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Dresdner Journal : 18.10.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186210185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18621018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18621018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1862
-
Monat
1862-10
- Tag 1862-10-18
-
Monat
1862-10
-
Jahr
1862
- Titel
- Dresdner Journal : 18.10.1862
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inder di« besten besonder» ß dlrect irhaltung r 33. spanisch«« »llgebSude. t-r Uhr. Museum, zmpalai»; i. in Halch« mann a. Üesiuig u. hr. Thevb. Hr. Oilo Frl. «lma Klempner- . Stein, Trüben lor. Lmal. .Prötzel ist. Sharl. ieipzia. - zwei Kna- edr. Mor «lie v«nv. unler t) hteu Ar»i,l. S.; do. v. 8sr 4* Ciftnb.- rfr. größ. b. 82».; SS* S.; 27* B. .-Anstalt SS* «.; 83* G. 9*. Nat.« , Bank- London 121,25. -laata- 91* » 67*G'. SS B.; : Ustleihe SS* G. Dessauer imarsche s.; do. «isen- 8.; do. -Stettin 4* G.; Minden S.; do. Nord- chlesischr 10* G.; 26 <S; tz: Lm- Ham- A. 79* a. M. n b S. amdurg :.lPs». »* «-r ez.; h». netiit«. rri-Aci. paaner- hüllen« .Stüet ü bej.j irre 1000 u. SS* do. v. ,. I»r, ». l«2, «ct. d. «r !. preutz. Staatt- rlethr » »hn-Att- leipziger «redtt- be».; r jK »len t» >1dr.- valrn ) «ei- co SS «peil« Zproc. e 5* 45*; »bilier rs. Con« , Sar« W242 SoimMnd, dm 18. October. 18KS. ItzgmuMNttsprttst: ^likrU-d: 5 Tblr. 10 in I« ^aolaaet. *1»brl.- 1 „ 10 „ „ „ stritt boot- °uä blouaiUcb io vro^oo: 15 kkxr. ( 8t«mp«l»n- Liorolo« Kummern: 1 Kxr. 1 »cblax dioru. »nseratropreisr: I'ür äon Uanm eioor ^e-p»lteoen 2elle: 1 K^r, llotor ,,kttoxe»»oat' >11« 2«il«: 2 b>'xr. Lrscheiaro: Tggttek, mit Xu»o»kme äer 8ooo- unä keiertax«, Xdenä» kür äeo kol^eoäen Tax. DresdnerIournal. Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. SSS-W-MSE-> ..... ' 77O7 . 7 H Inseratenannahme auswärts: l-oipiisst k'a. s»x«v»rirr»», vomwlttioolr 6e» vresckner 3ouro»I»; ebeoä»»«Ib,t: U. UV»»»»; LIloaat tixx»»n»r»r, ch Vo<n.iL; LorU»: Onorlns ock« Liicdd., ttxri>e»ri»'» kur,»u; Lrowoot L. 8cnl.orrr; Vraolekarr ». K.« 3-ror» »clie 8uckk»nälun^; Lvlo: ^vol.r öLoinn»; ?ari»t v. I^övrieral.» (28, rue 6«» don, ,ok»o,); kra^t kn. Ln»l.icn'» 8ucdk»n<1Iunj». Herausgeber: Ilöoigl. Lxpeäitlon 6es vrsaäoor Journals, vresäoo, >1«rien»tr»»»» k>r. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 17. Oktober. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute früh *1 Uhr von Ischl wieder hier eingetroffen. Dresden, 10. October. Se. Majestät der König haben dem zweiten ordentlichen Lehrer an der Realschule zu Annaberg 0r. Christian Friedrich Schubert da» Ehrenkreuz vom Verdienstorden allergnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung. Nachdem mit Allerhöchster Genehmigung beschlossen worden ist, daß die Königliche Grwerbschule zu Chemnitz zur Unterscheidung von der immer größer werdenden Zahl für den Gewerbestand bestimmter gleichgenannter Anstal ten, welch« theils andere Zwecke verfolgen, theilS anders eingerichtet sind, künftig den Namen Königliche höhere Gewerbeschule zu Chemnitz führe, so wird solches aadurch öffentlich bekannt gemacht. Dresden, am 9. Oktober 1862. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Demuth. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. kelegruphisch« Rachrichteu. ZeituUßSschau. (Französische Blätter über den Mini sterwechsel.) LageSgeschichte. Wien: Vom kaiserlichen Hofe. Or- ganifirung der Cavalerie. Gesetzvorlagen über Ver gleichsverfahren. Ernennungen. — Triest: Arlteste Handlun-Shaus liquidirt. — Berlin: Berathungen im Ministerium. Deputationen beim König. Preß- processe. Urthril gegen Hauptmann v. Bester. — München: Vom Handelstage. — Koburg: Uebrr- einkunft mit Sachsen wegen d.Thierarzneischule. Fabrik- ' etabliflrment. Bevorstehende Abreise der Königin von England. — Altenburg: Vermählung dcS Prinzen Moritz und Ernennungen. — Nürnberg: Schreiben des Grafen ». Giech. — Pari»: MinisterkristS. — Turin: Aufnahme der Amnestie. Nachrichten aus dem Süden. Strafe der Deserteure. — Rom: Pro test des Königs von Neapel. — Lissabon: Feier licher Einzug der Königin. Prinz Napoleon ange kommen. — St. Petersburg: Eisenbahn- u. Tele graphenlinien. — Warschau: Folgen deS Kriegszu standes. DaS neue Recrutirungsgesetz. Die Actions partei. Lotterie. Recrutenaushrbung. Konstantinopel: Frankreich gegen die Militärstraße durch Montenegro. — Skutari: Dir Räumung Mon tenegros. General Mehemed -s. Unterwerfung Luka Vukalovich'S. Erueuuuvgeu und Lersetzungen. DreSduer Nachrichten. Provinzialuachrichten. (Chemnitz. Bischofswerda.) Feuilleton. Inserate. TageSkalenber. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Paris, Donnerstag, IS. Oktober, Nachmittags. Die „France" versichert, daß Prinz Latour d'Au- vrrgue zu« franzöfischen Gesandten in Rom er nannt und da- Beaedetti von Turin abbrrufen sei, um rineu ander« Posten einzunrhmrn. Paris, Freitag, 17. Oktober. Der „Moni teur" macht bekannt, daß dem Marschall Caarodrrt Feuilleton. Die älteste deutsche Zeitung. Die laut einer, in dieses Journal Nr. 235 überge- gangenen Notiz sogenannte erste deutsche Zeitung, be titelt: „Newr Arytung aus HiSpanien und Italien mens« kedruano 1544", ist noch lange nicht die erste Probe dieser Art Bindemittel deS literarischen Verkehrs, denn Prutz, Geschichte de» deutschen Journalismus Bd. I. S. 100 flg., weist folgende viel frühere nach: Wie vnd mit welcherlrp herlykeit vnd solempniteten. Auch durch Bischöfe prelaten Fürsten vnd Herren. Daß begengniße vnd Errquien etwan drß allerdurchleuchtigsten Grosmechtigisten Fürsten vnd Herren Herren Friedrichs deß heyligen Römischen Reich» keyserS; zu Hungern königeS rc. Unnd Ertzhertzogen zu Oesterreich re. vnserS Allergnedigsten Herren mildeß seliges vü löblich» ge- dechtutß gehaldeu vonbracht vu begangen fry. Lyptzk M. CCCC. vnd Lrrrri» (1494) in 4°. Freilich war die- noch keine periodische Zeitung in unser« Sinne, sondern diese sogenannten „Nrwen Zei tungen" erschienen al- fliegend« Blätter meist ohne An gabe d«L Ort-, oft auch ohne Jahrzahl in brieflicher Form und berichteten über einzelne bemerken-werthe Fakta, ein« Mordthat, Schlacht, HimmelSrrscheinung rc. Früher hatten die fliegenden historischen Volkslieder das selbe geleistet. Dergleichen „Newr Zeitungen" führt H. E. Weller im Srrapeu« 1862 Nr. 1 »g. eine ganze Masse an und zwar zuerst: Copia der Nrwen zrytung auss Prestlg Landt. Grdr. zu Aug-purg durch Er härt Orglin o. I. (1505) in 4". Andere von 1509, 1510 und 1515 beschreibt Panzer, Deutsche An nalen S. 115, 119, 134. Die ersten einiaermaßrn regelmäßigen Zeitungen waren bei un» dir Kalender, wrlch« seit dem Schluffe de» 15. Jahrhundert» jährlich daS durch deu Tod dcS Marschalls Castrllane er ledigte große Militärkommando in Lyon, dem Her zog von Magenta daS iu Nancy übertragen sei. Dresden, 17. October Der französische Ministerwechsel wird von den deutschen Blättern, welche dies Ereigniß bereits besprechen konnten, als ein Symptom dafür angesehen, daß Frank reich eine, den piemontrsischen Ansprüchen entschieden ent- gegrntrrtrnde Politik, sowie überhaupt eine konservative, den Weltfrieden befördernde Politik einhalten werde. So sagt die „Frankfurter Postzeilung": „In Drouin d L'huy» steht zum ersten Male wieder seit dem Atten tate Orsini's den großen politischen Fragen eine conser- vative Persönlichkeit gegenüber, und dazu ein Mann, der als eine wesentliche Stütze der Allianz zwischen Frank reich und England bekannt ist und auch für einen Freund Oesterreichs gilt. Von diesem Standpunkte aus kann sein Wiedereintritt in das auswärtige Amt, das er schon einige Male verwaltet hat, als eine Bürgschaft für die Erhaltung des Weltfriedens begrüßt werden." Das „Journal des Debats" scheint diese Wen dung, wenn nicht vorhergesehen, so doch geahnt zu ha ben: es hat den Anspruch der Italiener, Rom als ihre Hauptstadt zu besitzen, nicht länger mehr vertheidigt, son dern den Rath gegeben, man solle den Sih der italieni schen Regierung in die denkwürdige Residenz der Medi- cäer, nach Florenz verlegen. — Mit den dem Minister wechsel vorausgehenden Gerüchten in Pari- fällt auch ein bemerkenswerther Artikel der radikalen „Opinion nationale" zusammen, worin Herr Guöroult sagt, daß die französischen Minister nur die Vertreter und Agenten der kaiserlichen Politik seien, für welche das Staatsoberhaupt die alleinige Verantwortlichkeit habe, und daß, wenn der Kaiser den »laiuii quo in Rom nicht ändern, sondern den Römern das päpstliche Regiment aufzudringen fortfahren wolle, die liberalen Minister, die bekanntermaßen dem modernen Rechte zugethan seien, nämlich Fould, Persigny, Billault, Thouvenel, Rouher, Rouland und Delangle, sich nicht länger mehr einer, mit ihren Antccedenzen nicht im Einklang stehenden Politik «»schließen dürften, welche eher von den Herren Bourquency, Segur d'Aguesseau, de la Guöronniereu. s. f. vertreten werde, damit das Land endlich wisse, woran es sei. Im andern Falle würden die liberalen Minister, die sich eine Politik gefallen ließen, welche nicht die ihrige sei, i« Mißkredit kommen und von dem Volke nur als Männer betrachtet werden, welchen mehr darum zu thun sei, ihre Portefeuilles zu behalten, als ihrer Ueberzeu- gung zu folgen. — Die „France" vom 14. Oct. be kämpfte in einem besondern Artikel: „Der begrenzte »tslu» guo" die Räumung Roms von den französischen Truppen in einer bestimmten Zeit. Sie sagt: „Zwei Hauptgründe verdammen zum Voraus dieses System: die Würde unsrer Politik, deren Principien durch diese Nachgiebigkeit desavouirt würden und die Schwierigkeit selbst, den Zeitpunkt der Räumung zu bestimmen, der, nachdem er mehr oder weniger entfernt wäre, einen ganz verschiedenen Charakter hätte. Außerdem sind die Be günstiger dieser Lösung über den fraglichen Zeitpunkt selbst nicht einig. Einige wolle 6 Monate, Andere ein Jahr und wieder Andere drei Jahr. Das wäre entwe der zu viel oder zu wenig. Vor drei Jahren, vor einem Jahre vielleicht, kann die Frage eine ganz andere sein. Die Weigerungen des Cardinals Antonelli sind diplo matische Erklärungen von großem Gewichte, sind aber immerhin kein Evangelium. Wenn wir gut unterrichtet sind, gelangen in dem Augenblicke, wo wir schreiben, von unverdächtiger Seite Rathschläge von hoher Weis heit in den Vatican. Die kleine Zahl Derer ausge nommen, welche aus dem Unglück des Papstes eine Par teiwaffe machen, giebt es in Europa keinen aufgeklärten Katholiken, keinen Bischof, der nicht wünschte, daß der Papst Concessionen mache, die, indem sie seine Rechte Vorbehalten, seine politische Souveränität consolidiren könnten. Wir werden so bald als möglich von Rom ziemlich regelmäßig erschienen und meist politische Data mit verzeichneten. Viel später kamen dann erst die so genannten Postreuter (seit 1590) und die kolmioneü semeslrale, des Conrad Lutenbach (psrud. Jac. Fran- cus) rc. Allein daß die Deutschen zuerst dergleichen Re lationen besessen haben, bescheinigt ihnen eine handschrift liche Notiz des Niederländers Adrian de But aus den Jahren 1457—60, die in dem Kull, cke I'ae. rc>^. ck. «ei. et dell. lettr. cke Kruxelles 7. VI. l. 8. p. 469 mitge- theilt ist. WaS übrigens den englischen 5lercurie anlangt, der als die erste politische Zeitung gilt, so ist die Echt heit der drei noch im britischen Museum aufbrwahrten Nummern desselben (50, 51 und 54 unter dem Titel: 7ks engllsk .^Icreune pudliskeck dx ^ulliorilie sur lde prevention ol f»I,e reports sffr. 50 s ^kileiinll, lul^ 23^ 1588. — Sie handeln von der spanischen Armada und sind offenbar auf Befehl des damaligen Ministeriums geschrieben) neuerdings bestritten worden von Th. WattS, lotter lo psnirri. London 1839. in 8". UebrigenS giebt rS auch in der englischen Literatur sogenannte neue Zeitungen, die älter find, al» jene Nummer de- I^erourie, z. B.: Ao ve die vo», oonln^nin^ » »kort kekenrssll vl 8tukle^ anck Itlsc dloriee's kedellion. Lknrlexroock 1579. in 8*. dieve« out ok 6orm»nie, ok a cruel !>turckerer vko kack lcillock nine kunckreck tkree »eore nnck ockck Perron», lps- «riek, 6«org« Pen 1584. in 8". Die Venetianer hatten übrigen- schon seit 1536 ge schriebene Zeitungen, notixie «-ritte (ob wöchentlich oder in fortlaufender Reihe, ist nicht gewiß), dir ihren Namen von ihrem Verkaufspreise, einer kleinen gleich namigen Münze erhielten, und vermuthlich dazu dienten, auf dem Rialto, dem damaligen Mittelpunkte de» kauf männischen Verkehr», eine Art Lloyd oder Muster unsrer heutigen lithographtrten HandelSnachrichtrn abzugeben. Vr. Gräße, abziehen; aber wir können die» nicht eher thun, als bis wir den Papst gegen jeden äußern Angriff und jede innere Revolution sicher gestellt haben." Tagesgeschichte. Wien, 16. October. (Ostd. P.) Se. Majestät der Kaiser und der Erbprinz von Thurn und Taris werden heute von Ischl in Schönbrunn eintrefsen. — Erzherzog Karl Ludwig wird heute zur Vermählungsfrier nach Venedig abreisrn. Die durchlauchtigsten Aeltern, Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie werden morgen von Ischl in Venedig eintreffen; desgleichen Erzherzog Ludwig Victor und Erzherzog Ferdinand Mar von Triest. — Ueber die Reise des Erzherzogs Ferdinand Mar vernimmt man, daß selbe Afrika zum Ziele habe. Der Erzherzog wird Aegypten besuchen, sodann durch Nubien nach Abys- simen sich begeben. — Se. Majestät hat mit der aller höchsten Entschließung vom 29. September d. I. fol gende Organisirung der Cavalerie anzubefehlen geruht: Die Cavalerie formirt 29 leichte und 12 schwere Regimenter. Jedes leichte Cavalerieregiment besteht im Frieden aus dem Stabe und 5 Schwadronen. Jedes Cavalerieregiment bildet nur 2 Divisionen, aus 3 oder 2 Schwadronen. In jedem Regimente sungiren als Di visionskommandanten der Oberstleutnant und der Major. In der Kriegsbereitschaft oder beim Ausmarsche gegen den Feind formirt das leichte Regiment 5 Feld- und 1 Depot-, das schwere Regiment 4 Feld- und 1 Depot schwadron. Zur Depotschwadron kann jede beliebige Schwadron des Regiments nach Ermessen des Regiments- commandanten bestimmt werden, doch hat diese Bestim mung nie früher als bei Erhalt des Befehls zur An nahme der Kriegssormation zu erfolgen. Bei dem Ueber- gange aus der Friedens- in die Kriegsformation hat die zum Depot bestimmte Schwadron eines jeden Regiments durch Abgabe vollkommen kricgsdiensttauglicher Mann schaft und Pferde an die ausmarschirenden Feldschwadro nen dieselben aus den vorgcschriebcnen Kriegsstand zu ergänzen, daher die minder kriegsdiensttauglichen Leute und Pferde von den Feldschwadronen zu übernehmen, und sich erforderlichenfalls durch Einziehung von Urlau bern und, wenn die Einberufung der Reservisten aller höchsten Orts bewilligt wird, auch durch diese, auf den vorgeschriebenen Stand zu sehen und zu erhallen. Die Zuweisung der nöthigen Pferde wird vom Kriegsmini sterium erfolgen. Die bei allen Regimentern gegenwärtig bestehenden zwei Majore, dann die bei allen Schwadronen bestehenden zweiten Rittmeister haben künftighin zu ent fallen, dagegen werden im Stande des Stabes eines leich ten Regiments drei Rittmeister zweiter Klasse, und in jenem eines schweren Regiments zwei Rittmeister zweiter Klasse ringelhrilt. Diese Rittmeister sind nach Ermessen der Regimentscommandanten mit besondern Dienstlei stungen zu betrauen oder aushilfsweise als Schwadrons- commandanten zu verwenden. Bei dem Ausmarsche eines Regiments ins Feld ist jedesmal ein Rittmeister zweiter Klaffe bei der Depotschwadron zur Dienstleistung einzu- thcilen, während mit einem leichten Regimente zwei dieser Rittmeister und mit einem schweren einer mit dem Stabe ausmarschiren, und überdies bei jedem Regimente ein Pro viantoffizier aus der Charge der Ober- oder Unterleut nants neu creirt wird. — Der Grundbuchsstand der Re gimenter wird derart geregelt, daß jeder Mann während seiner achtjährigen Linientienstzeit ein Jahr auf Urlaub sein kann. Die Kürassiere, Dragoner und Ulanen haben bei der alljährlich stattfindenden Uebrrsehung der ihre Liniendicnstzeit vollendenden Leute in die Reserve, die Hälfte der Chargen und Gemeinen in den Rejervestand des Militärfuhrwesencorps abzugcben. Der Stand einer leichten Cavalerieschwadron ist im Frieden: 1 Rittmeister ersterKlasse, 2 Oberleutnants, 2 Unterleutnants, 156 Mann und 141 Pferde; einer schweren 5 Offiziere, 154 Mann und 139 Pferde; im Kriege bei der leichten und schweren Cavalerie 5 Offiziere, 165 Mann und 149 Pferde; der eines leichten Cavalerieregiments im Frieden 1007 Köpfe, * Die Freunde und thätigen Dilettanten der Musik seien auf den von Herrn B. Friedel neu edirten Musik katalog aufmerksam gemacht, welcher alle in der Leih anstalt desselben befindlichen Musikalien für Pianoforte enthält. Die Originalcompositioncn und Arrangements für Piano füllen 338 Seiten, und dieser außerordent lichen Reichhaltigkeit steht eine dankenswerth erzielte mög lichst größte Vollständigkeit der Pianofortewerke der be deutendsten Komponisten zur Seite. B. * Unter die Berliner Possenfabrikanten ist ein arger Schrecken gefahren. Fast neun Zehntel dieser Literatur basirt auf der mehr oder minder dreisten Aus beutung fremder Originale und Witze; rin strenges Ur- theil des Gerichts aber dürfte den Herren jetzt als War nung dienen. Das Stadtgericht verhandelte nämlich am 14. October eine Anklage auf Betrug gegen die Herren Salingrö und Jacobson, die dem Theaterpudlicum schon durch viele Possen bekannt sind. Dieselben haben im Jahre 1861 dem Theaterdirector Wallner das alleinige Aufführungsrecht der von ihnen verfaßten Posse „Der Budiker und sein Kind" contractlich überlassen. Die vorliegende Anklage behauptet nun, der Director Wallner habe die Poff« nur auf die ihm von den beiden Autoren ausdrücklich gemachte Versicherung hin, es sei rin Origi nalwerk, gekauft, ihnen im guten Glauben an die Rich tigkeit dieser Angabe 100 Thlr. Vorschuß und später noch anderweit 119 Thlr. Tantieme gezahlt, dann aber die Entdeckung gemacht, daß „Der Budiker und sein Kind" kein Originalstück, vielmehr lediglich eine Bearbeitung der Rudolph Hahn'schrn Stücke „Prinzessin Christine" und „Sir ist Gräfin" sei. Da» Gericht batte zu seiner bessern Information rin Gutachten de« literarischen Sach- verständigenvrrrin» rrtrahirt. Daffelbe lautete dahin, daß „Der Budiker und sein Kind" keine Originalarbeit, sondern, wie die Anklage richtig behaupte, ein der Hahn'schen „Gräfin" entnommene» Plagiat sei. Der Staatsanwalt 854 Pferde, im Kriege 1072 Köpfe und 929 Pferde, endlich eines schweren Regiments im Frieden 833 Köpfe, 703 Pferde und im Kriege 896 Köpfe und 775 Pferde. — Die Gesetz vor läge über das Vergleichsverfahren wird von der Regierung schon Sonnabend im Hause eingcbracht werden. Die Commission, welche die Grund züge zu derselben berathet, hat ihre Arbeiten bereit» voll endet. Bei der gestern Abend stattgefundenen Sitzung wurde der Vorschlag, daß dort, wo die Aktiva nicht 20 Pro cent der Passiva betragen, allsogleich das Concursverfahren einzutreten hätte, nicht angenommen. Hingegen wurde bezüglich des streitigen H. 35 der frühern Vorlage fol gender Vermittelungsvorschlag beliebt: Dort, wo die Activa nicht 30 Procent der Passiva betragen, bleiben die Forderungen jener Gläubiger, die entweder nicht an gemeldet haben, oder vor der Vergleichsverhandlung zu rücktreten , auch nach geschehenem Ausgleiche aufrecht. Wenn nach geschehenem Ausgleiche eine Rate eines Aus gleichsquotienten nicht bezahlt wird, so lebt die ursprüng liche Forderung vollständig wieder auf. — Die neueste „Wiener Ztg." meldet amtlich, daß der mit der Leitung der Landesbchörde in Schlesien in terimistisch betraute Statthaltereirath Graf v. Belcrrdi zum Landes chef in Schlesien ernannt und dem frühern Statthalter von Kärnthen, Freiherrn v. Schloißnigg unter Belassung seines bisherigen Titels und Charakters die Leitung der Landesbehörde in Krain übertragen wor den ist. — Dem Armcekapellmeister Andreas Leonhard wurde bei dessen durch die Auflassung dieser Stelle her- bcigrführter Uebernahme in den Ruhestand der Ausdruck der allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner eifrigen und ersprießlichen Dienstleistung bekannt gegeben. — Ter Oberst Joseph Hutschenreiter v. Glinzcndorf (vom Artilleriestabe), ist zum Landesartilleriedirector für Galizien, Mähren und Schlesien, mit dem Sitze zu Olmütz ernannt worden, an Stelle des Obersten Konrad, welcher mit Generalmajorscharakter »>i konore» pensionirt wurde. Triest. (Ostd. P.) Das älteste Handlungshaus, die seit 1. September 1715 bestehende Ditta „Pandolfo Federico Oesterreicher", deren alleiniger Eigenthümer Hr. Joseph Friedrich Renner v. Oeslerreichrr ist, hört nun mehr auf und liquidirt. 0 Berlin, 16. October. Der großen Erregtheit der letzten Wochen folgt jetzt naturgemäß eine große Ab spannung in dem öffentlichen Leben. Die Regierung wird sich inzwischen nicht viel Zeit zur Muße gönnen. Gestern fand ein Ministerrath statt, und für die nächsten Tage sind wieder Conseilberathungen angesetzt, welche sich dem Vernehmen nach mit den zunächst vorzunehmen den Maßregeln beschäftigen. Es sind von einer Seite Dispositionen angeregt, welche zunächst die Abfassung des Jndemnitätsgeictzcs betreffen, dessen Einbringung als sicher erachtet werden darf; indessen sind diese Pläne an dererseits ziemlich kühl ausgenommen worden, und das in Zeilen des Mangels an positiven Vorgängen immer besonders thätige Gerücht knüpft daran bereits Vermuthungen oder, besser gesagt, Angaben, welche von bevorstehender Auflösung des Abgeordnetenhauses und dergleichen Dingen wissen wollen. Es wird versichert, daß über derartige Maßnahmen bisher noch gar nicht ge sprochen worden ist und man vorläufig nur mit der Abwickelung der dringendsten Angelegenheiten beschäftigt sei. Als sicher ist dagegen anzusehen, daß Herr v. Roon Weisungen zu einem Entwürfe über rin ne.ies Mili» tärgesetz zurückgelassen und sich nach seiner Rückkehr aus der Schweiz, wo er von Geschäften gänzlich fern le ben will, weitere Bestimmungen darüber Vorbehalten hat. Ein Wechsel in der Leitung des Militärcabinets wird nicht eintreten, General v. Manteuffel vielmehr im vollen Besitze seiner Functionen bleiben. Dagegen wird eine anderweite Ressorteintheilung im Han delsministerium immer wahrscheinlicher, sie wird aber erst gewiß werden, wenn der neue Handelsminister gefun den ist. Es sind mit mehrer» Personen darüber Unter handlungen angcknüpft worden. Graf Jtzenplitz, der Minister für Landwirthschaft, hat es entschieden abge- hielt dir Anklage aufrrcbt, nahm aber an, daß die Vor spiegelung der Originalität zwar in gewinnsüchtiger An sicht, aber nicht mit dem Willen, Wallner einen Schaden zuzufügen, erfolgt sei, und beantragte daher nur 200 Thlr. Geldbuße für Jeden, oder im Unvermögensfall 4 Monat Gefängniß. Das Gericht erklärte nach erfolgter Be- rathung Salingrö und Jacobson des Betruges schuldig und verurtheilte Jeden von ihnen zu 2 Monaten Ge fängniß, 100 Thlr. Geldbuße oder noch 2 Monaten Ge fängniß und Verlust der bürgerlichen Ehre auf die Dauer eines Jahres. * Alles, was sich in Paris und Frankreich für Ar chäologie und Kunst interesstrt, ist durch eine Nachricht aus der Provinz, die allerdings etwas fabelhaft klingt, in die größte Aufregung versetzt worden. In der Bre tagne, mitten in weiten Forsten, lebte seit langen Jahren ein Grandseigneur in der größten Abgeschiedenheit. Derselbe ist im Juni d. I. gestorben, und die Erben, die nichts als vier leere Wände zu erben hoffen durften, finden sich nicht wenig überrascht, eine der groß artigsten Kunstsammlungen in dem alten Schlosse zu entdecken. Die Gemäldesammlung soll allein 7000 Bilder der berühmtesten Meister aller Zeiten und Schulen ent halten; außerdem fand man prachtvolle Waffen, Rüstungen, Kriegsmaschinen, alte Uhren und, wrS daS Werthvollste ist, dreißig Services von jener Faiance, „Henri l." ge nannt, welch« von dcn Liebhabern mit immensen Preisen bezahlt werden; die wenigen Proben, welche von dieser Faiance erhalten sind, wurden bei verschiedenen Auctionrn factisch mit Gold ausgewogen, und den glücklichen Erbe« deS alten menschenscheuen Seigneur- würde daher allein au« dem Verkauf diese» raren Artikels eine bedeutende Summe zufallen. « Theodor Fontane wird deS verstorbenen W. v. Mer ke l'S Novellen und Skizzen gesammelt herauSgrben.
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