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Mockcnblutt für Pulsnitz, Königsbrück, Raseberg, RaSeburg, Moritzburg uns Umgegcnv. Erscheint: und «on«ab,noa früh S Uhr. Rdannrmmtsprers: Vieccelzüyrttch 1j Mark. Aaferate »erden mit 10 Pfennigen für den keum einer gespaltenen Corpus- 8»U» berechnet u. find bi» spätesten» Dieastaq» und Freitag» Bormtttag» » Ähr hier aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gena wbedörden und der städtischen Behörden zu PulSnitz. und Königsdrück Drnßigftrr Jährgang. Luchdruckerei von SrnM Ludwig Förster rn 1wl»nttz. Lerantvortlteb- «-^oc ion Dru<* und «erlas von Paul Weber in Pultnitz. <Mes«däkt»stellen für Wniq-brück: bei Herrn Äauiman, M. Tschersich Dresden Annoncen» Bureau'» Haaieniiein K Vogler, In« validendank, W. Saalbach. Leipzig. Rudolph Moste. Härenstem 4 Vogler. Berlin: Centralannoncenbur« au für sLmmtltche deurfche Zeitunzen. Auswärtige Annoncen-Austräge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zablung durcb Briefmarken oder Posteinzahluna auf. Anonvme Annoncen oder solche, welche Beleidigungen enthalten werden keinesfalls ^nk"<momnien, 'n«-, 8^- beilieaen ode- nicht «ks-»» H 1». April 1878. Mittwoch. Bekann tmach u n g. Die Gemeinde Jiedlttz beabsichtigt, den von Jiedlitz nach Bocka sübrepdefi Communicationsweg in Jiedlitzer Flur von da an, wo der sogenannte Mühlweg ab- zweigt, bis zur Bockaer Flurgrenze zu cassiren und den Mühlweg zur Vuchholzmühle als Communicationsweg herzustellen. ES wird dies nach Z 14 des Gesetzes über die WegebaupflichtMm 13. Januar 1870 mit der Veranlassung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige Wieder sprüche binnen 3 Wochen und längstens bis zum 29. dieses Monats allhier anzumelden. Kamenz, am 3. April 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. Schäffer. Wegen Reinigung unserer Expeditionslocalitäten wird Freitag und Sonnabend, de« 12. und 12. e. nicht expedirt werden. , >, >/ Königsbrück, den 8. April 1878. / / DerStadtrath. A. Peter, Brgrmstr. / — Die „Morningpost" schreibt: Die Aussichten eien geräumt sahen, freilich ,u außerordentlich gedrückten heute zwar friedlicher; die Regieruna solle sich indessen Preisen. Sehr lebhaft klagten die Schuhmacher aus gegen eine Ueberumplung Konstantinopels schützen, und Sitbenlehn, Freiberg ic., Ter Sonntag «ns die Ehe. Die Zahl der unglücklichen Ehen — so viel steht fest — ist in unsrer Zeit groß. Ueber die Ursache dieser Erscheinung wird vielfach gestritten. Die Einen weisen bin auf die Stockung in den Geschäften, die anderen auf die hohen Preise der Lebensmittel, auf den in unseren Tagen so schweren Kampf um'S Dasein oder auf die ver- Groitzsch rc., die böhmischen Glashänkler u. A. m. Auch die Händler vou Korvwaaren, welche auf dem GeorgS- platz, und die Töpfer, die auf dem Johannisplatz feil hielten, erzielten kaum nennenswerthe Umsätze. An Schau- und Kauflustigen fehlte es namentlich Montag Nach mittag zwischen 3 und 6 Uhr nirgends und in den Groschenbudenreihen, sowie vor den Pfefferkuchenbuden fand sogar zeitweilig Menschengedränge statt; allein dem aufmerksamen Beobachter entging nicht, daß von einem wirklichen Verkaufsgeschäft fast nirgends die Rede war. — Die königliche Gemälde-Galerie zu Dresden bleibt wegen Reinigung derselben vom 11. bis mit 30. April geschloffen; doch ist auch während dieser Zeit in den Wochentagen von 10 bis 2 Uhr, soweit dies thunlich ist, der Einlaß gegen das ausnahmsweise Eintrittsgeld von 1 -L 50 für die Person gestattet. Berlin. Während die Zahl dsr auf den deutschen Telegraphenlinien beförderten Telegramme im Jahre 1875 gegen 10 649 994 betrug!, hat nach dem soeben zum Abschluß gelangten statistischen Aufzeichnungen im Jahre 1877 die Zahl derselben sich auf 11 391 886 be laufen. Dad Ergebniß darf als ein recht günstiges be zeichnet werden, zumal in Anbetracht des immer noch sehr schwachen Ganges der Geschäfte und des Orient krieges. — Falsche Ziveimarkstücke sind in großer Anzahl in Umlauf. Bei einem Gcwerbtreibenden in Char lottenburg sind dieser Tage nicht weniger als 8 der artige Falsifikate in Zahlung gegeben worden. — Dem ersten Bericht über den bienenwirtbschaft- lichen Hauptvcrein, zusammengestellt von Herrn k. Sauppe in Bückendorf bei Ohbin, zufolge zählt derselbe 2703 Bienenzüchter, welche 79 Localvereinen angehören. Der sehr interessante Bericht verbreitet sich des Weiteren über die Bienen im Allgemeinen, warnt ziemlich scharf vor Einführung fremder Bienenracen und will nur die ein heimische Biene, welche allerdings Jahrhunderte lang vollständig befriedigte, cultivirt wissen. Der Werth der Vereinsbienenstöcke wird auf mindestens 500 000 geschätzt. Rechnet man von jedem Bienenvolk im Durch schnitt 5 Pfd. Honig und etwa V, Pfund Wachs, so würde sich der Geldiverth der Vereinsernte auf 90- bis 100 000 stellen. Sehr zu bedauern ist es, daß die Bienenzucht nicht sorgsamer und ausgedehnter betrieben wird; manche Gegenden Sachsens haben für eine hundert Mal größere Bienenzucht noch überflüssige Weide. Wien 6. April. Wie die „Presse" wissen will, wäre in den nächsten Tagen eine russische Antwortsnote auf das Circularschreiben Lord Salisbury's zu erwarten. Dieselbe werde da einsetzen, wo das Cirkularschreiben Lord Salisbury's eine Lücke gelassen habe, und die Frage aufwerfen, in welchem Punkte der Vertrag von San Ste fano geändert werden solle. Die Stimmung in Peters burg sei eine mehr friedliebende und die Aussichten auf ein Zustandekommen des Congresses seien noch nicht ge schwunden. Zeitereignisse. Pulsnitz, 9. April. Der gestern hier abgehaltene Vtehmarkt ist bezüglich des Mehzutriebes mit einer der stärksten gewesen. Schon des Tages vorher wurden große Heerden Vieh zugetrieben und theils in der Stadt, theilS in den umliegenden Ortschaften untergebracht; zum Verkauf waren ausgestellt ca. 800 Rinder, 300 Pferde und gegen 300 Schweine. Trotz dieses großen Ange botes sollen gute Preise erzielt worden sein. Pulsnitz, 10. April. Herr Handelskammersecretär Or. Roscher aus Zittau beabsichtigt nächsten Donnerstag, den 11. April, im hiesigen Gewerbeverein einen Vortrag über dir Kleinindustrie zu halten. Da dieser Vortrag sehr interessant zu werden verspricht, machen wir die Mitglieder deS Gewerbevereins auf die im heutigen Blatte sich befindliche Annonce noch besonders aufmerksam. Dresden. Ueber den jüngst vergangenen Jahr markt zu Altstadt-DreSden läßt sich in eingehendster Weise die „Dresdner Zeitung", welche beiläufig bemerkt, mit Beginn des neuen Quartals täglich zweimal er scheint, folgendermaßen vernehmen: „Was zunächst den Verlauf des Tischler- und BöttchermarkteS anbelangt, welcher Ende der vorhergehenden Woche vom Donners tag bis Sonnabend auf dem Pirnaischen Platz und Johannisplatz, sowie auf der Johannisstraße stattfand, so wurden über beide begründete Klagen laut. Die Tischler sahen sich genöthigt, den größten Theil ihrer Waaren zu Schleuderpreisen an hiesige Händler abzu geben, und die Böttcher mußten ihre Waaren zumeist wieder mit nach Hause nehmen. Am klügsten hatten also jene Tischler gehandelt, die gleich gar nicht gekommen waren. Aus Pulsnitz z. B., wo sonst 6—7 Tischler mit fournirten Möbeln sich eingestellt hatten, war nur ein Einziger erschienen und von den 20 Wilsdruffer Tischlern waren nur 10 da. Die Spielwaarenhändler aus Seiffen und Niederneuschönberg, nicht minder die Händler mit sogenannter grober Holzwaare, als Kisten, Wäschklammern, Küchengcräthe rc aus Grünhainichen, Borstendorf, Börnichen u. a. O., welche am Freitag auf dem Neumarkt feil hielten, hatten sn gros so spottwenig verkauft, daß die städtische Marktbehörde jedem der selben 50 Städtegeld pro Tag nachließ. Die Woll- waarenhändler, welche ohnehin mit geringer Hoffnung gekommen waren, verkauften so viel wie Nichts; die Manufacturisten baumwollener Stoffe erzielten geringen Umsatz und die Leinen und Damasthändler aus der Lausitz wollen sich gleichfalls eines so schlechten Markts nicht entsinnen. Ueberdies wurde von Allen der Mangel an Barzahlung betont. Bezüglich des Detailverkaufs, der Montag früh beginnt und Dienstag Nachmittag endet, ist auch nicht viel Tröstliches zu melden. Am verhältnißmäßig flottesten haben noch die Weißwaaren- händlrr aus Plauen, Schneeberg, Auerbach, Lengenfeld, Treuen u. s. w., die Posamentirer aus Annaberg, Buch holz rc. und die Lederhän ler aus Bischofswerda, Döbeln, Lommatzsch, Meißen, Zittau rc. verkauft welch letztere schon gestern Abend ihre Waaren zum größten Theile geräumt sahen, freilich »u außerordentlich gedrückten kehrte Erziehung und die Modesucht der meisten Frauen. Mait mag wohl glauben, daß dies Alles auf das häus liche Glück mehr oder weniger nachtheilig wirke. Sie <. co l. V.—--- - - o-r> - r> — -1-— mögen aber sagen, was sie wollen: der eigentliche Grund die Babuschrnhändler auSidrn Botschafter Layards ermächtigen, der Pforte die «liegt viel tiefer und ist zunächst zu finden in der Unvcr- energische Unterstützung Englands gegen eine etwaige rus sische Occupation von Konstantinopel zuzusichern. Bukarest, 6. April. Die Drohungen Gortschakoff's gegenüber Ghika veranlaßten den Fürsten von Rumänien zu folgender Antwort: „Sagen Sie dem Fürsten Gort- schakoff, daß die rumänische Armee zermalmt werden kann; so lange ich aber am Leben bin, wird sie nicht entwaffnet werden." Die Haltung des Fürsten flößt dem Lande und der Armee den lebhaftesten Enthusias mus ein. Petersburg, 6. April. Zu der Londoner Nachricht, das englische Cabinet ze.ge sich geneigt, die Unterhand lungen über eine Vorkonferenz wieder aufzunehmen, be merkt das „Journal de St. Petersbourg", das russische Cabinet könne den Schwankungen einer nervösen Politik ruhig entgegensehen, indem es unverändert in der einge nommenen Position verbleibe und bei voller Discussions- freiheit zur Erzielung eines Einverständnisses für alle Wünsche den unerschütterlichen Entschluß festhalte, das Recht Rußlands als kriegführende und als europäische Macht zu Vertheidigen. Paris, 5. ! pril. Wie verlautet, hat die französi sche Regierung den Befehl ertheilt, eine größere Anzahl von gepanzerten Fregatten und Corvetten auszurüsten. Dieselben sollen zum Theil die Mittelmeer-, zum Theil die Canal-Flotte verstärken. Diese Maßregel gehört zu denen, welche Frankreich ergreift, um für alle Möglichkeiten bereit zu sein, welche die orientalische Frage Hervorrufen kann. Loudon, 6. April. Der „Times" wird aus San Stefano vom 5. d. M. gemeldet: Gestern und heute wurden 3000 Mann Russen nach der Heimath eingeschifft. — Aus Bukarest, 5. d., wird demselben Blatte tele- graphirt: Die Russen haben die Contracte von Lieferung für Proviant, welche nach Unterzeichnung des Friedens vertrages annullirt wurden, wieder erneuert. London, 6. April. Wie dem „Reuter'schen Bureau" aus Konstantinopel vom heutigen Tage gemeldet wird, sei von Seiten Rußlands von Neuen das Verlangen an die Pforte gestellt worden, die Einschiffung der russischen Truppen in Bujukdere zu gestatten. Die Absicht, die russi schen Truppen in San Stefano einzuschiffen, sei als un ausführbar aufgegeben worden. — Die Stärke der türki schen Truppen, welche im Umkreise von Gallipoli und Konstantinopel zusammengezogen seien, solle 248 Ba taillone betragen.