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DerSSGscheLrMer 1' -- «mm« 15 P^.) Nr 174 Donnerstag, den 27. Juli 1S33 88. Jahrgang ns. bm« ltzrrn >»! » Ukr ein« «äe mts, en. >«r ickm ckü»- tsb« mub. M0tt «. Mte iton »kür >brer 1>ten ickea l tür »Hin msr- enäe leter alle» E TlMaü firAWOwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichisbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amUichen Bekannt- machungeu der Amtshauplmannschast, de» Arbeitsgerichts und de» Haupt- zollamt» zu Bautzen, de» Amtsgericht«, de» Finanzamt» der Schultnspektton und de» Stadtrat» zu Bischofswerda behördlicheesens besmnmt» Blatt -rer Baldur DAP., Dr. Rudats '» vor UF/U kusckl», »ckantt Tagesschau. * Attk Mittwoch statteten italienische Jungfaschisten in Mün chen dem Reichskanzler einen Besuch ab. Um 10 Ahr sand der Empfang stall. Anschließend begaben sich di« Jungfaschisten in« Braune Hau». * 2« Leh»zlg sand am Mittwoch «in nationalsozialistisch faschistischer ttongretz statt. * Am Mitlwochnachmlllag erfolgte in Berlin unter Anwesen heit de« Bolkekanzler» Adolf Hitler die feierliche Beisetzung de» Admiral» Schröder. * Am Mittwoch wurde in Siel in feierlicher weise da» «Itiobe- Ehrenmal eingeweihl. * Die Au»la«d»h«tze gegen Deutschland ist merklich lm Ab flauen begriffen. * Li« »rotz« Polizeiaktton am vi«n»tag gegen die Umtriebe staakofeindlicher Elemente hatte vollen Erfolg. * Die Londoner Konferenz wurde in der heutigen Schlußsit zung auf unbestimmte Zeit verschoben. rsu Menische Faschistenjugend beim Reichskanzler Der Empfang in Mönchen. — Die innge Garde Mussolinis huldigt dem Führer. UnabhängigeZettung für alle Stände in Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt /" Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1521. Gemeindeoerbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. 64 *) Ausführliche» an anderer Kelle. r Auzeigeuprei» (in Reichsmark): Dl« «4 nua breit» einspaltig« MUlimeterzeile 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Psg. Sm Texveil ln« SO mm breite Millimeterzelle 80 Pfg. Für da» Erschein«, von Am Mittwochmorgen sind mit einem Sondewug aus Bozen, etwa 450 junge Faschistenoertreter der Banllg und der Avanguardisten, darunter 27 Offizier« und 10 Journa listen, in München eingetroffen. Die bayrische Hauptstadt bildet die erste Station auf einer längeren Reise durch Deutschland. Begrüßt von SA.-, SS.-Männem, Hitler- jungen und Angehörigen der italienischen Kolonie, zogen di« Schwarzhemden in ihre Quartiere. Ein paar Stunden später fand lm Ballsaal der Residenz der offizielle Begrüßung»«« statt, zu dem Reichskanzler Wolf Hitler in Begleitung des italienischen Botschafters Cerutti Mit einem Sonderflug zeug eigens von Bayreuth nach München gekommen war. In dem prachtvollen Raum, in dem sich neben den Der- tretern der italienischen Kolonie und der Presse auch der bayrische Ministerpräsident Sieber, Stabschef Roehm, der Reichsführer der SS., Himmler, Reichsjugendfühi. von Schirach, der Auslandspressechef der NM", Ernst Hanfstaengl, der Stellvertreter Les Führers, Rr Heß, eingefunden hatten, nahm die faschistische Jugend einer Rednertribüne Aufstellung, auf der Braunhemden fittt SA.-Fahnen standen. Die Wände waren mit dem Hakenkreuzbanner, der schwarzweißroten Flagge und der itcllientschen Trikolore geKert. Bald darauf erschien der Führer. Die Kapelle des italienischen Jungvolkes spielte da- Horst-Wessel-Lied und die Ciovmegza. Botschafter Lerukki begrüßte den Kanzler. Er führte aus, die Jungen hätten die Reise unternommen, um das nationalsozialistische Deutschland kennengulernen. Die Blüte des Faschismus wolle der deutschen nationalsozia listischen Jugend die Hand drücken. Keine bessere Botschaft hätte Italien senden können. Cerutti schloß mit einem Hoch - auf das Deutsche Reich, auf den Reichspräsidenten und den Reichskanzler. Hierauf ergriff Reichskanzler Adolf Hitler das Wort und führte folgendes aus: „Ich freue mich. Sie heute hier begrüßen zu können, weil in dieser Stadt eine Bewegung ihren Ausgang genom men hat, die ähnlich wie der Faschismus in Italien Deutsch land wieder zur Selbstbesinnung bringen will, bringen wird und zum Teil auch schon gebracht hat, eine Bewegung, die ein herzliches und freundschaftliches Verhältnis mit dem italienischen faschistischen Staat Herstellen wollte, und ich glaube, wohl auch hergestellt hat. Sie werden nun eine Reise durch Deutschland antreten und dabei sehen, daß unsere Bewegung sich bemüht, aus dem Deutschen Reiche genau das zu machen, was Ihr großer Führer Mussolini au» Italien gemacht hat, daß sie sich bemüht, das deutsche Volk zum gleichen Stolz und zur gleichen Ueberzeugung von seinem Eigenwert zu fuhren wie Mussolini Las italienische. Sie werben sehen, daß in Deutschland durch diese neue Be wegung eine Geistesrichtung zur Herrschaft gekommen ist, Vie von dem aufrichtigen Wunsche beseelt ist, gerade mit Ihrem Volke die Beziehungen wieder anzuknüpfen, dis durch viele Jahrhunderte Italien und Deutschland verbun den haben. Ich glaube, ich kann unser« Freude über Ihren Besuch durch nichts anderes zum Ausdruck bringen, als daß ich demjenigen danke, der Sie hierher geschickt hat und der auch bei uns bewundert wird. Ich bitte, einzustlmmen in den Ruf: „Ihr großer Führer Mussolini Sieg-Hell!" Unterstaatssekretär Ricci, der Führer der Opera narlo- nalo KMIa, überreichte dem Reichskanzler zwei Etuis mit den Abzeichen der Bakilla und der Avanguardisten. Er dankt« für den Empfang und überbrachte die Grüße Musso linis. Ein kleines Mädchen von der Münchner italienischen Kolonie drückte dem Führer einen Blumenstrauß in die Hand. Sichtlich erfreut schritt der Kanzler die Reihen der Jungen ab. Er unterhielt sich mit ihren Offizieren und vor allem auch mit den kleinen Trommlerbuben. Dem Festakt in der Residenz folgte eine Begrüßung im »Braunen Haus". Der Stellvertreter d«» Führers, Rudolf Heß, führte hierbei unter anderem aus: „Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, den ersten offiziellen Besuch, den der " scheu Bewegung Lev i " danken und ohne RücksW darauf, ob dies, anderwärts gern g eschen wurde oder nicht. Die Freundschaft zwischen National- geaen Deutfiymno. Nach einer Mitteilung des Deutschen Industrie- und Handelstages liegen jetzt starke Anzeichen dafür vor, daß die ausländische Propaganda gegen Deutschland, die in manchen Ländern bis zur Boykottierung deutscher waren führte", merklich im Abflauen bchrlfsen ist und daß die Auf klärung über die wirklichen Verhältnisse in Deutschland wesentliche Fortschritte gemacht hat. An der Aufklärung beteiligt waren sowohl ausländische Persönlichkeiten, die Deutschland besuchten und sich von den hiesigen Verhältnissen überzeugten als auch Maßnahmen, die von deutscher Seite sowohl von amtlichen Stellen al» auch von Privatpersonen durchgeführt wurden. Die deut schen Exporteure und die deutschen Auslandsreisenden ha ben die ihnen zur Verfügung stehenden Verbindungen im Auslands ausgenutzt, um den dort verbreiteten Falsch meldungen zu begegnen. Ein großes Verdienst kommt bei dieser Aufklärungsarbeit den deutschen Industrie- und Handelskammern zu. ' unannehmbar sei. — Es bedarf selbstverständlich keines Wortes, daß die französischen Forderungen einseitig gegen Deutschland gerichtet sind und einen Hohn auf die Gleich berechtigung darstellen. M VMM ÜMlMliM SEIM London, 27. Juli. Lord Parmoor, der im Arbeiter kabinett Lord-Präsident des Geheimen Staatsrates gewesen ist, weilte auf ärztlichen Rat einen Monat zur Kur in Deutschland. Er äußert sich in einem Brief an di« Times über die gegenwärtige Lage, wobei er für die Einlösung des Versailler Abrüstungs versprechens einlritt. Lord Parmoor bemerkt in dem Briese, die Stärke der Hitlerbewegung in Deutschland beruhe auf dem innigen Wunsch, daß die deutsche Einheit gefördert werde. Die Bewegung sei zu einem großen Teil zweifellos durch den ungerechten Versailler Vertrag und die Nicht erfüllung der bei seiner Unterzeichnung gegebenen feierlichen Versprechungen hervorgerufen. Auch die britische Regierung und das britische Volk seien nicht ohne Schuld an der Nichterfüllung der Versprechungen. Nach anerkennender Erwähnung der deutschen Regierungs maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sagt Lord Parmoor, noch wichtiger als das Arbeitslosenproblem sei die Zukunft der Abrüstungskonferenz. Die britische Re gierung und das britische Volk sollten Henderson ihre volle Unterstützung bei seiner neuen Bemühung gewähren. Lord' Parmoor schließt: Es liegen Beweise dafür vor, daß das deutschen Volke einen aus gerechte Anwendung des Grund satzes gleicher Rechtstellung beruhenden Frieden wünscht. An dem Grundsatz gleicher Rechtstellung, der die Grundlage der Völkerbundssatzung ist, muß unbedingt festgehalten werden. 8 sozialismus und Faschismus ist der beste Beweis für die Richtigkeit der kürzlich durch Wolf Hitler in seiner grossen Reichstagsrode aufgestellten Behauptung, daß zwischen be wußten Nationalsozialisten relativ noch am leichtesten «ine Verständigung zu erzielen ist. Abgesehen von diesen Grund lagen einer Verständigung dient di« Freundschaft unserer beiden Bewegungen nicht Sentimentalitäten, sondern den gemeinsamen Interessen der Völker, welchen unsere beiden Bewegungen dienen, nicht zuletzt dem gemeinsamen Jntey esse am Frieden. Völker, die, wie das deutsche und italie nische Volk, „siegreiche Schlachten gegen die Arbeitslosigkeit und siegreiche Getreideschlachten" schlagen, haben es nicht nötig, Siege aus den Schlachtfeldern der Waffen zu suchen." Nach der Rede des Stellvertreters des Parteiführers, Rudolf Heß, im Braunen Haus hielt Botschafter Lerukki folgende Rede: „Ich glaube, daß es eine besondere Freude für unsere jungen Faschisten ist, heute im Braunen Hause zu sein. Sie werden sich in allen kommenden Jahren mit Freude an ihre heutigen Eindrücke erinnern. Sie werden nie vergessen, von welcher Art und von welchen hohen Zielen die national sozialistische Bewegung erfüllt ist. Deutschland wird in Zu kunft wieder zu seiner Größe kommen, weil es heute unter einer Führung steht, einer Regierung, die am besten dem Frieden der Völker dient. Ich glaube, wir werden in ge meinsamer Arbeit, der italienische Faschismus und der deutsche Nationalsozialismus, noch vieles und großes für di« Welt leisten. Im Sinn« dieser gemeinsamen Arbeit ein Heil aus den Reichskanzler und aus das große deutsche Volk. Heil!" : Som», und Feier- Fernsprecher A«tt Mfchotzwerda Nr. 444 und 44S. Monat»; Krck in» Sm Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher a t» der Geschäft»- Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der »esörderungreinrich- „ .... Pfg. (Sonnabend- tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Anzeige« in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». kein« Gewähr. — Erfüllung»ort Bischofswerda. MkW IkMÜMkk SMWM «k SWMWWss. Henderson hat trotzdem noch Hoffnung. London, 26. Juli. Der Präsident der Abrüstungs konferenz, Henderson, äußerte sich in einer Unterredung mit dem Vertreter des „Daily Herald" über den Stand dec Abrüstungsverhandlungen. Henderson sagte, er habe die Hoffnung aus das Zustandekommen eines Abrüstungs abkommens noch nicht aufgegeben. Nach seiner Ansicht be stehe grundsätzliche Uebereinstimmung in folgenden Punk ten: L) Umwandlung der Heere in Milizarmeen; b) Abschaffung der Offensivwaffen, schweren Geschütze und großen Tanks; o) Abschluß eines Paktes zur Nichtanwendung von Ge walt. England wolle allerdings diesen Pckkt noch immer nur für Europa gelten lassen; <i) allgemeine Bereitwilligkeit zur Annahme des russi schen Vorschlages für die Bestimmung des Angreifers. Nur England wolle noch nicht recht an diese Frage heran; o) Allgemein« Bereitwilligkeit zur Annahme einer periodischen und automatischen Rüstungskontrolle einschließ lich der Strafen für den Bruch der Abmachungen; . k) allgemeines Einvernehmen über di« Notwendigkeit einer strikten Ueberwachung und Kontrolle der privaten Waffenherstellung. — Alle diese Fragen seien aber abhängig von einem deutsch-französischen Ausgleich zur Regelung der obm angegebenen Punkte. Frankreich fordere zunächst die Umwandlung der Armeen in Milizheere. Es wolle ferner die Abrüstungsregelung auf zwei Zeitabschnitte von je vier Jahren verteilen. Im ersten Abschnitt solle die Reichswehr abgeschafft und die Ist- Stärke der kurzdienenden Heer« herabgesetzt werden. Ein scharfes internationales Ueberwachungssystem solle gleich zeitig sicherstellen, daß die zugeteilten Ziffern nicht über- chritten werden, -aß es keine halbmilitärischen Organisa- ionen gebe, und daß die ehemaligen Feindländer die Be- timmungen der Friedensverträge hinsichtlich der Rüstungen tritt innehalten. In den ersten vier Iichren wolle Frank- reich Neuanschaffungen von Kriegsmaterial nicht vornehm men. Erst nach Durchführung aller dieser Bestimmungen würde Frankreich dann im zweiten Vierjahresabschnttt die Geschütze über 20 Zentimeter und die Tanks über 16 Tonnen aufgeben. Die vorhandenen Vorräte sollten sm zweiten Ab schnitt dem Völkerbund ausgehändigt werden, der dann zu entscheiden hätte, ob diese Waffen zerstört oder geparkt werden sollen. Während die anderen Nationen Geschütze bis 20 Zentimeter und leichte Tanks behalten dürften^ muß- ten Deutschland und die übrigen ehemaligen Feindsnächte den Bestimmungen des Vertrages nachkommen und dürften nur Geschütze bis 10F Zentimeter,aber keine Tanks besitzen. Die» sei aber ein Vorschlag', der natürlich für Deutschland kdere Ehre und Freude, den erst, ' Faschismus der nattonalsozialssti- Bewegung abstattet, begrüßen zu dürfen. Im Namen nationalsozialistischen Bewegung darf ich aufrichtig ken kür di« selbstlose Gastfreundschaft, die Faschismus faschistische Regierung einer Unzahl unserer Kameraden Ar den Rattonalsozialismus schweren Zeilen erwiesen,