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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dai ..Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werktags nachm. 4 Uhr. BezugSpr. monatl 2RM. frei HauS, bei Postbestellung l.M RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lü Rpf. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- .. .. , stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt fllk WllsdrUsf U. UMgegeNd sonstiger Betriebsstörun- gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto bcilicgt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 5. — Ziffer-Gebühr: 2g Rpfg. — Porgeschrie» bene Erscheinungstqge und Playwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags 10 Uhr. .. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übernnt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. — Bei Konkurs und Zwangsvcrglcich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 277 - 94. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 28. November 1935 Besonnter Alltag. 8um zweijährigen Bestehen der Organisation „Kraft durch Freude". „Das Leben ist nicht allein eine nackte Magenfrage, es gehört auch eine Summe von anderen Dingen dazu.* Dr. Ley. Man kgnn es kaum glauben. Zwei Jahre sind cs erst her, seit die gewaltige Organisation „Kraft durch »reu de* besteht. So viel Gutes, so viel Erhebendes, w viel bestes Erleben nach außen und innen hat sie einem Millionenheer deutscher Menschen in dieser kürzen Spanne Zeit gegeben, daß auch der ursprünglich größte Zweifler an dem Erfolg dieses deutschen Feierabendwerkes sich zum Überzeugten Anhänger von KdF. bekehrte, deren gewaltige Leistungen in der ganzen Welt ohne Beispiel sind. Diese junge Organisation, aus die wir im Inland stolz sind, um die uns das Ausland beneidet, hat all das möglich gemacht, was lange Jahrzehnte blasse Theorie, nur reine Propaganda sogenannter Sozialisten war. Sie hat den Alltag der arbeitenden, ums tägliche Brot ringenden Men schen erhellt, hat denen, die bisher nie über den engen Kreis ihrer kleinen Stadt, ihres heimatlichen Dorfes hin- uusgekommen waren, die Weite und Schönheit der deut schen Heimat erschlossen, hat sie das Wunder der Berge, die Erhabenheit des Meeres kenneugelehrt, hat sie am Feier abend an den Quell deutscher Dichtungen, deutscher Lieder herangeführt, hat ihnen in Sportkursen und Wanderun gen die Freude an Körperbehcrrschung und Körperkraft gegeben, hat aus düstere« Menschen, die Arbeit und All- Mssorge einst wie Lasttiere trugen, „ohne den Blick zum Himmel zu erheben, Zn dessen Anblick wir geschaffen und*, befreite, stolze, frohe Menschen gemacht, die wissen, daß das Leben mehr bedeutet als ein bloßes „sein Leben sristen*, ein bloßes Dahinvegetieren, ein bloßes Mageu- süklen; die wissen, daß man stets das Große, die große Idee, das große Ziel, den großen Sinn ins Leben hinein- Kagen muß, um es lebenswert zu machen. Der Tätigkeitsbericht der NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude* ist ein überwältigendes, stolzes Zeugnis von der geleisteten Arbeit und zugleich eine hoff- Uungsvolle Ausschau auf die Zukunft. Da waren z. B. die mit großer Begeisterung aufgenommenen Aus- "Undsfahrten. Im nächsten Frühjahr wird „Kraft durch Freude* mit sechs großen Dampfern über den Atlantik nach Lissabon und Madeira fahren, und jedes Frühjahr und jeden Herbst wird die KdF.-Flotte solche Reisen in den Süden machen, um das Verständnis der deutschen Menschen für andere Nationen und ihre Schicksale zu wecken. Wichtiger als die Kenntnis des Aus landes aber ist noch die Erschließung der deut schen Heimat für Millionen der deutschen Volks genossen/ Von 5,5 Millionen KdF.-Urlaubern sind 1934 Und 1935 3 Millionen Kameraden in die Grenzgebiete gereist. Sie haben dort einen lebendigen Wall des deutschen Sozialismus aufgerichtet und den Volksgenossen °n den Grenzen, die Tag um Tag in lebendigem Kamps um ihr Volkstum stehen, einen neuen Rückhalt gegeben. Schon für 12 bis 16 Mark wird im nächsten Jahr ein deutscher Arbeiter eine ganze Woche lang in Urlaub fahren können. Damit werden neue Kreise der Arbeiter schaft, denen bisher die Mittel zu fröhlicher Urlaubsfahrt fehlten, in die Schönheit der deutschen Heimat eingeführt. Einen ungeheuren Aufstieg hat übrigens auch d i e Wanderbewegung des Amtes für Reisen, Wan dern und Urlaub genommen. 1935 wurde« 23 600 Wan derungen mit insgesamt 400 000 Teilnehmern veranstaltet, also rund das Siebenfache gegenüber dem Jahre 1934. Erfreulich ferner, daß der alte Brauch der Gesellenwande- tung wieder eingeführt wurde. Für das Jahr 1936 ist eine Ausdehnung des Gesellenwanderns vorgesehen. Jedoch werden die Leistungen noch gesteigert werden wüsten, gemäß dem Befehl des Führers an Dr. Ley: „Sorgen Sie mir dafür, daß durch Urlaub und Erholung die Nerven der arbeitenden Massen gesund und stark bleiben, um eine kraftvolle Politik zu ermöglichen!* Deshalb werden von der Deutschen Arbeitsfront folgende Ziele angestrebt: 1. Der Urlaub muß gesetzlich geregelt werden, 2. die Gewährung des Urlaubs muß davon abhängen, daß der Schaffende auch wirklich eine Reise mit „K. d. F.* macht, 3. die Erholungsreise mit „Kraft durch Freude* wird so verbilligt, daß der ärmste Volksgenosse milfahren kann. In den nächsten drei Jahren wird die Deutsche Arbeitsfront ein Seebad auf der Insel Rügen Zwischen Binz und Saßnitz mit 20 000 Betten bauen. Sie wird zwei 15 000-Tonnen-Schiffe für 1500 Passagiere ohne Massenschlasränme schaffen, das über vorbildliche Einrich tungen verfügt. Ferner wird die „K. d. F."-Flotte durch de« Kaus von vier weiteren Schiffen vergrößert und schließlich im Nahmen des Dreijahresplans die Zahl der Retten in den Landerholungsheimen der Arbeitsfront auf 3000 erhöbt. So werden nach drei Jahren 1,2 Mil lionen Menschen in eigenen Erholungsstätten unter- Sebracht werden können. MWM dB WM Wi de» AWwisms Unterredung des Führers mit dem Leiter eines amerikanischen Nachrichtenbüros Der Führer und Reichskanzler empfing vor einigen Tagen den bekannten amerikanischen Journalisten Mr. Baillie, den Präsidenten der United Preß, und gewährte ihm eine U n t c r r e d u n g, zu deren Beginn der Führer erklärte: „Deutschland ist das Bollwerk des Westens gegen den Bolschewismus und wird bei dessen Abwehr Propaganda mit Propaganda, Terror mit Terror und Gewalt mit Gewalt bekämpfen." Auf die Frage nach den Gründen der Juden gesetzgebung von Nürnberg erwiderte der Führer und Reichskanzler: „Die Notwendigkeit der Bekämpfung des Bolschewismus ist einer der Hauptgründe für d» Judengesetzgebung in Deutschland. Diese Gesetzgebung ist nicht antijüdisch, sondern pro-deutsch. Die Rechte der Deutschen sollen gegen destruktive jüdische Einflüsse geschützt werden." Der Führer und Reichskanzler wies dann darauf hin, daß fast alle bolschewistischen Agitatoren in Deutschland Juden gewesen seien, sowie darauf, daß Deutschland nur durch wenige Meilen von Sowjetrußland getrennt sei, so daß es ständiger wirksamer Abwehrmaßnähmen bedürfe, um Deutschland gegen die Umtriebe der meist jüdischen Agenten des Bolschewismus zu schützen. Im weiteren Verlauf der Unterredung sagte der Führer, daß aus den Zehntausenden von Offizieren, die nach dem Kriege entlassen wurden, eine Art intellektuelles Proletariat entstanden sei, und daß viele von diesen, ob wohl akademisch gebildet, als Straßenkehrer, Autofahrer und in ähnlichen Berufen Arbeit annehmen mutzten, um ihr Leben zu fristen. Aus der anderen Seite hätten die Juden, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachtcn, versucht, die kulturelle Füh rung an sich zu reißen und die intellektuellen Berufe, wie zum Beispiel die Jürisprudenz, Medizin usw., überschwemmt. Der Einfluß dieses intellektuellen Judentums in Deutschland habe sich überall zersetzend bemerkbar gemacht. „Aus diesem Grunde war es nötig", sagte der Führer, „Maßnahmen zu er greifen, um dieser Zersetzung einen Riegel vorzuschieben und eine klare und reinliche Scheidung zwi schen den beiden Rassen herbeizuführen." Das Grundprinzip, nach dem diese Frage in Deutsch land behandelt werde, sei, daß dem Deutschen gegeben werden solle, was dem Deutschen zustehe, üüd dem Juden, was diesem zustehe. Er betonte, daß dies auch dem Schutze der Juden diene, und ein Beweis hierfür sei, daß seit den einschränkenden Maßnahmen die antijüdische Stimmung im Lande sich gemildert habe. Aus die Frage Mr. Baillies, ob weitere gesetz geberische Maßnahmen in dieser Frage zu erwarten seien, antwortete der Führer, daß die Reichs regierung von dem Bestreben geleitet sei, der Selbsthilfe des Polkes, die sich unter Umständen in gefährlichen Ex plosionen entladen könnte, durch gesetzgeberische Maß nahmen vorzubeugen, um aus diese Weise, wie bisher, Ruhe und Frieden in Deutschland zu wahren. Auf dem Kurfürstendamm in Berlin seien ebenso viele jüdische Ge schäfte wie in New Jork und anderen Hauptstädten, und der Augenschein lehre, daß der Betrieb dieser Geschäfte absolut ungestört vor sich gehe. Er glaube, daß durch die Nürnberger Gesetze neue Spannungen vielleicht verhindert würden. Sollten diese allerdings kommen, so würden unter Um ständen weitere gesetzliche Maßnahmen notwendig werden. Zur Frage des Bolschewismus erklärte der Führer und Reichskanzler, daß Deutschland das Bollwerk sei, das den Westen vor der Ausbreitung des Bolschewis mus von Sowjetrußland aus schütze. „In den Vereinig ten Staaten, die geographisch weit entfernt von Sowjet rußland liegen, dürfte", so bemerkte der Führer weiter, „das Verständnis hierfür nicht überall vorhanden sein.* Dagegen sei dieser Zusammenhang jedem ohne weiteres verständlich, der die Lage von Deutschland aus betrachte — einem Lande, das nur wenige Flugzeug- oder Schnell zugstunden von Rußland entfernt sei. „Deutschland", wiederholte der Führer, „wird fort fahren, den Kommunismus mit den Waffen zu be kämpfen, die der Kommunismus selbst anwendet." Nach dem Ausbau der deutschen Armee befragt, äußerte der Führer: „Der Zweck der Wiederherstellungcher deutschen Wehrmacht ist, Deutschland gegen Angriffs fremder Mächte zu schützen. Deutschland ist eine Groß macht e r st e r Ordnung und hat ein Recht darauf, eine erstklassige Armee zu besitze»." Auf die Frage nach der« Verhältnis der heutigen deut schen Wehrmacht zu der Stärke des Heeres von 1914' meinte der Führer, eine Millionenarmee, wie sie Deutsch land l9l4 aufaestellt bätte. könnte nur unter dem Druck der Erfordernisse eines neuen Krieges entstehen — eines neuen Krieges, vor dem Gott, wie er zuversichtlich hoffe, Deutschland und die kommenden Generationen bewahre» werde. Der Führer wies im übrigen auf seine früheren Vor schläge nach Stabilisierung der europäischen Heeres stärken auf 200 000 bis 300 000 Mann hin. Dies« Vorschläge seien seinerzeit sämtlich abgelehnt worden. Bei Betrachtung der deutschen Heeresstärke müsse man im übrigen die geographische Lage Deutschlands berück sichtigen. Wenn in Amerika ein Landstreifen von 100 Kilo meter Tiese von einem Feinde besetzt würde, so sei dies kaum mehr als eine kleine Schramme, die Amerika leicht ertragen könne. Deutschland dagegen würde bei Inva sionen von solchem, für die Vereinigten Staaten vielleicht kleinen Ausmaße in seinem Lebensnerv getroffen sein. Schließlich fragte Mr. Baillie den Führer und Reichs kanzler noch, ob Deutschland die Wiedergewinnung von Kolonien anstrebe. Der Führer und Reichskanzler ant wortete, daß Deutschland seine koloniale» Ansprüche niemals aufgeben würde. Im Rahmen der Freizeitgestaltung soll der Feier abend des deutschen Arbeiters durch fröhliche Leibes übungen zu einem Quell Kraft und Freude spendender Er holung werden. Hier liegen die Aufgaben des Spor t - amtes. Während 1933 und 1934 in 8500 Kursen 450 000 Besucher gezählt wurden, waren 1934/35 bereits in 48 500 Kursen 3 034 687 Besucher. Die Besucher der Kurse waren Menschen im Alter von 20 bis zu 65 Jahren, womit der Beweis erbracht ist, daß keinerzualt und keiner zu ungelenk ist. In diesem Winter werden 35 000 Volksgenossen in den schönsten deutschen Winter sportgegenden an Skilehrgängen teilnehmen. Die Abteilung „Schulung und Volks bildung", umfaßt die weltanschauliche, die politische und fachliche Schulung der Amtsträger in der NSG. „Kraft durch Freude", das gesamte Vortragswesen, das Büchereiwesen und Schrifttum. Die Gesamtzahl der Bücherbestände der „DAF." im Reichsgebiet beläuft sich aus rund 1 500 000 Bücher. Weiter bestehen 150 Wander büchereien. Die Kulturgüter der Ration sollen nicht mehr das Vorrecht der Besitzenden sein. Deshalb werden die billigen Theateraufführungen durchgeführt. Meisterkonzerte bringen auch dem einfachsten deutschen Volksgenossen gute deutsche Musik näher. Man hat dem deutschen Arbeiter den Besuch von Museen erschlossen und durch Fabrik- und Kunstausstellungen das Interesse an der deutschen Kunst erweckt. Alle diese Veranstaltungen wurden von insgesamt 25 Millionen Menschen besucht. — Schließlich darf nicht das Amt „Schönheit der Arbeit" vergessen werden. Sein Ziel ist, die Arbests- anlageu schöner zu gestalten durch Grünanlagen, Sport anlagen, Schwimmbäder und Waschräume. Aktive und vollsverdundene Propaganda. Dr. Goebbels vor den Ganpropagandaleitern der DAF. Reichsminister Dr. Goebbels empfing im Propaganda Ministerium die Gaupropaganda leiter der Deutschen Arbeitsfront, die ihm vom Reichs leiter Dr. Ley persönlich vorgestellt wurden. In einer kurzen Ansprache wandte sich Dr. Goebbels gegen die Herablassung gewisser reaktionärer Kreise gegenüber der Arbeit der Propagandisten. Die nationalsozialistische Propaganda habe die Bewegung zum Siege geführt und früher fast 99 v. H. der Parteiarbeit ausgemacht. Auch heute noch setzten gerade die besten Nationalsozialisten ihre größte Mühe an die propagandistische Arbeit im ganzen Reich. Der Minister stellte dabei den Leiter der Deutsche» Arbeitsfront, Dr. Ley, besonders als nach ahmenswertes Vorbild hin. Die Propaganda müsse auch heute noch genau so aktiv und volksverbunden sein, wie sie es in der Kampfzeit gewesen sei. Niemand sei zu gut dazu, unmittelbar persönlich zum Volke zu sprechen und dem Volke durch Eingehen auf Probleme, die es beschäftigen, zu zeigen, daß man in der Regierung sehr wohl ,wisse, wie es im Volke aussehe. Auch die Propagandistencher "Deut schen Arbeitsfront müßten sich stets als..Parteigenossen fühlen und an den alten Methoden ver ParNFsWälten. Niemals dürften sie sich aus bürgerliche Methoden ab- vrängcn lassen, wenn auch die nationalsozialistische Methode der unmittelbaren Fühlungnahme mit dem Volke sehr viel unbequemer sei. Der Nationalsozialismus müsse über die Herzen der Menschen ver fügen, nicht nur über Kommandostellen und Bajonette, dann werde das Reich niemals mebr wanken.