Volltext Seite (XML)
WecheritzZeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. - L ? Vezuatprel«: Für einen Monat 2.— - mit Zulragen: einzelne Nummer 1ü Npfg. 1 tz :: Gemeinoe-Verbands-Girokonto Nr. S :: l ? Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 t k :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: 5 Aelteste Zeitung des Bezirks DlefcS Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Sladtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde ' Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite : ! - Millimeterzeile 6 d^fg.; >m Terttell die 98 ? : Millimeter breite Millimeterzelle 18 Npfg : - :: Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittags. :: : : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: Mittwoch, am 9. Dezember 1936 102. Jahrgang Nr. 287 Azis Ker UKö dem SKMemKNö Dippoldiswalde. Heule Mittwoch abend wird, der Reichsjugendführer Baldur von Schirach um 20,15'Uhr über alle deutschen Sender über das neue Jugendgesetz spre chen. Diese Rede ist besonders für die Elternschaft von großer Bedeutung. Es ist daher Pflicht aller Eltern, diese Rede daheim oder im Gemeinschaftsempfang abzuhören. Dippoldiswalde. Schon das 3. Winterhalbjahr hat in unserem Kreise die Soziale Fachschule ihre Tore geösfnet. Auch in diesem Jahre hält die DAF. in l3 Abschnitten Kurse ab. Gestern Dienstag abend fand in der Städtischen Handels und Gewerbeschule der zweite Schulungsabend statt, der einen dermaßen großen Besuch aufwies, daß die vorhandenen Sitz gelegenheiten des großen Klassenzimmers nicht ausreichten und Stühle aus anderen Zimmern ausgeborgt werden mußten. Schon allein diese starke Beteiligung seitens der Betriebsführer, Vetriebswalter usw., zeigt, welch großes Interesse und welch große Bedeutung man diesen Kursen beimißt. Sie soll ja auch die schaffenden Volksgenossen, die im Betrieb stehen, ganz gleich, ob Betriebsführer und Betriebswalter, zu national sozialistischem Handeln, zur Verantwortung und zur Aus wertung der Gesetze im national sozialistischen Sinne erziehen, i Wer nun etwa glaubt, daß die Schulungsabende eine trockene Paragraphengeschichte oder ein langweiliger 2-Stundenvortrag sei, der irrt. Die Lehrkraft, Dr. Lange-Pirna, von Rechts beratungsstelle des Gaues, versteht es ausgezeichnet, an Hand von Beispielen aus der Praris und im Frage- und Antwort spiel die zwei Stunden lehrreich, interessant und lebendig zu gestalten, so daß die, die aus irgend welchen Gründen der Sozialen Fachschule noch fern blieben, wirklich etwas ver passen. Dippoldiswalde. Im advenklich geschmückten Reichs kronensaale hielten gestern abend die kirchlichen Werke, Frauendienst einschl. Misfionsbund, Mütter dienst und Großmütkerchenverein, Männerwerk- die Iugend- dienste, Kirchenchor und Posaunenchor und die Gemeinde diakonie gemeinsam eine Adventsfeier ab. Nach all gemeinsamem Gesänge sprach Sup. Fügner. Seine An sprache gründete er auf die Worte aus dem Phil. Brief: „Freut euch in dem Herrn allewege usw.". Adventszeit ist es, rief er den zahlreich Bersammelten zu, wir müssen sie , als Wartezeit und Freudezeit in rechter Weise durchleben, und nannte die Adventszeit weiter eine Zeit der Botschaft, der Freude und der Liebe. Der Kirchenchor erfreute dann mit zwei Gesängen: „Hosianna in der Höhe" und „Hellge Nacht, auf Engelsschwingen", worauf Sup. Fügner herz liche Grußworke an alle richtete und dabei ausführte, daß solche gemeinsame Feier auch für die Weihnachtsfeier und für später beibehalten werden soll. Leider, so mußte Sup. Fügüer noch mitkeilen, war es infolge von Erkrankung und anderen Verhinderung von Mitgliedern trotz liebenswürdi ger Unterstützungs-Zusage der Schmiedeberger Posaunen- bläser dem Bläserchor nicht möglich, mit Adventsliedern aufzuwarlen. Ein Lichtbildstreifen mit von Pfarrer Zinßer gesprochenen Worten führte in besinnlichen Gedanken, Ad- „Freiwillige" werden für Madrid gepreßt Tschechen bluten sür Moskau Die Amsterdamer Zeitung „Telegraaf" berichtet Ein- jelheiten über die Werbung für die Internationale Brigade )er spanischen Bolschewisten. In den Kaffeehäusern und Gastwirtschaften Amsterdams, n denen Arbeitslose zu verkehren pflegen, machen Werber )en Arbeitslosen verlockende Angebote, als Matrosen auf len Handelsschiffen der spanischen Bolschewisten Dienst zu rehmen. Meistens greifen die Arbeitslosen zu, um wieder llrbeit zu erhalten. Die Angeworbenen werden vom Haupt quartier der Amsterdamer Kommunisten nach Paris ge- chafft, wo sie sich bei einem Marcel du Mont, 33 Rue'De es Granges ^mx Belles, zu melden haben. Von dort geht :s nach einem Sammelplatz, auf dem auf gleiche Art an- qeworbene Leute aus fast allen europäischen Staaten zu- ammen kommen. Erst hier erfuhren die Betrogenen, daß sic nicht als Matrosen aus Handelsschiffen eingestellt werden, sondern in »er Internationalen Brigade der spanischen Bolschewisten ämpfen müssen, viele der so eingefangenen Leute ver- uchen, in Paris zu entfliehen, was nur selten gelingt, weil ie meist vollkommen mittellos sind. Schweren Herzens assen sie sich nach Spanien abschieben: hier werden sie ganz legen ihren Willen in der vorder st en Reihe einge-- eh t. Das Schicksal der nach Spanien gelockten Holländer, >eren Zahl beträchtlich ist, und unter denen sich auch Zahlreiche Familienväter befinden, bleibt, wie .Telegraaf" berichtet, völlig ungewiß. Bicher ist es nur echs jungen Holländern gelungen, zu entkommen. In großer Aufmachung unter dem Titel „Tausende Tschechoslowaken in den Reihen der roten spanischen Armee" nacht das tschechisch-oppositionelle Abendblatt „Prttzsky List" sront gegen die „von der bolschewistisch-anarchistischen spa- üschen Regierung und allen Freunden der Roten Armee" ! n die Welt gesetzten Tendenznachrichten über die Unterstüt- j ung der spanischen Nationalregieruna durch das Ausland md erinnert an die Erklärungen des Abgeordneten de Ke- illis im französischen Parlament, wonach auf feiten der Solschewisten in Spanien 12 000 französische Soldaten kämp- en. „Es ist aber", fährt das Blatt fort, „auch noch nicht ange her, daß die Kommunistüth« Partei in der Tschecho- lowakei beschäftigungslose tschechischeF l i eger anaing, n die Dienste der Roten Armee einzutreten, wobei sie ihnen vents- und Weihnachtsliedern und frohem Aufblick „vom Advent zur Weihnacht". Nach einer Pause sang der Kirchenchor ein altes Weihnachtslied „Vom Himmel hoch" und dann das bekanntere Lied „Kindelein zart". Pfarrer Zinßer sprach darauf über „Adventssitten und Advents- bräuche" und legte dar, wie das Fest der Wintersonnen wende uns so vieles zu sagen hat. Wie viele Gebräuche hängen mit diesem Tage zusammen, der die Wende von der Dunkelheit zum wiederkommenden Lichte bringt. Barbara lag- und Nikolaus-Sitten fanden ihre Erklärung und was sich hinter diesen Gestalten verbirgt. Keine Zeit ist so reich an Sitten wie gerade die Adventszeit. Und diese Sitten, aus dem Volke geboren, sie sind der Ausdruck des Erken nens höherer Kräfte und Mächte. Mit Harmoniumbeglei- tung sang nach einiger Vorübung die Gemeinde ein altes Adventslied, worauf Pfarrer Zinßer das Schlußwort sprach und gemeinsamer Gesang den Abend beschloß, — Polizeiliche Führungszeugnisse. Der Reichsstatthal ler hat seine Verordnung vom 20. Januar 1934 über die Angabe der Mitgliedschaft bei der Kommunistischen Partei oder deren Hilfs- und Ersahorganisakionen in Führungs- Zeugnissen dahin ergänzt, daß diese Verordnung auch auf die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands angewendel werden muß. Diese Partei ist bekanntlich durch Verord nung vom 3. April 1933 den kommunistischen Parteien gleichzustellen. — Ein Lehrgang der Deutschen Müller schule war vor kurzem unter Führung von Studiendirektor Dr. Eckardt in Neustadt (Sa.), um den mustergültigen Betrieb! des Landesmüllermeisters Kahlert zu besichtigen. Im Hotel „Zum Stern" gab der Landesmüllermeister seinen jungen Berufskameraden viele wertvolle Ratschläge mit auf den Lebensweg. Bürgermeister Dr. Hietztze begrüßte alle, vor allen Dingen die jungen Müllergesellen aus allen deutschen Gauen. Dr. Eckardt, der Leiter der Deutschen Müllern schule, dankte allen, und versprach, daß vor allem im Rah-t men des Vierjahresplanes eifrig mitgearbeitet wird. i — Der Reichs- und preußische Arbeitsminister hat seins Zustimmung gegeben, daß in Sachsen an den beiden, dem Fest vorangehenden Sonntagen, am 13. und 20. Dezember; in allen Bäckereien und Konditoreien Weihnachtsgebäckt hergestelit werden kann. Die Betriebszeit ist auf 6 bis 12 Uhr festgesetzt worden. Rach 12 Uhr müssen die Gefolgt schaftsmitglieder von aller Arbeit freigelassen werden; In-, gendliche unter 18 Jahren sind an dieser Sonnkagsarbetts überhaupt nicht zu beteiligen. ' Dresden. Wegen eines unglaublich dreisten Diebstahls erstattete am Montag ein Schankwirt im Stadtteil Friedrich stadt Anzeige. Danach wurde an diesem Tage von einem Un bekannten eine im Lokal stehende Sammelbüchse des WHW. aufgebrochen und dar darinbefindliche Geld gestohlen. Als Täter kommt ein Gast in Frage. Er konnte noch nicht er mittelt werden. Dresden. Am Montag wurde von zwei Dresdner Fischern im sogenannten Neustädter Loch unterhalb der Marienbrücke wieder eine riesige Wollhandkrabbe gefangen. Das Tier hatte ein Gewicht von etwa 3 Pfund. Sächsischer Bauernadel Ms EMlE UM i« LmM bei «mW m leit 511 Wren M stinem Sos In einer gemeinsamen Feser werden am kommenden Sonntag im Gasthof in Pretzschendorf siebenundzwan zig alteingesessene Bauerngeschlechter in der Kreisbauern- ichaft Dippoldiswalde durch den Landesbauernführer geehrt werden; unter diesen alten Geschlechtern befindet sich auch die Sippe des Bauers Otto Ullrich in Quohren, die schon leit 1425 nachweisbar aus ihrem Hof sitzt, also seit 511 Jahren. Folgende Vauerngeschlechter werden für ihre nachweis- iare Treue zum Helmatboden bei dieser Feier geehrt wer den. Julius Bruno Geißler, Pretzschendorf (seit 1538), Ewald Zeißler, Pretzschendorf (1563), Paul Hermann Müller, Pretzschendorf (1570), Ernst Otto Bellmann, Röthenbach j1579), Martin Zimmermann, Borlas (1583), Mar Ewald Wolf .Pretzschendorf (1592), Albert Gustav Pellmann, Pretz- chendorf (1601), Ernst Reinhard Zimmermann, Pretzschen dorf (1614), Iulius Oswald Geißler, Pretzschendorf (1635), Max Bruno Rothe, Pretzschendorf (1637). Haul Arthur Arafe, Reinhardtgrimma (1638), Max Bier, Röthenbach 1654), Heinrich Zinke, Hartmannsdorf (1658), Franz Kon- :ad Geißler, Pretzschendorf (1661), Hermann Gläßer, Rö- Henbach (1665), Minna verw. Mende, Sadisdorf (1682), ilarl Wolf, Burkersdorf (1703), Max Bruno Bormann, Malter (1703), Gustav Alfred Hanke, Breitenau (1716), Konrad Herfurth, Luchau (1719), Alwin Pellmann, Pretz schendorf (1721), Klemens Seidler, Pretzschendorf (1725), Paul Martin Zimmermann, Friedersdorf (1726), Ernst Friedrich Zimmermann, Friedersdort (1733). , Diese feierliche Ehrung alter sächsischer Bauerngeschlech- Ar nimmt Re Landchsbauernschaft zum Anlaß, um im Gasthof in Pretzschenbvtf eine Ausstellung zu eröffnen über bäuerlichesBrauchtummd Arbeiten au» den, Gebiet ihrer Abteilung Blutsfragen. Die Ehrung be ginnt um 15.30 Uhr; um 20 Uhr wird ein Dorfabend abge halten. Neugersdorf. Durch den Sturm der letzten Tage wurde der vor dem Lutherhof errichtete Weihnächtsbaum für Alle, obwohl er 80 cm tief in der Eide fest verankert war, abge dreht und umgeworfen. Dabei wurden die ihn schmückenden ! fast 100 elektrischen Birnen größtenteils zertrümmert. § Aue. Auf der Auer Straße im Radiumbad Oberschlema wurde ein Kraftwagen aus Schneeberg infolge zu starken ' Bremsens bei der Straßenglätte an das Straßengeländer gedrückt. Die 12 jährige Ursula T. und der 10 jährige Kurk B. wurden vom Kraftwagen erfaßt. Beide Kinder mußten mit schweren Verletzungen dem Krankenhaus Aue zuge^ führt werden. ! - Wettervorhersage -es> Neichswetterörenstes Nutgabeort Dresden . ' f , für Donnerstag: 1 Tags dunstig und nebelig, strichweise hochnebelartige , wölkung. Vereinzelt leichte Schneefälle. Schwache Luft-« l bewegung. Mäßiger Nkchtfrost.