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Dresdner Journal : 22.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187508221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-22
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 22.08.1875
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Ldo»uew«i»1»prvl»r l« a«at»«L«» L«to8« : ^Lbrlivkc ... 18 Uiu-Il ^Lkrlivk: 4 KO ?s. 6i»^«Iuv cilimiaeru: 10 1'k. La»,«rk»Id 6e» ti^iek«» tritt t'oet- uaS Ktuuijxilruocdlitzx dioia. 1u»vr»teupr«l8vr t> ü> Uva lt»uw viusr g^kiLltt-asu i'«6»L«i>«: SO kl. Ovtor „LiL8««tllclt" Ul« ^«1«: KO ks. LrsckvlitvLr iL^Iicd auk ^u»ou.dw« Uor koall- uaU t'vi«rtt»b^> ^devä« tür äeu solgsnävn 1'»^. Dres-nerÄurml. LcranlworUlchet Medailiur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. §Iu««ri»teu,»a»k«e »a»MLrt»r I-«x»lU: />> Lo«lluu»»iouLr Uv« DrsvUrivr Uounutt»! «OsvUlt«.: LuA«, ^'ort, L^wdar- Isrlt» « N : ^/tx»e»«te<n koAier; NorU» Vi«llH»mdur^-rr»U-l.«tp»i^ - »r«Lkk»rt ». ». Aü»ek«»: ^kuU »«rlm ^>. /nvat,<j<>» 4/ ^/Lrrc^t,' ör,w«o /k vr«»I««: ^.. tliirvu.»; VLewLlk«: /-> ^oiat, 7r»Ltlllrk » »1.: A' ./<2e</^'»ck« u. L,'. //rrrntan» »otit' Nuvtlk, , Sürüti: Viv.-Ü., N»»»ovr: t/ ,8c^ü«ier, ?«ri»: Z/uva«, Aa/itt«, Lxüier ct LÄ., »lattzn: Da^L« <7o., S»wdi»rs: L?««UAen,' VI«»: Oxp«j»t ,k«r»u«x«dvrr Xüui^l. krpväitioo 6«» I)r«,Uv«r UourmtI», Orv»Uen, ilLr^rstdvostru»«« Ho. 1. Amtlicher Theil. Dresden, 20. August. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem prädicirten Oberförster Gustav Germann zu Hochweitzschen das Ehrenkreuz des Verdienstordens zu verleihen. Bekanntmachung, die Errichtung von Zollabfertigungsstellen auf dem Grenzbahnhose zu Reitzenhain betreffend. Auf dem gemeinschaftlichen Grenzbahnhofe der Chem- nitz-Kommotauer und der k. k. privilegirten Buschtrhrader Eisenbahngesellschaft zu sächsisch Reitzenhain sind znr Abfertigung des Personen- und Güterverkehrs von Sächsischer und Oesterreichischer Seite Zollstellen er richtet worden, die mit dem 23. dieses Monats, als dem für die Eröffnung der gesammtrn Eisenbadnstrecke Flöha- Konimotau in Aussicht genommenen Termine, in Thä- tigkeit treten werden. Die Sächsische Zollabfertigungsstelle wird als Neben zollamt I. Klasse mit unbeschränkten Hebe- und Abfer tigungsbefugnissen, insbesondere auch mit Begleitschein- nnd Begleitzettelbefugnissen unter der Bezeichnung: „Kö niglich Sächsisches Nebenzollamt I. Reitzenhain" fungiren und dienstlich dem Hauptzollamte Marienberg unter geordnet sein. Das zur Zeit in Reitzenhain ausgestellte, an der nach Oesterreich führenden Zollstraße gelegene Nebenzollamt II. Klasse wird des Charakters als selbst ständiges Amt entkleidet, und unter Beibehaltung seines dermaligen Standortes mit dem Nebenzollamte I. Reitzen hain als eine Dependenz desselben vereinigt werden, da her an den Befugnissen des letzteren theilnehmen. Diese Dependenz wird die Bezeichnung: „Königlich Sächsisches Nebenzollamt I. Reitzenhain, Abtheilung an der Straße" führen und sich insbesondere auch der Abfertigung des auf der Landstraße sich bewegenden zoll- und controlc- pflichtigen Verkehrs zu unterziehen haben. Bei Ausübung seines Dienstes hat das Nebenzoll amt l. Reitzenhain nach dem Vereinszollgcsetze vom 1. Juli 1869 (Seite 317 flg. des Bundesgesetzblattes v. I. 1869), nach den zu Ausführung desselben erlasse nen Regulativen, insbesondere nach dem Begleitschein- Regulative und nach dem Regulative über die zollamt liche Behandlung des Güter- nnd Efscctcntransports auf den Eisenbahnen, nach den Bestimmungen des Handels- und Zollvertrags vom 9. März 1868 (Seite 239 stg. des Bundesgesetzblattes vom Jahre 1868), so wie nach den zu Vollziehung und Erläuterung dieses Vertrags erlassenen Vorschriften zu verfahren und zur Beförderung und Erleichterung des Eisenbahnverkehrs die summarische Absertigungsweise auf Begleitzettel, Ansage, Transport- und Declarationsscheine mit Er setzung des Colloverschlusses durch den Raum- (Wagen- oder Wagenabtheilungs-) Verschluß in Anwendung zu bringen. Die. Strafandrohungen des Vereinszollgrsetzes (88- >34 bis 165) leiden auf den zollpflichtigen Waaren- und Effectenverkehr auf dem Bahnhofe zu Reitzenhain eben mäßige Anwendung. Die mit dem Sächsischen Nebenzollamt I. Reitzenhain combinirte Oesterreichische Abfertigungsstelle wird eben falls in der Eigenschaft eines Nebrnzollamtes I. Klasse mit der einem solchen gesetzlich zustchenden Verzollungs- competenz fungiren; es sind demselben aber für die jenigen Frachten, welche für Zwischrnstationcn zwischen Reitzenhain und Kommotau bestimmt sind und daselbst die Bahn verlassen, zugleich die Befugnisse eines Haupt- zollamtes II. Klasse beigelegt worden. Nächstdem ist dieses Amt zur unbeschränkten Abfertigung des Appre turverkehrs, sowie zur Gewährung der in den Zoll regulativen für den Eisenbahnverkehr vorgesehenen Er leichterungen ermächtigt, auch mit besondern Befugnissen für die zollfreie Behandlung vor- und nachgesendetcr Reiseeffcctcn, für den Bezug von Tabak und Tabak- Leuilittou Redi-irt vou Otto Banck. Kunstausstellung. Den bereits besprochenen Landschaften ist zunächst noch eine kürzlich ausgestellte Arbeit von Karl Ludwig in Düsseldorf anzurcihen, die mit zu den gelungensten Leistungen dieses Faches zählt. Der Künstler führt uns in ein, von hohen Bergen eingeschlossenes Thal im Charakter des untern Innthals, über welchem ein Ge witter losbricht. Die rasch heraufziehendrn Wolken wer fen ihre breiten, düstern Schatten über die Berge, wäh rend ein letzter Blick der Sonne über die vom Regen feuchten Wiesen des Vordergrundes spielt. Mit sicherer, breiter Technik und großer Wahrheit ist der augen blickliche Natureindruck wiedergegeben und dabei insbe sondere geschickt die Bestimmtheit der Formen in der Erd bildung und Vegetation mit der elementaren Stimmung vereinigt. Die Farbe ist saftig und leuchtend, klar in den Schatten, der Ton tief und harmonisch. — Auch rin Bild von F. Hoppe in Düsseldorf: ein Ostsee strand mit einer charakteristischen Mövenstaffage, ist, wenigstens in der Farbenwirkung, nicht ohne Verdienst. — Poetische Intentionen pflegt Valentin Ruths in Hamburg in seinen Landschaften zu bekunden. Er malte diesmal ein Waldinneres mit einer Wiese, zwischen deren Blumen und breitblätterigen Pflanzen ein Bach rauscht. Der Künstler wollte, wie durch die Staffage angedeutet, „Nübezahl's Garten" vorführen. Ohne be haupten zu wollen, daß dir Märchrngrstaltrn drn ro- mantischrn Eindruck drr Landschaft brsondrrs erhöhten, ist letztere doch stimmungsvoll angelegt. Die Ausfüh rung freilich ist stellenweise, wie z. B. in drn liegenden sabrikaten für Reisende, endlich für die summarische Er ledigung von Strasfällen ausgestattet worden. Dresden, am 18. August 1875. Königlich Sächsische Zoll- und Steuer-Direktion- Ehrlich. Otto. Nlchtamfiichfl' Mni. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Berlin. Münster. Flensburg. München. Karlsruhe. Wien. Paris. Bern. London. St. Peters burg. Athen.) Ernennungen, Lersetzungen re. im Sffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Plauen i. V. Wiesenbad. Oschatz. Wurzen. Geringswalde.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschaft. Sächsische Bäder. EingrsandteS. Stand der Sparkassen deS Königreichs Sachsen Ende JuU 187S. Feuilleton Inserate. Tageskalender. Beilage. Börsennachrichtrn. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. 2 l i nir.i l N! l 1! nch richten. Ragusa, Sonnabend, 21. August. (W. T. B.) Derwisch Pascha rückt mit 5 Bataillonen RedifS und 3 Regimentern Infanterie vor, um die In surgenten auS ihren Pofilionev zwischen Mostar und Klek zu vertreiben. Beträchtliche Proviant- vorräthe werden zusammengebracht für SOW Mann hier erwartete Truppen, welche nach Trebinje mar- schiren sollen. San Sebastian, Freitag, 2V. August, Mit tags. (W. T. B.) General Blanco hat den Ober befehl über die Truppen in Guypuzeoa nieder- K ^eu-de-Urgel, Donnerstag, 19. August. (W. T. B.) Der Commandant der hiesigen Cita delle, Oberst Ripoll, ist gestern durch einen Gra natschuß getödtet worden; das Castillo ist voll ständig niedergebrannt, daS Feuer der Belagern den ist mäßm. General Esteban ist zur Unter- stützung deS Generals Campos vor Seu-de Urgel eingetroffen. Konstantinopel, Freitag, LV.August, Vormit tags. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach steht die Ernennung Midhad Paschas zum Justirminister und diejenige Mahmud Paschas zum Präsidenten deS StaatSrathS unmittelbar bevor; Beide haben früher schon den Posten des GroßwefirS innegehabt. Konstantinopel, Sonnabend, 21. August (W. T. B.) Ein officiclleS Communiquö der Re gierung erklärt, die Regierung habe absichtlich bisher über die Ereignisse in der Hcrregowina geschwiegen und wolle, um die Insurgenten durch Erfolge über eine kleine Truppcnzahl nicht zu ermuthigen, durch eine große Truppenrnt- faltung den Aufstand mit möglichst geringem Blut- vergießen ersticken. Derwisch Pascha sei ange wiesen worden, Offenfivmaßreln zu ergreifen Die Regierung werde vom heutigen Tage an Bulletins über die auS der Herzegowina eingehenden Mel- düngen veröffentlichen. Die Nachrichten der Blät ter seien thrilS unbegründet, theilS übertrieben. Baumstämmen des Vordergrundes, etwas zu konventio nell. — Die Vorzüge der Münchner, namentlich der Schleich'schen Schule, deren echt malerische Bchandlungs- wrise und feine Stimmung, zeigen, außer der besproche nen meisterlichen Landschaft Schietzold's, noch Arbeiten von Adolph Lier und A. Käppis. I. G. Steffan steht in seinem „Gewittcrstnrm am Starnberger See" nicht ganz auf der Höhe früherer Arbeiten. — Freund liche Erinerungsbilder an das bayersche Hochland, viel leicht schon von etwas zu geleckter Anmuth, bietet noch Anton Hansch, einer der bekanntesten Wiener Land schaftsmaler, der sich gegenwärtig in Salzburg nieder gelassen hat. Der Landschaftsmalerei verwandt ist die Architektur malerei. Die neuere Aesthetik stellt sie als Uebcrgang zur menschlichen Historie dar, insofern die Bauwerke aus den klimatischen und Culturbedingungen eines Landes hervorgrgangcn, mit dem Charakter des letzteren verwachsen, und in drn Ruinen wieder in dieselben zu rücksinken. Zugleich kann die historische Stimmung einer Landschaft fast durch Nichts klarer ausgrdrückt werden, als durch die Denkmale der Bankunst, welche vergan gene Geschlechter als Zcugniß von ihrem Weben, Wir ken und ihrer Cultur zurückgelaffen haben. Italiens Charakter liegt ebenso in seinen Aquädukten nnd Triumphbögen, Theater- und Tempelruincn, wie der Deutschlands in seinen Burgen, Rathhäuscrn, Domen und Klöstern. Dir blose Wiedergabe eines Bauwerkes würde nur ein rein architektonisches Interesse haben; erst durch Beleuchtung, Umgebung, Staffage, durch die Hervorhebung der Bedeutung der Baulichkeit für drn Menschen, wird ein malerisches Kunstwerk daraus. Tie Ausstellung enthält einige gute Arbeiten dieses Darstel- lungsgcbietcs, wenn auch keine die sorgsame und liebe volle Darstellung eines van der Heyden erreicht, der den In Betreff deS gemeinsamen Schrittes der drei Kaisermächte verlautet, daß derselbe einen freund schaftlichen Zweck »erfolge. Die Mächte wünschen, den Verkehr mit den Insurgenten zu erleichtern, um dieselben zu versichern, daß sie von den Mäch ten Nichts zu erwarten haben und sich den Be fehlen der türkischen Regierung unterwerfen müssen. Die Pforte habe noch nicht geantwortet. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Wien.) Die Blätter publiciren eine officielle Mitthei- lung, wonach daS Gerücht, daß die Insurgenten von Montenegro und Serbien Zuzüge erhalten, unbegründet ist. Hussein Avni Pascha ist zum KrirgSminister ernannt worden. New-Jork, Freitaa, 2tt. August. (W. T. B.) Rach hier vorliegenden Nachrichten find die Ge- rüchte von einer unter den Negern in den Süd- staaten entdeckten Verschwörung gegen die Weißen übertrieben. In Georgia haben allerdings einige Ruhestörungen stattgrfunden, dieselben waren aber durchaus localer Natur. * Berlin, 20. August. Der „St.-A." bestätigt die Nachricht, daß Se. Majestät der Kaiser sich am 2. September Nachmittag von hier nach Weimar zu be geben, dort am 3. September der Enthüllung des Denk mals des Herzogs Karl August beizuwohncn und am 4. die Rückreise anzutrctcn gedenkt. — Weiter enthält das officielle Blatt heute zur Richtigstellung verschiedener Zeitungsnachrichten die Mittheilung, daß Se. Majestät der Kaiser den» Erbauer des Hermanndenkmals, Ernst v. Bandel, eine jährliche Pension vor» viertausend Mark aus Reichsfond' und für den Fall seines frühcrn Todes der Wittwc desselben eine ebensolche von zwei tausend Mark aus demselben Fond zu bewilligen geruht hat. — Die „N. A. Z." schreibt: Bei Schluß der Ver handlungen des eisaß - lothringenschcn Aus schusses hat sich die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß dieselben zu einem befriedigende» Ergebniß geführt und eine Annäherung der besonnenen Volkselemente an die Reichsbehördcn herbeigeführt haben. Diese Auf fassung ist nicht blos durch die inzwischen erfolgte Publi kation der Verhandlungen bestärkt worden; ein mittel barer Beweis ihrer Richtigkeit liegt auch in dem Groll, mit welchem die unversöhnliche chauvinistische Opposition sowohl die Arbeiten, wie überhaupt die Kom petenz des Ausschusses bekämpft. Es versteht sich dabei von selbst, daß die von den Unversöhnlichen cingebrachten Proteste weder bei der Neichsregierung, noch bei dem Reichstage eine Wirkung haben und nur dafür Zeug- niß ablegen werden, daß die deutsche Politik und die Reichslande sich auf dem rechten Wege befinden. — Der Finanzminister Camphausen kehrt in etwa acht Tagen von seiner Erholungsreise zurück. Bis dahin werden die Arbeiten für das Reichsbudgrt soweit gefördert sein, um in eine materielle Bcrathung feiten der ent scheidenden Stellen zu gelangen. Jedenfalls sollen in den nächsten Wochen dir Budgetarbeiten für die Bera- thuug der Bundesrathsausschüsse fertig gestellt sein und cs ist für den Anfang dieser Berathungen etwa der 10. September in Aussicht genommen. — Der deutsche Botschafter in London, Graf Münster, ist heute Nach mittag aus Varzin hier wieder eingetroffcn. — Der Gesandte des deutschen Reichs in Madrid, Graf Hatz feld t, hat Berlin wieder verlassen und sich zunächst zu seiner Familie nach dem Rhein begeben, um mit die ser gemeinschaftlich nach Madrid zurückzukehren.— Der Minister für landwirthschastlichc Angelegenheiten Or. Friedenthal ist aus Gießmannsdorf hier wieder ein- getroffcn. Münster, 18. August. (K. Vlksz.) Die Exmis sion der Pfarrg eistlichcn an der Liebfrauenkirche ist heute durch den Oberbürgermeister Ossenberg vorge- Bcschaucr so anheimelnd auf die Plätze und Canäle holländischer Städte versetzt, jede Einzclnheit ihm vor's Auge bringt und doch wieder der Massenwirkung und dem Einklang des Ganzen in einem warmen klaren Luftton unterordnet. Wir nennen zunächst die sauber und sorgfältig aus- gcführten Arbeiten von Fr. Eibner in München, von welchem eine in Oelfarbe die Giralda in Sevilla, die andere in Aquarell den Ulmer Münster vorführt. Als eine geistvolle malerische Reconstruction ist eine Dar stellung des panathenäischcn Stadions am Jlissos in Athen zu bezeichnen. Der Maler derselben, Joseph Hoffmann in Wien, ist durch seine Dekorationen für die dortige Hofoper rühmlich bekannt. Während die genannten Arbeiten die Architektur in landschaftlicher Umgebung schildern, nehmen andere eine eigene Stelle zwischen Sccstück und Architekturbild ein. So eine Partie vorn Marmorameer mit Stambul im Hintergründe, von Ernst Körner in Berlin. Es ist eine feine Licht wirkung in dem gewandt gemalten Bilde; nur geht zu sehr alle Form in dem glitzernden Lichte verloren, das über Luft, Wasser und Strand ausgcgosseu ist. Konrad Hoff und Ludwig Meixner in München bieten An sichten von Venedia. Was endlich das sogenannte Jn- terieurbild betrifft, so findet sich dasselbe durch eine Partie aus San Marco vom Hofmaler Th. Choulant ver treten. Das Palladium Venedigs, San Marco, ist durch seine malerische Wirkung ein Lieblingsbau der Architrkturmaler geworden. Dir Wirkung beruht auf den geheimnißvollrn Durchblicken mit wechselnder Be leuchtung, auf dem gedämpften, feierlich prächtigen Gold grund der Wölbungen und dem von Reflexen durchzit- terten Dämmer der unteren Partien: abgesehen dabei von dem stark mitwirkcnden historisch - phantastischen Eindruck. nomoirn worden. Durch den Polizeicommissar Hart- mann wurde zunächst der Pfarrer Wollers aus seiner Wohnung entfernt, und begann dann die Ausräumung derselben. Wie man hört, soll die Frage nach der Ex mission der Domgeistlichkeit dem Ministerium zur Ent scheidung vorliegen. Es handelt sich hier darum, ob die Cürten in das Eigenthum des Domcapitels über gegangen sind. FlenSburg, 18. August (H. N.) Die Schließung des hiesigen Vereins „Flensborg" hat nicht lange auf sich warten lassen; sie ist bereits gestern erfolgt. Dem Vorsteher der Gesellschaft wurde von der Polizeibehörde mitgetheilt, daß man dieselbe als eine Fortsetzung der „Enighed" ansehc und sie deshalb aufgelöst werde. Das Gericht wird auch diese Verfügung demnächst zu bestä tigen haben. — Gleichzeitig ist aus Hadersleben die Nachricht von einer abermaligen Ausweisung eines dänischen Unterthane n angelangt. Der Betreffende ist ein Landmann in Bröns, der auf einer Thierschau in der Gegend eine politische Rede gehalten hat. München, 19. August. Bezüglich der durch die Vereinigung der Ostbahnen mit drr Staatsbahnverwal tung bedingten Reorganisation der bayerschen Vcrkehrsan st alten, vernimmt drr „Nürnb. Corr.", daß brreits bezügliche Vorschläge von dem Staats minister v. Pfretzschner, den Ministerialräthen v. Sutt ner und v. Pummerer, dem Betriebsdirektor Fischer und dem Gencraldirectionsrath Oswald ausgearbritet wor den sind und nunmehr der commissionellen Prüfung unterstellt werden. Die Thätigkcit der Liquidations kommission der Ostbahnactiengesellschaft wird sich bis zum 1. Juli nächsten Jahres erstrecken. Karlsruhe, 18. August. (Fr.J.) Die bisher in den Bezirksgefängnissen untergebrachten und mit Knopfauf- nähen, Dütendrehrn rc. beschäftigten Neupricstcr wer den gegenwärtig in die CentralstrafanstaUcn verbracht; in Bezug auf vorstehend erwähnte Beschäftigungen dürfte dann eine Aenderung eintretcn. * Wien, 20. August. Bezüglich der von dein halb amtlichen Correspondenzbureau ans Konstantinopel ge brachten Meldung, daß die Vertreter Oesterreichs, Ruß lands und Deutschlands bei drr Pforte die Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Herzegowinescn und die Untersuchung der Beschwerden derselben verlangt haben, die türkische Regierung jedoch diese Forderung abgelehnt habe, bemerkt die „Pr." in ihrem heutigen Abcndblatte: Mit diesein Schritte der Großmächte hat der Aufstand in der Herzegowina aufgehört, einlocalisirterPutsch zu sein, und ist eine „große europäische Frage" ge worden. Ob dieselbe wieder, wie das schon wiederholt bei orientalischen Dingen der Fall gewesen, auf dem Wege einer friedlichen Mediation im Sande verrinnt, oder der Beginn einer ernsten Verwicklung wird, läßt zur Stunde sich nicht absehen. In Bezug auf den Me- diationsversuch der drei Kaiserreiche in Konstantinopel hören wir, daß bereits zwei Tage, bevor die Vertreter Deutschlands, Oesterreichs und Rußlands dem Groß- wcsir ihre Vorstellung in Betreff drr Pacification der Herzegowina gemacht, der britische Botschafter, Lord Elliot, in einer besonderen Audienz dem Sultan den bevorstehenden Schritt der drei Kaiserreiche signalisirt und ihn auf die Tragweite dieses Schrittes aufmerksam gemacht habe. — Die „Polit. Corr." bespricht das Te legramm aus Konstantinopel ebenfalls und sagt, diese Mittheilung gestatte einen theilweisen Einblick in das Wesen des der Pforte von den drei Großmächten er- thcilten guten Rathes. Wo das bezügliche Telegramm eine Lücke aufweist, dürste es sich wohl um die Aus führung des ertheilten guten Rathes gehandelt haben, die drn positiven Vorschlag in sich schließt. Der gute Rath möchte übrigens weniger einer Mediation, wie ein Pester Blatt denselben bezeichnete, als vielmehr der Pforte angebotenen dons otüoes der drei Großmächte gleichkommen. Wenn aus Konstantinopel gemeldet wird, die türkische Regierung sei hierauf nicht eingegangen, so dürfte dies wohl nicht allzustrict als ihr letztes Wort in dieser Angelegenheit anzusehen sein. Vermuthlich Von Thiermalern schließlich sind zu nennen E. Meissner in München, Arthur Thiele, Ferdinand v. Raisky, deren meist mit flotter Bravour hingebürste- ten Bilder in ihrer dekorativen Art doch energisch und lebendig sind. Zahnier behandelt und nicht ungefällig, ist ein „pflügendes Ochsengespann" von Ludwig Voltz in München. Derselbe ist jedoch nicht zu verwechseln mit seinem künstlerisch bedeutenderen Bruder und Lehrer, Friedrich Voltz, welcher, durch reiche landschaftliche Ent wickelung, durch besondere, die ganze Natur durchdringende Licht- und Luftstimmungen, seinen Thierstücken noch einen ungleich größeren Reiz zu geben wußte. C. C. * Uebrr die Musik der Japaner bringt das neueste Heft der „Mitthrilunaen der deutschen Gesell schaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens" in Uo- kuhama einen interessanten Aufsatz, dem wir Fol- aendes entnehmen. Die Musiker werden in Japan im Allgemeinen m vier Klassen getheilt: solche, dir nur geistliche Musik spielen, solche, die sich mit der welt lichen begnügen, blinde Musiker und musicirende Frauen zimmer. Die theoretisch gebildeten Musiker und Leute, die etwas von Note»» wissen, find sehr selten und über das ganze Land zerstreut und werden nur unter Denen gefunden, die sich der heiligen Musik befleißigen. Die Musiker, geistliche wie weltliche, bilden gewisse Zünfte, die sich zu bestimmten Zeiten und zum ganz bestimmt vorgeschriebenen Zwecke geistlicher und weltlicher Auf führungen zusammenfinden. Außerdem hielten sich früher die Fürsten Privatkapcllen. Endlich giebt es ganze Klassen von Musikern, die gegen Entgelt auch bei Privatper sonen spielen. In den Zünften giebt es verschiedene Rang ordnungen und Auszeichnungen. So wurde z. B. in einer drr Sitzungen der deutschen Gesellschaft rin Musiker vor- gcführt, der das Recht hatte, auf seinem Koto, einen»
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