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UOjMlWtr NgM Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag In Rechnung gestellt. Ji» Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Storung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung dcS Bezugspreises. — Erfüllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal. UN-AMM Hohenstein Srnstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Erschein« jeden Wochentag nachmittag». — Fernsprecher Nr. II und 28. — Postscheckkonto Leipzig 28464. — Bankkonten: Stadlbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigniederlassung Hohenstein-Ernstthal, Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandt« Manuskripte werden nicht zurückgeschickt. — Einsendungen ohne Namen»- Nennung finden keine Ausnahme. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit HUttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grün», Dtittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS GtadtratS behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht cS die Bekanntmachungen deS Amtsgericht- und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Nr. 91 Die ö« »>m breit« MiNtnietcneile koüct Im AuwmenNil 8 Psa. die 73 mm breite Millimeter,wUe im Reklomttr^ 2t Pla. Eür deu Nachweis meiden 25 Neichsvln. berechnet. Donnerstag, den 19. April 1934 VcmaSvrciS halbmonatlich 88 Ncichßvsennia« cinlchNcblich Trägcrlohn. I 84. Fähig. M Antwort des Suat d'Orsay an das Foreign Office „Frantteich muß in erster Lime kk Mingmgen der eigenen Sicherheit in Betracht ziehen" Immer wieder dasselbe: Nur keine Abrüstung! Frankreichs eich Poris, 18. April Die Note, die die französische Negierung der englischen Regierung auf ihre Anfrage nom 28. März hat überreichen lassen, nimmt Bezug aus die englische Verbalnote vom 28. März, die er gänzt wurde durch die Mitteilung des Staats sekretärs für auswärtige Angelegenheiten vom 10. April, durch die die englische Regierung die französische Regierung um Aufschluß ersuchte, ob sie bereit wäre, als Grundlage einer Abrüstungskonvention die englische Denk schrift vom 29. Januar anzunchmen mit den Änderungen entsprechend den deutschen Vorschlä gen. Die französische Note fährt fort: Nun hat an dem Tage, an dem der englische Botschafter sich seines Auftrages entledigte, der „Reichsanzeiger" in Berlin den von der Rcichs- regierung am 22. März für das Rechnungsjahr liM/34 angenommenen Haushaltsplan veröffent licht. Die Prüfung dieses Haushaltsplanes er laubte es, für das Heeresministerium, das Ma rineministerimn und das Lujtfahrtministerium «ine Ausqabenerhöhung von 352 Mill. RM. sestzustellcn. Der englischen Re gierung hat sich ebenso wie der französischen eine Erregung bemächtigt wegen der Höhe dieses Ausgabenzuwachses. Sie hat den Ernst der Tat sache durch die Demarche unterstrichen, die ihr Botschafter in Berlin beim Reichsaußcnmiuister unternommen hat. Die Erklärung, die er erhielt, ist weniger eine Rechtfertigung als eine Bestätigung. In Wirklichkeit hat die Rcichsrcgicrung, ohne die Ergebnisse der ausgenommencn Verhandlungen abzuwarten, ihren Entschluß auszwingen wollen, ihre Aufrüstung in jeder Form sortzusctzcn, und zwar in dem Ausmaße, das sie allein be stimmen zu können behauptet und unter Miß achtung der Bestimmungen des Ver trages, der manzeks jedes anderen Abkom mens weiterhin für den Rüstungsstand maßge bend bleibt. Die Reichsrcgierung sucht sofort in einem großen Ausmaß nicht nur die Stärke ihres Heeres, sondern auch die ihrer Marine und ihres Flugwesens zu erhöhen. In letzterer Hin sicht steht es den Nachbarn Deutschlands umso Sieger Kerris Paris, 18. April Die Blätter gehen, von ganz wenigen Aus- nahmcn abgesehen, über den kläglichen Z n - rückzieh er der französischen Regierung hin weg, und begrüßen den Vorschlag, der die ganze Riistnngsfrage wieder auf ihren ursprünglichen Ausgangspunkt zurüctsührt. Der radikalsozialistische „N otre Temp s" ist im Gegensatz zu allen anderen Blättern äußerst ungehalten über den französischen Stand punkt. Das Kriegsministerium habe über das Außenministerium gesiegt. Denn Barthou sei ursprünglich bereit gewesen, Deutschland eine be schränkte Aufrüstung zuzuerkennen. Im Verlaufe des Ministerrates hätten aber die drei Minister für die Landesverteidigung und die beiden Ctaatsminister Herriot und Tardieu dem Außenminister vorgeworfen, saß es SaneSemedm weniger frei, die über sie verhängte Drohung außer Aacht zu lassen, als kürzlich in der entmili tarisierten Zone, und zwar unter Verletzung des Vertrages, zahlreiche Flughäfen angelegt worden sind. Gleichzeitig kümmert sich die Reichsregierung weniger daruin, die halb militärischen Verbände zu beseitigen oder zivilen Zwecken zuzuführen, als ihren für den Krieg angepaßten Gebrauch zu vervollkomm nen. Man braucht, um sich davon zu überzeugen, nur die anderen Haushaltpläne, die mit der na tionalen Verteidigung nichts zu tun haben, zu lesen. Welche Auslegung man alledem >. .> zu geben versucht, erfordern diese außerordentlich ernsten Tatsachen eine gemeinsame Fest stellung und Schlußfolger-«^^. Sie beweist.., die Rcichsrcgicrung, ab sichtlich oder nicht, Verhandlungen, deren Grund lage durch ihre Initiative zunichte gemacht wurde, unmöglich gemacht hat. Diese Feststellung dik tiert der französischen Republik ihre Pflicht und ihre Antwort. Bor jeder Feststellung, ob eine Einigung möglich ist über ein System von Aus- sühr ingsgarantien, das wirksam genug wäre, um die Unterzeichnung eines Abkommens zu erlau ben, das die bedeutende Aufrüstung Deutsch. s rcgalisicren würde, muß Frankreich in erster Linie die Bedingungen seiner eigenen Sicherheit in Betracht ziehen, von denen es übrigens die Sicherheit der übrigen in Frage kommenden Mächte n" tre—-t. Die Note verweist dann nochmals ans die R"ckkch Deutschlands in den Völ kerbund, die wenigst« ns teilweise die Be sorgnisse hätte zerstreuen können. Es hätten auch noch andere Datierungen aus der gleichen Sorge heraus die gleiche Auffassung bekundet. Hinsichtlich dieser wichtigen Frage habe Herr Eden jedoch aus Berlin keine günstige Lösung mitbrin" können. Die iranzösischc Regierung könne ihrerseits nicht auf diese welenUiche, von ihr in den Vordergrund gerückte Bedingung Verzicht-« Erneut beschwört die sra -öfift-- Re gierung ihre Erfahrungen aus dem letzten Kriege, dessen Grauen Frankreich mehr als zeo:s andere Land erfahren habe. M Tardieu er sich mit der einfachen Durchführungsgarantie zufrieden gebe, anstatt von England allgemeine Garantien für die internationale Sicherheit zu fordern. Barthou habe sich vergebens bemüht, den niederschmetternden Eindruck zu schildern, den eine französische Ablehnung in der ganzen Welt Hervorrufen würde, weil sic außerdem einen neuen Frontenwechsel Frankreichs dar- stclle. Der französische Generalstab habe jetzt die letzte Möglichkeit vernichtet, ein allgemeines Abrüstungsabkommen zu erreichen. Die sranzö- äsche Regierung werde alle Anstrengungen machen, um der französischen »nd der internatio nalen Öffentlichkeit glaubhaft zu machen, sie sei wieder zu ihrer ursprünglichen Haltung zurückge kehrt und breche die Verhandlungen mit Eng land nur ab, weil sie die deutsche Ausrüstung nicht anerkennen könne. Hierbei handele cs sich aber nm eine grobe Lüge, denn die französische Regierung habe cs bewußt herbeigesührt, daß man jetzt in die erste Phase des Rüstungswettlaufes eingetreten sei. Leon Blum habe schon seinerzeit gernsen: „Un- BarAus takti Berlin, 18. April Zur englischen Note bemerkt dic „Deutsche di plomatisch-politische Korrespondenz" u. a.: Die Note weicht dem sich ankündigenden englischen Entgegenkommen in der Sicherheitsfrage sorgfäl tig aus, um an einer anderen Stelle ganz gro bes Geschütz gegen all« Abrüstungsbemühungen aufzufahren. Die mit Nachdruck erhobene Behauptung einer angeblichen flagranten Verletzung des Versailler Vertrages charakterisiert sich nach dem Verlaus der bisherigen Verhandlungen als ein taktisches Manöver, das niemand mehr täuschen kann. Es gibt bekanntlich selbst im Teil V des Ver sailler Vertrages noch Rüstungsmöglichkeiten, die Deutschland nicht ausgeschöpst hat. Welche Hal tung nehmen dagegn die Hochgerüsteten ein? Seit 15 Jahren zur Abrüstung verpflichtet schrei tet die Welt unbekümmert nm ihre Bindungen von Rüstung zu Rüstung bis in die allerjüngste Zeit. Deutschland hat die gesamte schwere Artille- Englisches MW Loudon, 18. April Da die französische Note sich zur Ausgabe macht, die diplomatischen Verhandlungen avzn- brechen, um die Verhandlungen nach Genf zu verlegen — obwohl die Methode von Genf aner kannterweise versagt hat —, ist es interessant und nicht ohne Bedeutung, daß die englische Re gierung heute im Parlament ein Weiß buch verteilen läßt, das dic wesentlichen Doku mente dieser Verhandlungen enthält. Offenbar wollte die englische Regierung gerade im heu tigen Zeitpunkt der Weltöffentlichkeit nochmals beweiskräftig darlegen, wie sie alles getan hat, um den Abrustungsgcdanken für die Konvcnnon zu retten. Eine Durchsicht der Noten und Docu- mente ergibt, daß England, Italien und Deutschland auf einer geraden und pofi- riven Linie ihre Abrüstungspolitik betrieben haben. Es ergibt sich weiter, daß Deutschland alle realpolitischen Möglichkeiten in seine Kon zeption einbezogen hat »nd durch positive Vor schläge seine Verständigungsbereitschaft immer wieder unter Beweis gestellt hat. daß es jederzeit bereit war, wahre und weittragende Kon zessionen zu machen, um eine Konvention zu stande zu bringen. In dieser Veröffentlichung wird u. a. wieder- hclt: 1. daß die deutsche Regierung nicht zwei Jahre lang auf die angemessenen Mittel für Deutschlands Luftverteidigung warten kann; 2. daß Deutschland bei Inkrafttreten des Ab rüstungsabkommens eine für die Vertei digung bestimmte Luftflotte zu be sitzen wünscht, d. h. eine Luftflotte ohne Bom- glückliches Land und unglückliche Regierung!" Heute müsse man sagen: „Unglückliches Land und verbrecherisch« Regie* r u n g." Hes Manöver rie zerstört. Frankreich baut schwere und schwerst« Geschütze. Gegen wen? Gegen Deutschland ist ein solches Rüsten schon deshalb völlig überflüssig, weil Deutschland nichts Gleichwertiges besitzt. Deutsch land hat bekanntlich alle seine Unterseeboote zerstört, Frankreich baut eine Unterseebootsslot- tille nach der anderen. Auch hier kann man fragen: gegen wen? Jedenfalls sind diese Rü stungen ebenfalls cbenfoviele flagrante recht liche und moralische Verstöße gegen den klaren Wortlaut des Versailler Vertrages, der bekanntlich außer der Abrüstung keine Ver pflichtung für Frankreich enthält. Dem Borwurf der überlegten und hartnäcki gen Verletzung der Abrüstungspflicht wird Frankreich nicht durch den Hinweis aus die bekannte Erhöhung des deutschen Wehretats ent gehen können, umsoweniger als diese Erhöhung der Kredite nur eine vorbereitende Maßnahme darstellt, die im Verfolg der Abrüstungsvcrhand« lungen getroffen worden ist. ich als Gegenstoß benslugzeuge. Ihre zahlenmäßige Stärke soll 80 v. H. der kombinierten Luftflotten sämtlicher Nachbarn oder 50 v. H. der Luftflotte Frankreichs nicht übersteigen, je nach dem, welche Zahl dic größere ist. T Während der ersten fünf Jahre einer a u f zehn Jahre abgeschlossenen Abrü stungsvereinbarung wünsche Deutschland keine größere Zahl von Flugzeuge»! über nach diesen fünf Jahren fordere es, daß die Herabsetzungen und Erhöhungen vorgenommen werden, die not wendig sind, damit Deutschland am Ende der zehn Jahre der Abrüstungsvereinbarung sich auf dem Fuß voller zahlenmäßiger Gleichberechti gung mit den wichtigsten Lustmächten befindet. 4. Die deutsche Regierung erkläre sich auf der Grundlage der Reziprokität zur Annahme der vom Reichskanzler gegenüber Eden nm 21. Fe bruar erwähnten neuen Regulierungen bereit, die den n i ch t m i l i t ä r i s ch e n Charakter der SA und SS sicherstellen sollen. 5. Die deutsche Regierung sei auch bereit zu zustimmen, daß die anderen Mächte die Herab setzung ihrer Rüstungen bis zum Ende des fünften Jahres der Konvention aufschieben, falls die in dem englischen Memorandum niedergcleg- ten Abriistungsmaßnahmen während der zwei ten fünf Jahre der Konvention durchgeführt werden. ' l>. Die deutsche Regierung erkennt auch für die Zukunft die Lo c a r n o - V e r t r ä g e an. 7. Deutschland ist der Ansicht, daß seine Rück kehr zum Völkerbund nur zur Sprache gebracht werden kann, n a chd e m die A b r ü st u n g s - frage und besonders dic Frage der deutschcn G l c i ch b e r e ch t i g u n g gelöst ist.