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Dresdner Nachrichten : 18.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-18
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.07.1875
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tzllr die Siülfgade eilige. s»ndler iVia»ulcw»>e «tchl sich die «tdoaio» »ichl »erdtiidlich. .«f«r»len-»lnnadme au»- »ikl«^ S»»»-U-I«I» UII» rv»i«e tu Hamburg, liier «in. itütcii, LctpNg. vescl V»e«I»u. Nranlsurt a M. — liut. dw»»» in tllilti«, 8«>»tia. vlie«. Hamburg, hranisuri a. M.. Mu»- «,kli. — l>»ab« t o». i„ Nrartsurl a. L'i. — Ir. voigt iii Üiiemnitz. — II»- lialli« t t.», tn Part«. Nr. IM. Zwanzikster Jahrgang. Druck und (Ligenthum der Herausgeber: ikitpsch Rktchardt in DreSdarj. «»«wirlige «»»»ne, «utiragr van un» U! lannlrn stirmen undd sonen tnlkkire» wir nur °r,i»Pri>numer»z>d«- Italiiun« " ^ - marin, »d.. VirunI- Id P'ai. -nirral- tU, dir Montag» Nummer »der »ach norm grsitag« di, PüU-'ü! ^t> P'ge. "Ar d Prr- r nur und«' o brrrch »rt'I> ,drr Pollitntat' u» SÜbc» taflrn Mitredacleur: vr. Li»U Für das Yeullleton: LnÄaelge Dresden, Sonntag, I8d Juli 1875. Politisches. Die Persischen Briefe des Baron Montesquieu machte" einst der französischen Nation den Standpunkt klar und die naive" Tischreden des Sultans von Zanzibar besorgen dies seht i" gründlichster Weise dcr englischen Nation. Die bitteren Wahr- heilen sind zwar überzuckert, doch nicht minder wirksam. Mit der bloßen Anerkennung seiner Verdienste um Unterdrückung des Sklavenhandels ist de», biedern Afrikaner, dcr sein Sir Bartle Fröre gegebenes Versprechen männlich gehalten hat, eben nicht gedient. Der Ausfall in seinen Finanzen durch Wegfall der Erträge deS Sclavenhandels ist empfindlich und die Nation, welche ihn zur Auf hebung desselben vcranlaßte, ist doch gewiß in erster Reihe verpflich tet, ihm mit Geldmitteln zu Hilfe zu kommen. Einen humoristischen Anstrich hatte auch jüngst wieder seine FrühstückSrede im Mansion- Hause in London: „Im Rathhause in Manchester habe ich ein Bild des barmherzigen Samariters gesehen und mir erklären lassen. Die Engländer kommen mir vor, wie der barmherzige Samariter, die Neger wie der von Räubern angcfallene Mann und ich — nun, ich bin der Esel des Samariters, denn auf mich kommt schließlich die ganze Last!" Ein anderes Mal sagte er: „Man macht mir zum Vorwurf, daß ich Allen, die mich begrüßen, dasselbe antworte, doch kann ich nicht ander«, da mir Alle immer das Gleiche sagen. Man dankt mir für das, was ich für Aufhebung de« Sclavenhandels pethan habe und hofft, daß ich noch mehr thun werde, dafür habe lch nur eine Antwort: „Ich danke bestens!" Die salbungsvolle Bitte deS Vorstandes der Bibelgesellschaft, Lord Shaftesbury, die Bibel in Zanzibar verbreiten zu helfen, machte den Anhänger deS Koran durchaus nicht stutzig: „Wenn eS Gott gefällt!" war die Antwort des Sultans Said Burgash. Sein Land zum Tummelplatz englischer Missionaire zu machen, scheint die Absicht Said Burgash nicht zu sein. Einer seiner näch sten Nachbaren, Kaiser Theodor von Abessynien ist seiner Zeit den Jntriguen der englischen Missionaire Stern und Roscnthal zum Opfer gefallen und da« bereits christliche Abessynien, welches nur das speciell englische Christenthum zurückwies, ist heute nach der englischen Invasion völlig wieder der Anarchie und dem Heidenthum anheimgegeben. Stern und Nosenthal waren Zöglinge der von Lord Shaftesbury gegründeten großen Londoner BckehrungSanstalt und Said Burgash braucht baare Hilfe, keine aufdringlichen Rath geber. Die« sagt er den Engländern fast täglich mehr oder minder überzuckert. „Der Zucker steigt, sehen Sie sich vor!" telcgraphirt der Gemeindevorstand von Boudry, der Amtscollege in Eouvct in Neuenburg in der Schweiz, als vor einigen Tagen ein Wolkenbruch den Gcmeindebach, welcher Zucker heißt, anschwoll und eine Ueber- schwemmung befürchten ließ. An den Namen des Baches aber dachte der französische Schweizer nicht und tclegraphirte zurück: „Bin nicht Käufer für Zucker, habe aber Ihre Depesche dem Con- ditor Pouret gegeben!" Der Zucker steigt, denkt auch der öster reichische Finanzminister, erfreut, irgendwo die Steuerschrauben an setzen zu können und die halb oder ganz ruinirten Zuckerfabrikanten Oesterreichs haben die frohe Aussicht auf eine Erhöhung der Zucker steuer. Der große Zusammenbruch dcr Suranycr Zuckerfabrik und die Schwierigkeiten ähnlicher Fabriken scheinen dem Minister völlig unbekannt geblieben zu sein, ebenso wie die Thatsache, daß die Oestcrreicher nicht den dritten Theil Zucker verbrauchen, als die Engländer, nicht den vierten als die Franzosen. Das neue deutsche Reich scheint sich ebenfalls gern einer süßen Kost zu freuen, da die deutschen Zuckerfabriken ein gutes Jahr ver zeichnen. Die Fabrik in Schöppenstädt hat einen Reingewinn von -150, OM Mark erzielt und ist in der glücklichen Lage OOO Mark Dividende für jede Actie vertheilen zu können. Der Zucker ist aller dings süß. Etwas bitterer schmeckte den Stuttgarter Schnhenbrüdern die Nachricht, daß die Berliner Stadtverordneten die vom Magistrat bewilligte Ehrengabe zum Bundesschützenfest gestrichen haben. Wenn auch eine Privat-Subscription, welche das Berliner Tageblatt ver anstaltet, den Ausfall reichlich decken wird, die Stadt Berlin hat sich, als solche, trotzdem nicht bethciligt. Der gemüthliche Wiener Gemeinderath steuert 500 Gulden für vereinsfestliches Bier bei und doch giebt es selbst an der Donau ungemütliche Menschen, welche meinen, die 500 Gulden wären den in Ofen durch die Wolken brüche Beschädigten nöthigcr gewesen! Jedoch für das Vergnügen wird ja immer Rath geschafft. Als ob z. B. sich der königl. Nimrod in Italien gcnirte, für die Fütterung seiner ungeheueren Fasanerien täglich 2000 Francs für Ameiseneier auszugeben, während aus Mangel an Geld im Staatsschatz die dringendsten Angelegenheiten unerledigt bleiben müssen. Jm Gcldschrank des großen Londoner Bankhauses Coutts u.Co. ruhen noch 70,000 Pfd. Sterl. als ein Ueberschuß dcr Summ», welche im deutsch französischen Kriege für die Krankenpflege gesam melt werden ist. Dem Vorschlag, diese bedeutende Summe zu Gunsten der Ileberschwcmmten in Toulouse zu verwenden, wider setzt sich dcr Eurator, dcr fromme Lord Shaftesbury und behauptet, die Summe müsse für einen etwaigen Krieg in Bereitschaft gehalten werden. Inzwischen harret die Summe, verzinslich angelegt, im Geldschrauk einer hoffentlich sehr späten Auferstehung. Locales und Sächsisches. — I. H. die Herzogin von Altenburg kam vorgestern Abend von Breslau hier au, übernachtete im Hotel Grand Union und reiste gestern Mittag nach Altenburg zurück. — I. K. H. die Prinzessin Marianne der Niederlande reiste in der gestrigen Nacht, 1 Uhr hierdurch, dieselbe kam von Schlesien und begclb sich zunächst nach Leipzig. — In Allenberg und Dippoldiswalde sind vorgestern die dort errichteten Telearavben-Stationen in Betrieb gesetzt worden. . — Ueber die Mittel, wie den jetzigen Uebelständen im Lehr- lingSwesen abzuhelfen, hat ein ReichStagSabgeordneter, dessen Name weder so bekannt wie der LaSkerS oder WindthorstS, dessen Zunge auch nicht so geläufig ist, wie die jener Beiden, der aber das Herz auf dem rechten Flecke und Verständniß von der Lage der deutschen Handwerks besitzt, ein Urtheil abgegeben, das sich in der„Concordia" abgedruckt findet. Es ist dies der Schlossermeister Schmidt, einer der drei Hamburgischen Reichstagsabgeordneten. Man findet in der „Sonntagsbeilage" da« Wesentliche dieser, wie un« scheinen will, ebenso vernünftigen, als patriotischen und darum doppelt beherzigens- werthen Vorschläge. — Aus den besten Obstgegenden unseres Landes kauten die Berichte fast übereinstimmend, daß unter allen Obstsorten dieses fruchtbaren Jahres namentlich die Pflaume eins sehr reiche Ernte verspreche. Schon sind Landleute beschäftigt, die Neste mit der noch grünen Frucht, weil nöthig, zu unterstützen. — Im Laufe dieser Woche hat man in der Umgebung unserer Stadt mit dem Noggens chnitt begonnen. -- Daö eine der beiden großen, auf dem Bautzner Platze er richteten Bassins, welche einen Durchmesser von ca. 15 Meter haben, und zwar das nach der Antonstraße zu gelegene, ist gestern zum ersten Male gefüllt worden. Außer einigen kleinen Mancos, welche sich in der Dichtigkeit des Bassins bemcrklich machten und denen wohl leicht abgeholfen werden kann, ist das Werk gls ein ge lungenes anzusehcn. — Repertoir des königl. Hoftheaters. Altstadt: Sonntag: Die Jüdin. Necha, Fräul.Löwe, a. G. )Anf. V»7 Uhr). — Dienstag: Der Troubadour. — Mittwoch: Der Postillon von Lonjumeau. — Donnerstag: Der fliegende Holländer. Senta, Fräul. Löwe, a. G. — Sonnabend: Rigoletto. — Auf dem Gütcrbahnhofe ist vorgestern Abend in der 8. Stunde ein seit Kurzem erst in Bahndienst befindlicher Wagenran- girer Namens Hartmann, ein lediger Mann von 23 Jahren, mit dem Oberkörper zwischen die Puffer gekommen. Obgleich die rechte Brust bei ihm eine starke innerliche Quetschung erlitten hat, so soll die Verletzung doch nicht lebensgefährlich sein. Man hat ihn sofort nach seiner Wohnung geschafft. — Vorgestern hat ein zweispännigeS Geschirr mit vier Herren, sowie ein Reiter den Weg von Dresden bis an das Hotel zum schwarzen Adler in Pirna in 5b Minuten zurückgelegt. Die Wagenpferde kamen selbstverständlich ganz erschöpft au und hat eS sich, wie man hört, bei der tollen Fahrt um eine Wette gehandelt — Ein hochbejahrter hiesiger Feilenhauer ist vorgestern Abend in der Nähe der Marienbrücke, jedenfalls in selbstmörderischer Absicht, in die Elbe gesprungen, unterhalb der Brücke jedoch von einem Wächter des Packhofs, der ihn zum Glück im Wasser schwimmend bemerkt hatte, lebend wieder herausgeholt worden. — Am Freitag gegen Abend ist ein in der Königsbrückcrstraßc wohnhafter Handarbeiter Namens Urban in der Lärchenstraße unter einen zweispännigcn beladenen Mehlwagen gerathen und überfahren worden. Er hatte den Führer jenes Wagens, welcher sich vergeblich bemüht hatte. diePferde zu einem kräftigeren Anziehen in jener fand reichen Straße zu bringen, veranlaßt, ihm die Leitung derselben aus kurze Zeit zu überlassen, hatte die Pferde auch kräftig angetricben und zum Ziehen gebracht, war aber dabei gestolpert und gerade unter die Räder des Wagens gefallen, die ihm über Unterleib und Ober schenkel weggingen. Er ist nach dcr Diaconissenanstalt gebracht worden. — Gestirn früh hat sich eine 78 Jahre alte Webcrmeisters- Wittwe in ihrer in der kleinen Ziegelgasse gelegenen Wohnung selbst entleibt. Sie hat zu dem Zwecke eine Waschleine mehrfach um ihren Hals geschlungen und fest angezogcn. Lebensüberdruß, viel leicht auch Krankheit, denn sie sollte an demselben Tage im Kranken hause untergebracht werden, scheinen die alte Frau zu jenem Schritte veranlaßt zu haben. — 80tt Personen waren cS, die sich am Freitag an der E r - curslon deS Gewerbevereins unter Führung dcS Dir. Clauß betbclligten. Punkt l Uhr ging der Ertrazug ad, wie überhaupt die auf dem Programm angegebenen Zeiten streng inne- gchalten wurden. Omnibusse und andere Gesckürre waren in Radeberg schnell besetzt und brachten die direct nach dem AugnstuS-! bade Fahrenden tn kürzester Zelt dahin. Ein langer Zug bewegte sich durch Radeberg nach dem Etablissement der Ra t t on e I l c» Kaninchen-Zückiterct deö Herrn Weckbrod. In vierfach übereinander gebauten Stallungen mit !e l O.n.-Metcr cementlrtein Boden sind daselbst die Znchtthicre einzeln nntcr- gebrackit. Thöncrne Futternäpie und Heuraufen and Draht bil den das Möblcmcnt dieser reinlichen Zimmcrchen. Von äckstiran- zösischcn Kaninchen waren folgende Raccn zu sehen: Uanin völwr. Xormamiio. Fiipooa blaue, A. eins, X Obinois, Krmso cm 8i>>«stw, ^igonte Die in langer Doppelreihe ausgestellte» li>0 Stallungen können eben so viele Znchtthicre und 3<X><> junge Tbiere a»i- nchmen. Beabsichtigt wirb Fleischproduction. Im Spätberbst dieses Jahres wird der Fleischvcrkaui beginnen sa Pid. st» Pi.s unk werden in Dresden Niederlagen errichtet werden. Alliiertem giebt man auch einzelne Racetbicre ab. Eigenthümllch ist es, daß in Dresden sich daS weniesien dcS so wohlschmeckenden Kaninchcn- steischcö noch nicht eingebürgert bat, während inan es aus fast jeder Pariser Speisekarte tn der verschiedensten Zubereitung und unter len verschiedensten Namen ausgezeichnet findet: doch wird kav anders werben, sobald genanntes Fleisch in Menge wird zu haben fein und sobald die Herren Restaurateure eS in ihre Men» S auinchmen. An den lichten, lustigen Räumen befanden sich die Tbiere ganz wobl und machten durch ihre Reinlichkeit, zum Theil auch durch ihre bedeutende Grösse und die Art. wie sie durch Stellung der langen Ohren ibr«n Gefühlen und Gedanken Ausdruck geben, den angenehmsten Eindruck. Am Schießhaule warteten b rcitS die mlltlerwrlie vom Bade zurückgekebeten Fuhrwerke und auch eine größere Anzahl mit Sitzbänken versehener Leiterwagen und wurden schleunigstenö besetzt. Wir schlossen uns den Fußgän gern an und genossen auf der Ra^burgerstraßc die schöne Aus sicht: Battenberg, Stolpen, BorSberg, Kenlenberg rc. An rer sogenannten Blitzröhre traten wir in das Gebiet deS AugnstuS-! badcS ein und wanderten durch daS schattige, mttzahlrelchen Ruhe bänken vertrbene obere Ouellenthal mit seinem Mohrbruche, einem mit Schwänen besetzten Weiber unv kühlen, lauschigen Promr« i nadenwegen. Unter Führung der Herren Fcöhner und Harnapp wurden nach kurzer Stärkung die Quellen, Maschinen, Bateinrich- truigcn, Wohnungen sür 25» Badegäste, Promenaden :c. belich. tigt. Wir können daö SlugnstnSdao nick t besser schildern, altz cs ein ehemaliger Badegast im Programme gelhan halte. Dos gegen alle Winde geschützte, warme Thal ist lrei von katten Mor gen- und Abendncbeln und bietet an den heißesten Tagen kühle, waldige Spaziergänge in Menge, und deswegen eignet cs sich ganz besonders für zartere Frauennaturcn, wie für Lungen leitende, die gegen Wind und remvcraluränterungen so seit empfindlich sind. Wer, wie Schreiber dieses, diesem Fleckchen Erde die Rettung seine- gefährdeten Lebens verdankt, vergißt Augustusbad nicht wieder und hat ein wahres Heimweh nach all den lieblichen Punkten, nach den herrlichen großen Ge sundheit athmente» Weiß- und Rothbuchen, Eichen, Eschen, Tannen, Fichten, Föhre», Weihmuthskiciern, Lärche», nach dem reizenden Gelange der mancherlei Waldvögel, die in vielen Hun. derten von Brutkästen sich hier niedergelassen haben, und nach den so schnell zu erreichenden Aussichtspunkten, die dem Auge erlauben, ein weites Stück des an Abwechselung so reichen, schönen SackncnlandeS aus einmal zu überblicken und das Herz, waö Sinn für GottcS Natur hat, höher schlagen lasten, st Uhr wandcrte der größere Theil dcr Erkursioncr durch das be kannte SelferSdorier Thal, dessen Natnrschö»bc>tcn geblieben, dessen Monumente, Jnschriltentaieln, Hütten. Tempel rc. aber zum größten Thcilc verschwunden sind, nach dcr stirchc ln Sei- fcrsdorl. Unter srenndlickier Führung des Herrn Eantor '»schaler wurden der mit einem alte» Meisterwerke «das 'Abendmahl nach einem vatikanischen Originale anö einem einzigen Stücke Sand stein gearbeitet) und mit alten, guten Gemälden gezierte Altar, sowie die lebensgroß und lcbenStreu auögeiührtcn Statüen dcr Ritter Grünrod, wie auch Interessante Grabmälcr besichtigt. Hieraus wendete man sich nach dem zum Theil mit Knieholz be wachsenen Steinberge, von dem aus man eine vollständige Rnnt- sicht vom Valtenberge bis zum Kolmberge und vom Kcuicnbcrgc b!S Fraucnstein genießt. Nachdem man sich noch im herrschaft lichen Garten mit Blumen versorgt und im heirschaftlichcn Parke die schönen und zum Theil seltenen Bäume und Banmgruppcn bewundert, auch daö mit Wassergräben und Wallmaner» umgebene, im Spitzboaenstvle erbaute Schloß umgangen halte, versammelte man sich im Gasthese „zum treuen Hund". Hier war erst am Nachmittag ein neuer Wirth Ungezogen, aber Spei scn und Getränke waren hinreichend vorhanden und AUcS, was man bekam, war vortrefflich und nickst theucr. Die schon oben erwähnten Gefährte brachten in mehreren Zügen die Wanderer wieder yach Augustusbad zurück. Hier concertirte die Badekapelle, während Herren sich in einem erleuchteten Stölln nach der Stölln- Quelle weit unter der Erde hin und Damen durch die Bade räume führen ließe». Uhr wurde daö ganze Bad leer, denn der Führer ließ Musik autrctcn und die Hunderte, welche bei dem schönen Abend den Rückweg nach dem Bahnhoie zu Fuß machen wollten, schlossen sich in langem Zuge an. Blö ans das Kleinste war Alles gelungen und vielfach hörte man: „DaS war eine schöne, genußreiche Partie!" — Meteorologische Notizen und 'Andeu tung deöWitteru n g sgangc o. Daö allgemeine Dreh» nngögesetz der Winde bildet einen hauvEachlichen Gegen stand dcr WitterungSlchrc. Für den Gang der Veränderung dcr Windrichtungen in Europa herrscht die 'Annahme, daß der Wind von Nord durch Ost, Süd unk West sich zu drehen pflege, wenn nicht besondere locale Einflüsse diesen Verlauf stören. Bei diesem regelmäßigen Fort'chrcitcn ist die Witterung wciiigcr ver änderlich als bei den sogenannlcu Rückiprüngen der Winde. Am Allgemeinen steht bei Südwinden der Barometer am niedrigsten, bei Nordwinden am höchsten. Diele Richtungen werten daher, wen» sie an der Erdoberfläche noch nickst vorhanden ünd, sondern in höheren Schicksten der Atmosvhärc stch velinten, durch daö Barometer vor ihrem Eintreffen an dcr Erdoberfläche angczcigl. Wenn daher daö Barometer fällt, so kan man wohl schließen, daß der Wind bald eine südliche Richtung annclune, da'- er i» Südwind übergehen wird; wenn dasselbe steigt, >v ist Nordwind zu erwarten. 'ES köiincn aber auch diele Haustrickstimgen in Nebcnrickstiiiige» anstretcn und in diesem Falle entsteht meistens statt Südwind eine iüdwcstlick e Windrichtung, bei Nordwind aber eine nordwestliche oder nordöstliche. Südwind und Siitwcstwind enthalten eine große Menge Feuchtigkeit, cs lind diciclbcn reg tierische Windrichtungen. Nordwcstwint ist rcgncristh. aber Nord- ostwind enthält meistens weniger scnckstc Lust. ES ist daher die Vvraußbestimmung des Wiltcnmgöverlaufcs unsicherer bei dem Steigen des Barometers als bei dem Fallen desselben. — An dieser Woche werden sich wiederholt Gewitterwolken bilden und entladen: hierauf wird nach mäßiger Temveratnr-Ernictrig- ung angenehme Witterung statthaben. IMwun-trius — DaS Oheravvellationsgcilcht zu Dresden hat entschiede», daß „Grog" nicht zu den Spirituosen im Sinne teö 5 33 der Gewerbeordnung geböre. An den EnlichcitnngSgrüvten ist etwa Folgendes kargclcgt. Rum, Arae und Eognac gehören zwar cn den gebrannten Wassern, bilden auch einen wesentlichen Bcstaiid- tvcil deS „Grog": deshalb allein aber ist letzterer noch kein Branntwein. Auch wirb ei» AuSichänkcn von „Grog" in einer stehenden Schänkstättc In Wirklichkeit niemals die Geßibrcn in stck' bergen wie ein Ausschänke» von Branntwein, der zu einem weit geringeren Preise verabreicht werden kann als Grog unk nickst erst einer Zubereitung bedarl wie diest-r. Diele Auslegung bietet auch nickst zu einer Umgehung dcS Gesetzes insofern die Hand, alö danach auch ein Ausschänken von Ri»», 'Arae oder Eognac, sobald nur diesen Fabrikaten die kleinste Quantität heißes Wasser zngegosscn, reih, ein wcistg Zucker beßzegebcii worden stst nickst alS ein'Ausschänken von Branntwein auzuichen sein würde: vielmehr versteht es sich ganz von selbst, daß hicrstlr die Vorstagc cnlschcidend bleibt, ob cS sich im Einwlstiüc in der Tbat um den AnSsebank deS unter dem Namen „Grog" bekannten Getränks oder aber um ein Ausschänken eines dcr vorgckacksten, lediglich durch einen äußerst geringenBruckstheilzusadandererAiigredicnzc» verdünnten Fabrikate gehandelt hat. - An der G cwerbc - und A n d n st ric - A n ostell - ung hörte man bisher nickst selten de» Umstand tadeln, daß die Katalog-Nummern nickst überall an de» AnRlellnngS Gegenstän- den angevrackst seien. Dies bcuilst znm großen Mwil daran', daß viele 'Aussteller eine Anzahl von Gearnständei! anSgestclll haben, die mit Rücksicht auf die Plal'vcrhälüiist'e mstunler an verR'ic- denen Orte» ausgestellt werden mn' tcn. Eo wll ictoch dafür Sorge getragen werten, dem fühlbaren Mange! ihimlick'si abzu helfen. Bezüglich dcr Eintritkokarsten ist zu bemerken. daß die sogenannten Familien- oder Aboimementckarlcn nickst etwa, wie Viele glauben, nur znm viermaligen Eintritt einer not derselben Person berechtigen, sondern auch un» gleichzeitigen Eintritt von zwei bis vier Personen benutzt werken können, wobei scibstbcr stäntllch tür jede Perlen ein Eonpon abgctrcnnt wird. - DaS hiesige Polvtecl'niknm soll dauwch eine erlrulli I e Bereicherung seiner Lebrmittcl erhalten, als demselben nickst allein die botanischen Sammlungen, welche früher im königl. natur- bfftorischrn Museum aulbewahrt wurden, sondern auch die Her-
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