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W Dresdner Journal I. » 1906 Nr. 197 8. Amtlicher Teil. B. - Nichtamtlicher Teil. B. B. S. Gestern 7 Mon. Kolonialpolitisches !! 4- M S. B. B. B. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar. Tevlitzer Priorit. /. Gold «Lmisston it.. >896 mz alte sche, alte r. Bank- n —,—, oov M. , A mster- l! ' >h ik' Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gendarmerie-Brigadier Walther in Bad-Elster und den Gendarmen Richter in Boigtsberg und Jordan in Bad-Elster die Friedrich-August-Medaille in Silber zu verleihen. Otavibahn, reich geschmückt, von dort nach dem Norden ab- gelassen worden. DaS Blatt fügt hinzu, die Otavibahn werde von der Firma Koppel hergestellt und solle Ende September in ihrer ganzen Ausdehnung dem Betriebe übergeben, jedoch nicht vom Reiche übernommen werden, sondern im Privatbesitz der Otavi-Minen- und Eisenbahngesellschaft bleiben. Die Ver hältnisse an dieser Bahn ließen vorerst allerdings noch sehr zu wünschen übrig. Beraubungen der Güter durch Angestellte, Zugverspätungen infolge Trunkenheit des Personals, Beschädigung der Güter durch unsachgemäße Behandlung seien an der Tages ordnung. Die geschädigten Geschäftsleute hätten schon häufig bei der Gesellschaft und jüngst auch beim Gouvernement Klage geführt. Errremtunge«, Versetzungen re. im öffentliche»Dienste. Am 8eschLft»b«retche de» Ministerium» de» Aultu» u. öffentt. Unterrichts. Zu besetzen: eine stündige Lehrerstelle in Bockwa bei Zwickau. Kollator: der Gemeinderat. Einkommen: das AnfangSgehalt betrügt einschließlich deS WohnungSgeldeS 1596 M , das mit erfülltem 25. Lebensiahre sich auf 171S M. erhöht und danach durch Zulagen nach dem vollendeten 5 t. Lebensjahre auf »201M. ansteigt. Gesuche unter Beifügung fümtlicher PrüfungS- und AmtsführungSzeugnifse, sowie eines Militürdienstnachweises bis 15. Sept, an den Gemeinderat zu Bockwa. Noniglieh Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. "E 86,7b 7l,7b 0 M-, )0 M-, 50 M., Marten ,50 biS ;o M., o ohne ,80 bi- reSdner uhig- -c> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <r- Sonnabend, den 25. August B. B. S. S. ». ». ». B. B. ». ». S. S j, Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die Post im Deutschen Reiche 2 M. 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1295. (W. T. B.) WilhelmShöhe, 24. August, nachmittag unternahm das Kaiserpaar mit der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen und Gefolge einen Ausflug zu Wagen nach dem Forsthaus Dömberg, wo der Tee ein- .' »4S^ »zg 50 . 87,»b . 940,00 . 705,00 I —,— . s»6,ro . »11,90 1 181,75 161,30 . ILIM . 168,80 . »08,90 Bom Königliche» Hofe. Dresden, 25. August. Aus Rehefeld wird mitgeteilt: Heute mittag trafen Ihre König!. Hoheiten die Prinzen- Söhne Sr. Majestät des König« in Begleitung des Leutnants Frhrn. v. Humbracht zu Besuch bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Rehefeld ein, wo Höchstdieselben bis morgen nachmittag weilen werden. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde trifft morgen, Sonntag, mit Hofdame Freiin v. Gärtner zur Tafel bei Ihrer Majestät in Rehefeld ein. Die Rückkehr Ihrer Majestät der Königin-Witwe nach Villa Strehlen wird Montag, den 27. August, abends er folgen. St. Petersburg, 24. August. Der Minifterrat beriet in seiner heutigen Sitzung über die innere Lage des Reiches und kam zu dem Beschluß, die bisherige Politik unter genauer Beobachtung der bestehendm Gesetze beizubehalten. Die Wahlen Die Türkei und Bulgarien. (Berl. Lokalanz.) Wien, 24. August. Wegen der schwan kenden Gesundheit des Sultans und der Möglichkeit des Ein tretens politischer Komplikationen verschob der bulgarische Ge schäftsträger in Konstantinopel Natschewitsch auf Ersuchen des Kabinetts wie der Pforte seine Abreise, zumal plötzlich von mehreren Stellen Grenzverletzungen beiderseits gemeldet werden und nach den Berichten deS türkischen Geschäftsträgers in Sofia Bulgarien Truppen an die Grenze werfe, um allen Möglich keiten vorzubeugen. vom Sultan. (Meldg. des Wiener K. K. Korresp-Bur.) Konstantinopel, 24 August. Seit zwei Tagen zirkulieren hier abermals Gerüchte, daß sich der Zustand deS Sultan« verschlechtert habe. Es scheint sich aber nur um einen Schwächeanfall infolge des Blasenleidens gehandelt zu haben, der bald verging. Der heutige Selamlik fand in der üblichen Weise statt Der Sultan sah noch etwas anaegriffen aus, schien aber sonst wohl. Von den Truppen wurde wieder eine größere Anzahl zuyelaffen. Die Bevölkerung begrüßte den Sultan stürmisch. Die Hof beamten versichern, daß da« Befinden de« Sultan« gut sei. Zu dem französisch-türkischen Zwischenfall in der Lase Djanet. (Meldung der Agence HavaS.) Paris, 24. August. DaS Ministerium des Auswärtigen hat noch keine Bestätigung von Ausland. (Drahtnachrichten.) Österreich-Ungarn und Montenegro. Wie man der „Wiener Pol. Korresp." aus Cetinje schreibt, hat Fürst Nikolaus den Wunsch kundgegeben, den Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn während des anläßlich der Seemanöver stattfindenden Aufenthalts des Monarchen in Dal matien persönlich zu begrüßen, oder, falls der Fürst durch seinen Gesundheitszustand hieran verhindert werden sollte, durch den Erbprinzen Danilo begrüßen zu lasten. Der Kaiser hat diesen Wunsch in freundlich zustimmendem Sinne beantwortet. Die kirchenpolitischc Lage in Frankreich. (W. T. B) Paris, 24. August. Mehrere Blätter ver öffentlichen ausführliche, allem Anschein nach von beteiligter Seite ausgehende Berichte über die Ende Mai erfolgte Voll versammlung des französischen Episkopats. Besonders der „Temps" bringt eine genaue Schilderung der Versammlung vom 31. Mai, in der mit 48 gegen 26 Stimmen der vom Erzbischof von Besancon ausgearbeitete Statutenentwurf für die Kultusvereinigungen angenommen wurde. Der Papst, der alles getan habe, um die Bischöfe im Sinne des Widerstands zu beeinflussen, sei von dem Beschluß äußerst unangenehm be rührt gewesen und habe zornig ausgerufen: „Sie haben gegen mich gestimmt; sie haben als Franzosen gestimmt", und habe dann hinzuaefügt, daß er keineswegs verpflichtet sei, dem Be schluß der Bischöfe Rechnung zu tragen. In radikalen Kreisen wird die Meinung vertreten, daß diese Enthüllungen von ein zelnen mit der letzten Enzyklika des Papstes unzufriedenen Bischöfen veranlaßt worden seien. Die französisch-spanischen Handelsvertrags- Verhandlungen. (Meldung der Agence Havas) Madrid, 24 August. Die Zollkommission rechnet darauf, noch vor dem 30. September dem Finanzminister ihren Bericht betreffs der französischen Vorschläge vorlegen zu können, denen sie zum größten Teil zustimmt. Nach dem 10. September würde dann ein moäu8 vivenäi bis zur Annahme durch die Cortes eintreten können. Die letzten Schwierigkeiten bestehen in bezug auf Weine und Frühobst. Deutschland und England. (Frkf. Ztg.) London, 24 August. Indem der „Standard" zugibt, daß einige englische Publizisten an den Zänkereien mit Deutschland Vergnügen gehabt hätten, betont er die Notwendig keit eines guten Verhältnisses zwischen der größten Militär- macht und der größten Seemacht Europas im Interesse deS Friedens. Der wachsende Wettbewerb zwischen England und Deutschland auf maritimem und kommerziellem Gebiete werde von Pessimisten als gefährlich für den Frieden betrachtet, sie sei aber ungefährlich, wenn beide Völker dem von den Herrschern in FriedrichShof gegebenen Beispiel folgen wollten. Eine Ver minderung deS englischen Flottenbauplans wäre trotzdem falsch, weil Deutschland nicht folgen werde, dagegen sei ein politischer Handel mit Deutschland möglich. England könne den asia tischen Bahnbau diplomatisch und finanziell unterstützen, wenn Deutschland die englische Kontrolle des östlichen Teiles und des Endpunktes am Persischen Golf zugebe. Die Erledigung dieser Frage werde die Gründe zu einem Streit beseitigen, außer über die dominierenden Gründe universaler Politik. Bon den Anarchisten. (W. T. B) Marseille, 24. August. Der italienische Anarchist Vincenzo Dangello wurde heute hier verhaftet. Man fand bei ihm eine beträchtliche Geldsumme. Zu dem Minenarbeiterausstande in Bilbao. (W. TB.) Santander, 24. August. Der Ausstand nimmt an Ausdehnung zu. Die Nacht soll in Bilbao ruhig verlaufen sein. Zur Lage in Rutzland. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphen - Agentur.) finden; über das Datum machte sich jedoch der Ministerrat noch nicht schlüssig. St. Petersburg, 24. August. Der Minister für Wegebau hat beim Ministerrat beantragt, zu erwägen, ob nicht auf den Privatbahnen des Zarentums Polen im inneren Dienstverkehr mit Privatpersonen Schriftwechsel in polnischer Sprache zu gestatten sei. Der Verband vom 17. Oktober hat einen Aufruf an die Wähler erlassen, in dem es heißt, nicht Blutvergießen, sondern nur Kampf mit gesetzlichen Mitteln könne das Land vor dem Untergange bewahren. (Von einem besonderen Korrespondenten.) Warschau, 24. August. Gestern nacht wurde das Stationsgebäude in Otwozk b. Warschau durch bewaffnete Räuber überfallen. Ein Lokomotivführer wurde getötet. Es gelang, mehrere der Räuber zu verhaften. (Von einem besonderen Korrespondenten.) Warschau, 24. August. Auf einen Transport Gefangener wurde von einer Bande von 50 Mann ein Überfall ausgeführt, der jedoch mißlang. (Von einem besonderen Korrespondenten.) Odessa, 24. August. In dem Sommerlager zu Morosowka bei Odessa haben sich Unruhen ereignet; das 11. und 12. Sappeur bataillon meuterten; sie versammelten sich unter Absingung der Marseillaise zu einem politischen Meeting und faßten den Beschluß, auf Ausständige und Revolutionäre nicht zu schießen. Offiziere, die auf Anordnung der Militärbehörde in der Ver sammlung erschienen, wurden mißhandelt. Einberufung einer armenischen Nationalversamm lung. (W. TB.) Tiflis, 24. August. Der Katholikos aller Armenier hat auf den 28. August nach Etschmiadsin eine armenische Nationalversammlung einberufen, auf der unter anderem kirchliche Fragen erörtert werden sollen. Zur Lage in Serbien. (Frkf. Ztg.) Belgrad, 24. August. Wie verlautet, beabsichtigt die Negierung das im Vorjahre beabsichtigte An leiheprojekt nunmehr nach der voraussichtlichen Beilegung deS Zollkonflikts mit Österreich-Ungarn doch zu verwirklichen. An der Anleihe sollen sich französische, deutsche und österreichisch ungarische Kapitalisten beteiligen. Die Lieferungen sollen dann . so ausgeteilt werden, daß Frankreich Geschütze, Deutschland Munition, Österreich-Ungarn Munitionswagen und den übrigen Bedarf liefert. Zu den Unruhen auf dem Baltan. (Meldung der Agence HavaS ) Athen, 24. August. Ent gegen den Meldungen eines Blatte« in Sofia, des Inhalt«, daß der griechische Vertreter in Sofia vor den Unruhen in Rustschuk, Burgas und Anchialo der bulgarischen Regierung keinerlei Mitteilung gemacht habe, erklärt eine offiziöse Note, daß am Vorabend der Ruhestörungen, am 29. Juli, der Ver treter Griechenlands der bulgarischen Regierung Nachrichten übermittelt habe, die ihm von den Konsuln in Rustschuk und Burgas zugegangen waren und besagten, daß Besorgnis vor schweren Unruhen für den 30. Juli m Rustschuk bestehe und daß die bewaffnete Macht in BurgaS und Anchialo unzu reichend sei. (Franks. Ztg.) Belgrad, 24. August. Zwischen türkischen Truppen und albanesischen Stämmen kam es bei Drenitza in Altserbien zu einem blutigen Kampfe, bei dem beide Teile starke Verluste an Toten und Verwundeten hatten. Die türkische» Truppen zogen sich unter Verlust von zwei Gebirgsgeschützen zurück. genommen wurde. Die Rückkehr zum Schloß erfolgte zu Fuß. Zur Abendtafel waren die Amerikaner Butler und Burgeß geladen. Heute morgen unternahm das Kaiserpaar einen Aus ritt. Se. Majestät der Kaiser hörte später die Vorträge des Chefs deS Militärkabinetts und des Generalstabsarztes der Armee Or. Schjerning. Zur Frühstückstafel waren geladen vr. Schjerning, Generalleutnant Graf v. Moltke, Forstmeister Titze und Forstmeister Keßler Exzellenz v. Lucanus kehrt heute nach Potsdam zurück. Der Kaiser mit den Herren des Gefolg« gedenkt heute abend nach Mainz abzureisen, wo Er morgen früh eintreffen wird. Die Kaiserin gedenkt morgen abend Sich nach dem Neuen Palais zu begeben. Prinzessin Pauline zur Lippe -st. (W. TB.) Detmold, 24. August. Die Prinzessin Pauline zur Lippe, Abtissin des Stiftes Kappel bei Lippstadt, ist heute vormittag gestorben (Die am 2. Oktober 1884 zu Detmold geborene Prinzessin war das einzig überlebende Mitglied der älteren sehemals regierenden^ fürstlichen Linie des Hauses Lippe, das im Jahre 1905 im ManneS- stamm bereits erloschen ist. Sie war das jüngste von neun Kindern deS Fürsten Paul Alexander Leopold zur Lippe und seiner Ge mahlin Emilie, einer geborenen Prinzessin zu Schwarzburg-SonderS- hauseu. Alle ueuu Geschwister sind ohne Nachkommenschaft ge storben.) Ein Deutscher in Guatemala ermordet. Die „Frankf. Ztg." meldet aus Coban in Guatemala, daß dort anfang Juli ein deutscher Reichsangehöriger, Karl Hermann, durch betrunkene Polizisten hinterrücks erschaffen wurde. Ein anderer deutscher Reichsangehöriger wurde durch Polizisten verletzt und, nachdem sein Reittier erschaffen war, in» Gefängnis geschleppt, wo er bis zum anderen Morgen fest gehalten wurde. Der deutsche Vizekonsul, der als Geschäfts- mann von den dortigen Behörden abhängig ist, ließ e« an der nötigen Energie fehlen, so daß sich die schuldigen Polizisten noch heute auf freiem Fuße befinden. Da bei den jetzt herrschenden unsicheren Zuständen die Lage sämtlicher Deutschen gefährdet ist, so herrscht in der deutschen Kolonie große Er regung. Ein gemeinsam unterzeichnetes Schriftstück wurde an die deutsche Vertretung abgesandt, um energische Schritte zur Bestrafung der Mörder zu unternehmen. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der 6 mal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. * Wie dem „Lokalanz." au« Swakopmund aemeldet „.g— wird, ist vorgestern abend der letzte Schienenzug für diel zur Duma sollen in ganz Rußland an demselben Tage statt-