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Adorfer Gpenzbote H' » p Tageblatt für Adorf und das obere Jogtland. Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats zu Adorf. ^r» .«bsrf« T»»»dste' «Ichr!«l täglich mit ««»»«tzme brr T,gr «ach So««. u«d Frierülgr«. Bok,w»«d«,«rle»Ler Btiua-mei, mo«st!tch 4 Mar! r»ichlir^,4 As ürürrvg i«r K,a, Der Rrum der S-aeiN«lte»e« Brtttreile wird mit 78 Vtö berechnet, bei «vswärttgr« Anzeige« mit I.— Ml, die 3-gewaltea- NrÄ-RtNsmetrilr tsu»! S.— Mk. Bet VlatzvoriÄtM »8-7- Z»!Äl«s- Zritrsubender Catz «ach erhöhtem Teris Jnseratensafgabe durch Frr»I»reK^ 'Ä^eßt jeder 4?kNsm«tis«»k»K! s»« AexeigEaaeSm» bir 1N Uhr früh: grötzrrr Inserate tag» vorher rr^r>* MmfprLcher Nr )4 Beramworttichsr Schriftleiter, Drucker und Verleger Ono M euer n- Äümf. TrU»Dd'.. Gren;L57< H 222 Gsmri«dEn-KMtv Ädor! !18 Donnerstag, den 22. September 1A21 Bsirjcheck.^ Lrippz 878 s» Jatzrg. HK MWlW Ml MMlkAMI. Wir haben Veranlassung, auf Folgendes hinzuweisen. «. In letzter Zeit ist es nicht selten vorgekommen, daß Vereine in ihren öffentlichen Endigungen ganz allgemein Gäste zu ihren mit Tanz verbundenen Vergnügen ein- Mden haben. Solche Vergnügen aber, zu denen öffentlich ganz allgemein Gäste ein- ^den werden, und ebenso solche, an denen die Teilnahme allgemein gegen Eintritts- gestattet wird, sind als öffentlich anzusehen. . Wir werden künftighin die polizeiliche Erlaubnis versagen oder eine bereits erteilte Dubais zurückzunehmen, wenn nach Lage der Sache anzunehmen ist, daß das als ^fentliches gemeldete Tanzvergnügen ein öffentliches sein wird. .. Die Tanzkartensteuer ist vor dem Betreten der Tanzstätte zu entrichten, gleichviel Person am Tanze teilnimmt oder nicht. Der Veranstalter des Tanzvergnügens y l das Betreten der Tanzstälte nur solchen Personen gestatten, die sich im Besitze des ^geschriebenen gültigen Quitungsabschnittes über die entrichtete Steuer befinden. ^Munzsabschnitte sind dem Veranstalter, dem Tanzwirt sowie den mit der Aufsichts- a^g betrauten Beamten jederzeit auf Verlangen vorzuzeigen. Hinterziehung der H Steuer wird mit dem 10- bis 20 fachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. von der Steuer sind : kl) der Tanzstätteninhaber sowie die von ihm mit der Bedienung der Gäste in den Tanzräumen beauftragten Personen, b) Musiker, die zur Ausführung der Tanzmusik verwendet werden, sowie Tanz ordner, e) Beamte und Angestellte, die sich aus dienstlichen Gründen in den Tanzräumen aufhalten. Die Uebertragung der Tanzsteuerkarten ist verboten und wird als H bestraft. Die mit der Kontrolle beauftragten Beamten sind angewiesen worden, strerz i; Einhaltung dieser Vorschriften zu achten. Adorf, den 19. September 1921. Der stad tert. WMkAMUMlklWU Donnerstag, den 22. September 1921, abends ^8 Tagesordnung: Ankauf eines Grundstückes. Adorf, den 20. September 1921. Der Itadtversrdnetenoorftehrs, Louis Horlbeck. Versteigerung. Freitag, den 23. September, vorm. 10 Uhr sollen in Bad Elfter meistbieten) gegen sofortige Barzahlung ösfentlich versteigert werden: 120 Paar Herren-, Damen- und Kinderstiefel, 1 Partie Einlegesohlen, 1 Kaffeeservice 12teilig, 1 Speiseservice 77teilig, 1 Silberbesteck 12teilig, 1 silbernes Fisch besteck 12teilig, 1 Eßbesteck 24teilig Sammeln der Bieter in Bad Elster „Gasthaus zum deutschen Haus". Der Gerichtsvollzieher Adorf 1. D. Tal schrewen is, iS schrewen! E besteht eine internationale Arbeitskrtsis, ^ber»,^ auch Frankreich nicht zum wenigsten leidet, Lu tz.Albe Frankreich bietet alles auf, diesen Zustand "cuts». gen, indem es sich bemüht, die Flügel der Kit s7i Schwungkraft zu stutzen, obwohl Deutschland Kkm. 60 Millionen Seelen und seiner Unter- «L'Must für den Welthandel wichtiger ist, als !!4e seinen 42 Millionen. Ganz Wunder- ^eit»» ^"^sausblicke kommen darüber in den Pariser 'ungen zu Tage. der Grundsatz aufgestellt, die fran- rW» v Etzierung müsse die Kontrolle über das ge- tsche Wirtschaftsleben übernehmen, wenn ezvln., "tcht zahlen könne. Einstweilen haben wir Aus dem fortwährenden Hinweis auf die t einer deutschen Zahlungsunfähigkeit geht ns man in Paris wünscht, nämlich, daß wir °llen uns für bankerott erklären müssen. Dann ^Na»« zu einer französischen Provinz dritten lbex .,degradiert werden, gegen die alles erlaubt ist. ^ssi» M dann wäre eine solche Behandlung unzu- der Versailler Friedensvertrag gibt unr . U Rechte. MtM? geschrieben ist, ist geschrieben, das hat seine Lkrd°„ .- Wenn wir zu etwas genötigt werden sollen, auf den Versailler Text hingewiesen. Mch en Franzosen aber etwas nicht paßt, sind sie . Ansicht davon befreit, sich danach zu richten. d-L^uch gegen diese Auffassung macht sie nervös, ki>ie >^?tzglb schweigen jetzt selbst, wo angeblich wieder NK-i-iAgung mit Englano hcrgestellt ist, die aber k^isz, hieb- und stichfest ist, in Paris die chauvi- Stimmen nicht, die das ganze Bündnis mit s_. für überflüssig erklären, weil es Frankreich st Bewegungsfreiheit nehme. Jedenfalls darf k> H Usschiand in keinem Fall dulden, daß Briand es immer von neuem versucht, aus einem *Kch^°rhandenen Recht ein geschriebenes Recht zu i Ay UmUs geschrieben ist, muß vor allen Dingen auch k!«»s^en Gunsten gelten. Das ganze oberschlesischc i t ist bekanntlich krasses Unrecht, die wirtschaft- Und militärischen Sanktionen am Rhein haben t,.,Mmäßige Grundlage, und den Vogel schießt Kontrolle über die deutsche Einfuhr ^Uktin 'Uhr am Rhein ab, die für die Beseitigung der Id, n verlangt wird. Auch wenn sich England Aunkreich darüber geeinigt haben sollten, so Verlangen nicht gerechter. Wir können es « gefallen lassen, daß die Entente solche Neue- Aermel schüttelt, sonst sind in zehn ^uoch ^ine rechtlichen und sachgemäßen Zu- lchrewen is, is schrewen! Wir müssen ans vertraglichen Bestimmungen zusammen- «io^- beanspruchen haben, und ferner, ^nmachtlg von der Entente eingeführt i». und was also nun wieder abgebaut werden mutz. Daß sich der Völkerbund in Genf wirksam dafür interessieren wird, das können wir kaum erwarten, aber wir wollen uns doch bei den Sachlieferungen an Frankreich, wie sie zwischen den Ministern Rathenau und Loucheur in Wiesbaden vereinbart sind, Lanz gehörig vor sehen. Da muß gelten, was geschrieben ist, und die Geschichte mit der verlangten Kontrollkommission am Rhein gibt uns den Rat, zu ändern, was bedenklich erscheint. Noch ist es Zeit dazu. Es ist auch nicht anzunehmen, daß Frankreich seinen Beidarf an Waren und Fabrikaten glatt und ohne deutsche Mitwirkung sich sichern wird. Man wird uns in Paris schon noch gebrauchen und wahrscheinlich bald. Blinde Kulanz ist dann unsererseits nicht angebracht, erst muß es heißen, eine Hand wäscht die ändere. Wat scbrewen is, iS schrewen! Gibt Frankreich nach? Die Unhaltbarkeit der Sanktionen. Den allem Recht ins Gesicht schlagenden Stand punkt, den es bis jetzt aufrechtzuerhalten versuchte, scheint Frankreich nach liebevoller Nachhilfe durch seine englischen und belgischen Verbündeten jetzt doch auf geben zu müssen. Wenigstens gibt die französische Negierung in einer Havasmitteilung jetzt endlich zu, nachdem sie bisher hartnäckig das Gegenteil behauptet hatte, daß zwischen der englischen und französischen Auffassung über die Notwendigkeit der Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen doch recht erhebliche Diffe renzen bestehen. Die Differenz besteht hauptsächlich darin, daß die Franzosen für die neu zu errichtende Entente-Kon trollkommission der deutschen Ein- und Ausfuhr ein vollkommenes Veto-Recht gegen Deutschland fordern, während die Engländer dieser Kommission keine solcher Machtbefugnisse erteilen, sondern die Entscheidung allseitiger Streitigkeiten dem Obersten Rat im Wege normaler diplomatischer Verhandlungen mit Deutschland Vorbehalten wollen. Die neue Havas-Note bereitet auch bereits den Rückzug der französischen Regierung von ihrem bis herigen Standpunkt vor, indem sie endlich anerkennt, daß Deutschland die vom Obersten Rat geforderte Kon trollkommission der Ein- und Ausfuhr durchaus nicht grundsätzlich abgelehnt hat (bisher behauptete dies die französische Presse gemäß offiziösen Informationen). Die Note gibt zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß alle noch bestehenden Ansichtsverschiedenheiten durch die eingeleiteten Verhandlungen bald ausge glichen sein werden, so daß die wirtschaftlichen Sand tionen in kurzer Zeit aufgehoben werden können. * Der «ort-ruch de» Oberste« Rate». Scharf und treffend wird da» Verhalten Frauk- rerchs durch die bekannte englische Zeitung „Manchester Guardian". bezeichnet, DaS Blatt schreibt, die Bei- i vehaltung der Sanktionen fei ein Bruch eine» vom Obersten Rat gegebenen formellen Versprechen» und außerdem ständen die Sicherheiten, die die Sanktion« verlangen, in keinem Verhältnis zu den Kosten, die sie verursachen. Vor allem aber wäre es viel leichter gewesen, sich mit Deutschland über den überdies be rechtigten Einwand zu einigen. Die Interalliierte« Kommissionen haben bisher lediglich die Ausfuhr von Luxuswaren aus ihren eigenen Ländern gefördert nicht aber die wirtschaftliche Lage Deutschlands geschärft. — Was nützen uns aber alle schönen Redensarten, wenn sie nicht endlich in die Tat umgesetzt werden? GozialdemottMAe KoalltlonSpoM. Tie Stellungnahme be» Görlitzer Parteitage». Die Stellungnahme zu einer eventuellen Koali tion mit der Deutschen Bolkspartei, das war das Hauptthema, mit dem sich auf dem Görlitzer sozial demokratischen Parteitag die Debatte beschäftigte, di« sich an Franz Krügers Referat anschloß. Die Mehr zahl der Diskussionsredner sprach sich denn auch mit mehr oder weniger Bedenken für vie Resolution des Parteivorstandes aus. Eine ganze Anzahl der Redner wandte sich aber oft mit großer Schärfe gegen ein eventuelles Zusammenarbeiten, besonders waren es Vertreter aus Frankfurt, Breslau, dem Ruhrgebiet und aus Jena, die teilweise recht scharf gegen den Partek- vorstand angingen, weil er die Deutsche Volkspartei viel liebevoller behandele als die Unabhängigen. Den Abschluß der Debatte bildete eine Rede Scheide- manns, der im vorigen Jahre bekanntlich einer der ersten Führer der Sozialdemokratie war, der die Parol« gegen die Deutsche Volkspartei ausgab. Scheidemann führte aus, daß die Republik immer nock in Gefahr sei. Zu ihrer Sicherung müsse jetzt ganze Arbeit - geleistet werden. Wir brauchen eine Justizrewrm, die De mokratisierung der Verwaltung, eine Reform des Schul wesens und der Universitäten. ES müssen im Reich und in allen Kliedstaalen Regierungen gebildet werden, die die Ver fassung unbedingt anerkennen. Es ist ein unhaltbarer Zu stand, daß im Reich mit Wirth gegen rechts, in Preußen m-t ' Stegerwald gegen links regiert wird. Es ist geradezu gro tesk, wenn Bayern Landesrecht über NeichSrechr stellen will Eine Aenderung des gegenwärtigen Zustandes ist nur Möglich, wenn wir Sozialdemokraten uns freimachen von allen Sch lag Worten, wenn wir gewillt sind, mit realen Tatsachen zn rechnen. Es darf nicht getagt wer den: Wir gehen nnter keinen Umständen mit dieser oder jener Partei in die Regierung. Daß wir mit einer Partei, die die Verfassung respektiert, in eine Regierung gehen können, ist selbstverständlich. Wir müssen bei jeder Regie rungsbildung M i n d e st p r o g r a m in e aujstellen. Parteien, die bereit sind, auf ein solches Programm einzugehen, tonnen nicht dauernd von der Regierung zurückgcwieseu nierden. Bei jeder Koalitionsregierung handelt e§ sich ja nicht um eine Gesinnungsgemeinschaft, sondern um eine Arbeitsgemeinschaft.' So lange wir eine sozialistische MehrheitSregierung nicht bilden können, so lange sind wir darauf "naewieken. mit