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ichm. 78. Jahrgang. Dienstag, den 16. November 1909 Nr. 133. 8 issnet ! 36. nten «me! des «er. gehabt: Einkommen M. >fg. I» gleichhohen Einkommen, die den Vor ¬ lich M. 3000 denen M. (Die ausfällige Differenz bei dem Einkommen von 2000 M. I000 1500 2000 2500 aphie- Äeno- »ollen, isher z be- Gegenüber zug dieses 1000 1500 2000 2500 3000 1000 1500 2000 2500 3000 690 8.05 1840 11.50 24.15 3.— 3.50 8.— 5.— 10.50 3.90 4 55 10.40 6.50 dend» t" in »» I, r» UM »» i» von I» anderen Abzugs von n » nachm r,nach> Kalten, Postboten, sowie snsereAusträgernehmen Bestellungen an. M. I» »» »» M. n » rten iegr. Z80. schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 30 Psg , . überhaupt nicht haben, ständen dann immer noch besser M.2 . »I Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Als Ergänzung zu dem in einer der letzten Nummern dieser Zeitung enthaltenen, den „Fünftelabzug" der Festbesoldeten bei den Gemeindesteuern betreffenden „Eingesandt' seien hier einige Zahlen über die Mehrbelastung gegeben, die die einzelnen Steuer zahler gegebenenfalls treffen würde. Angenommen, der Fünstelabzug wäre für die Schulanlagen bereits in diesem Jahre in Wegfall gekommen, so hätten mehr zu zahlen Einkommen Zu den neuen Finanz- nnd Steuersorgen. Noch haben sich in Deutschland die Steuerzahler von den Verdrießlichkeiten nicht recht erholt, die ihnen die Hals über Kops eingeführten neuen Steuern bereitet haben, da steigen auch schon wieder düstere Sorgen über unsere Finanzen auf. Die neuen Reichssteuern haben leider die Hossnung, das Desizit von 500 Millionen Mark in den lausenden Einnahmen zu decken, nicht erfüllt, und es ist schon wiederholt gemeldet worden, daß sich ein neuer Fehl betrag von etwa 180 Millionen Mark im Reichshaushalte zeigen werde. Mit Sicherheit läßt sich ja dieses verdrieß- liche Ergebnis jetzt noch nicht in Zahlen angeben, und es kann auch sein, daß eine Hebung der wirtschaftlichen Ver hältnisse in der Industrie und >m Handel auf eine Ver mehrung der Reichseinnahmen in den Zöllen und Ver brauchssteuern bringen wird. Jedenfalls ist aber in der Neichspolitik mit der bedauerlichen Tatsache zu rechnen, daß die letzte große und schwierige Reichsfinanzreform ihren Zweck nicht erreicht hat und neue Steuern und Ein nahmequellen für das Reich gesucht werden müssen. Da die Finanzreform auf dem Wege der Einführung von Zöllen und Verbrauchssteuern im Bezug auf neue Steucrprojekte im Reichstage mit den größten Schwierigkeiten zu rechnen haben wird, so muß immer und immer wieder an jden von den verbündeten Regierungen selbst gebilligten Plan erinnert werden, daß der Vcrmögensbesitz und Vermögens- Wechsel auch noch zu einer besonderen Reichssteuer heran gezogen werden soll, und wenn die Verhältnisse dazu zwingen, auf diesen Plan zurückzugreifen, so wird auch immer wieder das vielumstriltene Projekt der Reichserb- schastssteuer wieder auftauchen. Es fehlt auch nicht an namhaften Stimmen, welche sich bereits mit dieser Frage beschäftigen, so hat der Justizrat Bamberger in den „Preußischen Jahrbüchern" eine sehr beachtenswerte Ab handlung über die Veredelung der Erbschaftssteuer ge schrieben. Justizrat Bamberger hält es nach seinen Aus führungen für notwendig, daß die Erbschaftssteuer für die Hinterbliebenen erträglicher und zugleich auch sür den Staat einträglicher gemacht werden müsse. So solle bei Erbschaften bis zu 50000 Mark je nach Lage der Ver hältnisse eine gänzliche oder doch teilweise Befreiung von der Erbschaftssteuer eintreten, dagegen sollen aber die größeren und ganz großen Erbschaften mit einer hohen Steuer belegt werden, da reiche Erben eine solche Steuer ohne jede wirtschaftliche Benachteiligung auch bezahlen können. Gegen diese Behauptungen läßt sich vom Stand punkte der Vernunft und der praktischen Nächstenliebe wohl auch nichts einwrnden. Dann stellt auch der Justizrat Bamberger die Behauptung auf, daß die Erbschaftssteuern in der Praxis vielfach gar nicht richtig eingezogen würden, indem man die Erbschaftssteuer meistens nach ganz all gemeinen Schätzungen der Hinterlassenschaften erhebe, während ein dazu besonders in jedem Orte bestellter Sieuer- ausschuß über die Höhe der Hinterlassenschaften wahr scheinlich zu ganz anderen Ergebnissen kommen werde. Auf diese Weise meint der Justizrat Bamberger jährlich 170 Millionen Mark und auch noch mehr aus einer Reichserbschaftssteuer erzielen zu können. Aktuell ist ja die Frage der Reichserbschaftssteuer keineswegs, und es hat deshalb jetzt keinen praktischen Wert, sich in einen neuen Plan über diese Steuer zu verliefen, aber man kann wohl auch sagen, daß es sehr schwer werden wird, der Mehr- heit des von Steuern schon schwer belasteten deutschen Volkes eine andere neue Steuervorlagc genehm zu machen, und sollten neue große Einnahmen notwendig sein, so wird sicher wieder eine Erbschaftssteueroorlage im Reichstage zur Beratung kommen. Des Einzelnen wird ausgesührt: Die konservative Partei kann nicht untergehen, denn ihr Dasein ist eine dringende Notwendigkeit im politischen Leben unseres Volkes. An den Grundsätzen der alten konservativen Partei hält auch die neue konservative Vereinigung fest; auch für sie sind Christentum, Vaterland und Monarchie unrevidierbare Größen. Aber die Führer der alten Partei haben Fehler begangen und haben namentlich die Fühlung mit dem Volke verloren. Sie gehören fast ausschließlich den Kreisen des ländlichen Großgrundbesitzes an. Männer oer Wissen schaft, Vertreter der Industrie und des Haudels, des Mittelstandes, des kleinbäuerlichen Besitzes und des Ar- deiterslanoes sind nickt unter ihnen. Auch die Anhänger der konservativen Vereinigung sind Freunde der Land- wirtschast und würdigen die Bedeutung des Großgrund besitzes; aber sie mißbilligen die Politik der Führer des Bundes der Landwirte, sowie die Talsache, daß die Führer der konservativen Partei in eine geistige Abhängigkeit von denen des Bundes der Landwirte geraten sind, daß die städtischen Bedürfnisse von ihnen so gut wie gar nicht berücksichtigt werden. Daß die Städte der konservativen Partei keine Mandate bringen, liegt lediglich an den Unter lassungssünden der Parteileitung gegenüber der Stadt. Die schärfsten Vorwürfe werden der konservativen Reichstagsfraktion darüber gemacht, daß sie die Erbanfall steuer ablehnte, den Blockgedanken preisgab, wodurch das Zentrum erneut zur Macht gelangte, und daß sie den Fürsten Bülow stürzte, den größten Reichskanzler seit Bismarck. Diese Fehler haben eine Verdrossenheit in der konservativen Partei hervorgerufen, wie sie in deren Ge schäften bisher noch nicht vorhanden war. Aber die Ge fahr wird überwunden werden, wenn die Grundsätze zur Anerkennung gelangen Mehr Fühlung mit dem Volke! Unabhängigkeit gegenüber dem Bunde der Landwirte! Ausgleich zwischen Stadt und Land! Los vom Zentrum! Zurück zum alten Blockgedanken gegen die Sozialdemo kratie! Denn dann wird die konservative Partei eine Volkrpartei werden! s Hainer und Rabenauer Straße aufbereiteten Aeste und Stöcke meistbietend versteigert werden. Sammelort: Am Teich an der Reinholdshainer Straße. Dippoldiswalde, den 15. November 1909. Die städtische Flurverwaltung. Breunholz-Versteigernng. Dienstag, den 16. November, mittags 12 Ahr, sollen die an der Reinholds- Schmied E. R. Bormann, Fahrradmechaniker G. H. Beutel, Fuhrwerksbesitzer M R. Böhme, Tischler P. H. Dietrich, Bäckermeister G. L. Döhnert, Tischler O. R. Escher, Schul direktor E. R. G. Ebert, Schlosser K. E. Eberlein, König!. Bezirksarzt vr. meck. K. E. Endler, Schirrmeister K. E. Fleischer, Handarbeiter G. E. Grahl, Stations-Assistent E. M. Grumbach, Fabrikarbeiter K. H. Göhler, Amts- gerichtserpedient H. W. Gröber, Bezirkssteuererpedient E. O. Haferkorn, gepr. und verpfl. Geometer O. A. Hof- mann, Bezirkssiechenhaus-Aufseher H. P. Irmscher, Maurer und Strohhutzieher M. A. Klemm, Steueraufseher F. W. K. Krüger, Gutsbesitzer K. H. Köhler, Eisenbahn-Assistent E. P. Kunert, Fabriktischler E. G. Leichsenring, Heizer B. !M. Langbein, Mühlenbesitzer B. Mende, Bezirkssteuer-Assistent A. Meltzer, Uhrmacher G. L. Nietzold, Wirtschaftsbesitzer K. B. Nitzsche, Müller P. B. Neubert, Polierer E. M. Nacke, Architekt I. K. M. Oette, Fabriktischler R. O. Peege, Maschinenschlosser M. O. Rüdiger, Hutmacher P. E. Schwind, Gastwirt I E. Starke, Regierungsrat vr. jur. G. K. Simon, Bezirkssteuerexpedient O. W. Schiffel, Töpfermeister und Ofensetzer E. R. Schmidt, Bahnmeister L. B. Steinert, Landwirt E. E. Thiele, Schlosser K. M. Teichert, Mühlen-- geschäftssührer K. A. Tennert, Strohhutpresser und Maurer E. H. Voigt, Werksührer H. W. Wienhold, Güterschreiber M. I. Zönnchen, Lagerist E. R. Zimmermann und Schutz mann Ernst Bruno Zimmermann. — Die Stadtverordneten-Ergänzungswahl findet voraussichtlich am 7 Dezember statt. Die Liste der stimmberechtigten und wählbaren Bürger liegt zur Zeit im Rathause öffentlich zur Einsicht aus. —. Die Berichte über die Diözesanoersammlung und die Ausstellung des Guttemplerordens können wir leider erst in nächster Nummer bringen. — Ermutigt durch den in jeder Hinsicht günstigen Ausfall, den die vor 1 >/2 Jahren stattgesundene Lotterie gehabt hat, veranstaltet der hiesige (ältere) Turnverein auch dieses Jahr wieder eine Lotterie, deren Rein gewinn dem Turnhallenbaufonds des Vereins zufließen soll. Der Hauptgewinn besteht diesmal in einer Schlaf zimmer-Einrichtung; ein Kleiderschrank und Kommode, ein Regulator und noch viele andere schöne und nützliche Gegenstände stehen weiter auf dem Verlosungsplan. Da die Lose bisher sehr rasch und schon zum größten Teile verkauft sind, empfiehlt es sich für alle, die gern einen der schönen Gewinne nach Hause tragen möchten, sich recht bald mit einem Los zu versehen. Alles weitere ersieht man im Inseratenteil. — Wie schon immer, so erfreute sich der humoristische Abend der Muldentaler Sänger am Sonntag im Schützenhause auch diesmal eines vollen Hauses und die Darbietungen, die ernsten, wie insbesondere die heiteren, fanden reichen Beifall. — Am Freitag und Sonnabend tobten durch unser sonst so stilles Tal die Herbststürme mit fürchterlicher Gewalt und richteten an Dächern, Essen und Bäumen mehrfachen Schaden an. — Der Sturm am Sonnabend hat auch noch eine zweite Mauer des Schuppenbaues an der Stadtschule zum Einsturz gebracht. - — Durch Spielen mit' Zündhölzchen seitens eines Knaben gerieten am Sonnabend in einer hiesigen Gast wirtschaft die Vorhänge in der Privatwohnung des Be sitzers in Brand, doch konnte derselbe glücklicherweise noch rechtzeitig unterdrückt werden. Bei dem herrschenden Sturme konnte ein ausbrechendes Feuer sür unsere Stadt höchst verhängnisvoll werden. — Am 11. November sind von einem Schutzmann zwei aus der Landcsanstalt Bräunsdorf entwichene Zög linge festgenommen worden. Am folgenden Tage sind dieselben von einem Pfleger abgcholt und nach der An stalt zurück gebracht worden. — Unter der Bezeichnung „Likör-Ersatz-Ertrakt" wird zurzeit ein Fabrikat in den Handel gebracht, welches, mit Spiritus und Master verdünnt, ein den echten Likören an Farbe und Geschmack ähnliches Getränk ergibt. Wird letzteres von Gastwirten oder Händlern verkauft, so ist das zwar zulässig, doch nicht unter der Bezeichnung von z. B. „Korn", Ingber" usw., sondern es ist nötig, daß die Ver- liegt an dem nicht gleichmäßigen Steigen der Einkommen steuer und ihrer Klassen) Bei einer Veränderung des Eemeindeanlagenbedarfs usw. im kommenden Jahre könnten allerdings obige Zahlen nicht mehr ganz genau zutreffen, aber ungefähr doch. Dippoldiswalde. In letzter Zeit haben hier zahl- reiche Bürgeroerpflichtungen stattgefunden. Die Neu- verpflichteten sind die Herren Friseur M. N. Augustin, Schneidermeister H. M. Adler, Fabriktischler E. G. Brückner, .. ,, 3000 „ „ 13.65 „ während jetzt Steuerzahler mit Abzug gegenüber ohne Abzug weniger bezahlen bei einem Einkommen von Die konservative Bereinig»«!;. Die konservative Vereinigung der jungkonservatioen Partei, die sich nach der Entscheidung über die Reichs- sinanzreform und nach dem Kanzlerwechsel in Berlin bildete, wendet sich mit einem Aufruf an die konferoaliven Männer von Stadt und Land. Sie betont in dem Auf ruf, daß an dem Niedergang der alten konservativen Partei nicht deren Programm, sondern deren Führer schuld seien. Es gelte Fühlung zu nehmen mit allen Volkskreisen und eine wirkliche konservative Volkspartei zu schaffen. DK ,»«ib»ritz. Zeitung Mich einswSchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- denAbendenausgegeben. PreisMi erteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Psg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- MHeritz-Mtung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche UmtsiMptmaMl-hast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtfeittgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage- Sür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle nnd an bestimmten Tage,» wird keine Garantie «vernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irlprr. - Druck und Verlag von Carl Johne m Dippoldiswalde. Inserate werden mit 1» M., solche au» unser« Ämtshauptmannschaft mit 12 Pfg. die Spalyeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von BehSrden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez, 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierteJnserate mit entsprechendem Auf-