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w. tie Klei- im G?- eilt und , Löffler er Mein» i Mildern B Rind« lber SO ere Mast- Schlacht r und 80 r feineren n 54-55 re 55—56 3 Lebend- lte, sowie >t. Aus- dieselben nverkaust » Bullen, ern und ilaserv») Losch» ii). »nr«, , im Ge- D" — 128 — 125 IS IS pi. wir. U .Str. 257. 72. Jahrg. Sonnabend, den 5. November tvw. Hm 15 d12 tt kiil äie I^-I. VrerSe» UltttA« u. Ne«u«, ctas fl-1.n»tt-encdt vrero«. 5' M äir Kgl. Zuperintemlentuf vcesäen ll, äie Kgl. rokstrenlämles Vceräen, Montrburg für Sie SeMinaeil: c»»dr„ri, rolt«»ltt, vodiltt, Aiclnvlir, Nl««erpsvrlir. 0»««n»Nr. ?<II,Nr. Wtlttl». rcdöistie, ct»diltt-in»srtt», e«r»td«ttL e«d»»U>«iir.OrA», um! r-üiI Nnrrl-tr !ür c»;»«iir, Kochviir, Weiner kirr». Sükl-u. äie lörriulrgemriaäe», 0rerä-e».5Iiitteo uoä veugeuiu. "nterhaltuugsblatt-. ^Rach Feierabend". ^Fraue» Rorrespondeuz". .Heim- a^Rtader-Lrle^ H-»«^ ». «ortemwirtschaft". ,Fre«d-«. «. Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 809 Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und VerlagSaiystalt Hermann Beyer LrCo. TelegramnvAdrefie: Elbgauprefie BlakemH Redaktiousschluß r L Uhr Mittag«. Sprechstande der Redaktion r 4—S Uhr Nachmittag«. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Reue Ereignisse. — Das Kronprinzenpaar ist gestern in Genua ein- getrosfen, sofort an Bord des Lloyddampfers „Prinz Lud wig" gegangen und darauf nach Suez abgedampft. — Der Kaiser Nikolaus von Rußland empfing in Schloß Wolfsgarten den Minister des Auswärtigen Sasso- now und fuhr mit Gefolge ab zur Entreoue mit Kaiser Wilhelm in Potsdam. Heute morgen 10 Uhr erfolgte die Ankunft auf Station Wildpark. — Tie Sozialdemokraten Berlins wollen am Sonn abend eine Protestoersammlung gegen den Zarenbesuch ab halten. — Das Reichskanzlerorgan, die „Rordd. Allgem. Ztg.", widinet dein Kaiserbefuch einen ivarmen Begrüß ungsartikel. — In Südwales haben die ausständigen Bergarbei ter mehrere Eifenbahnzüge angegriffen. . . — An der gestrigen Jagd des Präsidenten Fallieres in Marly zu Ehren des diplomatischen Korps nahm auch der neuernannte Botschafter Frhr. 0. Schoen teil. — Die Schwierigkeiten bei Briands Neubildung des Kabinetts sind erheblicher, als angenommen, doch ist es in zwischen zustande gekommen. — Nach Konstantinopeler Meldungen soll der Ab schluß der Anleiheverhandlungen bald beoorstehen. — In Lissabon wurden 7 pestverdächtige Erkrankun gen festgestellt, von denen 2 tätlich verliefen. Die Kabinettskrifts in Frankreich, Nach der Vertrauenskundgebung in der Kammer ist der Rücktritt des Kabinetts Briand eigentlich mehr eine I-einfache gewesen, wenn sich auch Herr Briand innerlich zu dieser Form genötigt fühlte. Wie er nämlich in der letzten Sitzung des Ministeriums ausführte, ist er der Ueberzeugung, daß die jüngsten ernsten Ereignisse die Re gierung vor Aufgaben gestellt hätten, die bei der Bildung feines Kabinetts noch nicht bestanden und über deren Lö sung es nicht beraten könne. Nach den ihm zuteil gewor denen Vertrauenskundgebungen seitens der Kammer und der republikanischen Mehrheit und in Voraussicht dessen, was sich noch ereignen könne, da die Verhältnisse grund verschieden von denen seien, die bei Bildung des Kabinetts bestanden hätten, scheine ihm die beste, umfassendste und ehrlichste Deutung der republikanischen Verfassung die zu sein, dem Präsidenten der Republik das Wort zu lassen und ihn, die Entlassung des Kabinetts anzubieten. Die Mi nister stimmten Briand bei und unterzeichneten das Ent lassungsgesuch. Wie nicht anders zu envarten war, l)at Präsident Fa'l irres bereits Mittwoch nachmittag gleich nach seinen Unterredungen mit den Präsidenten des Senats und der Kammer B r iand mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. Es tändelt fick)"nunmehr nicht bloß um die Ausschiffung einiger Minister, sondern in der Tat um die Schaffung eines vor allem in den innerpolitischen Ressorts neuen Ministeriums. Nach neuesten Mitteilungen treten von den alten Ministern in das zweite Kabinett Briand ein: Pichon (Aeußeres), General Brun (Krieg), Ad miral B 0 uede Lapeyrere (Marine), lieber die Neu besetzung der übrigen Portefeuilles verlautete des weiteren: Inneres: Ministerpräsident B r i a n 0, Unterstaatssekretär des Innern Guist' hau; Finanzen: Klotz-, Unterricht (wie bisher): Doumergue; Ackerbau: Jean Dupuy (bisher Handelsminister); Kolonien oder Justiz (unge wiß): Monis; Arbeits- oder Handelsministerium: La se r r e. Ferner werden noch Raynaud, Noulens, Puechals Namen genannt, die vielleicht in Betracht kom men. Ob Millerandin das Kabinett eintritt, ist noch nicht sicher. Die Aufgaben des neuen Kabinetts bestehen nach all gemeiner Annahme darin, daß den Staatsbeamten und staatlich Angestellten das Streikrecht unbedingt aberkannt werden soll. Die Macht des roten Arbeiterbundes soll ge brochen werden. In diesem Sinne faßt auch der „Temps" das Programm des 2. Kabinetts Briand wie folgt zusam men: „Tas Land will, daß durch ein unzweideutiges Gesetz die Arbeiter und Angestellten derBahnen und alle übri gen im öffentlichen Dienst beschäftigten Personen darauf aufmerksam gemacht werden, daß fortan feder Versuch, das nationale Leben durch Arbeitseinstellung zu schädigen, als Verbrechen gegen das Vaterland bestraft werden muß. Ta aber kein Arbeiter daran gehindert werden soll, seine Wün sche zur Verbesserung seiner Lage vorzubringen, sind gesetz liche Mittel zu suchen, die den Konflikten vorbeugen und ihre friedliche Lösung erleichtern sollen. Endlich ist cs not wendig, dem Syndikalismus Achtung vor dem Gesetz bei zubringen, für das er seit einigen Jahren deutliche Miß achtung zeigt. Tas sind also die bereits erwähnten Maß nahmen: Einschränkung des Streikrechts für staatliche Be triebe, Einrichtung obligatorischer Schiedsgerichte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Begrenzung der politi schen Tätigkeit der Syndikate. Ter letzte Punkt ist die schwierigste Aufgabe, und ihre Lösung wird ohne starke Er hitzung der Leidenschaften nicht abgehen." Für Deutschland ist diese Tendenz des Kabinetts im Hinblick auf die Bestrebungen der Sozialdemokratie (»»» ILngvli lerksmili koa 924. aoo- (3535 «. S. 2«. B. ,50 b». ,50 G B. G. 8. b. G. B. ,25« e. b. «- ,25». ». tkunst, Mffenschaft, Musik, Vorlrägr und Veranstaltungkn. Konzerte. * Das Roth-Trio eröffnete gestern im Palmen- garteusaale die Reihe seiner Konzertabcnde und zwar mit starkem, ehrlichen Erfolg. Das war vorauszusehen. Tenn trotz der gewaltigen Flut von Kammermusik, die sich in diesem Winter über Dresden ergießt, erschien die Be gründung des Roth-Trios, das sich übrigens bereits aus wärts die Sporen verdient hat, als ein aussichtsreiches Unternehmen. 'Nicht nur, weil die drei Künstler Roth, Bälau unp Swith als ausgezeichnete Vertreter ihrer Jnstrument^i-bekannt sind, sondern weil die wichtige Stel lung, die Herr Prof. Roth durch seinen Musiksalon er rungen hat, auch der von ihm begründeten Kammermusik vereinigung zugute kommen mußte. Um so verwunderlicher ist es, daß gerade das Roth-Trio für seinen gesamten Cyklus nicht eine einzige Neuheit augekündigt hat, was man nach dem tatkräftigen Eintreten des geschätzten Pia nisten für zeitgenössische Tonwerkc eigentlich hätte erwar ten dürfen. Ter gestrige Abend begann mit der Wieder gabe des Klaviertrios B-dur op. 07 von Beethoven, das im Gegensatz zu dem in derselben Tonart stehenden Klarinet tentrio das „große" genannt wird und diese Bezeichnung auch verdient, da es in der Tat den Gipfelpunkt der ge samten Trioliteratur darstellt. Es ist der erste Prüfstein für ein Ensemble un^ darum bewiesen die Herren Roth, Bülau und Smith schon durch diese Wahl ihres ersten Stückes, daß sie dem höchsten Kunstzielen auf diesem (Ge biete nachstrcben. Gerade deshalb darf nicht verschwiegen werden,, daß der erste Satz nicht nur im Zeitmaß viel zu langsam genommen war, sodaß er bei den Pizzicatostellen der Streicher fast auseinanderfiel, sondern daß auch das klangliche Gleichgewicht noch nicht völlig erzielt war, da Hr. Dr. Bülau mit seiner Geige oft allzusehr zurücktrat, wie ihm denn überhaupt der große Zug zu mangeln scheint, j über den ein Geiger beim Triospiel verfügen muß. Das eotzmkcude Scherzo und das Andante comtabill kamen daaegen sehr gut zu Gehör, doch entfalteten alle drei Herren bei letztgenanntem Satze eine gewisse Sentimentalität, die etwas beiremdete. Die Darbietungen, die den vollen, ja stürmischen Beifall des starkbesetzten Saales sanden, be gannen leider mit beträchtlicher Verspätung, sodaß ich ge zwungen war, noch vor dem Finale des Beethoven'schen Trios aufzubrechen, da das Konzert von M a r t ha O p p e r m a n n und Fritz Schneider im Pereinshause meine Anwesenheit erfor derte. Es hob sich in erfreulichster Weise über den Durch schnitt der bisherigen Solistenabende empor. Denn Martha Oppermann ist eine Mezzosopranistin von angenehmer und wohlgeschulter Stimme, die nur im Vianissimo bisweilen etwas detoniert, sonst aber, unterstützt von einem beacht lichen Vortragstalent, durch Fülle, Wärme und Klangreiz besticht. Sie sang Lieder von EorncliuS, Brahms, Rich. Strauß, Georg Schumann 1 diese waren recht gekünstelt! ) und Hugo Wolf und erntete lebhaften Beifall. Fritz Schneide, ist ein junger Violinist von großerBegabung. Er verfügt über eine sichere Technik, die ihn sogar bei der großen Chanconne von Joh. Seb. Bach nicht in Stich ließ, und verbindet damit einen schönen klangkräftigen Ton und musikalisches Verständnis. Daß er nicht so stark trcmoliert wie die meisten seiner Kollegen, zeugt besonders deutlich von seinem guten Geschmack. Auch er hatte einen sehr leb haften und durchaus berechtigten Erfolg. Herr Pretzsch begleitete beide Solisten in bekannten musterqiltiger Weise. F. A. G. Neu« Musikalien. Ein neuer Liedcrkomponist tritt uns in Carl Maria Artz entgegen und man darf ihn als ein zu kunftsreiches Talent willkommen heißen. Seine im Ver lag von E. Hoffman, Dresden erschienenen Lieder schlagen eigene Töne an. Von den zwei Gesängen des Heftes op. 12 erfreut „Gute Nacht" durch die anspruchslose Schlichtheit j der ganzen Komposition, die aber infolge der eindringlichen Deklamation und starken Stimmungsgewalt um so ein dringlicher wirkt. Tas zweite Lied „An * * *" (Tert von Eichendorfs) besticht durch eine frische und dabei doch feierliche Weife, deren Kraft durch die einfache Begleitung noch gehoben wird. Das Heft op. 14 enthält in „Nebel" ein Lied von außergewöhnlicher Schönheit und Tiefe der Erfindung, dem auch das zweite „Stimmen derNacht" nicbt nachsteht. Hier gibt die Bewegung in der rechten Hand des Klaviers dem Ganzen einen besonders eigenartigen Fluß. Als Sonderheft hat Artz ein „Wiegenlie d" op. 15 (Gedicht v. Th. Körner) erscheinen lassen, dessen Wid mung die Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von - Preußen angenommen hat. Hier zeigt sich das Talent des Tonsetzers von der anmutigsten Seite, denn dieses Liedchen ist in Melodie, Form und Begleitung so reizend, daß es all? Aussicht hat, volkstümlich zu werden. Jedenfalls erwecken diese Lieder Hoffnungen für die Zukunft; als besonders lobenswert hebe ich noch den Umstand hervor, daß Artz nicht unablässig mit Taktart und Vorzeichnung wechselt, sondern sich bemüht, das zur Vertonung gewählte Gedicht als Gan zes zu erfassen und wiederzugeben. Von Ad 0 lphP. B 0 eh m, dem unlängst vou Dres den nach Berlin verzogenen Komponisten, liegen Vier- Lieder für Gesang und Orgel op. 21 vor. (Verlag von. Otto Jume, Leipzig). Durch die Wahl der Orgel zum B> gleitinstrument ist diesen Gesängen von vornherein eine p -- wisse würdevolle Zurückhaltung eigen, die noch durch d ? mehr rczitativische als melodische Behandlung der Sin z stimme verstärkt wird. Bei „Stcrnennacht" ist daS ei - drucksvolle Vorspiel ebenso hervorzuheben, wie die stim- mungssichere Erfassung des ganzen Gedichts. Am weib vollsten erscheint mir „Weihe der Nacht", das mit einem k - deutenden Orgelvorspiel eingeleitet wird und als Ganz s von einem großen Zuge getragen ist. „Ich sehe dich in te - send Bildern" tritt dagegen wesentlich zurück. Man da.r dem Komponisten dazu Glück wünschen, daß er durch die i m Vorstehenden besprochenen Kompositionen die Kunstgat-