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Morler s Gremdote «,.,..,.>>..,>,"""-1 Dies Blatt enthM die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt» r Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wochent. r Mannschaft Oelsnitz i. Vogü., des Amtsgerichts, t Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige ; : nachm. zm Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- t Amtsanwallschast und des Stadttates zu Adorf im Vogtland r Stömng des Betriebes) hat der Bezieher keinen l l ttert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto t MM f Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der : S7869 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Eegr.lSSS IZH i Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises, f Wogt!.), Bad Mer, Bad Brambach, Arnsgrün. BrMnW, Bergen, Freiberg, SW^MUMnKi^SeWMi^ Ägelsbnrs, LeMcha, Müblhauien Kebersrenlh, Remtengrün, Schonberg, Siebenbrunn, Ml, WMach u. das übr. obere Agil. Sonntav- rtne illustrtorte Antrrhaltunv-betlav» Dmck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftletter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Donnerstag, den 9. Mai 1929 96. Lnhrg Mr. 107 MWIMSsMtMllM. Um neue Unierlagen sür seine Maßnahmen zur Bekämpiung der Wohnungsnot zu cr- haltcn, hat das Arbens- und Wohlfahrtsminjsterium eine Zählung der Wvhnungsuchendcn angeordnet. Alle Wohnungsuchenden^ haben nach dem Stand vom 31. Mai einen Aufnahine- bvgen auszusüllen und bis zum 4. ^uni an die Ortsbehörden zurückzuliefern. Von Wvhn- ungsuchcnden, die keinen ausgefüllten Aufnahmebogen einreichcn, wird angenommen werden, daß sich ihr Wohnungsgesuch erledigt hat; sie haben deshalb zu gewärtigen, daß sie in der Ävhnnngsliste gestrichen werden. Den Wohnungsuchenden werden Ausnahmebogen zur Ausfüllung zugefertigt werden. Diejenigen Wvhnungsuchenden, die den Ausnahmeboqen nicht erhallen, werden ansgefordert, ihn bei" der Ortsbehörde abzuholen. Da es die Aufgabe der Zählung ist, sestzustellen, wieviel Wohnungen zur Deckung des Bedarfs neu erstel.t werden müssen, sind bei der Zählung alle die Fälle ohne Interesse, in denen jemand bereits eine einigermaßen befriedigende Familienwohnung inne hat und die Wohnung nur zu tauschen wünscht; denn dann steht seine gegenwärtige Wohnung zur Unter bringung eines anderen Wvhnungsuchendcn zur Verfügung. Fälle dieser Art werden bei der Zählung nicht weiterbearbeitet werden; die. Ausfüllung der Aufnahmebogen ist also zwecklos. I b: 6 3.Amtshauptmannnfcjftaft Oelsnitz i. D., den 6. Mai 1929. Am Freitas, den 10. Mai 1929, nachmittags 3 Uhr sollen m Dad Drambach 1 Landauer, 1 Schreibtisch und 1 Werne ZruMchale meistbietenv gegen Barzahlung versteigert werden. Sainmelort der Bieter: Gasthaus „Schwarzes Ratz". Adors i. V., den 8. Mai 1929. Dee Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Was gibt es AeueS? Der Reichspräsident hat anr Dienstag mittag den früheren rumänischen Außenminister Titulescu empfangen. «Ud-NE»,,,.- T-. ^nd^koArenr^tat^ am Dienstag die ^ ReiA^ geplanten Finanzmagnahmen zelöst^Der Rotfrontkämpferbund ist auch in Hamburg auf- nack-ftäus "k^rlin-Dahlem wurde am Dienstag das Har- mciht. s der Karser-Wilhelm-GeseNschaft feierlich einge- Landtag wählte die neue Regierung: Staatsmlnister Dr. Paultzen und Dr. Riedel und fünf Etaatsrate. -7- Pariser Sachverständigen hielten am DienS- wg eine Vollversammlung ab. — Im Zusammenhang mit dem am Montag abend «gen den litauischen Ministerpräsidenten verübten An- ichlag, bei dem dessen Adjutant getötet wurde, wurden zehn' Personen festgenommen. — In der Letzlinger Heide und zwischen Dortmund And Hagen sind durch Brände ausgedehnte Waldungen ver nichtet worden. Am Grabe der Abröstung am Der vorbereitende Abrüstungsausschuß ist Montag nach Hause gegangen, nachdem er sein Toten- nräberwerk im Wesentlichen abgeschlossen hat. Er ge denkt nunmehr, um sich von seinen Anstrengungen zu erholen, einen langen Schlaf zu tun. Frühestens im November, vielleicht sogar erst rm März nächsten Jah res, will er zu seiner Schlußsitzung zusammentreten, um seinen Bericht für die Abrüstungskonferenz fertig- rustellen. Vielleicht noch im Jahre 1930 wird diese dann zusammentreten, um das ihr von dem Vorberei- rungSausschuß unterbreitete Material weiter zu ver arbeiten. Sie wird zwar formell m ihren Entschlüssen vollkommen souverän und an die vom Vorbereitungs- Usschuß ausgestellten Richtlinien nicht gebunden sein. ?an kann aber trotzdem die Abrustungskommission als eine zweite Instanz ansehen. Denn es wer- voraussichtlich dieselben Männer darrn sitzen, und nicht inzwischen unvorhergesehene Erctgrnsie ern- sollten, werden sie von ihren Regierungen dre- ' Instruktionen erhalten. In einer Erklärung, die Graf Bernstorff der deut- N" Presse in Genf übergab, hat er auf dre Ab- ^Mngskonferenz seine letzte Hoffnung gefetzt, dabei "per ausdrücklich den Vorbehalt gemacht, daß die Re- cherungen ihren Vertretern für diese Konferenz an dere Instruktionen geben. Er hat damit selbst seine Hoffnung auf ein Minimum eingeschränkt, wenngleich eine Schwenkung maßgebender Staaten in der Ab- rMtungsfrage nicht vollständig außerhalb des Bereichs der Möglichkeit liegt. Man braucht ja nur an die bevorstehenden englischen Wahlen zu denken, die unter Umstanden einen Regierungswechsel und damit auch einen neuen Kurs in der Abrüstungssrage bringen Lunten. Aber auch in dem vorbereitenden Abrüstungs- «usschutz konnten sich in der Schlußsitzung noch Dinge könnten"' erneu Szenenwechsel nach sich ziehen SchliM son bekanntlich ausschließ lich dre ^lottenfiuge erörtert »verden, über die in der Zwischenzert zwischen den Seemächten diplomatische Ver handlungen gepflogen werden sollen. Da sowohl die Haltung Englands wie die Amerikas in der Reser- distensrage maßgebend von der Flottenfraqe beeinflußt worden ist, so rst es nicht ausgeschlossen, daß ein zwischen den Seemächten ausbrechender Konflikt über die Seeabrüstung auch Rückwirkungen auf Fragen der Landrüstung ausübt. Insofern ist auch Deutschland «U diesen Schlußverhandlungen des Vorbereiturrgs- „Rotfnnt „Rotfrout" auch in Sachsen verboten? Dresden, 7. Mai. Wie hier verlautet, hat sich nunmehr auch die sächsische Regierung zur Auflösung des Roten Frontkämpfer-Bundes entschlossen. Die amt liche Bekanntgabe soll allerdings erst am Mittwoch in der „Sächsischen Staatszeitung" erfolgen. An dem Be schluß des Ministeriums des Innern ist aber nicht mehr zu zweifeln. * Ter Hamburger Senat hat sich dem Vorgehen Preußens angeschlossen und den Roten Frontkämpfer- Bund sowie die Rote Jungfront und die Rote Marine für das Hamburgische Staatsgebiet ausgelöst und ver boten, Die sächsische Regierung konnte sich dagegen mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen noch nicht entschließen, gegen den Roten Frontkämpfer-Bund vor zugehen. Die Kommunisten beabsichtigen deshalb, ihr Pfingsttreffen, das ursprünglich in Hamburg stattfinden sollte, nach Leipzig zu verlegen. * Haussachungcn in Köln und Dortmund. Gemäß Verfügung des preußischen Innenministers über die Auflösung des Roten Frontkämpfer-Bundes nahm die Kölner Kriminalpolizei am Montag im Hanse des Roten Frontkämpfer-Bundes eine Durchsuchung sämtlicher Räume vor und beschlagnahmte verschiedenes Material. Tic Komnnlnistcn, die anscheinend bereits gewarnt waren, hatten sämtliche Mitgliederlisten und rganisa- torischrn Rundschreiben beiseite gebracht. Bei Beschlag nahme der Kasse stellte sich heraus, daß sämtliche Ausschusses interessiert. Im übrigen hat aber schon die jetzt abgeschlossene Tagung für Deutschland völlige Klarheit geschaffen. Es erscheint deshalb angebracht, schon jetzt das Fazit aus den Genfer Verhandlungen au ziehen. Die deutsche Regierung hat in den bisherigen Verhandlungen die Forderung vertreten, daß folgende vier Kategorien der Landrüstungen in einem Ab rüstungsabkommen herabgesetzt werden müßten: 1. effektive Truppenbestände, 2. die gesamten ausgebildeten Reserven, 3. das im aktiven Dienst verwandte Kriegsmaterial, 4. das gesamte lagernde ergänzungsfühige Kriegs material. Der Abrüstungsausschuß hat nun in dem Kon ventionsentwurf, dessen zweit« Lesung zum größten Teil abgeschlossen wurde, lediglich die Festsetzung von Höchstziffern für die unter den Fahnen stehenden Trup penbestände in Aussicht genommen. Dagegen sind in dem Abkommen überhaupt nicht berücksichtigt worden die gesamten militärisch ausgebildeten jederzeit mobi lisierbaren Reserven, die Festsetzung der jährlich ein- guberufenden Kontingente, die jährliche Dienstdauer, ferner das gesamte lagernde Kriegsmaterial. Damit sind die Voraussetzungen für einen Angriffskrieg un verändert bestehen gelassen worden. Ebenso hat der Ausschuß die Unterscheidung zwischen ziviler und militärischer Luftschifsahrt abgelehnt und damit auch die Luftwaffe als Hauptangriffsmittel unbeschränkt ge lassen. Ter Ausschuß hat dann allerdings noch beschlossen, daß die Rüstungsausgaben veröffentlicht werden sollen, .wobei es aber unerfindlich bleibt, in welcher Weise eine Veröffentlichung der Ausgaben zu einer Herab- vuboltn! Beträge abgehoben waren. Lediglich das Postscheck konto wies noch einen ganz geringen Betrag auf. Mehr Erfolg hatte die Dortmunder Kriminal polizei, die in den Wohnungen der Rotfrontkämpfer- sührer umfangreiche Durchsuchungen vornahm. Las gefundene Aktenmaterial, das besonders über die Mit glieder der aufgelösten Bereinigung Aufschluß gibt, wurde beschlagnahmt. Die Auslösung ist nirgends aus Widerstand gestoßen. -» 45 Maiaufrührcr in Haft behalten. Die Vorführungen der wegen Beteiligung an den Mai-Unruhen Festgenommenen vor dem Bernehmungs- richter sind im wesentlichen beendet. Es sind im gan zen 117 Personen vorgeführt worden. Gegen 45 der Vorgeführten sind Haftbefehle wegen Landfriedcnsbruch, Aufruhr, Widerstand gegen die Staatsgewalt oder Kör perverletzung ergangen, während der Rest entlassen wurde, weil weder ein dringender Tatverdacht noch Fluchtverdacht gegeben war. * Anhalt verbietet den Stotfrontbrrnd nicht. Dessau, 8. Mai. In der Dienstag-Sitzung des anhaltischen Landtages richteten die Kommunisten an das Staalsministcrium die Anfrage, ob es die Absicht habe, den Noten Frontkämpfer-Bund auch in Anhalt zu verbieten, Staatsminister Dr. Weber erklärte, es liege ein Schreiben des Reichsinnenministers vor, der nm Erlaß dieses Verbots ersuche. In Anhalt, erklärt? ver Minister, herrsche jedoch vollkommene Ruhe, so daß die Absicht, ein solches Verbot zu erlassen, nicht bestehe. setzung der militärischen Rüstungen führen solü Ec hat es weiter abgelehnt, die Vorbereitungen für den chemischen und den bakteriologischen Krieg zu ver bieten, während der Gaskrieg als solcher durch das Genfer Protokoll von 1925 verboten wird. Der Aus schuß hat somit gegen die Stimmen Deutschlands, So- wjetrußlands und Chinas einen Konventionsentwurf ausgearbeitet, der alle Möglichkeiten moderner Rüstun gen offenläßt und die moderne Kriegsmaschine zu gleich mit den Millionen ausgebildeter Reservisten als die beiden entscheidenden Faktoren der Rüstungen un beschränkt läßt. Es bleibt somit nur noch Bernstorffs „letzte Hoff nung" auf die Abrüstungskonferenz selbst. Groß ist diese Hoffnung nicht. Denn vorläufig kann nur fest gestellt werden, daß die großen und kleinen schwer ge rüsteten europäischen Mächte die kommende Abrüstungs konferenz lediglich als ein Mittel für eine offizielle und internationale Anerkennung ihres gegenwärtigen Rüstungsstandes erblicken. Severing über die Maivorgänge. TaS Tcmonstratiousvcrbot sollte aufgehoben werben. Im Haushaltsausschuß des Reichstages kamen bei Kr Beratung des Haushalts des Reichsinuenministe- .iums die Maivorgänge in Berlin zur Sprache. Dabei ergriff auch Reichsinnenminister Severing das Wort, um sich gegen die Behauptung zu verwahren, daß er nichts unternommen habe, um das Demonstrations- zerbot zur Aufhebung zu bringen. Er habe Mittel April — so erklärte er — an den weutzischen Innenminister die Frage gerichtet, ob es sich emvfehle, im Hinblick auf die üblichen Demonstrationen der