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für ;e- ns ite W n, en r- r- )- h ?r i- t e u r ZI TageSgefchichte. Glashütte, am 19. Mai. In vorletzter Nacht ist hier abermals, mittelst Einbruchs, ein Diebstahl vollführt worden. Durch ein kleines Fenster an der Hinierseite sind die Diebe in das Mühlengebäude deS Hrn. Senator Büttner eingedrungen und haben, außer einer geräucherten Wurst, einigem Fleisch und Speckseiten, aus einer Kammer die Lade der Müller- Innung die Treppe hinab, durch die HauSthür und den Hof hinaus, auf die hinter dem Mühlengrund stücke liegende Wiese getragen, dieselbe,dort zerschlagen liegen lassen, die darin aufbewahrt gewesenen Papiere zerstreut, und gegen 6L Thlr. baareö Geld, wovon 7 Thlr. der Innung angehören sollen, mitgenommen. Die Verbrecher müssen mit den Oertlichkeiten sehr ver traut gewesen und dürften folglich nicht weit zu suchen sein. Die Untersuchung hat gestern bereits begonnen. Möge es ihr diesmal gelingen, die Schuldigen zu entlarven!! , -s.* Umgegend Lauenstein. Am 16. d. M. mach 4 Uhr NachmiragS entlud sich über die Orte Fürsten walde und Löwenhain rc. ein starkes Gewitter mit großem Graupelwetter. Nach mehreren heftigen Schlä gen vernahm man den Schall der Sturmglocken. Es war nämlich zu Fürstenwalde am Hausgiebel beim Gutsbesitzer Tittel der Blitz herabgefahren; doch war es den schnell herbeigecilten Helfenden mit Hülfe Gottes gelungen, ein woiteres Unglück zu unterdrücken. Eine halbe Stunde später will man auch in der Ge gend von Glashütte ein Schadenfeuer bemerkt haben. TagS darauf eütlud sich gleichfalls ein Gewitter unter Graupelwetter, wie auch die früher» diesjährigen Ge witter gewöhnlich mit solchem venbunden waren, was allen Oeconomietreibenden eine Veranlassung zu bal diger Versicherung in den Hagelassecuranzen sein möge. Annaberg. Zum richtigen Verständniß der Mit theilung über die GesundheitSverhältwisse in Annaberg (s. Nr. 39 d. Bl.) wird von andrer Seite gesagt, daß zwar in Folge der mangelhaften NahrungS- verhältniffe während der verflossenen Wintermonate unter der ärmeren Bevölkerung in neuerer Zeit Fälle eines Fiebers vorgekommen sind, welche man mit dem Namen TyphuS bezeichnen will. Man darf jedoch dieser Erscheinung keine größere Bedeutung beilegen, als sie wirklich hat, und darin nichts anderes erblicken, als die gewöhlichen, überall vorkommenden nervösen Frühjahrskrankheiten unter dem Einfluß mangelhafter NahrungS- und üblen Witterungsverhältnisse. Zöblitz, 14. Mai. Endlich können wir sagen, daß wir im vollen Wiederaufbaue begriffen sind. Seit Verantwortlicher Rcdacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. —-M——. > ——- iß , W-OMchO.. SLWßMtzM alle Postanstal- . Quart. lONgr. , fiz; Gin unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und LarchMnn. i» allen i Erpcdktiöuen angenommen. 14 Tagen rühren sich vom frühsten Morgen bis zrün Einbrüche der Nacht mehr denn 1099 fleißige Hände und graben und mauern stnd zimmern, um, hie un glückliche Stadt wieder aus dem Schutte zu erheben. Schon stehen einige der Scheunen, die alle aus der Stadt verwiesen sind, unter Dach, und vorgestern wurde auf der Brandstätte selbst das erste Gebäude, ein Stallgebäude gehoben.-Ist der Sommer dem Baue günstig, so dürften gegen Ende deS Herbstes dje mMen abgebrannten Hausbesitzer wieder unter dem, eigenen Dache wohnen. — Aber viele der Miethsleute, welche nach dem Brande auf den benachbarten Dörfern ein Unterkommen suchen mußten, haben leine Lust^ in die Stadt zurückzukehren, da die comiüunlichen Abgaben schon vor dem Brande sehr hoch standen und jetzt drückend werden dürften. — Der Knabe, durch dessen Fahrlässig keit der unselige Brand entstanden feist mag, ist nach Bräunsdorf gebracht worden. Frankfurt a. M. Bei Gelegenheit der Nach forschungen , welche der Ausschuß zur Begutachtung deS preußischen Antrags auf Beschränkung der Spiel - banken anstellte, haben vier von den sieben Regie rungen, in deren Staaten sich (II) öffentliche Banken befinden, der Commission mit dem Material zugleich ihre Ansicht über den Antrag kundgegeben. Keine von ihnen zeigt Geneigtheit, auf eine Beschränkung der Spielbanken einzugehen; vielmehr erklären Baden, Mecklenburg und Homburg die Claffen- und Zahlen lotterien, besonders die letztem, für weit verderblicher als die Spielbanken an Badrorten, und Nassau will nicht einmal die Hand bieten zu einer Nichterneuerung der Verträge für EmS und Wiesbaden, die erst mit dem Jahr« 1870 ablaufen. Berlin, 17. Mai. Die Situation scheint sich nach den Wahrnehmungen, welche man hier zu machen Gelegenheit hat, ganz eigentümlich zu ge- stalten. Oesterreich und Preußen haben in den De- monstrationen, welche in letzter Zeit von Paris aus nicht ohne bestimmte Absicht geschehen, einen gemein samen Berührungspunkt gefunden: die polnische Frage. Hier legt man in den entscheidenden Kreisen auf dieses Berhältniß ein ganz besonderes Gewicht, zumal man weiß, daß der Kaiser Napoleon den polen freundlichen Demonstrationen zuvor seine besondere Genehmigung ertheilte. Man wird eS deshalb nicht auffällig finden, wenn man hier bei den Andeutungen und Anregungen in Betreff einer Wiederherstellung Polens an eine Erneuerung der heiligen Allianz denkt. In der That würden die Westmächte ein solches Resultat als die Frucht einsr revolutionären Politik betrachte» müssen, deren Folgen wie immer lediglich