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Weiheritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-e-erg u. A. Netteste Zeitung des Bezirks Diese- Blatt enlhätt »le amtlichen Bekanntmachungen der Bmkshauptmannschaft. des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde : Bezuglprel«: Für einen Monat 2— mit Zutragen: einzelne Nummer 1V Npfg. :: Vemeinoe-Derbands-Dirokonto Nr. 8 :: Fernsprecher: Amt DlppoldiSwald« Nr. 402 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite MilltmefeMtle 6 2Kfg.; im Terttett bi« 98 MWnE breite Millimeterzetke 18 Npfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Nr. 41 Freitag, am 18. Februar 1938 104. Jahrgang Nus Ker Heimat unL Kem Sachieman- Dippoldiswalde. Dem gestrigen herrlichen Wintertage mit Sonnenschein und Märmeanstieg bis etwas über Null im Schatten folgte eine ebenso klare Nacht mit leichtem Bodennebel. Heute früh war das Thermometer bis auf 7 Grad Kälte gefallen, Nauhreif bedeckte Bäume und Sträu cher. Gegen 10 Uhr waren immer noch 2 Grad Kälte, doch ist der Himmel wieder klar. Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag, nachm. 15 Uhr, hat der Kreis Dresden im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen die Bereinsführer und alle ihre Mitarbeiter zur gemeinsamen Arbeitstagung in den Fremdenhof „Stadt Dresden" zusammengerufen. Auf dieser Tagung werden alle Fragen, die das große Turn- und Sportfest in Breslau betreffen, sowie eine Regelung der Zugendfrage zwischen HZ und DRL behandelt werden. — Die staatliche Straßenbauverwaltung hat für die Reichsstraße Dresden—Zinnwald für die Winterzeit einen Straßenwetterdienst eingerichtet. In einem Kasten am Ho tel „Roter Hirsch" in Dippoldiswalde und an der KVG- Warte in Dresden wird täglich mittags ein vom Skraßen- baubezirk Allenberg ausgefertigter und von Schaffnern der KDG-Omnibusse beförderter Meldebogen ausgehängt, der über den Straßenzustand Schmiedeberg—Zinnwald Auf schluß gibt. — SV Kinder auf Winterurlaub im Kreis Dippoldis walde. Am Donnerstag kamen auf verschiedenen Bahn stationen des Kreises Dippoldiswalde 50 von der NSV (Gau Westfalen) zur Erholung verschickte Kinder an. Mit erwartungsfrohen Gesichtern begrüßten sie ihre Gasteltern, bei denen sie 5 Wochen der Freude und Erholung verbrin gen dürfen. Biele von ihnen erleben zum ersten Male einen Winter im Gebirge. Die frische, reine Winterluft wird dazu beitragen, den Kindern neue Spannkraft zu verleihen. Boll Freude werden sie des Mannes gedenken, dem sie diese schönen Ferienwochen zu verdanken haben. Aber die klei nen Gäste empfangen nicht nur Freude, sondern sie spenden durch ihr frohes Kinderlachen auch solche. Zeder Volks genosse, der ein Bett frei hat, sollte deshalb in jedem Zahr ein NSD-Ferienkind bei sich aufnehmen. Die Freude, die ihm das kleine Menschenkind bereitet, wird um ein viel faches die kleinen Mühewaltungen belohnen. Die Block- walter der NSB werden in den kommenden Wochen Gast stellen für bedürftige Kinder aus dem Gau Danzig werben, die sich in der Zeit vom 6. 4. bis 11. 5. im Mutterland er holen und kräftigen sollen. Einem Pferdefuhrwerk, das gestern nachmittag die Altenberger Straße aufwärts fuhr, kam ein Personenkraft wagen entgegen. Als sein Fahrer bremste, kam der Kraft wagen etwas ins Schleudern und schlug an das vor dem Gelbgießermeister Schneiderschen Hause stehende Geländer an. Es entstand nur Materialschaden. Frauenstein. .Am 10. Februar ibaren die Stürme 15/178 und 18/178 im Gasthof „Zum Stern" zu einem Appell zu sammengetreten, es sollte dem Rottenführer Pätzold 15/178 in Anerkennung seines vorbildlich SA-mäßigen Berhaltens eine Ehrenurkunde des Obersten SA-Führers überreicht werden. Außerdem war er vom Stabschef der SA zum Scharführer befördert worden. Pätzold halte einen bereits zweimal aus dem Gefängnis entwichenen Landesverräter festgenommen, gerade als er im Begriff stand, die Grenze zu überschreiten. Sturmführer Straube-Kögler meldete die trotz der Ungunst der Witterung fast vollzählig angetrelenen Stürme dem Standartenführer Neul, der in einer An sprache mit eindringlichen Worten von der Sendung der SA sprach. Mit anerkennenden Worten dankte der Standartenführer dem Rottenführer Pätzold für seine Tat. Mit dem Gelöbnis ewiger Treue zum Führer und dem Ge sang des Horst-Wessel-Liedes klang die Feierstunde aus. — Ein mutiger und unerschrockener Mann ist auch der Trupp führer Liebscher vom Sturm 21/178. Bor kurzem hatte er auf der Frauensleiner Straße durch sein beherztes Eingrei fen einen schweren Berkehrsunfall verhütet. Zn Anerken nung seiner Berdienste ist es jetzt zum Obertruppführer be fördert worden. Dresden. Nach der im Herbst vorigen Zahres durchge- jührten, den ganzen Sachsengau erfassenden Großaktion „Ein Volk bricht Ketten" wird unser Gau vom 4. bis 19. Sudetendeutscher Abgeordneter von Marxisten niedergeschlagen Auf die Proteste des Abgeordneten der Sudetendeut- scheu Partei, Kundt, teilte das Prager Innenministerium mit, ein Grund zur Auflösung der Versammlung bestehe nicht, „da sich der Vorfall eine halbe Stunde vor Beginn der Versammlung und nicht im Versammlungsraum selbst zugetragen habe". Die Polizei habe die Ordnung und Ruhe wieder hergestellt, und die Versammlung verlief ebenfalls vollkommen ruhig. Das Innenministerium versicherte dem Abgeordneten weiter, es werde eine strenge Untersuchung etngeleitei^ und es sei bereits angeordnet worden, daß der Täter auf jeden Fall sichergestellt werden müsse mißhandelt / der Im Schützcnhaus in Karlsbad fand eine össcniliche Versammlung der deutschen Sozialdemokraten statt. Das Thema der Versammlung lautete: „Vier Jahre Sudeten- deutsche Partei". Als der Abgeordnete der Sudelendeut schen Partei, Wollner, das Versammlungslokal betrat, wurde er am Eingang von einem roten Strolch mit einem Gummiknüppel niedergeschlagen. In der Nähe befand sich ein Polizist, der aber nicht einschritt. Daraufhin entstand vor dem Schützenhaus eine große Schlägerei. Der rote Angreifer wurde nicht sichergestcllt und die Versammlung nicht aufgelöst. Abg. Wollner wurde mit dem Rettungs auto ins Krankenhaus gebracht, wo eine Gehirnerschütte rung festgestellt wurde. Im Schneesturm verirrt Deutsche Studenten aus ernster Lebensgefahr von tschechischem Militär geborgen Zei den Schneestürmen im Riesengebirge geriet eine Skiläufergruppe von 105 reichsdeutschen Studenten aus Hirschberg in ernsteste Lebensgefahr. Ohne daß sie es merkten, teilten sie sich während des Schneesturmes in kleinere Gruppen und gelangten schließlich auf tschecho slowakisches Gebiet. 53 von ihnen erreichten nach langem Umherirren ein Obdach. Die anderen 52 irrten verzwei felt in dem dichten Schneetreiben weiter. i Tschechoslowakische Soldaten eines militärischen Ski- knrses aus der Geiergucke fanden auf dem Weg zwischen Gciergucke und Wiesenbaudc einen Studenten bewußtlos aus. Ihrer und weiterer Mannschaften Bemühung ist es schließlich gelungen, alle Vermißten in Sicherheit zu bringen. Einige von ihnen mußten allerdings mit schwe ren Erfrierungen ins Krankenhaus gebracht werden. März abermals im Zeichen einer gewaltigen Aufklärungs welle stehen. Zn diesen Tagen werden in allen Teilen Sach sens unter dem Leitwort „Völkerfricden oder Zudendiktatur" insgesamt 1350 Versammlungen veranstaltet. Die erste Kundgebung findet am 4. März in der Landeshauptstadt statt. Dresden. S chw e r v e r b r c ch c r f e st g e n o m m c u. Zwei Einbrecher, die seit Juni vergangenen Jahres m Dresden und Umgebung Geschäftshäuser und Lichtspiel theater heimgesucht haben und dabei nicht weniger als 10 000 Reichsmark erbeuteten, wurden jetzt festgenommen. Riesa. A n f g e kl ä r t e r R a u b ü b e r f a l l. In der Gegend von Riesa war ans einem einsamen Weg ein Dresdner Händler überfallen und seines Geldes beraubt worden. Als Täter wurde ein in Nickritz wohnhafter, bereits mehrfach vorbestrafter, 22 Jahre alter Einwohner, ermittelt. Leipzig. Also auch Löwengebäck! Wenn die. Leipziger am 27. Februar ihr großes Stadtsest feiern, wol len auch Leipzigs Bäcker nicht beiseite stehen. Sie werden daher ein besonderes Gebäck Herstellen und verkaufen, das den losgelassenen Leipziger Löwen darstellt. Wie die ersten Kostproben beweisen, wird dieses Gebäck außer ordentlich schmackhaft sein und sich sehr schnell die Herzen der-Leipziger erobern. — Bei der Ausgestaltung des Stadtfestes ist auch der Neichssender Leipzig beteiligt. Leipzig. Für 1 305 RM Pelzwaren, ge st oh- len. In der Nacht wurde erneut die Schaufensterscheibe eines Pelzwarengeschäfts eingeschlagen. Aus der Aus lage entwendeten die Täter einen Persianermantel im Wert von 1250 RM sowie einen.Persianer-Tonnenmuss im Wert von 55 NM. Vermutlich ist an dem Diebstahl ein Kraftradfahrer beteiligt, da um die Tatzeit ein auf fallend starkes Motorengeknatter gehört wurde, das sich später mit dem Geklirr der eingeschlagenen Scheibe ver mischte. Chemnitz. Am keimenden Leben vergan gen. Wie die Staatliche Kriminalpolizeistellc Chemnitz milteilt, wurde der iN^Niedersrohna bei Limbach wohn hafte Dr. med. Krampe vorläufig festgenommen, weil er in mehreren Fällen Schwangerschaften widerrechtlich gegen besondere Bezahlung unterbrochen hatte. — Weiter wurde der in Chemnitz wohnhafte und wegen Wahrsagens be reits vorbestrafte Willi Mayer festgenommen. Mager hatte 1936 einem damals noch ingendlichen Mädchen zunächst die „Zukunft gedeutet" und dann auf Ansuchen des Mäd chens bei ihm einen Eingriff gegen, das keimende Leben vorgenommen. Dafür hatte er einen besonders hohen Geldbetrag erhalten. M Reichenberg (Böhmen). Skiläuferin fast er froren. Immer wieder müssen die Skiläufer vor den Tücken des Riescngebirgcs bei unsicherem Wetter ein dringlich gewarnt werden. Neuerdings geriet eine Ber liner Skiläuferiy aus der böhmischen Seite des Gebirges in ein heftiges Schneetreiben, aus dem sic keinen Aus ¬ weg sand. Sie war von der Wiesenbaude in Richtung Petzer aufgebrochen und wurde von einem Angestellten der Richterbaude bewußtlos und in halb erfrorenem Zu stand im tiefen Schnee aufgefunden. Man brachte die Verunglückte nach Petzer, wo sie nach gründlicher Schnes- »assage das Bewußtsein wieder erlangte. Mädchennlördcr zm» Tove verurteilt. , Das Schwurgericht in Limbnrg ad. Lahn verurteilte ve» ->rjähriacn Erwin Armand aus Wasenbach im Nntcrlahnkreis wegen Ermordung eines Mädchens zum Tode. Der Angeklagte chatte 1933 in Marburg ein 26jähriges Mädchen keuuengclerm !unp mit ihm längere Zeit ein Verhältnis unterhalten, das nicht ohne Folgen blieb. Armand stritt zunächst die Vater- schast ab, unternahm aber schließlich Abtrcibnngsversuche. Als i diese nicht zum Ziele sührten, bestellte er das Mädchen am >2. Oktober l935 in einen Wald bei Laurenburg und verab reichte dem Mädchen ein Fläschchen mit Gist. Als sich die i Wirkung des Giftes zeigte, versetzte er dem Mädchen mit eine, f Picke mehrere Schläge aus den Kops, die den sofortigen Tod ! herbeiführten. Die Leiche schleppte er dann in einen alten ! verlassenen Stollen einer Schiesergrnbe Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Dresden teilt mit: Reichsanto bahnen: Festgesahrene Schneedecke, Schneeglatte, aus der Strecke Dresden—Ronneburg durch Sputrinen erschwert. Fahrbahnen sind gestreut. .... Reichsstratzen: Schneedecke unter 15 Zentimeter aus sester Schneeunterlagt. Schneeglätte, stellenweise Glatteis, Berlehr stellenweise durch Spurrirnnen erschwert. Straßen werden ge räumt und gestreut. W«tt»rvorh»ttaO« des «etcheiwetterdmesteS Ausgabeorl Dresden " Z für Sonnabend: Mäßiger nördlicher Wind. Mäßiger, in der Höhe etwaä geringerer Nachlfrost. Frühdunst oder Nebel. Tagsüber bis auf einige Grade über Null ansteigende Temperaturen. Heiler bis wolkig. Trocken. Wetterlage: Zn der Nacht vom Donnerstag zum Freitag war in unserem Gebiet der Hochdruckeinfluh stark wirksam. Die unbehinderte Ausstrahlung führte zu einem Absinken der Temperaturen, das im Fiachlande erheblich stärker war, als im Gebirge. Hier wurden noch Tempera turen von 1 bis 4 Grad erreicht, während beispielsweise in Dresden, Zillau und Chemnitz je 8 Grad, in Leipzig 7 Grad gemessen wurden. Am Freitagmorgen zeigen die südöstlichen Teile des nordeuropäischen Hoch bereits starke Anzeichen der beginnenden Zersetzung, und so muß sinngemäß Mit einem langsamen Verschwinden deS Hochdruckeinflusses ge rechnet werden.