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Nr. 208 25. Oktober 1843 Mittwoch is, u. - Pf- kgr.) schic-' e zu z für nach ngcn men, wird u zu owie w in da- jeinc i zu die- ;un- ort- !act. . SO iV°- ort. den können, gibt eben ein durch viele Journale gehender Artikel der Allgemeinen Preußischen Zeitung aus unserer Pfalz, der, unter dem Aushängeschilde loyaler Gesinnungen, durchaus thatsächliche Un richtigkeiten enthält. Er beginnt mit Bezugnehmung auf Volkszählun gen, die in den angegebenen Zeitpunkten (ISIS und Februar vicses Jahres) gar nicht stattgehabt haben, und gibt sodann Zahlen als de ren Ergebnisse, welche durchaus aus der Luft gegriffen sind; die Be völkerung betrug 1813 429,000, nicht 315,000; jetzt nahe an 600,000, nicht 507,324; die pfälzische Dampfschleppschiffahrtsgesellschaft beab sichtigt die Anschaffung von 2, nicht von 10 oder gar von 16 Dampf schiffen; an die vorgeblich stattgehabte Erbauung großer Lagerhäuser zu Bliescastel, Kusel, Landstuhl rc. hat noch kein Mensch gedacht, wie denn auch kein Bedürfniß dazu vorhanden ist; von der Verlegung des angeführten straSburger Handelshauses hierher (wohin?) weiß Niemand etwas; daß eine Urkunde über eine kurze Anwesenheit Ludwig's des Baiers auf dem Hambacher Schloß bei Grabung der dortigen Funda mente aufgefunden worden sei, ist an sich schon höchst unwahrschein lich, um so mehr aber rein erdichtet, als man dort keineswegs an Aus grabung der alten Fundamente gegangen ist. "Stuttgart, 20. Oct. Unser Regierungsblatt zeigt^die Ernen nung des vr. Dingelstedt zum Hofrath und Bibliothekar des Kö nigs an. Einseitig Liberale werden nicht ermangeln, diese Beförde rung des „kosmopolitischen Nachtwächters" zu verdächtigen, doch ist sie eine durchaus ehrenvolle, die dem Charakter Dingelstedt's ebenso wenig Eintrag thut, wie sie die hochherzigen Ansichten unsers Königs ins glänzendste Licht stellt, vr. Dingelstedt ist ein vielseitig gebildeter geschmackvoller Gelehrter, der in der Nähe eines hohen Beschützers der Künste und Wissenschaften nur Gutes wirken kann. Wahrlich, die Ta lent« de» Gegenwart würden sich dem Allgemeinen nützlicher erweisen, wenn man ihnen Vertrauen schenkte und ihnen nicht mit fast systema tischer Abneigung den Sophokles und Euripides vorzögc, dem Alter- thume jene Gunst schenkend, die belebend, ermunternd und anspor nend auf die Gegenwart wirken sollte. *Kjel, I9.Oct. Unser Kontingent ist jetzt zurückgckchrt; am 15. Oct. rückte die hiesige Garnison hier wieder ein. Diese Ucbungen des zehnten Armeccorpö, die Kameradschaft mit Truppen, die bisher als ausländische betrachtet wurden, scheinen namentlich für die Offiziere noch eine andere als die rein militairische Bedeutung gehabt zu haben. Eß darf von einer andern Seile freilich als kein glückliches Ergcbniß betrachtet werden, wenn sich zwischen den deutschen und dänischen Of fizieren eine Mißstimmung kundgibt. — Auch das zweite Dragonerrcgi- ment ist nach Itzehoe zurückgekchrt. Man wird sich erinnern, daß vor dem Abzüge zwei Schwadronen desselben einen vermeintlich zur Zucht hausstrafe bestimmten Kameraden befreiten und daß auch Einwohner von Itzehoe daran Theil nahmen. (Nr. 178.) Jetzt ist auf allerhöchsten Befehl eine außerordentliche gemischte Commission nicdergesetzt, bestehend auS dem Generalmajor Brigadcgencral v. Lützow, zwei Majoren und zwei Obergerichtsrälhen, damit sie gegen Soldaten und Bürger zugleich eine Untersuchung über jene Vorfälle cinlcite. Am 17. Oct. sind die ersten Verhöre vorgenommen. Das dänische Militairrecht (denn nach diesem werden die schlcswigcholstcinischcn Soldaten gerichtet) und seine Strenge, welche fast nur Tod oder Kerker auf Lebenszeit für dergleichen Ver gehen kennt, können als außerordentlich gelten. Und hierzu sind der Verbrecher mehre Hunderte. Ihre That geschah am Hellen Tage, und sie scheinen nach Dem, was bis jetzt bekannt ist, dieselbe auch nicht abläugnen zu wollen. Bei diesem wie bei spätem Vorfällen auf dem Marsche sprachen sic cs geradezu gegen ihre Offiziere auß: „der Kö nig habe sie das beste Regiment seiner Armee genannt, man möge sie im Dienste strenge nehmen, aber man solle sie nicht außerhalb dessel ben mißhandeln." Allem Anscheine nach glaubten sie, in ihrem Rechte zu scin; das Motiv der Vergehen ist ein chrenwertheß militairischcö Ehrgefühl. Wenn je, muß hier das lebendige Recht den todtcn Buch staben des Gesetzes brcchcn; und es dürste gewiß von der bekannten Milde des Königs eine allgemeine Begnadigung zu hoffen sein. -fIeNtl, 21. Oct. Eine kleine Broschüre, welche Heinrich Luden soeben über den verstorbenen General v. Grolman veröffentlicht, zu önen- tg.) rahme - Pf Ipc. lpr. 1r., 54 ,25 üs- tt.- 16, Fl- at. 7 ch. ct. /s, rc. Deutsch Land. s üon der Donau, IS. Oct. Es ist allem Anscheine nach eine der gcwaltigsten Täuschungen, welche man im nalionalökonomischen Ge- -bietc hegt und mit absonderlicher Vorliebe pflegt, wenn man dem Zoll systeme, sei eS wie immer geartet, eine unfehlbare Kraft zuschrcibt, die -heimische Industrie emporzuhcben oder auch niederzubcugen. Wenn ganz -entgegengesetzte Resultate zum Vorscheine kommen, so ist das nicht zu -verwundern; denn dieses Spiel mit Bilanzen, dieses kaleidoskopische Äusanimenwerfcn der Ziffern und Daten kann schon deshalb nichts ver- -türgen, weil nach unserm innersten Dafürhalten der Aollschutz für das Gedeihen der Industrie bloS ein secundaires, nicht unbedingt, sondern -lediglich relativ wichtiges Moment bildet. Der Industrie-, der Han- Lelsgeist gehören eben der geistigen Welt an und sind deshalb in einer engen.statistischen Tabelle weder zu erschöpfen noch vollkommen darzu- stcllen. Industrie und Handel müssen von innen durch Verbreitung der Intelligenz und durch Hebung echter staatsbürgerlicher Thatkraft gefördert werden. Man umzingele das Gebiet einer barbarischen Na tion rings mit Zollcordonen; cs wird deshalb keine Industrie in ihrer Mitte auftauchen, selbst wenn sie das Bedürfniß nach ihren Erzeug nissen fühlte. Eine Industrie, die niemals concurrcnzsähig zu wer den hoffen darf, wird durch den Schmuggel beständig paralysirt wer den. Eine keimende, verbesserungöfähige oder schläfrige, monopolisti sche Industrie bedürf so manches moralischen Sporns von innen, daß man bei genauerer Beachtung der Dinge kaum umhin kann, dem Zoll- wescn und der daran geknüpften grobmateriellen Handelspolitik nur untergeordnete Bedeutung beizumesscn. Zollvereine werden groß und mächtig durch die schöne Freiheit, welche sie gewähren, nicht durch Re pressalien, wozu sie andern Völkern gegenüber sich gcnöthigt halten. *Aus der Zairischen Pitch, 18, Oct. Ein neues Beispiel, «hie auch die am vorsichtigsten redigiiten Blätter mitunter mystificirt wer- MM D-atsche Allgemewe Zeitung. ZML Auslandw. Rg« «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U-be*rl1S. Deutschland, s Von der Donau. Zollsystem und Industrie. - Äus der bairischen pfals. Auch eine Mystifikation. ° Stuttgart. Din- arlstedt's Anstellung. -Äiel. Rückkehr des Kontingents. Die itze- yder Soldatcnsache. s)cna. Luden über p. Grolman. -Äus dem Mecklenburgischen. Die Landtagspropositionen. Hindernisse des Judengesetzes und der Schiedsgerichte. Bedürfniß eines Wildschaden gesetzes. -Detmold. Beiträge zum Hermannsdenkmal«. Verordnung über Ablösung von Hudeservituten. Ein freiwilliges Schiedsgericht. ** Lübeck. Stimmungen. Jacobi.yEin paßloser Franzose aus Peters burg. - Frankfurt a. M. Tod des Freih. v. Lerchenfeld. Scheitern eines Dampfboots. Wreutzrn. O Vertin. Die Feier zur Vollendung der Rheinisch-Belgi schen Eisenbahn. Preußische Richtungen. Der Oberbürgermeister von Posen. Der Präsident des Staatsraths. jvrstrrretch. - Wien. Grundsteinlegung zum Denkmal für Kaiser Franz. Gedächtnißfeier der Schlacht bei Leipzig. Der Prinz und die Prin zessin von Wasa. -j-Von der Donau. EinberufungSschreiben nieder- österreichischer Stände. Spanien. -Paris. Eröffnung der Cortes. Lopez bei der Grundstein legung des Cortesgebäubes. Geldsendung Rotdschild's. Gerücht von einer Schweizerleibwache. Entwaffnung der Nationalgarde vonPam- pluna. Saragossa. Gerona. Grptzbritannirn. Irische Stimmungen. Ausbleiben der londoner Post. Traurige Lage des Herzogs von der Normandie. Krankreich. Aufruf de Lamartine's an die Opposition. Der Bey von Tlemcccn »u den Galeeren verurtheilt. Rienzi. Schneeig -Dern. Die Opposition in der aargauischen Älostersache. Die luzerNcr Jesuitenfrage. Stntzland und Walen. Von der polnischen Grenfe. Truppen bewegungen. Rußlands Stellung zur griechischen Sache. Drohende Gerüchte. Serbien. - Belgrad. Ruhe und Lhätigkeit. Baron v. Lieven. WrafiMn., - A to Janeiro. L^xhqndlungen über die ncuep Steuern- Hochherzige Opstc. Anträge aüf'Reformen im Justizwesen. Ldvoca- tenverein. Der Heirathsvertrag der Prinzessin von Joinville. Wiffenschnft und Munfi. -Sondershausen. Die Dankurkunde aus s Hamburg. Handel pnd Industrie. -Hannover. Eisenbahn. Post. -Aachen. Di« Statuten der Köln-Mindener Eisenbahn. -Berlin. Die Berlin- Frankfurter Eisenbahn feiert ihr Jahresfest. '«Eknndigungen. 1 >1 l >1