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Ottendorfer Zeitung Krills ^of zw" y- lvochenblatt und Anzeiger Bezirks- und General-Anzeiger Neueste Nachrichten d- md. und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Do. 62. Mittwoch, den 25. Mai 1909. 8. Ishrgann. qau zu ebenfalls nachmittags 4 Uhr ^genommen. Dresden des Deutschen Rad aus »Zen zur die N. >09. >en Vas' er 6rup beging die Tat, weil sie vor von ihrem Manne verlassen Korridor, rwieteo es Blatts verheiratet und einigen Tagen worden war. — Der (Lau der alvn Sitte der schlanken Maienzweige, die das Glück in die Well hinausbegleiten. Seit Himmelfahrt regiert das lichte Grün in der Natur, das Helle Gewand in der menschlichen Kleidung. Die Maiensonne leuchtet lind und warm nun schon so lange vom wolkenlosen Himmelszelt. Es ist prachtvolles Wetter, hörte man die Leute sagen, die am Himmelsahrtstage hinaus pilgerten in die Nalur. Und doch, war es das saftig grüne herzerquickende Frühlingsbild, das die Natur da draußen uns bot? Wohl belaubten sich die Sträucher und hüllten die Fruchtbäume sich in ihre Blütenschleier. Aber wie dürr das Landl Wie vergilbt und dürftig zeigen sich die Sommersaaten, wie trostlos schauen die meisten W esen drein, als träumten sie noch deS Winters langen Schlaf. Was soll aus der Ernte, was vor aü-m aus der Futter ernte und unserer Volksnährung werden, wenn nicht in allernächsten Togen der heißersehnte Regen sich einstell!? Nicht nur so ein „Husch" wie in den frühen Morgenstunden, sondern ein kräftiger Regen, der den Boden durchtränkt. Schweren Schaden hat schon die Landwirtschaft, ungleich schwererer bedroht sie und mit ihr die Wohlfahrt unseres ganzen Volkes. Lassen wir, so mahnt gemeinsame Sorge, dahinten den alten verbitternden und leider so ost ganz unnötig hervorg^zerrten Gegensatz von Stadt und Land, Industrie und Landwirtschaft. Abertausende schauen nach Fruchtregen aus. Mögen sie der alten Bauernregeln sich getrosten: Ein Tag Regen tränkt sieben dürre Wochen, und des Sprichworts: Wenn die Not am größten, ist GotteS Hilfe am nächsten. — — Laußnitz. Der vorgestrige Sonntag war für unsern Ort ein Festtag von besonderer Bedeutung. Der Königlich Sächsische Militär verein Laußnitz und Umgegend beging in festlicher Weise die Weihe seiner neuen Fahne. Von 11 Uhr ab trafen nach und nach ein die Militärveceine von Tauscha, Schwepnitz, Lomnitz, Radeburg, Neichenbach-Reichenau, Ober- und Niederlichtenau, Großnaundorf, Krackau, Grün berg, Schmorkau, Höckendorf, Neukirch, Seifers dorf, Lausa, Medingen, Gottschdorf, Nieder steina, HäSlich, Königsbrück, Ottendorf-Okrilla, Ponickau, Lichtenberg, Rödern, Hermsdorf und Bischheim, sämtlich freudig empfangen und kameradschaftlichst bewillkommet. Nach einer kurzen Mittagspause rangierte sich auf der zeitraubender und tab,ü«Hch«r Seitz nach besenderem Tarif. Bei wtederhokm-en pret^rmilßi^tng. 1,20 Mark. O Einzelne Nummer w pfg. <> Sdienst die JugenI" N. )09 Hauptstraße der Festzug. Außer den vor- enannten Veninen traten in den Fest zug noch eine ganze Anzahl Ehrengäste (darunter Offizier ödeputationen des Landwehr- be irks Banxen, der Reitenden Abteilung und des Schießplatzkommandos und der Reserve- oisiziere des Bezirks, sowie der Vorsteher des Bezirksv reins, der Militärvercine der AmtS- bauplmannschast Kamenz), die Gemeinde ll rOetung, d-r Schulvorstand, die Festjungsrauen, der Mannergesangverein, der UnterstützungS- vwein und der Jngendverein. Die kostbaren Fahnen, die die meisten Militärvereine mit sich führten, gaben dem Festzuge ein stimmungs volles Gepräge. Dresden. Durch Einatmen von Leuchtgas s.tzte in der Nacht zu Sonntag eine 31 Jahre alte KaulmannSehefrau in ihrer in der Königs brücker Straße gelegenen Wohnung freiwillig ein Ziel. Die junge Frau war noch nicht lange lange nicht erschöpft und wenn allen Anregungen Folge gegeben würde, so würde der Staatsbürger vom Augenblick an. da er sein Bett verläßt, bis er es müde wieder aufsucht, in jedem Augenblick des Tages, bei jeder DaseinSäußerung, ob er ein Streichholz anzündet, den Mokka schlürft, eine Zigarre raucht, Fleisch ißt, Wein trinkt, oder ins Theater geht, das stolze Bewußtsein haben, an seinem Teile dem Elend der Finanzen gesteuert zu haben. Jedenfalls dürfen wir sicher sein, daß nach dem Pfingstfest die Reichsfinanz« resorm im Umriß fertiggestellt sein wird und es ist kaum fraglich, daß im Reichstage daran etwas Wesentliches geändert wird. — Nach der Begegnung Kaiser Wilhelms mit König Viktor Emanuel und dem Kaiser Franz Joseph hat in England, Frankreich und Rußland aufs neue eine Preßhetze gegen Deutschland begonnen. Der Vogesennachbar sucht Italien zu beweisen, daß es im Dreibund eine untergeordnete Rolle spiele, in Rußland droht man Rache für die Niederlage in der Balkankrise zu nehmen und in England - weist man auf die Mangel haftigkeit der Wehrmacht im Vergleich zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn hin. In den letzten Tagen hat sich besonder« Lord Roberts wieder hervorgetan, der im Oberhaus erklärte, Englands Landheer sei völlig unzulänglich, so daß das Jnselreich nicht wagen dürfe, einer andern Macht ein Bündnis anzutragen. Da« neben treibt die Spionenfurcht sonderbare Blüten. Ein Parlamentarier will sogar kürzlich auf der Heimreise von Hamburg an einer seichten Stelle unterirdische Bohrmaschinen gehört haben. Von Deutschland nach England ein Tunnel, der den Angriff erleichtern soll !! Und auch diese Tollheit wird in weilen Kreisen Englands geglaubt und trägt dazu bei, die Furcht vor einem Ueberfall und den Haß gegen die ruhe störenden Deutschen zu schüren. — Der Zar hat gegen die Duma einen Sieg davongetragen. Er hat es grnndsätzlich abgelehnt, Marinegesetzen seine Zustimmung zu geben, die nicht zuerst ihm vorgelegen haben. Und Ministerpräsident Stolypin, der seine Entlastung angeboten hatte, ist im Amte verblieben, weil er überzeugt ist, daß er dem Lande noch nützen könne, trotzdem er diesmal gegen den Zaren und die Hofclique eine Niederlage erlitten hat. Aus Anlaß seines Geburtstages hat übrigens Väterchen einen bemerkenswerten Gnadenakt vollzogen. Er hat General Gössel, der Port Arthur, und Admiral Nebogatow, der bei Tsuschima die Flotte den Japanern preisgab. (wofür beide zum Tode und im Gnadenwege zu zehn Jahren Festung verurteilt wurden) nunmehr völlig begnadigt. — Von solchem Geist der Milde ist das jung türkische Komitee in Konstantinopel nicht erfüllt. Das unter seinem Einfluß stehende Kriegsgericht verhängt weiter grausame Strafen über alle, die sich geweigert haben, auf Befehl der Jungtürken sofort den Sultan Abd ul Hamid den Gehorsam aufzusagen. Der Entthronte, der sein 500 Millionen betragendes Vermögen dem Staate überlasten haben soll, sind ungefähr 20000 Mark Monatsgeld ausgesetzt worden; er hat also immer noch mehr zu verzehren als mancher Privatmann, der plötzlich seinem Wirkungskreis entrissen wird. — In äußerst bedrängter Lage befindet sich gegenwärtig der Schah von Persien. Er kann die Geister der Revolution, die er durch Verweigerung einer Wiederherstellung der Verfassung rief, nicht mehr bannen. Obwohl die Verfassung aufs neue gegeben und ein freiheitliches Ministerium berufen worden ist, haben die Revolutionäre ihren siegreichen Vormarsch auf die Hauptstadt fortgesetzt, und Mohammed Ali entschied sich für den besseren Teil der Tapferkeit: entfloh aus der Hauptstadt Teheran. Behält er seinen Thron, so wird er für seine Erhaltung dauernden Tribut an Rußland und England zahlen mästen, die allein noch in der Lage sind, den Ausbruch der offenen Revolution im ganzen Lande zu verhindern. 2. Die in früheren Jahren geborenen Kinder, deren Impfung ohne gesetzlichen Grund verblieben oder erfolglos gewesen ist; , 3. Die im Jahre 1897 geborenen Kinder unter denselben Voraussetzungen wie I lind 2, Aus der Woche. Der Deutsche Reichstag hat sich bis zum 15 Juni vertagt — ohne daß die Finanzreform, das Sorgenkind unsrer inneren Politik — sich irgendwie gedeihlich entwickelt hätte. Fürst Bülow, der dem Kaiser in Wiesbaden Vortrag gehalten hat, ist ausgezeichnet, mit dem von neuem ausgesprochenen kaiserlichen Vertrauen, heimgekehrt und wird während der Ferien wahr scheinlich Gelegenheit nehmen, mit den Partei führern zu unterhandeln. Der Steuerzahler im Lande weiß indes noch nicht, auf welche Verzichte er sich langsam vorbereiten muß. Soll er dem braunen Trank die Bohnen nehmen, oder soll er am Zündholz mit dem Sparen beginnen; denn Kaffee und Streichhölzer scheinen gegen wärtig als Steuerobjekte ausersrhen, nachdem die von der Regierung vorgeschlagene Abänderung der Fahrkartensteuer von der Kommission so ziemlich abgelehnt ist. Die Finanznot des Reiches ruft alle Geister aus den Plan, und wenn auch nur ein bescheidener Bruchteil der vorgeschlagencn Steuern durchführbar wäre, so würde aus absehbare Zeit kein Staatssekretär mit seinen Geheimräten sich um den Steuer säckel des Reiches bemühen brauchen. Da findet sich eine Steuer auf Fahrräder, Gummireifen für LuxuSsuhrwerke, Automobile, Seidenstoffe, Teppiche, Bienenstöcke und Sparkastenbücher, eine Steuer auf Theater- und Konzertbillets, auf Kanarienvögel und Papageien und endlich der Vorschlag auf Besteuerung der Vereine. Wahrscheinlich aber ist damit die Liste noch Impfung betr. Im laufenden Jahre sind der Impfung mit Schutzpocken zu unterziehen: 1. Die im Jahre 1908 geborenen Kinder, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis natürlichen Blattern überstanden haben; sahrerbnndes veranstaltete am Sonntag eine Fernfabrt „Rund um Dresden" über die Strecke von 180 Kilometer, die von Tharandt über Wilsdruff—Meißen—Radeburg—Königs brück — Kamenz — Bischofswerda — Stolpen — Pirna — Mügeln — Glashütte — Dippoldiswalde bis zum Ziel in Höckendorf bei Edle Krone führte. Früh 5 Uhr stellten sich 115 Fahrer am Start in Tharandt, von denen über 70 auch a" Ziel anlangten. Die befahrene Strecke ist äußerst gebirgig, weshalb sie an die Fahrer große Anforderungen stellte, dazu kam noch die fast glühende Hitze und der gewaltige Staub der Landstraßen. Alles dies in Betracht gezogen, sind die Ergebnisse der Fahrt ganz vorzüglich Als Erster lief Oberstem, der Sieger der Fahrt Wien—Berlin, nach 6 Stunden 39 Minuten 49»/, Sekunden durchs Ziel. Kötzschenbroda. Beim Durchgehen seines Pferdes erlitt der Kutscher Z einen bedauerlichen Unglückssall. Derselbe hatte mit seinem Geschirr für eine Fabrik in Naundorf einen Transport auszuführen. Durch einen ankommenden Krast- wagsn wurde das Pferd scheu und raste die Meißner Straße herauf, sodaß dem Kutscher die Räder über die Füße gingen und ihm die selben zerquetscht wurden. b. Die Kinder müssen mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern -Mpsung Nachschau gebracht werden. Auch nach dem Jmpsen ist möglichst große Reinhaltung des Impflings "Agste Pflicht. Ottenäoi'f-^orttrckei'f, am 15. Mai 1909. Der Gemeindevorstand. Mark. ' 1000 U 75-78 x.) - bi' ?9, Kanst» bi» Koggen, Pl« bi« 74 Gerste P'' bis - bi» 146-^ der 200 b" CinquanÜ^ 99, Laploi" gelber al^ - bis are 200 l>>' o: sächß^ ) mit'' >. Leinst 70, milli-k' g netto pro 100 ils Leintuchs . 1. 18,00 0 Wetze"' k (DieMt e 12,20 ; netto ob"' bis is.eo für Mi' hm siä> für lle anders r mindeste^ : Kollos im Gedu"" Roggens!'^ wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblalt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandsl", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Die Eltern, Pflegeeltern, Vormünder pp., deren Kinder und Pflegbefohlene ohne schlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung fern geblieben werden nach § 14 Absatz 2 des Reichsimpfgesetzes mit Geldstrafe bis zu 50 Mark mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft, wenn die Befreiung von dec Impfung nicht durch Kliches Zeugnis nachgewiesen wird. , Aus einem Hause, in dem Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten, Fleck- Mu», rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Impflinge M zum allgemeinen Impftermine gebracht werden, auch haben sich Erwachsene MiN Häusern vom Impftermine fern zu halten. Die öffentlichen Impfungen für hiesigen Ort finden statt litt AleSerimpfttnge, Montag, gen 7. Mi iysy, nachm. 4 Uhr, , litt LrliimpMnge, Mittwoch, Sen 0. Juni loo§, nachm. 4 Uhr Saale des Gasthofes zum s^vas^en lLosg, hier. Die Nachschau wird in demselben Lokal und zwar Ltstimpliinge unü litt AieaerimpMnge, Mittwoch, «len io. Mi iqoo, drrtliches und Sächsisches. Vttendors-Gkrilla, den Mai My. - Bei dem am gestrigen Mittag über ""nn Ort hinziehenven ziemlich heftigen Ge- schlug der Blitz in das Hausgrundstück Herrn Straßenwärter Polster aus der Eidner Straße und richtete am Dache, so- 7!' in den Zimmern ganz erhebliche Vrr- , "Ungrn an. Der in der Giebelwohnung ^ältliche alte Herr Polster wurde vom Blitze dessen und erlitt einige Verletzungen. Ein . dessen Wohnung entstandener Brand konnte schnelles Eingreifen wieder gelöscht werden. Zl durch den Blitzschlag enstandene Schaden ? 'in ziemlich hoher, da fast in allen Zimmern ^Putz losgelöst und Löcher gerissen worden Bei der am Sonnabend vorgenommenen vgn Zuchtbullen wurden die Bullen Herren Ernst Zumpe, Bernhard Bün- und Gustav Thieme neu angekö't. z flehen daher von jetzt ab den Rindern Mitglieder der freiwilligen Vereinigung Zwecke gemeinsammer Bullenhaltung die Mtbullen der obengenannten Hsiren und der H ^vrjahre bereits ongekörlc Bulle des Herrn i/"" Riemer, Radeberger-Straße zur Ver- Vng. ?-* Die Pfingstwoche ist gekommen, voller Maienzwerge, voller froher Erwartungen, wenn für die Hausfrau in diesen festlichen noch der Schatten eines großen häuslichen Gemachen empsrstcigt, so dient ja auch das wieder dem feiertäglichen Glanze. Ein »Ausstiegen" bereitet sich vor. für -M» bereits die verflossenen Tage und um r^klfahrt herum eine Andeutung gegeben . Kn. Ob nun Vereinsbrüdcr mit schallendem Zd voranziehen, ob die Radler dahineilen, die JKRubs ihre Veranstaltungen pflegen oder ^Bogenschützen mit schmetternder Musik zu ^..^"östschießen hinausmarschieren, um , zu küren, oder ob eine Kegelpartic ' kräftigen „Stamm" zusammentut, toll hegt man wichtige Pläne für einen gnen Aufenthalt im Freien, und wie die sungen, so zwitschern die Jungen, werden geschlagen zum sinnigen von Türen und Fenstern, allerlei Wien, und auch das dröhnende Auto huldigt . o Annahme von Anzeigen tis späteste« Mittag, ,2 Uhr d„ Lrsch^mmßMW» . v ^scheint Dienstags, Donnerstag, und Sonnabe-.ds abends. Bezugspreis: monatlich qo Pfg., Zweimonatlich «o Pfa., vierteljährlich