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KUMMkkMlWM l»r il«, LLL«>». Sch-d«, "t S4wokz«nd«^ > Sonnabend, den SS. November 1924 Nr. 27S. 77. Iahrg »r «,ll»!r«u»»» «^ch«« >4^»» «U «»««hm« dir T-,, ns» Son». «>» MNIs^n. D«r Pr«t» l«, dl« »4 mm dk«U« L»Io»«I - «»d<ir»j«U« d» ÜMl-bIaNd«z>rd Ist ro iFsmIIlinanzilp» »nd Sklleugkluch« ««dOrftlMr I»), su-wdrl, 11. N>« dl« « mm bril!« P«ÜI. Rcklam«,«ll« «a, Ew4rk 100, für dl« »o MW br«ll« »m«. C°I»n6z«il« 55, swwdtls »5 aoldd!«mü«. Poftschea.«»»«» < Lllpilg A«. 1222». »em«Iad«-*tro.a»nt» i «I»«, Lq««». N«. 70. s» wird«, outzerd«« verüffenllichi: Dit Dedannimachungen der SladlrSl« za Aue »Md Schwarzenberg und der Amlsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Srzgev. R—W«»»», «»« »<. S5»^» c«ml «u«) »4«, Scho-»«», 0»d>an«U»«r, 4«. Taoeblclü s Ä?as«^kft?L»n*inE82^.,?Ä?^^^?«^VE,?^Er,A^^Mck"^1m.ichaftUNdder I»n^,n>.Ummy»« pr dl« <n» rischmltts, «rschilnknd« Smaisdeyorden in Schwarzenberg, der Siaals- u. stSdlischen Behörden in Schneeberg, ««m» ni, s u-r in d«n ss»p^«i»dst^ Löbnitz, Aeustädiel» Grünham, sowie oer Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. I ikam. ain, s«w»dr fLr dl« «»ln°h»« d«««^»« > sm oors<l»ri«d«n«n r-s« Imoi« «n dkftlmmler Stell« wlrd nlql zegedn,, m» nicht für dl« NIchNgd«« der durch gernlpreLer ausgeqebenen Nnielaen. — Für Vdtgab« »» »erlang« ^ngelandler SchklstMck« tlbemlmml dl« Schrift, lriluna deine Deranworiung. — Unlerbrechungen de, S». Ichtlstmetried«, begrllnden dein« Nnsprech». B« gabluog» oerzug und Nondm» g«ll« Aadail« nl» nicht »«relndart. Amtliche Anzeigen. Di« unter den Viehbeständen nachstehender Biehbesitzer festgestellte Maul- und Klauenseuche ist erloschen: Oberafsalter: Johann Pöschmann, Nr. 48; Bruno Pöschmann, Nr. 33; Paul Jähn, Nr, 31; Hermann Neubert, Nr. 48; Julius Neubert, Nr. 58. Die nichtverseuchten Gehöfte von vberasfalter gehören zum Btob- achtunasgeblet. Niederasfalter: Otto Jähn, Nr. 8. Alberoda: Hermann Mehlhorn, Nr. 53 B. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, 37. November 1934. Im Konkurs über das Vermögen Les Kaufmanns Alfred Rau, Inhabers der Firma Alfred Rau, Schneeberg, wird zur Prüfung nach, träglich angcmeldeter Forderungen, zugleich zur Abstimmung über Len Zwangsvergleichsvorschlag Les Gemcmschuldners Termin auf Mittwoch, den 17. Dezember 1924, vormittag» ^19 Uhr, vor« hiesige» Amtsgericht bestimmt. Schneeberg, de» 26. Ätovember 1924. Da» Amtsgericht. Bekanntmachung. Aum Verkauf stehen: 2 Ochsen, 2 Kühe, 2 Kalben, sowie 1 Juugochse. Käufer wollen sich im Gemeindeanrt, Mittweida i. E., melden. Mittweida, den 28. November 1924. Der Bürgermeister. Geschichlssälschungen z« Wahlzwecken. Zu den hervorstechendsten Errungenschaften der Revolution gehören die sich jagenden Wahlen. Man kann im allgemeinen nicht sagen, daß die Wahlfeldziige eine günstige Wirkung auf die Charaktere der dabei am meisten Beteiligten ausüben. Besonders bedauerlich ist aber, daß selbst Leute, die sich Geschichtsschreiber nennen, der Versuchung unter liegen, die historische Wahrheit zugunsten ihrer Parteianschau ungen umzubiegen. Bisher war der deutsche Historiker stolz auf den Ruf der Unparteilichkeit und Sachlichkeit, den seine Wissenschaft in der Welt genoß. Ob diese Richtung im Hin blick auf die durchaus tendenziöse und egoistische Geschicht schreibung unserer außenpolitischen Feinde immer richtig war, bleibe dahingestellt; jedenfalls galt sie unter unseren Historikern bisher als Norm», und im besonderen auch für die innerpolitische Seite setzten sie in ihre Befolgung eine Ehre. Das neue Regime scheint auch auf diesem Gebiete Wandel schaffen zu wollen, wenigstens Hr. Dr. Friedrich Thimme, der als leitender Bearbeiter der Aktenpubli- kationen des Auswärtigen Amts eine besondere Verantwor tung haben sollte, macht eine bedauerliche Ausnahme von diesen Grundsätzen. Kapitän a. D. Widemann, der frühere Marine- attachv der Deutschen Botschaft in London, wendet sich jetzt gegen die Angriffe, denen Großadmiral von Tirpitz in demokratischen Blättern ausgesetzt ist. Er schreibt in der „D. Allg. Ztg." u. a.: „Dr. Thimme hat im „Berliner Tageblatt" zwei umfang reiche Aussätze veröffentlicht: „Armer Herr v. Tirpitz". Herr Dr. Thimme zitiert in dem ersten dieser Aufsätze aus einem Bericht von mir vom 11. Mai 1909, zum Teil wörtl'ch, zum Teil dem Sinne nach, drei verschiedene Stellen und konstruiert durch diese Zitate einen bewußten Widerspruch zwischen meiner Anschauung über Lie englische Stimmung zur Fvage des deutschen Flottenbaues im Gegensatz zu der Anschauung des Großadmirals von Tirpitz. Ich stelle fest, daß diese Zitate nicht nur willkürlich aus dem Zusammenhang herausgegriffen, vielmchr von dem „Historiker" Dr. Friedrich Thimme chronologisch verschoben und durch Aus lassung wichtiger Worte völlig entstellt sind. Dadurch wird der ungezogene Bericht in sein Gegenteil verwandelt, was der „Historiker" Dr. Thimme, Herausgeber der großen Mten- publikation des Auswärtigen Amts „England und die deutsche Flotte" natürlich ganz genau weiß. Die Beurteilung einer solchen „Geschichtsschreibung", von der Hr. Dr. Thimme in dem gleichen Aufsatze sagt, daß sie „ausschließlich und allein nach wissenschaftlichen Grundsätzen Surchgeführt" wird, überlasse ich dem Leser. Dr. Friedrich Thimme hat ober weiter durch solche Taschenspielerkunst meiner Ansicht nach das Recht verwirkt, über die Wahrheitsliebe anderer Personen überhaupt ein Urteil zu Men, und sein Versuch, dies hinsicht lich des Großadmirals v. Tirpitz zu tun, richtet sich selbst, lieber diese Seite des Charakters des Großadmirals urteilen die Kreise, mit denen er durch 40jährige und zum Teil längere Kameradschaft verbunden ist, wesentlich anders als Dr. Thimme, trotz seines angeblichen englischen Kronzeugen, des Admirals Sir John Fisher. Dieser englische Mmrival be zeichnet nicht den Großadmiral als Lügner, sondern mich (ein Prädikat, das ich im Munde eines Londesfeindes nur als ehrenvoll ansohe). Dr. Thimme passiert das Unglück, daß er entweder kein Englisch versteht, dann soll er keine englischen Kronzeugen benutzen, oder aber, daß er auch hier eine be- wußte Fälschung vornimmt. Die falschen Angaben und Täuschungen seitens eines amtlichen Historikers lassen berech- tiate Zweifel entstehen, ob die Aktenpublikationen bei diesem „Historiker" in den richtigen Händen liegen. Es bleibt schließlich noch die Fvage, warum Herr Dr. Friedrich Thimme über die Publikationen der politischen Do kumente des Großodmivols so empört ist. Er sieht offenbar seine Felle fortschwimmen und fürchtet, daß sein gerade jetzt abgeschlossener Band der großen Aktenpublikation des Aus wärtigen Amts „England und di« deutsche Flotte" von v^rn- herein enüräftet ist? Der beste Kenner der Verhältnisse reißt also der ten denziösen „Geschichtsschreibung" und dem „Berl. Tagebl." die Maske vom Gesicht. Wir meinen, daß eine Wahlmache, wie sie von solcher Seite betrieben wird, keine Aussicht auf Erfolg haben kann. * * * Mannheim, 26. November. An den Plakatsäulen ist fol gender Brief an den Admiral v. Truppel, dem ehemaligen Gouverneur von Äiautschou, zu lesen: „Die in Mannheim und Umgegend zahlreich ansässigen ehemaligen Marineoffiziere nahmen mit tiefstem Bedauern von Ihrer Absicht, bei der Deutsch-demokratischen Partei zu sprechen, Kenntnis. Wir wollen nicht mit Ihnen darüber rechten, ob Sie Monarchist oder Republikaner und Demokrat sind. Aber eines ist für uns alle unser st änd- l i ch, daß ein Seeoffizier, dem die Bedeutung der Flagge im Auslande bekannt sein muß, der außerdem jahrelang Gou verneur eines Schutzgebietes war, nunmehr unter der Flagge fchwarz-rot-gold sprechen kann. Der Flag genwechsel wird von vielen Millionen Deutschen als eine Schank« empfunden, die wir uns zugefügt haben, und Sie, Hr. Admiral, stehen nunmehr in der Reihe derjenigen, ohne deren Zustimmung der Flaggenwechsel nicht möglich gewesen wäre. Ihre ehemaligen Kameraden wenden sich von Ihnen ab." Gegen die Finanzpolitik des Reiche«. Berlin, 27. November. Der Präsident Les Hoirsabundes hat in einer Eingabe an den Rsichsfinanzminister auf die völlige Unzulänglichkeit der bisher zur Durchführung gebrach ten Milderungen Les auf die Dauer untragbaren Steuerdrucks aufmerksam gemacht. Er betont, daß eine Fortsetzung der gegenwärtigen Finanzpolitik eine Entfremdung zwi schen Staat und Wirtschaft herbeiführen müsse, welche das Reich in schwere innenpolitische Konflikte, neue wirtschaftliche Nöte Und untragbare Hemmungen seiner außen politischen Aktionsfähigkeit stürzen würde. Die Ausweise der öffentlichen Kassen seien nicht klar genug, aber immerhin sei nach den spärlichen Bekanntmachungen festzustellen, daß Län der und Gemeinden eine ernsthafte Einschränkung ihrer Der- «twcltungen überhaupt nicht vovgenommen hätten und ihr gegenwärtiger Apparat für Lie Wirtschaft völlig untragbar sei. Die Reichsrogierung müsse nachdrücklich auf Lie Länder und Gemeinden einwirken, um diese zur Einhaltung und Unter stützung der von der Reichsrogierung erstrebten Politik des energischen Preisabbaues zu veranlassen. Im einzelnen wendet sich der Hansabund schärfstens gegen die von der Regierung beabsichtigte weitere Beibehaltung des wirtschaftlich ungesunden Systems der Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsstcuer. Die neuerlichen An deutungen der Regierung über größere Aufwertungen hätten nach Ansicht des Hansabundcs weitgehende Beunruhigung in die Wirtschaft getragen, und der Hansabund warne nachdrück, lich davor, Hoffnungen zu erwecken, solange nickst im Rahmen eines auf die Dauer erträglichen Verhältnisses zwischen Steuer last und volkswirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und einer hier eingefügten Erfüllung der übernommenen Reparativnsver- pflichtungen ein durchführbar erscheinender Drckungsplan vor liege. Zum Schluß hält Ler Hansabund seine bereits zum Ausdruck gebrachte Forderung auf sofortige Milderung des Steuerdruckes aufrecht. Berlin, 27. November. Der Reichsrat hielt heute abend eine öffentliche Vollsitzung ab. Der Entwurf des All- gemeinen deutschen Strafgesetzbuches wurde den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Nürnberg, 27. November. In Miltenberg (Unter franken) wurden verschiedene Deserteur,e der französischen Besotzungstruppen, namentlich au« der Garnison Speyer, fest genommen. Gestern wurde wieder ein marokkanischer Soldat aufgegviffen und nach Nürnberg transportiert. Dnieburg, 27. November. In einer Wählerversammlung in München-Gladbach betonte Reichsminister Dr. Jarres u. a., daß er nach einer Rücksprache mit dam Oberstkomman- dierenden der belgischen Rheinarnrre in Aachen hoffen dürft, seine liebgervordene Tätigkeit als Oberbürgermeister der Stadt Duisburg bald wieder ousnohmen zu können. Hindenburg 16 Jahre Generalfeldmarschall. Am 27. November ist es zehn Jahre her, daß Hinden burg zum Generalfeld marsch all ernannt worden ist. Das ganze deutsche Volk empfand damals die Ernennung des damaligen Generals v. Hindenburg zum Feldmarschall als eine persönliche Angelegenheit, und selten wurde wohl die Ehrung eines Feldherrn so von einem ganzen Volke mitge- feiert, wie der Tag, an dem durch die Presse die Nachricht von der Ernennung dieses neuen Marschalls verbreitet wurde. Zu erst bei Ausbruch des Krieges ohne Beschäftigung gelassen, wurde er bei den» Einfall der Russen plötzlich durch Ludendorff davon benachrichtigt, daß er zum Oberbefehlshaber an der Ost front ausersehen sei. Schon wenige Tage später erfuhr die Welt durch die großen Schläge, welche die Russen erlitten, von der Tatsache, daß ein neuer Mann hier am Werke sei. Kurz darauf wurde er bereits zum Generaloberst ernannt, um nach dem Durchbruch bei Brzeziny die die höchste Stufe der militä rischen Rangleiter zu erklimmen. Die Kandelsverlragsverhan-lungen. Paris, 27. Nov. Die für die Handelsvertrags« Verhandlungen delegierten deutschen Sachver ständigen aus der Schwerindustrie sind zum Teil heute vormittag in Paris eingetroffen. Sie hielten heut« nachmittag die erste Sitzung mit Len französischen Sachverstän digen ab. Deutscherseits beteiligten sich an der Beratung Klotzbach vom Roheisenverband, Gerwin vom Stahlwerkver band, Notmann von der Oberschlesischen Dergwerksgesellschast, Hobrecker von der Drahtindustrie. Heute abend treffen als weitere Delegierte ein Fritz Thyssen und der Direktor bei Krupp, Bruhn. Die Ankunft des Direktors Vogler dürste morgen erfolgen. Außer Len Genannten befinden sich bereits Vertreter der Maschinen- und Kleineisenindustrie und der Elektrotechnik in Paris, darunter Minister a. D. von Raumer und Prof. Deutsch von der AGG. London, 27. November. Bei Len heutigen Besprechungen über den deutsch-englischen Handelsvertrag ist über die meisten wichtigen Punkte eine Uebereinstim- mung erzielt worden, so daß Aussicht besteht in wenigen Tagen zum ALschlußzu kommen. Kommunisten im „Reichsbanner". Berlin, 27. November. De« „Berliner Boyen-Zeitung" zufolge enthält eine Anweisung an die kommunistischen Funk tionäre Len Satz: Jedes Mitglied des roten Fvontkümpfer- bundes muß gleichzeitig Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sein. Berlin, 26. Nov. Der Berliner Dertvetertag Alter Her« ren deutscher Burschenschaften hat folgende Entschließung ge faßt: Der Berliner Vertrotertag A. H. deutscher Burschenschaf ten wendet sich mit aller Schärfe und in aller Oeffentlichkeit da gegen, daß das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold diese Farben der deutschen Burschenschaften cüs^. geistiges Erbe für sich in Anspruch nimmt. Der Wahlspruch der deutschen Burschen schaften: „Ehre, Freiheit, Vaterland!" beweist unwiderleglich, wieweit die deutschen Burschenschaften schwächlichem Pazifis mus und zersetzendem Internationalismus fernstehen. Mülheim, 27. Nov. Der Kommunistenführer 8 eg in, der sechzehnmal wegen schweren Diebstahls vorbestraft ist und wegen Beteiligung am Kommunistensturm auf das Mülheimer Rathaus zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, erhielt vom großen Schöffengericht Münster fünf Jahre Zuchthaus. Segin hat unter den» Schutz französischer Of fiziere die Wohnung des Leiters des Mülheimer Versorgungs, atmes, Regierungsrats v. Natzmer, „beschlagnahmt". In der Haft versuchte er, einen Mitgefangenen zum Meineid zu ver leiten. » Leipzig, 27. Rovenkber. Der Skmtsgevichtshof zum Schutze Ler Republik verurteilte den Redakteur Ler „Noten Fahne", Erich Gentsch, in Berlin wegen eines fortgesetzten Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu einer Gefängnis- strafe von 7 Monaten. Die Straftaten wurden in einer Reihe von Artikeln erblickt, die vom März bis Mai 1923 unter der Verantwortung des Angeklagten in der „Roten Fahne" ev- schienen sind. * Leipzig, 27. November. Wegen Verrats militärischer Ge heimnisse wurde der 25jährige Zeichner Iohannes Döhnel aus Leipzig zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenvechtsver- lust verurteilt. Döhnel hat dem französischen Spionage bureau in Mainz militärische Geheimnisse oder Dinge, die ev dafür hielt, verraten und ist auch mit besonderen militärischen Spionageaufträgen nach Leipzig zurückgskehrt. Berlin, 28. November. Das Reichsgericht hat di» vom Genemlstaatsanwalt im Prozeß Thormann-GranLÄ wegen Les geplanten Attentats auf General v. Seeckt ein gelegte Revision verworfen. Ls bleibt bei den» frei sprechenden Urlell des Berlin«« Schwurgerichtes. Z. R. S und die Amerikaner, Berlin, 27. Nov. Die Berichte über die Taufe des ,Z. R. 8" wären nicht vollständig, wenn inan nicht hinzufügte, daß so wohl die Landung Les Luftschiffes auf dem Flugfelds kn Washington, als auch bei der Rückkehr nach Lakehurst nicht ganzprogram müßig verlief. In Washington dauerte es über 1i^ Stunde, in Lakohurst mehr als 2 Stunden, bis das Schiff ankern konnte. Die Verzögerung wurde beson der« peinlich empfunden wegen der Ehrengäste und zahlreichen Zuschauer, vor denen sich nicht verhehlen ließ, daß irgend et was nicht stimmte und daß die jetzige amerikanische Leitung nicht imstande rtz'r, den Luftriesen so zu bändigen, wie es die deutsche Leitung getan hatte. In beiden Fallen ging die Lan dung nur durch Ablassen nicht unbeträchtlicher Mengen de« kostspieligen Lcliumgases vor sich. Der erste Versuch scheint demnach die Richtigkeit der Feststellung Dr. Eckener« zu erwei sen, daß auf die Dauer mit Helium kein» praktischen Erfolge zu erzielen seien, wenn wohl die Schwierigkeiten der Landung auch auf die Ungeschicklichkeit der amerikanischen Füh rung mit zurückzuführen sind.