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Aden-Mrrssahe April 1S33 tll Enttäuschung ln England und Frankreich ..!Ä Brralung Mr die ArdeitMeiiWe am Sonntag wichtige Anregungen siir den zukünftige«» Kurs der inneren Politik entstehen werdem Die große Hitler-Kundgebung auf der Ilgen-Kampfbahn Die Rückwirkungen auf Deutfchlan- Berlin, 21. April. Ueber die deutsche Beurteilung der WährungSereigntsse verlautet an zuständiger Stelle fol gendes: Mangels Vorliegens genauerer Nachrichten ist eS noch nicht möglich, sich von den Absichten, die die amerikanische Negierung in ihrer Währungspolitik zur Zeit hat, ein ge- D-ucku. «er!.: LieplchLRelckkrdt, Dretden-A.1, warienftr.»»/«». gernrus Sdü4l. Pofticheck: I0«S Drelden. Nnj«!<,en: »0 mm beeile wrundreüe bb Psg., au4wLi>4 eo P!g. »rgenobichiag und biabattenochlorii. gamftienanzeisenu. Elellen- «eiuche ermLftiale Prelle. Qil.-üiedühr 30 Plg. das, die Schweiz, Holland und auch Belgien viel leicht noch vor Frankreich vom Goldstandard abgehen könnten. I« englische« Baukkreise« betrachte ma« daher die Lage der Weltwirtschaftskonfereuz mit größtem Pessimismus und bezeichne sie bereits als gescheitert. H 8 Am Mikrophon Vberpräfldent v. Denen, fly«nd Relchokommlssar v. Aillingrr, Der große Zapfenstreich . des Befehlshaber im Wehrkreis Generallemnanr v. Gienanrh . aursefühtt von 0 Dresdner RetchewehrkapeUen, beschloß die gestrige Aimdgrbrmg «rtMamin AM «irder in Berlin vr»d<m»lckaug aanoror Sarit«»» sosirttttnttoug Berlin, 21. April. Netchskänzlcr Adolf Hitler ist heute vormittag von München wieder hier etngetroffcn. Heute nachmittag wird eine Chefbcsprcchung über die Ar beitslosenhilfe stattfinden, wobei die Finanzierungs fragen im Vordergrund stehen. Erwogen wird die Teilung der Unterstützungs empfänger in zwei große Kategorien, nachdem sich die Dreiteilung als unzweckmäßig erwiesen hat. Die für morgen vorgesehene Sitzung des ReichS- kabinctts ivird sich mit den, Gesetz gegen die U e b e r f r e n, - düng der deutschen Schulen und Hochschulen sowie mit der rcichögcsetzlichcn Regelung des S t u d e n be n r e ch t S nach dem Vorbild der bereits inPrcußcn vom Kultusminister R n st durchgeführtcn Reform befassen. Die Beratungen über das von, NeichSwirtschaftöminister Hu gen berg auS- gearbcitctc Gesetz für die landwirtschaftliche Um- und Ent schuldung sowie die noch ausstehenden Ernennungen der Reichsstatthalter in den Ländern stehen zwar noch nicht auf der Tagesordnung, werden aber sicherlich ebenfalls bereits erledigt werben, da der Reichskanzler am Sonntag wieder in München sein will, um an der dort stattfindenben nationalsozialistischen Führertagung tetlzunchmen. Dieser Tagung in München kommt besondere Bedeutung zu, weil sie nach dem ö. Mär» den ersten grundsätzlichen Meinungs austausch zwischen den seither vorwiegend in neuen amt lichen Stellungen tätigen nationalsozialistischen Führern darstcllt. Man dürfte nicht fehlgchen in der Annahme, daß Ser Widerhall »er Wer-Selem in SmnkretK Paris, 21. April. Die gesamte Presse veröffentlicht längere Schilderungen über die gestrigen Feiern anläß lich des Geburtstages des Reichskanzlers. Der Berliner Berichterstatter des „Petit Journal" beschäftigt sich ans diesen, Anlaß mit der Politik und der Person Hitlers. Er zieht einen Vergleich zwischen Jcannc-d'Arc-Feicrn und der gestrigen nationalen deutschen Feier und glaubt fest stellen zu können, daß beiden ein wesentliches mystisches Element zugrunde liege. Was die Persönlichkeit des Kanzlers anlange, so sei charakteristisch an ihm das Gefühl, Bestand zu haben, und der in die Zukunft gerichtete Blick. Man habe allen Anlaß, an seine Aufrichtigkeit zu glauben, wenn er zum Plan Mussolinis erkläre, daß Deutschland, um sich selbst wlcdcrzufinden und seine inneren Wunden zu ver binden, zehn Jahre Frieden brauche. Htn-en-ur- und Sttler Gäste -es Königs von Schweden Berlin, 21. April. Reichspräsident v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler sind heute mittag Gäste des Königs von Schweden in der schwedischen Gesandtschaft. König Gustaf, der in Cannes gewesen ist, befindet sich auf der Heimreise nach Schweden. Bet seinem letzten Besuch war -er König Gast des Reichspräsidenten. Gegründet »r! Ugllcki «welmaNger Lu- "U. ' durch""Lft^üa Dies Blatt enthält die amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschaft Dresden wLchtnUfttzkm verland, «inielnummer 10 PIg. "'M P'B M naucö Bild zu machen. Man wird annchmcn müssen, daß es sich nicht um eine von internationalen Handels- oder Kapltalbcwegungen erzwungene, sondern zu bestimmten Zwecken gewollte Mion handelt. Die Rückwirkungen, die diese Ereignisse aus Deutschland habe« können, sind doppelter Natur. Wenn eine dauernde Abwertung des Dollars mit diesen Maßnahmen bezweckt sein sollte, so greift damit das von England eingeleitcte valutarische Exportdumping zum Nachteil der deutschen Exportindustric und damit der deut schen Zahlungsfähigkeit weiter um sich. Eine andere Wirkung dagegen würde für Deutschland einen relativen Vorteil bringen. Ta Deutschland sehr stark in Dollar verschuldet ist, so würde es seine Schulden durch Auf bringung eines geringeren Gegenwertes abtragen können. Hieran dürften auch etwaige Goldklauseln in den Schuld verträgen nichts ändern, da ein NcchtSstandpunkt sich schwer vertreten läßt, der einem Land zugcstehcn wollte, den Goldwert seiner Verpflichtungen durch gesetzgeberischen Akt herabzuschen, gleichzeitig aber den Goldwert seiner Forderungen ausrechtzuerhaltcn. Kritik an ReoicvrIIS WMunMOnalnmn Paris, 21. April. In der Pariser Morgenprcsse bildet die Abschaffung des Goldstandards in Amerika das Haupt- gesprächstbema. Der ehemalige französische Wirtschafts- Minister Gtgnoux veröffentlicht in diesem Zusammenhang im „Journal" einen längeren Artikel. Er erklärt unter anderem, baß man von der internationalen Zusammen arbeit, deren Grundlinien setzt in Washington gezeichnet werden sollten, keine Ankurbelung der amerikanischen Wirt- schäft mehr erivarten dürfe, denn der W ä h r u n g S k a m p s werde diese Zusammenarbeit verdrängen. A« Bord der „Ile de France" löste die Nachricht über die Aufgabe -er Goldwährung äußerste Ueber- raschuug a«S. In Kreisen der französischen Sachverständigen, die Herriot nach Washington begleiten, erklärt man, daß sich die Lage vollkommen geändert habe und -aß sich die Washingtoner Besprechungen jetzt auf ganz anderen Grundlagen bewegen würden. Die Aufgabe der fran zösischen Abordnung werde sich mehr denn je aus die Tätig- keil eines Beobachters beschränken müssen. Man glaubt außerdem, baß infolge der nunmehr eintrctendcn Un sicherheit die WeltwirtschastSkoufereuz auf eiue« unbestimmte» Zeitpunkt verschob«» «erde« wird. „Mattn" meldtt, der französisch« Finanzsachverständige Rist habe erklärt, daß man mit einer schwanke,chen Währung ebensowenig zu einer internationalen Wirtschafts konferenz gehe» könne, wie mit einem dehnbaren Gummi- Metermaß auf den Stofshandcl. Im übrigen ist bas Blatt der Aussassung, baß diejenigen Länder, die, wie Frankreich, Holland und die Schweiz, bisher am Goldstandard sest- htelten, eine Reihe von Schutzmaßnahmen ergreifen würden. Snküsümg »er Londoner City Loudon, 21. April. Die Londoner Presse befaßt sich ein- gehend mit dem Abgehen Amerikas vom Goldstandard. Die Auffassungen der Blätter gehen ziemlich stark anscinander. Sehr kritisch sprechen sich die F i n a n z z e i t u n g e n au». Die „Financial News" spricht von der Entrüstung der Elt, über -en Entschluß Roosevelts. Er habe sich einer groben Unhöflichkeit schnldig gemacht, da er Macdonald vor eine vollendete Tatsache stelle. Roosevelt habe England kaltblütig seiner gegenwärtigen WährungSvortetle beraubt. Macdonald tue am besten, mit dem nächsten Schiff wieder nach England zurückzu fahren, ohne mit Roosevelt verhandelt zu haben. Es sei möglich, daß nun auch andere Länder zum Abgehen vom Gold standard gezwungen würden, was ein allgemeines Chaos bedeuten und eine Rückkehr zu gesunden ÄährungSverhält- nisfen auf lange Zeit hinauSschicben würbe. Sollte auch Frankreich vom Goldstandard abgehen, dann gebe es für die anderen Länder kein Halten mehr. Man glaube,