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Tagesgeschichte. ReinhardSgrimma. Am 6. Mai, einem Sonn tage, beschWgte sich der hiesige Handarbeiter und Hausbesitzer R e ich el mit AuSästen eines Obstbaumes und hatte dabei das Unglück, von der Höhe desselben herabzu stürz en. In Folge der dadurch bewirkten Rückenmarkserschütterung und inneren Verletzungen mußte derselbe am daraus folgenden Dienstage früh 2 Uhr den Geist aufgeben. AuS der Umgegend von Altenberg. Wie wir soeben aus zuverläßiger Quelle erfahren, haben in der Nacht vom II. zum 12. Mai Diebe in Altenberg an drei verschiedenen Orten eingebrochen. In der Diaconatwohnung haben dieselben an der vorderen Fronte das Doppelfenster abgebrochen, eine Fenster scheibe eingedrückt und den inwendig befestigten Laden abgesprengt, um in Vie Wohnstube dringen zu können, in der sie die Kommode der dort in Dienst stehenden Köchin jedenfalls durch ein Dittrich öffneten, aus der selben 7 Thaler baares Geld (bestehend in 3 Zwei thalerstücken, Und einem alten Thalerstück von 1777), sodann eine goldene und zwei broncene Broschen, sowie ein silbernes Skricketüi und ein großes wollenes, grau und weiß carrirteS Umschlagetuch entwendeten. Jeden falls ist dreset Diebstahl um Mitternacht verübt, da die Diebe Punkt 12 Uhr die Wanduhr angehalten haben. Auch haben sie cin Weizenbrod an beiden Enden angeschnitten, — von der Wäsche und andern Klei dungsstücken aber nichts mitgenommen. Hierauf sind die Diebe beim Buchbindermeister Hrn. Gäbler vorn vom Garten herein in die untere Wohnstube einge brochen, haben aber außer einer silbernen Taschenuhr, einer schwarzen Tuchmütze und einigen andern Kleinig keiten etwas weiter nicht entwendet, da sie wahrschein lich durch das Schreien eines Kindes, das die Be wohner munter machte, verscheucht wurden. Doch haben die Diebe ein verschlossenes Schreibpult geöffnet, die darin befindlichen Gegenstände untersucht, ohne etwas davon miizunehmM, und nur durch Oeffnen der Schränke Spuren ihres Daseins hinterltzsseu» In derselben Nacht sind wahrscheinlich dieselben Diebe auch beim dasigen Bräüpachteö Hörrw Siegel durch eine eingedrücke Fensterscheibe in die untere Wohnstube ge drungen, haben aber außer einigen Streichhölzchen nichts mitgenommen, da sie sich gewiß durch baS Schnarchen eines hinter, dersi Ofen liegenden Kalbes, Pas sie wohl für einen schlafendett Menschen mögen gehalten haben, verscheuchen ließen. — Wie man hort, har die Altenberger Obrigkeit es für nöthig erachtet, die nächtliche Sicherheitswache wieder ins Leben treten und durch die dortigen Bürgerschützen verrichten zu lassen. Hoffentlich wird eS der dortigen fe^r thätigen Polizei noch gelingen,.dieser sauberen Gesellschaft auf die Spur zu kommen. , Umgegend Lauenstein, den II. Mai. In vergangener Mitternacht ertönte im Dorfe Fürstenau der dumpfe Ton der Sturmglocke, und der schreckliche Ruf Feuer! wurde hörbar. Die rothe FlaMmensäule aber verzehrte das nur erst vor einigen-Iahten Mch stattgefundenem Schadenfeuer neuerbaute WvhsihauS, nebst dabei stehendem, beim nurenvähnten erstem Brande unversehrt gebliebenen SchuppeNj des FeWesitzerS Mager. Derselbe ist um so mehr zu bedauern, als er nur vor wenig Wochen erst sich diese Besitzung, von einem, in eiNer Zeitdaüer von vielenJahM schwer und sauer verdienten Lohne, angekquft Kau? und .nun in seinen 50er Lebensjahren emey häuslichen Heerd zu gründen gedächte. In det WohnNng selbst hätte nur Mager'S Braut, mit Micher er in einigen Tagen getraut werden sollte, nebst einer Tochter ves Nach bars geschlafen, weil dieser im Nachbaryorfe 'Fürsten walde auf Tagearbeit gewesen war. Pon ihnen wurde daS Unglück sehr spät erst bemerkt, und nur durch einen Sprung durch's Kammerfenster vermochten sie noch ihr Leben zu retten. Die Effecten, darunter eine Ziege mit dem Jungen, sind zum größten Theile verbrannt. Die Entstehungsursache des Feuers ist gegenwärtig noch völlig unermittelt. — Einige Tage vorher,brannte auch ein zum Rittergut Lauenstein gehörender, ganz isolirt stehender, jedoch leerer Schafstall ab. ' Dresden. Für die von dem Bunde beschlossene Kriegsbereitschaft ist Alles bei uns vorbereitet. Unsere Infanterie, aus 2V Bataillonen bestehend, wird hiernach 17,741 Mann zählen. Die K SchwadroNen, welches jedes unserer 4 Cavalerieregimenter hat, wer den im Ganzen 795 Mann, die gesammte Cavalerie demnach 3180 Mann zählen. Die Artillerie wird 50 Feldgeschütze mit etwa 1350Mann Bedienung erhalten. Im GaNzen wird die Kriegsstärke unserer Armee, ohne Reserven und Depots, an 24,750 Mann betragen, von welchen etwa 20,000 für einen auswärtigen Feld zug verwendet werden können. > . — In Weesenstein (bei Pirna) wird am 15. Mai dieses Jahres eine Posterpebilion eröffnet, die ihre Verbindung durch die diesen Ort. pässtrende, täg liche GlaShütte-Mügelner Fahrpost erhält. Moritzburg, 12. Mak. Gestern Mittag gegen 12 Uhr- ist die Frau des Gutsbesitzers Günther aus VolkerSdörf im Walde zwischen dem Heller und dem Dorfe Rähnitz von dem St-tnarbeiter Bachmann auS Berbisdorf räuberisch angefällen und ihrer Baarschästi M?S8. IS. Mai 1855. die -Jette Hchch«t »Und' W acken Expeditionen angenommen. Pienstag. UZWeißerch tw, . .Preis pro ,, I Quart. Iv Ngr. l i . Mn üntechaltendes Wochenblatt für den Bürger «nd SakMtuM. > - Verantwortlicher Rcdacteur: Earl Zehne in DippoldiSwal