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Frankenberger Tageblatt Bezirks- 7^ Javruan^ Freitag, veu 2. November 1^17 2S4 Nach Anhörung der Kreishauptmannichasten und Kommunalverbände wird angeordnet: Für die nachstehend genannten Gemme gelten die folgenden Höchstpreise: ländischen Dankgebet schloß die Marktfeier« Der V' 17 17 19 16 13 24 24 8 1»» vrf. Isen sab in Noch : sie ängt rden und den vun- I der durch chs«n altet ; be reue, men, und nden Tor «in- 7.5V 12. - 12.- 14- 11 — 8,50 17- 17.- 7 23 25 36- 50 8 20 6 7 Futterrüben Futtermöhren äral- ilung 10, Ber od«, tzkali Zung An- Der Wer ckauf zung sen", Hal- ) zu biet« nicht nden losen iger, mas sch-s aub- Belieferung zugelassenen Karten find durch Abstempelung des Stammabschnittes und des Bezugs- ausweises kenntlich zu machen. , Der Kleinverkaufsprei» für den nach dieser Bekanntmachung abzugebenden Zucker beträgt 40 Pfennige für 1 Pfund, ohne Rücksicht auf die Sorte. Flöha, am 30. Oktober 1917. . . Der Kommunalverband der Königlichen Amtshanptmannschaft Flöha. W 9»v 94g 951 0^ Oio E 0»« E oL 0^ E ^o3 3.50 16,- 18.- 28- 39- 5- 15- 3.50 4.50 elda etn. Groß- Klein- Handels- Handels preis preis -gnet üten., - sich epfel und. sund fault tung, >a er hatte >, da leich- 2uit- imen mige Ur- Er ;ens- der Groß- Klein handels- Handels preis preis Haferablieferunq. Zur Deckung des dringenden Bedarfs des Feldheere» an Hafer sind unbedingte beschleunigte gröbere Haferlieferungen erforderlich. Die Landwirte im Kommunalverbande Flöha werden deshalb nachdrücklichst angehatten, sofort und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln größere Mengen Hafer auszudreschen und diese umgehend an die zum Auskaufe bestellten Firmen ab zuliefern. Es darf ermattet werden, daß die Landwirte im vaterländischen Interesse dieser Aufforderung allenthalben nachkommen. Jin entgegengesetzten Falle mühte sich die Kommnnalverbandsvertretung genötigt sehen, mit Zwangsmaßnahmen vorzugehen. Flöha, am 29. Oktober 1917. , . Der Kommunawerband der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha. dankbarem Gedenken unv zu gläubiger Nachfolge des größten unv Buchern zu dieser persönlichen ueverzeut LehiMR des deutschen VvIktviMf, unsere»,Auther,'Md arbeitete j schenkte sie seinem geliebten deutschen Volke sein Börbttd heraus in Lehre unv Leben von der Klosterzelle deutschten Bibel, seinem Katechismus und s bis ine Sterdpgemach, ein« Kmsttz«stalt"des deutschen Glau- bensledens auch für die Gegenwart. Weißkohl Wirsingkohl Rottohl > Feitgotterdienst seinen Anfang nahm. „Komm heiliger Geist, Herre Gott" sang der Chor,- darauf die Gemeinde „Großer Gott, wir loben dich/' Ls folgt« der Altardienst in der üblichen Form, das Glaubensbekenntnis aber wurde nach der Schriftvorlesung nach Luthers Erklärung im Katechismus von Herm Past 0 r Stenz gesprochen. Dann packte Bachs gewaltige Kunst die Seele durch den vom Kirchenchor unter Herrn Direktor Schröpfers Leitung gesungenen Chor 1 aus der Kcintate „Ein feste Burg ,st unser Gült". Die Gemeinde sang unter Orgel- uns Orchesterbegleitung das Schutz- und Trutzlied mit festem Aus druck und hört« nun di« packende, die Kerzen «rhebends und erbau«nde Festpredigt des Herrn Oberpsarrer m der Gnade Gottes und M un,erem Gewissen versichert ist. Ehmer.Jn bilderreicher Sprache und oft plastischer Klein- ! So ist Luther der Held des Glaubens und des Gewissens malerA rief die Festpredigt auf Grund von Hehr. 13, 7 zu ! geworden. Im Kampfe arbeitete er sich in seinen Schriften dankbarem Gedenken und Lu gläubiger Nachfolge des größten ' und Büchern zu dieser persönlichen Ueberzeugung durch und ver- -tZror«, srior,» ^vuicu^^iitus uno seinem deutschen V Gottesdienst mit Abendmahls feier, ' Gesangbuch und betätigte sie in seinem persönlichen Leben in chcr nachmittags 5 Uhr durch Herrn Pastor Sell gehalten , Haus und'Familie, wovon der Prediger traut» Bilder deutscher - ümrde, hatte gleichfalls stärkest Zuspruch und war von er- Kaiser im Reiche des Geistes, wie ihn Kaulbach in seinem bekannten Reformationsbild dargestellt hat, der Mann der deutschen Geradheit und Kraft, des deutschen Humors und des deutschen Gemütes, des deutschen Glaubens und der Gewissensfreiheit, der einer halben Welt eine neue Seele gegeben hat. Sem Bild wollen,wir zu unserer! Jahrhundert feier wieder lebendig machen, daß wir Kraft gewinnen und deutsche. Treue halten in dieser schwersten Zeit, die Gott unserm Volke beschieden hat, denn aushalten in solcher Not kann nur das Volk, das an seiner Geschichte festhält und an den ewigen Gütern, denen es seine Größe verdankt. Und nun zeigte die Predigt an dem Vorbilde Luthers, wie die Wurzel der Reformation liegt im heiligen Gewissens- ernst und daß sein Ringen im Kloster ein stellvertretendes, befreiendes war. Etwas von dieser inneren Not müsse jeder durchmachen, denn ohne Einkehr und Kämpfe komme lein Mensch zu Gott. Dany zeigte die Predigt, wie Luther durch sein Schriftstudium die Religion von dem äußeren Betrieb ocr Frömmigkeit und dem Magischen auf die höhere Stufe des persönlichen und des religiös-sittlichen Verkehrs des Men schen mit Gott erhoben hat, und wie der Mensch durch die Rechtfertigung Ms dem Glauben zum Frieden komme, den Christus uns erworben und die Schrift »ns verbürge und der in der Gnade Gottes und in unserem Gewissen versichert ist. So ist Luther der Held des Glaubens und des Gewissens Zuckerkartenausgabe Am Freitag, den 2. November -.2., Nachmittag 3-7 Uhr gelangen in den bekannten vier Brotkartenausgabestellen die für die Zeit vom 1. November 1917 bis 12. Februar 1918 gel tenden ZuSerlarten (mit Reihe 7 bezeichnet) zur Ausgabe. . , Jede nicht nur vorübergehend hier aufhältliche, im Besitze eines Brotheftes befindliche Person erhält eine Zuckerkarte. Die Aushändigung der neuen Zuckerkarten erfolgt nur gegen Rückgabe der Stammkarten der verbranchten Zuckerlarten. , „ , Kinder unter einem Jahre erhalten wiederum die .doppelte ZUSermenge, wie dl« übrige Bevölkerung, also 2 Zuckerkarten, und zwar in der ständigen Lebensmittelkattenaus gabe - Markt Nr. 14 - und nur gegen Vorlegung eines Geburtsansweise» (Stammbuch usw.). Apotheken, Anstalten und Volksküchen werden unmittelbar von der Königlichen Amt»< ha"^iJm"^r!gen des Kommunalverbandes der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha vom 29. Oktober 1917 verwiesen. Stadtrat Frankenberg, am 1. November 1917. Vie üekomatiMkeier " Der vergangene 31. Oktober, an dem sich zum 400. Riale der Kreislauf eines Jahres schloß, seit Luther seine Thesen an die Schlößkirche zu Wittenberg heftete und damit eine neue Zeit begann, ward uns in besonderem Maße zum Feiertag des Protestantismus. Feierklänge schwebten über der unruhigen Welt, Vergangenes lebte aus und ward Gegenwart. Feiernde Menschen wallten zur Kirche und sogen in die Seele den alten großen frommen Geist, den Luthergeist, der uns mithelfen mag zu siegreicher Entscheidung im gegenwärtigen schweren Völkerringen ..... Kühles, aber , doch trockenes Wetter ließ die Reformationsfeierlichkeiten in unserem Frankenberg in geplantem Umfange und herrlichem Gelingen zur Tat werden und die Menschen aus den Tiefen des Alltags hin aufgehen auf die festlich« Höhe- Mit dem Gesang der Kurrendaner an verschiedenen Plätzen d"er Stadt, der nun allsonntäglich morgens wieder die Gemeinde erheben und erbauen soll, nah men die eigentlichen Jubiläumsseierlichkeiten ihren' Anfang. In großer Zahl fanden sich die Festteilnehmer aus dem Marktplätze ein und ordneten. unt«r kundiger Hand sich zum Festzug, nm gemeinsam zu dem geschmückten Gotteshaus zu gehen. In großem Kreis füllte der Zug saft den ganzen Marktplatz. Etwa 20 Fahnen gaben ihm ein festliches Ge präge und die Teilnahme der Garnison an der Feier der Kirchgemeinde gab Zeugnis davon, daß sie sich eins weiß mit der Bürgerschaft. Unter Vorantritt der Musiker der Garnison ging der Zug auf kleinem Umweg am Pfarrhaus vorüber zum festlich geschmückten und mit zahlreichen Fahnen gezierten Gotteshaus, das bis oben hinaus dicht gefüllt war, als der Wir hatten uns die 400jährige Reformationsfeier anders gedacht, führte der verehrte Festprediger aus. Der gesamte Protestantismus der Welt sollte sich mit seinen Kulturver tretern zü einer Jubelfeier aus deutschem Boden in Wittenberg Msammenfindcn, nun feiern unter dem Drucke des Welt krieges di« einzelnen Kirchgemeinden allein. Aber wir wölkten auf die besondere Feier in Sachsen nicht verzichten oder sie verschieben und* mit halbem Herzen feiern, wenn wir osnch den Burgfrieden mit den katholischen Brüdern halten werden, dem; dir protestantische Geist mit seinen idealen Mächten des Gottvertrauens, des Selbstvertrauens und des Pflichtbcwußt- seins, dessen Linie von Luther über Kant und Goethe bis zu Bismarck und Hindenburg filhrt, kämpft mit in dcn Schützen gräben, hilft mit verbinden in den Lazaretten und stählt den Mut zum Durchhalten daheim und draußen bis zum Sieg in heiligem Trutz: Und wenn di« Welt voll Teufel wär — eine feste Burg ist unser Gott. Gegenüber englischem Utili tarismus, -französischem Materialismus und russischem Anar chismus halten wir fest an dem deutschen Idealismus, der in der Religion verankert ist. Luther aber ist der heimliche Kavtoffelkartemmsgabe« Gelegentlich der am Freitas, den 2. November d. I.» Nachmittag von 3—7 Ahr statt findenden Zuckerkartenausgabe gemngen in den bekannten vier Brotkartenausgabeftellen die vom 3. November d. I. ab gültigen Kartoffelkarten mit zur Betteilung. Kinder «nter 4 Jahren haben künftig nur Anspruch auf wöchentlich S Pfund Kartoffeln. Von allen Inhabern von 3-Psund-Brothesten ist deshalb bei der Ausgabe der Nachweis zu erbringen, daß da» 4. Lebensjahr überschritten ist. , ... Verbraucher, die auf Landeskattoffelkatten Kartoffeln erworben Haven, sind von der obsnbezeichneten Kartoffelkattenausaabe ausgeschlossen. Die Aushändigung der neuen Kartoffelkarten erfolgt nür gegen Vorzeigung der zum Hau« halt gehörigen Ausweiskarte. Stadtrat Frankenberg, am 1. November 1917. Marktfeier stattfand. Mit König Heinrichs Aufruf und Gebet aus Lohen- grin leiteteii die Militärmusiker unter Leitung des Herrn Vize» feldwebel Falkc.nberg in packendem Spiel die Luther feier Vorm Rathaus ein. Vom Austritt des Rathauses aus hielt der Vorsitzende des engeren Festausschusses, Herr Semi- nardirektor Oberschulrat Dt. Hözcl, eine klassisch-formen schöne, gehaltvoll« Ansprache. Der heutige 31. Oktober sei, so betonte der Herr Redner, ein Festtag des gesamten deutschen Volkes, denn die Tat Luthers vor 400 Jahren sei von ent scheidendem Einfluß auf di« geistige und politische Entwicklung des deutschen Volkes gewesen; aus ihr baue sich unsere heutige hohe Kultur auf. Luther brachte uns die Freiheit der weltlichen Güte< die Freiheit des Strebens, der Wissenschaft und d«r Persönlichkeit von der römischen Kirche. Der H«rr Oberschul, rat zeichnete Luther als den heldenhaften Mann der Tat, wie Bismarck es war und zu dessen Sinnbild dar Volk i« rechtem Erfassen der Persönlichkeit die kernige Eiche gemacht habe. Die hcrrliä>e Offenbarung des Wesens und der Be deutung Luthers ließ Redner ausklingen in dem Luth«rlied. welches die FestgeMeindr unter Begleitung der Kapelle sang. Mit dem stet» wieder zur Andacht zwingenden Allnieder» Heimelichkeit und des deutschen Gemütes bis in das Leid des Todes hinein zeigt«, ein deutsches Kulturbild. Luther gehört als Mann dem deutschen Volke, sein Werk gehört der Mensch- heit, sein Herz dem Evangelium. Zu neuem Dank und zu treuer Nachfolge im neuen. Erfassen der «wigen Güter der Reformation fordert uns die 400°Jahrfei«r auf. „Evangelisch bis zum Sterben, deutsch bis in den Tod hinein!" „Martin Luther, Mann von Erz, Feuergeist und Felsenherz, Horch, die Festgemeinde ruft, Steig' empor aus deiner Gruft. Als ans Tor dein Hammer schlug Zu zermalmen Priestertrug, Sprang der Riegel rasch entzwei Und die Geister wurden frei!" Die gehaltvolle Festpredigt fesselte bis zum Schluß in hohem Maße die Aufmerksamkeit der Gemeinde und hinter ließ sichtlich tiefen Eindruck. — Die Kollekte «rbrachte unter dem Eindruck des Gehörten 125 Mark. — Nach dem Fest gottesdienst ordneten sich die erwachsenen männlichen Teilj- nehmer wieder zu einem Zug und marschierten unter ftier- lichem Marschklang durch die Humboldt, Körner- und Frei berger Straß« nach dem Marktplätze, wo um 11 Uhr «in» öffentliche, von Tausende» von Zuhörern bel»bts weltliche 7" Verkehr mit Zucker. Unter Bezugnahme auf die Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 29. Oktöber 1917, nach der die für dke Kinder «nter einem Jahre ausgegebenen beiden Zucker- kärten mit ihren ersten Pfündabschnitten bereits vom 1. November 1917 ab beliefert werden, und zwa» ungeachtet der Bestimmung, daß die Zuckerkarten im übrigen erst vom 10. November 1917 ab beliefert werden dürfen, wird bestimmt:. Die Karten sind vorher bei der vrtsbehörde vorzuleaen. Dabei ist der Nachweis zu erbringen, daß es sich um Belieferung für Kinder unter 1 Jahr handelt. Die danach zur sofortigen Amtsblatt für die König!. AMshanMaMschaftMha, das König!. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i- Sa. — Druck und Berlag von L. G. Roßberg in Frankenbera i. Sa. Weiße Kohlrüben Strunk-Kohlrabi Kohlrabi „ jung mit Laub (Som- merausiaat) Spinat (nicht Spinatersatz) Mairüben ohne Kraut Kürbis Nudel-Verkauf. Sonnabend, den 3. d. M., bei sämtlichen Materialwarenhandlungen gegen Lebensmittel marken Nr, 35 und 8« je 50 Gramm, zum Preise von 64 Pfg. für das Pfund. Stadtrat Frankenberg, am 1. November 1917. - Di« Auszahlung der städtischen Unterstützungen findet Sonnabend, den 3..November 1917, in den Erdgefchoßräumen de« Hause» Kirchgasse Nr. 10 statt. Städt. Kriegsfamilien-Unterstützung vormittags von 8—11 Uhr, Erwerbslosen- . „ „ ,, 11—12 Almosen „ „ 12—H,1 Zigarrenarbeiter-Unterstützuna nachmittag» „ 3—4 Stadtrat Mankenberg, den 30. Oktober 1917. Grünkohl Rote Speisemöhren und längl. Karotten Gelbe Speisemöhren Kleine runde Karotten Zwiebeln Gelbe Kohlrüben 4.50 _ . Die Grotzhandelshöchstvreise werden im E nvemehmen mit der Reichsstelle für Gemüse und Obst nur für -die durch den freien Handel in Verkehr gebrachte Ware festgesetzt. Die Kommunal verbände find hinsichtlich der von ihnen dem Mame zugeführten Ware an die Eroßhandelshöchst- preise nicht gebunden. Die Kleinhandelshöchstpreise müsse« jedoch «nter allen Umstanden eingehalten «erden. . , Die Höchstpreise gelten/für sämtliche zum Lettaus gelangenden inländischen Waren, auch für die von außerhalb Sachsens bezogenen. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 2. Ottober 1917 — N. 1584 II s VIII — bleibt in Kraft. Die dort festgesetzten Erzeugerhöchstpreis« gellen also unverändert im ganzen Königreich Sachsen wie bisher, jeooch mit der Maßgabe, daß die Höchstpreisfestsetzungen für Bohnen, Tomaten, junge kleine runde Karotten (Sommeraussaat) und zweijährige Bornaer Zwiebeln aufgehoben werden. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 13. Ottober 1917 —1692 ii ö Vlll — betr. Gemüsehöchstpreise für das Gebiet der Kommunalverbände Chemnitz, Dresden und Leipzig wird hierdurch aufgehoben. >. Diese Verordnung tritt am 2. November 1917 in Kraft. Dresden, am 30.Ottober 1917. Ministerium des Innern.