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SM >1. I bricht . lttia, Beil, 7.30: Prof. 8: Dresden: nd Leaouve. »alle. Leoni, Flavigneul: Baron von onern. Ein der Lrüsjq Kinderlelk. aus Earlc». lcidung der Ausbildung iinl. Wort« Fein, NeO. , ov. 1S3, und Emp- — Nacht». Auszug oel des Tages. iktor Tran-, t Friebel u« ;n: Englisch er gelchicht- d. Behand- oon lSierke: ahrtspflege. Mr WaNchaU »mschke: I» Nr. »erhartz :Sden. >1.7 > ro Z.?b ,«ö?r» 7 S7 o.os ).4K o.«» Nrie .«»1 1.7 > so.» s» 1.?ä so I wo .» b ?r.« r, o »7 so >?» »,?2 s« I «> '.ktz 0.2« 1.-» 8» 1SL -VN » >2« f «7 r.; >Z2> i ZI r 7» r »2K ? «2 r 12» ileiekel >. 30676, m Arbeiten iorigkeiten. iter ikater annschast ick lorstellung »tag oxsr '8 2701-2000 Iieatrr Uhr l-ivro VMplah ende Tage >sn tzinö« I«) ia-Shtiltkr Uhr terivdiN ,0 Uhr ogrsmm Nummer 152 — 25. Jahrgang vmal wöchenkl. Bezugspreis für Juli 3.00 »ll einschl. BesteUgelv. Anzeigenpreise: Die Igesp. Pelitzrtle Xi-Zv Stellengesuch« 20 L. Dir Petitreklamezeik. 8V Millt» meter breit. 1 »lt Offertrngebühren für Selbstabholer 20 F bei Uedersendung Lurch Li« Post außerdem Porto,zulcklag Einzel-Nr 10 L. Sonntags-Nr 15 L. Geschäftlicher Teil: I. Hillebrand in DresLen. !W-I!sMll!ie Wr ttsknentrSger V/iiilieüersrlilis! l,«llerho»en ArsnisNsn itossnlräoee Ueiibesstrs i>. l. Hilöiiü^ Vi«k liitis, l>fttNs'll.,iWilttl!'i.rb Donnersraq, 22. Juli 1926j SamlMe Im FaNe höherer Gewalt erlischt jede Berpflichtuna auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anzeigenausiräge< u. Leistung v. Schadenersatz Für unveutl, u d. Ferne ruf übermitt An,zeigen übernehmen wir keine Be anlwortung Unverlangt eingesanLle u, m Rääiporti nickt versehene Manuskripte wer? »ich! auibenwhrl Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittags. Hauptschristleit.: Dr. Joseph Albert. Dresden! Kämpfe üleillsi'.Milsiiil 5 NM dleumuritt) Sijs'o- VIstj !«sl!es.n!ir!s8i neu uns gekrnuckt Ü»«,chaIissleU«, »rutt »»» «vertan: «arouia- vicchdruckerrc GmbH., DreSden-A. I. Policrilrahe l?. Fernru- SIVI2. PoIl-»<--kwmv TreSdcn I«7!>7 NanNonlo: «vaNenar Sc priitiktir. Dresden. Für chrislltche Politik und Kultur .ttedaitton der Lachsifcheu Volk-zeUttn,, TreSden »Lttu'tadt 1. Polierstraste 17 ^ernrii' 2071f und ,1012. / -> M WWMWM -er Mer Der gule Eindruck in Paris über die kluge Zurückhaltung Deukschlatids — Auch ein Beitrag zur Versöhnung -er Völker Ein österreichischer Staatsmann FM seltener Einmütigkeit feiert die österreichische Presse den fünfzigsten Geburtstag eines Poli tikers, des vierten Kanzlers der Republik Oesterreich, Dr. Ignaz Seipel, und die gesamte Oeffentlichkeit, auch die politisch anders denkend ist, nennt in diesen Tagen den Namen Seipel mit Respekt. Tatsächlich hat Dr. Seipel, der noch in Amerika weilt und sich allen Kundgebungen offenbar durch die Verzögerung seiner Heimkehr entziehen wollte, wie selten ein Mann der Ent wicklung seines Vaterlandes sein persönliches Gepräge aufgedrückt, und es ist — jedenfalls für das Ausland — der Name Seipels mit dem Oesterreichs s o gut wie identisch. Die Anhänger Seipels, die große Masse der katholischen Bevölkerung Oesterreichs, bezeichnen ihn als den Retter Oesterreichs: sie sagen, daß man sich kaum vorstellen könne, was aus Oesterreich und aus Mitteleuropa geworden wäre, wenn Dr. Seipel nicht in den kritischen und sturmbewegten Tagen des Jahres 1922 in die Geschicke der kleinen Re publik, deren drohender Zusammenbruch so viele Gefah ren in sich barg, eingegriffen Hütte. Darin liege die geschichtliche Bedeutung der Mission Seipels in Europa. Aber darüber hinaus feiern die Anhänger Seipels die sittliche Wirksamkeit seiner Persönlichkeit, den priest erlichen Führer zur Sittsamkeit, zur bür gerlichen Tugend und zu einem christlichen Friedens- ideal der Völker. Dr. Seipel habe aller Welt offenbart, daß die politische Realität in der Wahr haftigkeit des inneren Menschen liege und dies in einem Jahrhundert, das erfüllt ist von dem Aber glauben einer nationalistischen Realpolitik. Man kann sich von den vielfachen Ueberschweng- lichkeiten freihalten, mit der in diesen Tagen Dr. Seipel in Oesterreich gefeiert wird: Tatsache ist, daß Dr. Seipel durch seine politischen und menschlichen Qualitäten un endlich weit über das Mittelmaß hinausragt und er zu den wenigen zeitgenössischen Staatsmännern zählt, deren Werk ein europäisches ist und die von der Gunst des Tages in keiner Weise abhängen. Wenn man im Ausland sofort an Dr. Seipel denkt, wo von Oesterreich die Rede ist, wenn er eigentlich allein der repräsentative Mann dieses Landes ist, so kann man darin nur die Tatsache erblicken, daß die Welt die Geschicke Oester reichs mit dem Werk Seipels als untrennbar verbunden ansieht und nicht daran vergißt, daß es Dr. Seipel war, der in den kritischen Stunden des Jahres 1922 die Frage von Mitteleuropa aufrollte und den berühmten Appell an das Gewissen der Völker erließ. Man übertreibt wohl nicht, wenn man rückblickend feststellt, daß Dr. Seipel nicht bloß Oesterreich, sondern ganz Europa vor schweren Wirren bewahrt hat, indem er es verstand, die österreichische Frage ohne ernste Erschüt terungen zu lösen. Man mag über die Genfer Lösung des österreichischen Problems verschiedener Ansicht sein, und sicherlich ist das Werk nicht frei von Fehlern, die mehr als Schönheitsfehler sind: sicher aber ist, daß Dr. Seipel als Schöpfer dieses Werkes den einzigen Weg gefunden hatte, der damals für Oesterreich gangbar war, und damit den Weg aus der Gefahr mitteleuropäischer Wirren. Die Anerkennung des Auslandes für diese Tat — und »s war eine Tat in des Wortes bestem Sinne — spiegelt sich in der Wertung Seipels wider. Seipel, ein Träger der besten altöstcrreichischen Tradition, hat in den Tagen der größten Bedrängnisse und der tiefsten Erniedrigung den Glauben an die Zu kunft Oesterreichs nicht verloren, er hat jedenfalls zu einer Zeit, da der Zusammenbruch von Neu-Oesterreich unabwendbar erschien, den Mut zur Tat aufgebracht und auch den Weg aus dem Chaos gefunden. Wenn Europa Dr. Seipel in die Reihen der repräsentativen Männer der Gegenwart eingereiht hat, so beweist dies nur, daß das Ausland die Bedeutung des Werkes Dr. Seipels klarer erfaßt hat, als dies in Oe st erreich selb st vielfach der Fall ist. Daß das menschliche Profil Seipels, seine unermüdliche Tätigkeit für eine wähle Völkerversöhnung und Kulturgemeinschaft seine Position im Auslande nur erhöhte, ist offenbar. Aber auch die Gegner Seipels in Oesterreich selbst — und es fehlt ihm nicht an erbitterten Gegnern — schätzen seine persönlichen Qualitäten, seine absolute Ehrenhaftigkeit und seine Ueber zeugungstreue. Seipel ist viel geliebt und viel gehaßt, er ist aber von allen geachtet. Und das können Uicht viele Politiker in der Welt von sich behaupten. Dr. Ignaz Seipel ist in Wien am 19. Juli 1876 .geboren. Nach Beendigung seiner theologischen Studien wirkte er kurze Zeit als Kooperator, um 1968 eine Pro fessur in Salzburg zu übernehmen. 1917 erhielt er einen Ruf an die Wiener Universität, wo er als Professor der Der Verfall des französischen Franken, den wir nunmehr vom Standpunkte unserer sicheren Währung aus in all seinen uns so wohl bekannte» Erscheinungen beobachten können, wirkt sich nachgerade auch zu einer Krisis für die deutsäze Wirtschaft selbst aus. Es ist nicht so, wie man im Anfang der Verfallser scheinungen in manchen politisch verblendeten Kreisen hören konnte, daß ein Niedergang der französischen Währung nur für dieses Land allein seine schwerwiegenden Folgen hätte. Wir selber als unmittelbares Nachbarland sind vielmehr auf das stärkste daran interessiert, das; Frankreich so rasch wie möglich eine feste Währung erhält, Leun der ja auch uns aus den Zetten der Inflation bekannte wirtschaftliche Konkurrenzkampf schlägt nicht allein gegen das eigene Land, sondern vor allem gegen die jenigen Wirtschaften, die der Unterbietung der Preise nicht folgen können. Und so beobachten ivir gerade gegenwärtig, daß die französische Industrie der deutschen wegen der Unlerbietungsmög- lichkeiten außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Der deut sche Export, der ohnehin schwer zu Kämpfen hat, ist seit dein Niedergang der französischen Währung noch mehr beengt und bedrängt, und die neuerliche Entwicklung im Frankenver fall zeigt uns mit aller Deutlichkeit die Folgen, in die auch wir mit unserer Wirtschaft kommen können, wenn es nicht bald zu einer Klärung der Währungsverhältnisse in Frankreich wie auch in Belgien kommt. Diejenige Epoche nius; vorbei sein, in welcher man glaubte, über das wirtschaftliche Mißgeschick eines Landes, namenrlich über den Währungsverfall Schadenfreude äußern zu dürfen. Das ist Las Dümmste und wirtschaftspolitisch das Unklugste, was cs überhaupt gibt. Gerade die jetzigen Vorgänge zeigen uns wie der, die eng« wirtschaftliche Verbundenheit der Länder und Völ ker und daraus ergibt sich auch, daß nur in gemeinschaftlichem Paris, 21. Fnli (Trahtberichts. Herriot stellt sein Kabinett bereits heute der K,. m mc r vor. Dir Sitzung beginnt nm !» Nhr. Der Ministerpräsident erklärte, daß die Regierung so rasch wie möglich wisse» wolle, ob sic das Vertraue» des Parla ments besitze oder nicht, da sonst der Fraukens»rs „och tveiter fallen könnte. — Nm 2 Uhr findet nochmals ei» Kabmettorat statt, der die Regierungserklärung endgültig sestlcgt. lieber die Aussichten der Negierung in der Kam mer sind die Meinungen geteilt. Die große Presse ist Pessimistisch. Tie Tatsache, daß die Kammer statt am Donnerstag bereits heute Zusammentritt, wird leb haft besprochen. Mau sicht dar:» den Wunsch der Regie rung, unverzüglich de» Schwierigkeiten des Schatzamtes zu begegnen. — Die Regierungserklärung wird »ach den Morgeublüiter» sich in der Hauptsache mit der Finauz- kage befassen. Für die Nekäuipsiiilg der Währungskrise kämen überhaupt in Frage: Auswärtige Kredite, Ein setzen des Goldbestandes der Rank von Frankreich, Konso lidierung und Moratorium. Die Regierung trete für die Konsolidierung und das Moratorium ei». Herriot werbe unter Stellung der Vertrauensfrage die Ent- » n, c > dung der Kamm- r n o ch s ii r h r n te abend fordern. Die Debatte werde voraussichtlich leioenschastlich sein, doch könne irgendeine Voraussage über den Ansgang nicht ge macht werden. Der Widerstand in den Reihen der Radikal- Sozialisten und der republikanischen Sozialisten ist so groß, daß die Bildung einer Mehrheit aus den Reihen des früheren Kartells als kaum wahrscheinlich angesehen wird. Auch die Sozialisten sind mit der Regierung außer ordentlich unzufrieden, so daß die Kommunisten diesmal das Zünglein an der Wage bilde». Selbst wen» die Rcgie- aus dem heutigen Kampf mit einer kleinen Mehrheit l»er« Moraltheologie wirkte. In der letzten Phase des Welt krieges begann sich Dr. Seipel der Politik zuzuwenden, nachdem bereits eine Schrift über die Reform der öster reichischen Verfassung starke Beachtung gesunden hatte. Dem letzten Ministerium Lammasch in der alten Monar chie gehörte Tr. Seipel als Minister an. Nach dem Zu sammenbruch kehrte Seivel zur ivilsenlchaktlicken Arbeit Zusammenwirken der europäischen Wirtsclmften und der evropä« ischen Völker diese schwere Krisis, die einen Währungsverfall nicht nur für die eigene Wirtschaft, sondern auch für die übrigen Länder mit sich bringen kann, zu überwinden isi. Wir müssen in diesem Punkte auch etivas pspchologisch uns einstelien. Nach allen Informationen aus Frankreich hat es dort gerade lei der breiten Masse einen sehr guten Eindruck gemacht, <?aß der deutschen Presse, von verschwindenden Ausnahmen aogeleheii. der französische Währungsverfall und seine Einwirkungen auf die französische, wie aber auch auf die deutsche Wirtschaft mii kluger Zurückhaltung und mit wirtschaftlicher Besonnenheit erörtert wurde. Das hat mehr zu einer Annäherung der Geister beige tragen, als ein Jahr politischer Versländigungsarbett. Gerade die Talsache, daß in den breiten Blassen so schnell dieser geistige Umschwung kommen konnte, ist ein Beweis dafür, daß man auch im französischen Volke cinsieht, daß mit politischen Mittel» allei^ Völkerverständigung nicht getrieben werden kann. Ein Burstfriedenskabinett P a r> s, 21. Juli sTrahtbericht». Die innerpolitjsche Lage in Frankreich ist außer, ordentlich gespannt. Gestern tagten fast alle Fräst tione». F» der Kammer ist der Versuch gemacht worden, eine k n te r fr a k t I o n e l le Vereinigung zu schaß fen, die sich sür die Berufung eines Burgfriedens' kabinctts einsetzcn sott. Fm Senat ist eine Vereins' gnng der Fraktionsvorständc durch den elwmaligen Handels« minister Khan me t angeregt und von einzelnen Gmv, Pen angenommen worden Vorgehen sollte, bleiben die weiteren Aussichten doch anßev ordentlich „»sicher. Das Kabinett hat gestern den ganzen Nachmittag über und auch in den Abendstunde» getagt. Gerüchte, diq von Rücktritlsabsichten des Finaiizmiiiisters de Monzig wissen wollten, sind durch den Innenminister Ehautemps. energisch dementiert worden. Ehautemps erklärte, da Mvnzie befinde sich in ttebereinstimmiing mit dein Gesamt- kabinett, er habe die ganze Nacht an der Fertigstellung der Finanzpläne gearbeitet. Herriot werde n ochvor Beginn der Kammersitziiiig mit dem Gonverneur der Bank von Frankreich eine Aussprache haben. Die heikle Lage er fordere entschiedene Maßnahmen, zu denen die Regierung entschlossen sei. Der Kammer liegen für die heutige Sitzung bisher 6 Interpellationen vor, von denen 4 von kommunistischer Seite gestellt worden sind. Die Interpellationen beschäf tigen sich sämtlich mit dem Frankcnsturz und dem Steigen des Brotpreises. Ans allen Seiten des Parlaments besteht Nnzufriedenbcit mit dem Kabinett Herriot. Da die oppo nierenden Gruppen jedoch unter sich uneinig sind, ist cs trotzdem möglich, daß Herriot heute eine ganz knappe Mehrheit erhält. Die Lage wird gekennzeichnet durch eine» Antrag, der von einem Radikalsvzialisten, also einem Mitglied der Fraktion Hcrrivts gestellt worden ist. Dieser Antrag fordert die Einsetzung eines Parlameittarttchen IleberwnchungSausschusses für das Kabinett. Die Rechte rechnet jedenfalls mit der Möglichkeit, daß Herriot gestürzt wird und ist bereit, seine Nachfolge an- zntreten. Franklin Bouillon, der Freund Poin- cares hat eine Petition an den Präsidenten der Republik abgefaßt, in der die Bildung eines „Kabinetts der natio nale» Einigung" gefordert wird. „Echo de Paris" be hauptet, satt» das Kabinett Herriot gestürzt werden sollte, würde ein großes Ministerium der nationalen Einheit unter dem Vorsitz von Poineare gebildet werden. zurück, blieb aber Experte und Berater der christlich sozialen Partei. Seit 1920 erscheint Seipel auch nach außen hin als Führer der Christlichsozialen, iin Juni 1922 übernahm er als Bundeskanzler die Regierung. Im Sommer 1924 wurde auf Seipel das bekannte Revolver- attentat verübt. Ende desselben Jahres trat er zugun sten eines Kabinetts Rainen zurück. Ein grotzer Tag in Paris Kerriol vor der Kammer — Das unsichere Derkrauensvolum — Poineare als möglicher Nachfolger