-et die Vertreter der WeW, ohne M Des-Ade en beteuern vielleicht mich Wand inne-er wieder U- U der k-W nimm-tosen Wi- der- Wtht Bauerstochter spie km mir ewi. die Wen nicht einsam-, fanden viewed-. due W sp. M- MUes Wes . M da IW eine-r W W M. de- m wen w. esse-renne M- Mmtt -dee Verein-darum daß - er -«vorläufig krenq ein«-much medelt werdet-soc Gem« dicht scheint main, wie immer, wenn ein größerer Kreiskl von Parlasmentariern beisammen ist, mich diesmal nicht gehalten zu haben. « . In der ~Germania« stößt man ans die An--I deutung, die dentschnationalen Unterdändler wollten die Personensrage in den Vordergrund schieben, während die Mittelparteien entscheidenden Wert daraus legten, daß zunächst über die Grundlagen der Poilistir Klar heit nnd Einverständnis geschaffen würde. Eine »weni«gstens früher, von einem Zentrusmsabgeordnetcn gespeiste Nachrichtensstelle glaubt denn auch schon die deutschnationale Ministerliste mitteilen zn können. »Diese Liste, in der sich um Tirvitz, Wallrass und lMarxz als Vizckanzler, die Herren Luther Geßler, Brauns nnd der frühere Ernäshrunassminister Feisr scharen, halten wir für avockrvoh. Richtig aber ist, dasz die Denkschnationalen Tir pin mit der Kanzlerschast betranen mischten Zu dieser Kandidatnr ist genan dasselbe zu sagen, was neulich hier über die des Fürsten B iilow acsagt wurde. Dem Fürsten Bitlow haben wir es zu ver-- danken. daß wir Englands ansgestreckte Hand ans-» schlugen nnd in die Isolierung hinein-singen Dein Großadtniral o. Dienstz, dasz dnrch sein nutz loses, gegen England betriebenes Wett rüsten zn dem entgangeuen englischen Bündnis noch die von Jahr zn Jahr sich steigernde Feindschaft des Bkliish Dmpike sich gesellte. Wenn die Dinge nicht so nngemein ernst wären, könnte man’s eine Kateridee heißen. Auch innennolitisch bedeutet die Kandidatnr Tirvin ein Erschwernis. Schon heute erklärt die« »Ger mania« rnit deutlicher Bezugnahme auf den Groß ndmirab »Die Schwierigkeiten ider Verhandlungen nnd der Regierungsbildnngs werden nin so gröber sein. se nnindglicher der Name des von den Deutsch nationalen vorgeschlagenen Kanzler-s ist.« Von andrer Seite hören wir noch, daß bei der heutigen Besprechung die Deutsche Volkspar tei sich nicht gegen die Kandidatur Tirpitz als solche gewandt hätte. Die Vertreter der Volkspartei hätten lediglich erklärt: sie müßten zuvor dadPro g r a m in des Herrn v. Tirpitz kennen Erst hinterher wären sie in der Lage, die Person zn akzep .tieren. Das gegenwärtige Kabinett wird z u r it ck t r e t e u. sobald die Parteien die Gewähr Wu. daß ein neue-s mühelos gebildet werben kaum Es steht att- offen-; bar nickt wehrt-. has das Kabinett entschlossen kit, unter alles Umständen noch vor sen neuen Reichstag zu »treteu mit dort Wiens hu siegen vier zu fallen. Auch »das hättst wohl mit den Armen imd inneren Dem magst sitt-unnen- vn seiten wir onst-c Iptsckew Die Seh-W entschu- ies shme intb te- DeutWOet ist. nie uns versichert sitt-. incr gm kurz und uwbiudlicher Natur»qeiv·eceu.s ’ · Der heimlich-: König in Bayern Von einem besonderen Korresponwa München, 21. Mai Gedenktag für die Gesallenen der Residenz. Grundsteinlegung zum Kriegerdenkmab Vereine, Verbände, Kameradschaften sammeln sich mit um florten Fahnen. Reichgwehr und Landespolizei marschieren an. Das inaktive Osfizierkorps, vom jüngsten Kriegsleutnant bis zur ältesten Exzellenz, ist vollzählig vertreten. Es wimmelt von Uniformen, und die Orden und Ghrenzei en glitzern in der Sonne. Die schwarzen Röcke verschwinden beinahe im Gewühl. Die Spitzen der Behörden bauen sich um den Kreis der Staatsminister auf. Auch die Herren Volks vertreter sind anwesend. Alles ist da, aber alles wartet noch. Aus wen? Auf was-? ~Seine Majestät der König« tommt - Kronprinz Rupprecht —; der ungekrönte, der beimliche König von Bayern wird dem Gedenttag die Weibe geben. Pünktlikh, wie die Könige sein müssen, erscheint Rupprecht von Winds bach. Strass, jugendlich eiastisch, den Marschallstab in der Hund« schreitet er die militärische Front ab; vorüber am Ministerium, das sich tief verneigt, tritt er an die Spitze der Generalität, auf seinen Ehren «platz. Der König ist da. Der Aktus kann beginnen. Ein andre-s Bild. Der brave alte Münchner Kunstverein ’c«eiert feinen bundertjälyvigen Ge burtstag. Alles-, was zur Gesemschaft gehört, irgendwie Namen oder Stellnnig -l)at, ist im geschmückten Feitiaale deg Künstlevbankies vertreten. Eine Reihe von Ehren-!- iesseln ist bereitaesiellt. Wer nimmt darain Platz? Diez Wittelsbacher. Primen und Prinzessinnen unter der Ansiihrnng des alten Prinzen Leopold tronen huld voll im Kreise nnd lau-schen dem Festredirer, der, ganz ltoie ehemals, seine Anrsesde aibitnsih »Köniwlicl)e Holseiteni Meine Damen nnd Herren!« Und der dann iweiteohin versichert: der Verein betrachte es ais eine jgünstiige Vonbedenstunsxn daß gerade wm Inbeliaase Kron prinz Rupprecht, getreu den Ueberlieserunaen sei ner Väter, das Proteiktorat übernommen habe —- ein Vertrauensbeweiä den man rechtfertigen müsse. Weitere ivolyltemperierte Ansprachen ergießen sich in behaglicher Breite. Auch illtiünchens Bürgermeister-, der Sozialdemokrat S-clm:-id, kann nicht nmbin. Er ist der einzige, der die Familie Wittelsbach übe-dienen muiix er beginnt sreiweg, osline Ante-de: v,An diesem Ehr-eu taae usw« Alm. Man blinzeit sich zu, lächelt nach sichtig: na ja, der gute Sein-nd darf nicht anders, sonst ipuckt’s im roten Stadtparlament. Und der Vorsitzende bringt alles wieder ins rechte historische Geleiie als er den alten Primen Leopold, den Generalseldinnriciralh feierlich bittei, nnnmebr die Gedächiiiisaiisitelluna zu eröffnen. Was amb geschicht- Und zwar im Namen des Kronprinzen Rupprechh der leider durch einen Trauevsall usw. - Das isit Miinchcii. e« ,- -. Aber nicht nur die militiirisch oder gesellschaftlich dekorativeu Vorstellungen nehmen die Blickrichtnna auf den König, sondern - nud das ist wichtiger auch die politischen Erwägunan rechnen mit ihm· Der große Staatsprozeß hat diese Tatsache mehrmals unter ein feierliches Blitzlicht gesetzt, das für die meisten recht iiberraschend gewesen sein mag. Wie sagte doch der kämpfende Kahr, als Pöhner in ihn drang, mitzu- Inachen: »Ich bin hier der Vertreter des Köning und ohne Einwilliaung des Königs könnte ich so etwas gar nicht macheu!« Wie-? Der Generalstaatskommissar, den das Gesamtministerium zum Diltator berufen hatte, fühlte sich auf einmal in der entscheidenden Stunde als ~Vertrcter des Königs«, abhängig vom Willen Seiner Majestiit? War das etwa auch nnr »Komödie«s? Nein, das war zweifelloser Ernst. Denn »als der Zauderer an jenem bewegten Abend seine For-, mel gefunden hatte, übernahm er die Leitung als! »Statthalter der Monarchie in Bayern«. Es war die Rückversicherung beim Hause Wittelsbach. Was Kahr hier in seiner Herzensangst durchblickeu läßt, weiß man in eingeweihten Kreisen längst, näm lich: daß nicht derr v. Knilling mit seinen Ministern in Bayern die große Politik machte, sondern König Rupprecht. Man erzählt sich, er habe im Herbst, als mit der Aufgabe des Ruhrwiderstandes die innere Un ruhe in Bayern wuchs und einen Ansbrnch befürchten ließ, den Ministerpräsidenten zu sich befohlen und ihm in dürren Worten gesagt: Jetzt ist der richtige Mo ment für einen Diktator in Bayern gekommen. Der Mann meines Vertrauenö ist Kahn Richten Sie sich danach. - Und Herr v. Knilling, der tüchtige Beamte, nahm stramrne Haltung an, errichtete den Thron des »Stattbalters«, setzte den eisernen Kahr darauf nnd versenkte dann unverweilt sich selbst und sein ganzesj Ministerium in jenen seligen Dämmerzustand, ans dem ihn erst die Maschinenaewehre des. s. November nnsanst erweckten. » ~-, , .·I» Hin-« . Wie dem auch sei: sicher und öffentlich beglanbigt ist, dass Wechy der SchWndegverbaw des Bayern im Natiotialrcrband deutscher Ofiiziere, in seiner Ansprache vom 10· September v. J. die Herren von der dynastischen Frage weg und auf das Schicksal von Land und Reich verwies; daß er dabei »vor allem auf Sie, meine Herren, rechnete, in Erinnerung an Ihren geleisteten Fahneneid«. Als Kahr am 26. Sep tember ernannt wurde, bat Rupprecht die Ofsiziere, sich hinter ihn zu stellen. Aber er wehrte sich mit allen Mitteln gegen den Verdacht, daß er stnit dem Kardinal Faulhabers Kahrs Umsall veranlaßt habe. Er ließ also den Mann seines bisherigen Vertrauen-Z fallen, ohne allerdings klar zu sagen, ob er die Bürgerbrän- Komödie billige oder nicht. Sicher ist, daß Ludendorss in Rupprecht das »blauweiße Prinzip« sah und ihn als dem Beschützer Kahrs mißtrante. Es hieß damals, im November, Rupprecht sei bei Ludendorss vorgesahrein aber von diesem nicht empfangen worden. Das klingt wenig glaublich. Daß eine Versiimmung bestanden hat, geht aber unzweidentig aus der Erklärung LudendorfssH vor Gericht am Is. März hervor: ~Ich hatte geglaubt, daß auch S. M. der König Einfluß aus Herrn von Kahr ausgeübt habe. Ich erkläre heute hier ausdrück lich, daß ich hieran nicht mehr glaube, im Gegenteil » .« Die erhaltene Aufklärung habe ihn ,ties ergriff-tut Der König hat-Janus- wie ehe-dem. seinen ~Ka-binetts«-s chef«. Das ist der Gras Schm« früher Verwaltungs beamter im Staatsdienst und ein ganz geschickter Mann. Er wußte es im letzten Augenblick zu verhindern, daß der svanzösische Spion Richert, der leitende Kon im dunklen Treiben der Fuchs-Mach h a n s - Ver schwören zur Audienz bei RupOrecht eingelassen wurde-. Der ~.si-önig« hat das begreifliche Bestreben, im Hin tergrunde zu bleiben, sich in keiner Weise zu exponiercn und sein Ansehen abzunsntzen Ein paar hübsche Aenspcrungen von ihm sind volkstümlich geworden: Eine Zeit mit sinskender Geschäftsfoniunktur ist un geeignet sur die Wiederherstellung der Mon.t-«chie, Oder: Die Wittelsbacher kommen nicht mir Kanonen nnd diituschinengewehren zurück, sie wollen mehende Winkpel nnd weiße Festsnngsrauen sehen. Ob er unvorsichtig genug war, die Ueberzeugung auszusprechen: olsne Juden und Jesuiten könne man nicht regieren, mischte ich bezweifeln. Die Völkischen haben ihm jedenfalls unt dieser Meinung willen den Krieg erklärt, und Herr v. G raefe ging sogar so weit, die Blntopser der- Qdeonsplatzeö auss Konto Rupprechts zu setzen, lsinter dem die Jesuiten lauerten und !)etzten, nin »die vöiiische Bewegung ihrer Führer zu berauben«! Jn folge rcchtek Anwendung dieses Mißtrauens ikattc die Bitter garde den Grasen Ssoden am Putschndend als ~Geisel« mitsamt den Ministern verihastei. Sehr encrgisch ern-ed dieser »Sendlinsg des Vatikans« seine Stimme, uin die völikischen Beschnlsdigungen gegen sich wie gegen seinen Herrn als vollkommen irrsinnig zuriickzuiveisen Tat sächlich hat Rupprecht am 9. November-, als die Saluen krachten, in Verchtesgaden gesessen und ebenso überrascht wie andre schlichte Bürger die wirren Meldungen über den Putsch zu verdauen ges-ucht.- Er, der mit zieniiich unt-erkennbarer Beziehung seine Ofsiziere gewarnt hatte: »Nicht jeder ist berufen. eine führende stelle zu übernehmen .. . Nicht jeder Feldcherr kann Staats mann zugleich sein wie Friedrich der Große . . .« —— er sieht nun durch das blinde Drausgängertum Hithrxy sont-ich das Versagen des Blinsdgängers Kalsr seine Eising lichen Zirkcl empfindlich gestört. Denn, daß ein Mann iwie Rupprechtals friedlicher Emeritus seine Rissen izitchtct und allenfalls seine Jagcden ais-schreitet, das glaubt doch im Ernste kein Mensch. Bei ein-Z nicht, und im Auslande schon gar nicht. Was brütei die »Mittels ,bachische Sphian ie , se Nun, von einem Verzicht aus den Thron kann bei diesem merkwürdig wenig degenerierten Wittelsbacher keine Rede sein-· Er hat auch gar keinen Grund dazu, denn die Mehrheit des Volkes in Bayern denkt nnd wählt monarchisch, nnd der Vertrag von Versnilles merzt zwar die Hohenzollern ans der politischen Ent wicklung des Reiches ängstlich aus, den Wittelsbachern ward diese Ehre nicht zuteil. Rupprecht hat mehr als einmal erklärt: Reichseinheit über alles-. Er list klug genug, zu wissen, daß diese Einheit durch ein ernenertes Königreich Bayern in die Brüche ginge. Also wartet Rupprecht, denn er ist geduldig. Aber er ist nicht mehr jung genug, um lange warten zu kennen. Und er hat eine junge Frau, die gar zn gerne Königin werden möchte. Als die schöne Lnxeniburgerin mii ihren 24 Jahren dein stark ergranten Thronprätendeni ten folgte, der ins sechste Jahrzehnt ging, da tat sie ed schließlich nicht ans Liebe allein. Mit einer sehr ehr geizigem nngednldigen jungen Frau neben sich ist das All-warten nnd SttllM eine schwierige Sache. M dann, wenn intm sich selber noch äußern riifiig fühlt Rupprecht stand vordem nie im Gern-he heim deker Heiligkeit; et hatte eher eine gesunde Ih