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-Io sm «ä/M MH 7 llh». s«s«ak werv« «zrn»»mt»r bW».»VSV,L»u»-' tag» «» «ttta»» ^-L-Ur: 1». »«zeig t« dies. Blatte, »a. jetzt i, U.VW Ex«mplart> erscheint, Pude« eine rrsolgrrich» Verbreitung. r^'n.'l , rir rrlal j tch:r- Mittwoch; LI Juni 18SL. >- Tageblatt für Unterhaltnng und Mttredacteur: Theodor Arabisch. /Lo«nemm1: LierreljLhrlich 20 Ng» bet unrntgeldlicherÄ^ serung in'» Harw. Durch die LInigl Pos vierteljährlich 22 Ngr Sinikl«» Nummer» 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zelle: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" di« Zeile r «gr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Cftpsch Hk Nkichardt. — Berantmortlicher Redacteur: Julius Vlelchardl. D»«sd«n, de« 31 Juni. — Die Reise Sr. Maj. des Königs nach Leipzig findet erst heute statt. — — Se. Maj. der König hat Herrn I A. Hietel in Leipzig durch Ertheilung des Auftrags, für die Schützengilde in Lausigk eine neue Fahne zu liefern, ausgezeichnet und den vom Genannten vorgelegten Entwurf genehmigt. Danach wird die weiße Vorderseite das sächsische Wappen mit der KvnigSkrone und der Unterschrift: ?rovitivalia memor, gehal ten von zwei Löwen, und die grüne Rückseite die silberne Schrift: die Schützengilde zu Lausigk 1865, aufweisen. Die genannte Corporation feiert am 13. und 14. Juli d. I. ihr hundertjähriges Stiftungsfest und besitzt eine gleich alte, aber sehr abgenutzte Fahne, die ihr damals vom Kurfürst Friedrich August III. verehrt worden war; zum Ersatz soll nun die von unserem König jetzt in Auftrag gegebene Fahne dienen. — Ge. Kvnigl Hoheit der Kronprinz ist gestern Mor gen L Uhr in die Lausitz gereist. — — Heute Nachmittag wird Ihre Majestät die Königin Wittwe von Preußen au- Berlin in Pillnitz erwartet. — — In der Nacht von vorgestern auf gestern traf Ihre König!. Hoheit die Frau Großherzogin von Weimar au» Schlesien hier ein, reiste, ohne hier Aufenthalt zu nehmen, mit dem Zuge Morgens 11s Uhr nach Leipzig. — — Vorgestern gegen Abend widmete» Ihre königlich« Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin der Rosen-AuSstellung de» Herrn Kunstgärtners Ruschpler auf der Chemnitzer Straße einen längeen Besuch. ' — Vom 1. nächsten Monat» an kommen im sichs. Post bezirke neue Franko-Louvert- zu« Betrage von 5 Pfennigen «r Verwendungwelchr auch von diesem Zeitpunkte an bei d« Popanstalten »erkauft werden. — Professor Ritsch! in Bonn hat einen Ruf au die Universität Liipzig angenommen. — I» Karlsbad hat am I. Pfingstfrirrtage zum ersten Male Glockengeläut« die dortige evangrlische Gemeinde zur Kirche gerufen. — Am 13. d. M. unternahm der Verein Gewerbtrei bender Dresdens seine erste dießjährige Exkursion und brfich tigte die hier auf der Großenhainerstraße gelegene Kammgarn: spinnerri der Herren Kreutznach und Scheller. Durch die Herren Besitzer geleitet, sah man zunächst im Lag-rhause die verschiedensten Arten von Rohwolle in Mafien aufgestapelt, sodann in den verschiedenen Räumen das Waschen, Trocknen, Reinige«, Kämmen, Spinnen und Zwirnen der Wolle, bis zur Verpackung des fertigen Fabrikats, alles durch die besten englischen und französischen Maschinen ermöglicht. Für die freundliche Aufnahme dankend, verließ man sehr befriedigt das Etablissement und begab sich in die nebenangelrgene Eisen gießerei des Herrn Beyer und Comp. Dort sah man zuerst die eisernen Brunnrnröhren, welche statt Mauerwerk in die Erde grbracht, das Eindringen de« Wasser» von der Seite «us verhindern und in Folge dessen ein besseres Wasser lie fern sollen. Nachdem man in den Werkstätten das Drehen, Hobeln und Bohren des Eisens gesehen, folgte man in die Gießerei, wo Stücken bis zu 30 Cenlncr Gewicht gegossen würden. Auch dieses Etablissement verließ man, für die freund liche Aufnahme dankend, sehr befriedigt. Da der Verein noch einige Exkursionen in diesem Sommer unternimmt, möge ihm für rin nächstes Mal bessere- Wetter zu Theil werden. — Auf dem Feldschlößchen findet heute und morgen das gewöhnliche große Vogelschießen statt, verbunden mit -Extra-Concert und heute mit Illumination, morgen aber mit Feuerwerk. — Das Preisschießen in Zittau ist am verflossenen Sonntage durch da» ungünstige Wetter wesentlich beeinträch tigt Word«. Bet der Vormittags 11 Uhr stattgefundrneu Besprechung wurde Chemnitz als nächster Frstort gewählt. Segen 3 Uhr traf Herr Staatsminister von Neust dort ein *nd wurde allseitig auf das Herzlichste begrüßt. Erst um 4 Uhr konnte der Festzug stattfindrn. Derselbe bestand au» 5 Borrettern, Tambour- und MusikcorpS, Turnern, Fest-Co- mttö, Stadtrath, Stadtverordneten und Ehrengästen, Schützen ür deutscher Schützrntracht, andere uniformirte Schützen rc. Aus dem Fefiplatze wurde Herr von Neust durch Herrn Adv. Thiemer mit einem Hoch empfangen, was den Herrn Staats minister «ach der Begrüßungsrede des Herrn Bürgermeister Haberkot« an die Festgäste veranlaßt«, eine freudig aufgenom- »eue Ansprache an die Versammlung zu halten. Da» „Hoch" der Tnr««schaft erwiderte der Herr Etaatsminister mit einem .^Stzt Heil!", auch jwurde demselben durch «ine» jungen -Preußen" «in von den Zittauer Jungfrau« gespendeter Blu- '(«Wß,»,ß ««wicht. Dt, Schütz« und Gäste suchten sich «uf tzwu FrstPtatze i» gesellig« Kresse, so gut « ging, mit dem ungünstigen Wetter abzufinden. Am Montag war das Wetter so vortrefflich, daß da» Schießen seinen voll« Ver lauf nehmen kovnte An diesem Tage fielen gegen 15,000 Schüsse. Die Festthrilnehmer vergnügten sich Nachmittag« in der Festhalle, in den Schaubuden und Salons aus'» Beste und am Abende strahlte «rpere in brillanter Illumination. Begeisterte Redner bestiegen die Festtribüne und und enthu- siaSmirten die Versammlung; eine telegraphische Depesche ver kündete die am nächsten Tage bevorstehende Ankunft Sr. K. H. des Kronprinzen, eine Nachricht, welche große Freude her- vornef. Die ersten Preise des Tages erhielten beim Schießen auf die Feldkehrscheibe die Herren Kummer aus Dresden auf 109, Fleischer aus Meerane auf 97, G. A Roch aus Dres den auf 86, Schilling auS Großenhain auf 86 Punkte, bei den Standscheiben die Herren Kube aus Budissin auf 9-, Kretschmar aus Dresden auf 91 und Haucke aus Chemnitz auf 60 Punkte. — Das zu Ehren der in nächster Woche hier versam melt« Land- und Forstwirthe von der Stadt Dresden ver anstaltete große Feuerwerk soll Mittwoch, den 28. Juni, Abends s 10 Uhr theils auf dem unterhalb „Antons" ge leg«« Felde, theils auf dem Wasser abgebrannt werden. Das Programm ist überaus reichhaltig und es wird den Zu schauern ein auf diesem Gebiete seltenes Schauspiel dargeboten werden Auf dem Lincke'schen Bade, wo sich die Ehrengäste versammeln, findet von 5 Uhr an große» Coneert statt und Abends werdm die Räume dieses Etablissements glänzend illuminirt sein. (S. Dfz.) — s Seit Kurzem erscheint in Chemnitz eine „Neise- zeitung nebst Hotelanzeiger" für ganz Deutschland. Bereits ist die 8. Nummer in großem Format, wöchentlich 2 Bogen, «usgegeb«. Redakteur und Herausgeber ist C O. Liebig in Chemnitz. Sie wird bereits auch auf den Bahnhöfen colpor- tirt und enthält im Unterhaltungstexte, für dm gute Schrift steller wirken, bunte Neiseskizz« durch alle Länder. Der In seratentheil verbreitet sich über die Empfehlung aller Hotels und Gasthöfe de- In- und Auslandes, ebenso liefert sie die Abfahrtszeit« sämmtlicher deutschen Eisenbahnen in jeder Num mer mit den nöthigen Abwechselungen. Die Nr. 8 bringt ein« längere bunte Reiseskizze „Auf dem Lago maggiore' von 1>r. Westerfort. — Vom 1. Juli d. I. an unterliegt das unmittelbar oder unter Zoll-Controle au» dem BereinSauSland eingesührte, zum Verbrauch innerhalb Lande- bestimmte Fleischwerk einer BerbrauchSabgabe. Diese Verbrauchsabgabe beträgt 1) von frischem Rindfleisch und Schweinefleisch I Tylr 10 Ngr , 2) von geräuchertem, gepökeltem »der sonst zubereitetem Rind und Schweinefleisch, Speck, Würsten aller Art, Fett und Jnselt 1 Thlr. 20 Ngr. vom Zollcenlner Bruttogewicht. Fett von Ziegen und Schaafen, eingeschmolzmes Fett von Rindern, sowie die nachweislich zum Gewerbegebrauch be stimmten Fettsorten unterliegen der Verbrauchsabgabe nicht. — -s Direktor Rappo hat, einem Privatbriefe zufolge, sein« Cirrus seit Kurzem in Stockholm aufgeschlagen und soll bei den „alten Schweden" gute Geschäfte machen. — Die erste Fahrt des neu erbauten böhmisch-sächsischen Dampfschiffes „Raudnitz" fand am 17 Juni l. I. statt. Die Ankunft de» Schiffes wurde in Raudnitz von dem k. k. Be zirksamt«, Stadtrathe, dem dasigen Männergesangvereiu und den sonstigen geladenen Gästm auf dem in den Landesfarben drapirten und mit den königl. sächsischen, österreichischen und böhmischen Fahnm decorirten Landungsplätze erwartet, wäh rend das bürgerliche Schützenkorps mit der Fahne am User seine Aufstellung nahm. Gegen 11 Uhr Vormittags dampfte das herrliche Schiff im reichen Fahnenschmuck in sächsischen, österreichisch« und böhmischen Landesfarben unter Böller schüssen stromabwärts und wurde mit einem Chor des dasigen Gesangverein« begrüßt und legt« an. Der k. k. Bezirks-Vor steher, Herr Reif, betrat mit den übrigen Corporaiioncn da» neue Schiss unter dem Jubel der Zuschauer und den Kläng« der Musik, begrüßte da» Boot, auf welchem sich die Herr« Dampfschiffs-Directoren Reichrlt, Böckner, S. Schilling und R. Minckwitz befanden Der Herr vr. Reif sprach: „Indem ich mit dem Betreten de» königlich-sächsischen Dampfschiffes „Raudnitz" d« Boden des Königreiches Sachsen betrete, bringe ich den rrhabmen Herrschertugenden Sr. Majestät des König- Johann von Sachsen die schuldige Huldigung dar, und ruse hm rin dreifaches Hoch!" In diese», sowie in da- von dem Direetivns - Mitgliede Herrn Schilling in äußerst erhebender Weise Sr. k. k. Apostolischen Mäjestät grbracht« dreifache Hoch timmtrn die Anwesenden und die zahlreich versammelten Zu- chauer unter dem Denn« von Böllersalven und den Klän- ;« der Vvlkshymne mit Enthusiasmus ein. Hierauf wurde ms elegant ausgrstattete Schiff in allen Räumen besichtigt, bi» man in di. Salon-Cajüie gelangte, wo «in reichlich»« und gewählte» Lftstwaer a l> kooroüvtto servirt war, bei dem dl« Herren Direktions-Mitglieder in der liebenswürdigsten Weise die Honneurs machten Während das Dampfschiff Raudnitz abstieß und seine Festfahrl begann, brachte da- Direktion»" Mitglied Herr Schilling den ersten Toast aus auf die S adv Raudnitz und deren Bewohner, an welch« der k. k Bezirks» Vorsteher llr. Reif eine kultur-historische Darstellung der Entwickelung deS Völkerrechtes seit dem Mittelalter bis in die neueste Zeit zur Anschauung brachte und mit den treffenden Wollen schloß: „Dem internationalen Rechte verdanken wir es, daß die Schienenwege und Dampfschiffe Weltverkehrsinit» tel geworden sind, seinen erhabenen Ideen werden wir e» danken, daß wir uns dereinst ohne Unterschied der Zunge und Staatsgrenz« fühlen werden als Bürger des große» göttlichen Weltalls, welche dazu berufen sind, mitzuwirken zur Erreichung des allgemeinen von Gott eingesetzten Menschheit»- zweckes. Auf diesem internationalen Standpunkte bringe ich ein Hoch dem Königreiche Sachsen und seiner Elb-Dampf schifffahrt". Hierauf folgten zahlreiche Toaste, unter welch » jener von Herrn vr. Kalasch, als Vorstand des Raudnitz r böhmischen Gesangvereins, in beider Landlssprache warm vor- getragene Trinkspruch: „Möge dieses Schiff, das von ein« hochverehrten deutschen Gesellschaft gebaut, den Nomen einer alterthümlichen böhmischen Stadt Raudnitz trägt, nebst seiner schönen Bestimmung des V rkehrs auch zugleich das Symbol der Eintracht und wechselseitigen aufrich tig« Freundschaft zwischen dem deutschen und böhmische» Volke sein. Dieser Eintracht und Freundschaft ein Hoch!" lebhaft« Anklaug fand. Nachdem da» Sch'ff stromaufwärts dann in entgegengesetzter Richtung die Probefahrt ausführte, während die Klänge der Schützenkapelle von den Böllersalven des Dampfschiffes und dm zahlreichen Dechargen des mit ein- geschifftrn Schützenkorps unterbrochen wurde, legte das Boot nach 12 Uhr Mittags am Landungsplatz« an, um die zur Nachmittags fahrt nach Melnik geladen« äußerst zahlreich er schienenen Gäste aufzunehmen. Die Fahrt nach der altbr- rühmten böhmischen Stadt Melnik war eine festliche. Am Süße der hochgelegen« Elbestadt wurde da- Dampfschiff von dem Melniker böhmischen Gesangverein mit der Fahne erwar tet, und von der Repräsentanz der Schwestrrstadt Melnik mit dem Bürgermeister Herrn Valenta an der Spitze herzlich be grüßt. Nachdem ein Willkommmstrunk im echt« Melnik« Wein eingenommen worden, kehrte die Gesellschaft nach kaum einstiindigem Aufenthalte, begleitet von der Einwohnerschaft Melniks, zum Dampfschiffe zurück, auf welchem sodann in heiterster Laune, welche nicht einmal durch das zum Schluffe eingetretene Regenwetter beeinträchtigt wurde, die Rückfahrt geschah — Bei den sich in neuerer Zeit wiederholt gezeigte» Oeffenbränden dürste es wohl am rechten Orte sein auf ei» vielfach bewährtes Mittel aufmerksam zu machen, was sich bei ländlichen Uebelstäuden stets bewährt hat. Dasselbe be steht lediglich in dem einfachen Verfahren ein oder nach Be schaffenheit der Entzündung einige Päckchen sogenannten Schwo» felfaden in die Feuerstätte zu werfen, damit der sich davon ausbildende Schweselrauch in der Oefse emporsteigt, wobei «» überrascht, in welchem kurzen Moment, selbst bei hohen Fabrik- öffen, die Ausströmung der Fcuerfunken auStritt, der auSströ- wende Rauch eine andere, lichte Färbung annimmt und di« Gluth in der Oesse verlöscht, wofür, um dies ganz zu be wirken, es räthlich ist, noch ein oder einige Bündchen solchen Faden hineinzuwerfen. Ganzer Schwefel that diese Dienste nicht, zerfloß und wirkte weniger, daher scheint es, als übte die Lockerung durch die Fäden eine schnellere Entwickelung de» DunstausflufseS aus. — Die Auswanderungen aus dem wahrhaftig nicht über völkerten Böhmen nach Nordamerika durch Sachs« geh« un unterbrochen vor sich. Am 12., 13. und 14. sind Wied« 273 nach Magdeburg befördert Word«. — In der Flur eines Hauses an der Kirche wurde vor gestern ein 63 Jahr alter Einwohner aus Loschwitz in gang krankem Zustande angetroffen. ES mach:« sich seine Unter bringung in da- Siadlkcankenhaus nothwendig. - — Vor mehreren Tag« hat das zwei Jahr alte Kind eine» Bewohners der Antonstadt das Unglück gehabt, in der Küche des Logis rückwärts in einen mit heißem Wasser ange füllten Topf zu fallen und sich dadurch nicht unerheblich«, wenn auch nicht lebenSgefähl liehe Brandwunden zuzuziehen.— — Vorgestern Abend gegen 6 Uhr gerirthen am königl. Ausschiffungsplatz vor dem Lagerhause auf bisher unermit- telte Weise fünf Sack, tie mit Salpeter angefüllt waren, in Brand. Da» Feuer erfaßte da« Podium, auf dem die Säcke lagen, sowie ein mit Soda gesülltes großes Faß, doch gelang ^ r» in nicht länger als einer Viertelstunde, den Brand zu ösch«. Wie sich beim Messen herausgestellt, sollen 7 Centn« Salpeter verbrannt fein. — Während des jetzigen Neustädter Markts entstand