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Mürz 19ZK Zm Falle von hüherrr Tewal», verbol, «lnlretender V«lrt«b» -Srung-n hat der Bezleher oder «jerbungtreldende lrln« «* jprüche. fall, die Zeitung >n delchränktem Umlang«. o«rs»llt«t oder nicht erlcheint. — Eriilllungsort Dresden. — — — Wer über seine MedensvorsWge „von Anhäufung einer Streitmacht für Sffensidzwelke rann nicht geredet werden" Aniwort des Reichskanzlers an Garraui Sine Presse-Werreduna des Führers mit Ward price Wenn er erst seine Vorschläge gemocht und als die von Deutsch« land geforderte Gegenleistung die RennUtansterung des Rhein« landes vcrlongt holte, würde die Well inil Begeisterung zuge« stimmt hoben. Besteht ein besonderes Motiv für die Schnellig keit der Aktionen des Führers? Antwort: Ich Hobe mich schon in meiner Rede vor dem Dcntschen Neichstog vorüber eingehend geäussert. Ich möchte doher nur ganz kurz Ihre Bemerkung behandeln, dog die von mir gemnchten Vorschläge begeistert begrüsst worden wären, wenn ich sie nicht mit der Remilitorisierung der entmilitarisier- ten Zone verbunden haben würde. Dies ist möglich. Leider ober nicht entscheidend. Denn ich Hobe z B. einst einen Bor« schlag van 390 000 Monn gebracht. Ich glaube, es war dies da mals ein sehr vernünftiger Vorschlag. Er war ganz konkret und Hütte sicher im Sinne einer Entspannung in Europa wirken können. Er wurde auch ohne Zweifel van sehr vielen Menschen gut geheissen. Io selbst die englische und die italienische Re gierung hotte ihn sich zu eigen gemocht. Allein er erfuhr trotz dem eine Ablehnung. Wallte ich olsa damals die deutsche Rü- stungsgleichbercchtigunp — deren moralisches Recht wohl nie mals bestritten werden konnte — tatsächlich Herstellen und da mit endlich eine brcnne. de Frage Europas beseitigen, so musste ich wohl oder übel auf eigene Verantwortung handeln. Und dieses Mal wäre es nicht anders gekommen. Hätte ich diese Vorschläge erst der Well unterbreitet, ver bunden mit der Forderung einer endlichen Ausübung oller Sou veränitätsrechte in der entmilitarisierten Zone, so würden sie vielleicht die verständnisvolle Zustimmung der Welt erhalten haben, allein ich glaube nach meinen Erfahrungen nicht mehr, dass wir jemals an den Verhandlungstisch gekommen wären. Es ist aber nicht möglich, dass ein Vertragspartner gegen den Sinn und Buchstaben eines Vertrages handelt, ohne dass auch der zweite dann seine Bindungen löst, lind dies habe ich getan! Im übrigen: Wenn jemals z B. cin britischer oder sran« zösischer Staatsmann das Unglück gehabt haben würde oder jemals haben sollte, ihr Volk in einen, ähnlich tragischen Zu stand zu finden, wie ich mein eigenes, dann würden kie, dessen bin ich überzeugt, unter gleichen Voraussetzungen' genau so ge handelt haben oder in der Zukunft bandeln. Das Urteil der Gegenwart lässt freilich einer geschichtlichen Dal selten volle Gerechtigkeit zuteil werden. Das llr^e'l der Nachwelt aber wird mir einmal nicht bestreiten, dass es anständiger und auch richtiger war. eine unmöglich gewordene Spannung zu beseiti gen, um dann endlich einer vergünstigen, non allen ersehnten Entwicklung die Dore zu öffnen, als aus irgendwelchen Rück sichten entgegen dem eigenen Gewissen nnd ter eigenen Vernunft einen nun einmal untragbar gewordenen Zustand zu versuchen weiter aufrechtzuerhalten. Ich glaube, dass, wenn die Vorschläge der deutschen Reichs regierung akzeptiert werden, nacht-ä,stick einmal sestgestellt werden wird dass damit Europa und ^em Frieden cin grosser Dienst erwiesen wurde. Or. Goebbels eröffnete den Wahlkampf Richtungweisende Rede des Re'.bsministers für Volksausklärung und Propaganda München, 11. März. Der Führer und Reichskanzler hat dem bekannten eng lischen Journalisten Ward Price eine Unterredung gewahrt, In deren Verlauf er eine Reihe von Fragen, die sich auf die historische Reichstagsrede vom 7. März beziehen, beantwortete. Frage: Schliesst das Angebot des Führers zu einem Nichtangriffspakt an alle Staaten an Deutschlands Ostgrenze auch Oesterreich ein? Wird die Tschechoslowakei als Staat auf Deutschlands Ostgrenze gerechnet? Antwort: Ich habe meinen Antrag auf Abschluss von Nichtanorisfspalrten im Westen und Osten Deutschlands allgemein ausgestellt, d. h. also ohne jede Ausnahme! Dies gilt demnach sowohl sür die Tschechoslowakei als auch für Oesterreich. Frage: Ist der Führer bereit, Deutschland unmittelbar in den Völkerbund zuriickzubringcn, so dass die Vorschläge, die er gemacht hat. von dem Völkerbund behandelt werden können und Deutschland dabei seinen vollen Platz als Mit- alied des Völlu'rbundsrates einnimmt? Oder schlägt er vor, dass zu diesem Zweck eine internationale Konferenz einberufen wird? A ntwor 1: Ich habe für Deutschland die Bereitwilligkeit erklärt, sofort in den Völkerbund einzutreten, unter Ausspre- chung der Erwartung, dass Im Laufe einer vernünftigen Zeit die Frage einer kolonialen Gleichberechtigung und die der Trennung des Völkerbunds st al uts von dem sog. Friedensvertrag geklärt wird. Ich glaube, dass der Abschluss der von der deutschen Re gierung vorgeschlagencn Nichtangrifssvakte am zweckmässigsten von den betreffenden Regierungen direkt vorgenommen wird. Tas heisst also, im Falle der Pakte zur Sicherung der Gren zen zwischen Deutschland einerseits und Frankreich und Belgien und unter Umständen Holland andererseits von den zuständigen Regierungen und den zur Unterzeichnung einer Garantiepslicht emgeladencn Mächte, England und Italien. Es wäre vielleicht gut. wenn die Länder, die durch diese Pakte gesichert werden, zunächst einmal mit ihren zukünftigen Garanten in Fühlung treten würden. Die Nichtangriffspakte mit den übrigen Staate» würden ähnlich Ivie einst zwischen Polen und Deutschland ver- hgndelt werden, d. h. immer von Negierung zu Regierung. Im übriaen würde sich Deutschland sicherlich nur freuen, wenn z. B. eine andere Macht — sagen wir England — als unparteiischer Makler praktische Vorschläge zur Lösung dieser Fragen machen würde. Frage: Es ist wahrscl>einlich, dass keine französische Negierung, selbst wenn sie es wollte, noch vor den im April slaitiindendcn französischen Wahlen auf eine Erörterung Ihrer Vorschläge eingchen kann. Ist Deutschland bereit, bis zu diesem Zeitpunkt sein Angebot aufrecht zu erhalten? Wird Deutschland inzwischen nichts weiter unternehmen, was die augenblickliche Lage erneut ändern würde? Antwort: Von feiten der deutschen Regierung aus wird an der bestehenden Situation nichts mehr geändert. Wir haben die Souveränität des Reiches wieder ausgerichtet und cin ur altes Reichsgebiet in den Schutz der ganzen Nation genommen. Wir haben daher von uns aus auch keine Veranlassung, Irgendwelche Termine zu stellen. Nur eines möchte ich hier aua- sprecsten: dass sich die deutsche Negierung, wenn auch diese Vor- schlage, so wie so viele frühere, wieder der einkachen Ignorierung oder Ablehnung verfallen sollten. Europa mit weiteren Anträ gen nicht mehr wird ausdrängen können. Frage: Wird -er Führer. nackHcm er das Prinzip van Deutschlands völliger Souveränität über sein ganzes Gebiet her gestellt hat. die Zahl der deutschen Truppen Im Rheinland aus freie,» Willen auf eine Streitmacht begrenzen, die offensichtlich für eine Offensivhandlung gegen Frankreich unzureichend ist? Antwort: Die sogenannt« „entmilitarisierte Zone" wurde lwsetzt nicht weil die Absicht, eine offensive Handlung gegen Frankreich varzunehmen, lwsteht, sondern weil die Auf rechterhaltung eines so ungeheuren Opfers einer Nation nur denkbar ist und verantwortet werden kann, wenn es auf selten des Vertragspartners auf ein entsprechendes, sachliches und poli tisches Verständnis und damit auf eine angemessene Würdigung stösst Nicht Deutschland hat Verträge gebrochen! Aber seit der Annahme des Waffenstillstandes auf der Grundlage der 14 Punkte Wilsons hat sich in Europa folgende Gevflogenheit ein gebürgert: Wenn ein Sieger nnd ein Besiegter miteinander einen Vertrag schliessen, ist der Besiegte verpflichtet, ihn zu kal ten. während der Sieger sich seine Haltung nach eigenem Er messe» einrichten und auslegen kann. Sie werden nicht bestrei ten. dass die 14 Punkt« Wilsons und seine drei Ergänzungen einst nicht gehalten worden waren. Sie werde» auch nwitcr nicht bestreiten, dass die Verpflichtung zu allgemeiner Abrüstung von seilen der Sieger elwnfalls nicht eingekalten wurde. Auch der Locarnopakt hat nicht nur dis buchstabenmässige, sondern eine politisch-sinngemässe Bestimmung. Hätte die am 2. Mai l!M unterzeichnete französiscks-sowjetrussische Abmachung lwi der Abfassung des Locarnapaktes schan bestanden wäre selbstver ständlich der Rlwinpakt nie unterzeichnet worden. Es geht aber nicht an, einem Pakt nachträglich eine andere Auslegung oder gar einen anderen Inhalt zu geben. In diesem vorliegen den Fall hat man sich aber nicht nur vom Sinn, sondern sogar vom Buchstaben des Locarnopaktes entfernt. Der Abschluss des französisch-sowjetrussi. sch en Militärbündnisses schasst für Deutschland eine Lage, die eg zwingt, auch seinerseits bestimmte Konfeguenzen zu ziehen, und nur die hab« ich gezogen. Denn der Sinn dieser Konsequenz ist, dass, wenn schon Frankreich sollt,« Militärbünd nisse abschlicsst, dann nicht ein so vo'kre-ches nnd wirtschaftlich wichtiges Grenzgebiet des Denstcken Reiches wehr- und schutzlos gelassen werden kann. Dies ist die primitivste Reaktion auf ein solches Borgehen. Im übrigen glaube ich. dass vielleicht auch in England nicht feder Mann wissen wird, dass die bisherige sogenannte „entinili- tarisierte Zone" ungefähr genau so viele Menschen besitzt, als die Einwohnerzahlen z. B. des Uckechollownkiichen Staates oder Jugoslaviens ausmachen. Di-ses Gebiet erkält nunmehr seine Frledensgarnisoncn, genau wie auch das gesamte übrige Reick), nicht mehr und nicht weniger. Bon Anhäufung einer Streitmacht für Offen st vzweche bann schon deshalb nicht ge redet werden, weil Deutschland 1. von Frankreich nichts mehr zu fordern hat und nichts fordern will; 2. fa selbst den Abschluss von Nichtangriffspakten vor- geschlagen hat mit dem Wunsche einer Garantie unterzeichnung durch England und Italien und weil dann 3. eine solche Anhäufung auch rein militärisch gesehen nicht nur unnötig, sondern auch unvernünftig wäre! Im übrigen soll es fa die Ausgabe der Zukunft sein, dafür zu sorgen, dass sich die beiden Länder eben gegen seitig nicht mehr bedroht fühlen. Wenn Herr Tarrant er klärt, nicht zusekcn zu können, dass die Festung Strass burg durch deutsche Geschütze bedroht wird, dann sollte man erst recht versieben, dass aber auch Deutschland nicht gern seine offenen Städte Frankfurt, Freiburg, Karls ruhe usw. von den Kanonen der französischen Festungen bedroht sehen will. Dieser Bedrohung märe am ehesten vorzubeugen, wenn die Franc einer demilitarisierten Zone von beiden Seiten gleichmässig gelöst würde. Frage: Wird der Führer der Welt sagen, warum er diesen speziellen Weg wüh le, um seinen Zweck zu erreichen? Berlin. 10. März. In seiner grossangelegten Rede zur Eröffnung des Wahl kampfes hob Reichsminister Dr. Goebbels einleitend l>er- vor, dass die grossen Erfolge des dreijährigen nationalsozialisti schen Aufbaues nur errungen werden konnten, weil Deutsch land den Parlamentarismus westlicher Prägung abgeschafft Kat. Wenn der Führer nun das deutsstw Volk erneut zu einer Wahl aufrufe, so tue er es In der Ueberzeugung, dass er ein wahrhaft gutes Gewissen vor seinem Volk haben kann. Und ivcnn die Emigranten in anderen Ländern immer nock den Ein druck zu erwecken suchen, als fei das nationalsozialistische Re gime nicht iin Lande verwurzelt, so werden wir ilmen erneut beweisen, dass das Gegenteil der Fall ist. „Wir iverden ihnen zeigen, dass die eine Partei, die mir keutc statt der Dutzende vergangener Parteien besitzen, um so enger und verantwor tungsvoller mit dem Volk verbunden ist." Der Schilderung der Zustände in Deutschland vor der Machtübernahme stellte Dr. Goebbels alsdann die Leistungen des Nationalsozialismus gegenüber: „Wir haben uns nicht mit der Arbeitslosenzahl von sieben Millionen abgefunden", so rief er aus, „sondern halnm sic durch grosszügige Aufbauprojekte bezwungen. Aus sieben Millionen AoK leine Entscheidung Wer die Vertrauens, ratswahlen Berlin, 11. März. Zu der Meldung, dass die Bertrauenaratswahlen verschoben worden sind, wird von zuständiger amtlicher Seite mltgeteilt, dass es noch nicht feftsteht, ob die Bertrauenoratswah. len zu dem angesetzten Termin stattsinden. Die Entscheidung darüber steht noch aus. Arbeitslosen im Jahre 1932 wurden 2!4 Millionen in Beginn des Jahres 1936." Die Steigerung der Umsätze im Handwerk von 10.9 'Mil liarden NM. im Jahre 1932 auf 11,5 Mill'arden RN!, im Jahre 1935 ist ein Beweis dafür, dass die neu in den Arln.'it>'prozess eingeschalteten Volksgenossen ihre Leb'nshaltung verbessern konnten. Die industrielle Erzeugung ist von 3t 8 Milliarden im Jahre 1932 auf 58.5 Milliarden im Jahre 1935 gestiegen. Von Reichsbahn und Binnenwirtschast wurden 1932 lägi ch 1.07 Mill. Tonnen befördert und 1935 1.48 Mill. Tonnen Ans der Erhöhung der Spareinlagen in den deutschen Sparkasten von 9.9 Milliarden NM. Ende 1932 ans 13.4 Milliarden NM. Ende 1935 geht hervor, dass Sie weniger ln'mittelten Volk: sch ich: en die Hauptnutzgiesser dieser Steigerung der Umstitze sind, denn die Erhöhung der Spareinlagen ist das Ergebnis eines ziel- lx'wusstcn, alle Stände und Berufe umfassenden nationalen Aufhauprogramms, das aber keineswegs auf Kosten der allge meinen Wohlfahrt ging. So stellte der 5. Bericht der 19. Ta- gnng der internationalen Arlxntskonferenz 1935 über den lie- zahlten Urlaub fest dass von den rund 19 Mill. Arbeitern in Europa, die Anspruch auf l>ezghllen Urlaub haben, rund 12 M:ll. auf Deutschland entfallen. In der Steigerung des Volkseinkom mens von 45 Milliarden i,n Jahre 1932 aus 50 Mill, im Jahre 1935 sind di« Lohnsummcn enthalten, die lene fünf Millionen Volksgenossen lrekommcn, die wir in unserem Generalausbau- plan wieder in die Fabriken und Werkstätten geführt halben. Sie sind wieder arbeitende Glieder unserer Volksgemeinschaft geworden und brauchen sich in unserem S'aat nicht verlassen ,u siilpen. (starker Beifalls Ein weiterer tpeweis dafür nn« die nationalsozialistische Führung «g verstanden hat. nur solche Pro jekte zu entwerfen, die wirklich von Erfolg begleitet sind ist der '"Ecking der Geschäftszusammenbrüche von 70 000 in den Iah- bis 1932 auf 23 000 in der gleichlangcn Zeit von 1933 dis 1935. (Fortsetzung auf Seite 5.)