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Dresdner Nachrichten : 10.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-10
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1873
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*r,tzetnt täglt« frii«, 7 Uyr m der vtaritultla-«- Ni. riu o». «emcn.rspreiv viertklickor» lich SS'/. Nur., durch lue Pos» Li- Nqr. ^i i. clne Nnnuner» I Ngr. «»flöge: 2230O ^Lpl. yitr die Rit-.^al'e eilige- jandter Mmruuripte macht jich die gtcdaillc'» Nicht ocrümdtich. Inseraten Nin,a»me a»rr. Ni.utS: n it"u >>»ä Vvxlor ln Hambu»". H<.r. ltn. Wie». L'H »iF. Baiel, Be stau. ,krankt:.rt a. -— ttu<t. 5l >»«« l! Be»li», Leipzig, Lilen. Hainluua, ^lankfurtoa. ^Nijn. ^laiüsllrt a. M. — l->. m Chemnitz. — tlL- 5»» kul!i«r L i o. in Paris. TlMbintt siir Nntcrhaltmist »ns Geschäftsverkehr. Truck und Eigcnihum der Herausgeber: Liepsch L Rtichardt in Dresden. Verantwort!. Redactcur: IllUllS Rtikhardt. SAki»tk«erd,>r wc -'cn. Nraji- ir „v,o-osi0it» bt« Sld.S Mir. S»»n»-Lt/ dt« Mttt--,« IL Utir. gl Nkulwdt: grotc Slolt«» a-,11- ä di« Add. L U»r. D-c Raum riner ctu Ipatttac/l Pklttzeilc kostet »S PIq. Sinaclandt dt« pettc L Ngr Eine Garantie iiir da» nächstl» a -jrtchct. 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Der Trotz der Sllavrnhalierparlei aus Euba scheint zu ebben ; die Negierung der Vereinigten Staaten hat sogar die bestimmte Nachricht erhalten, das; der Virginias binnen acht Tagen, die noch übrige Bemannung desselben binnen 10 Tagen an sie auSgcliefert werden werde. Wie sich mit dieser freundlicheren Peespeelive die Nachricht zusammen reimt, das; der amerltanstciie Gesandte in Madrid, General Sickles, uni seine Entlassung eingekommcn sei, darüber entbehren wir zur Zeit noch jeden Anhalts. Tie Aufmerksamkeit der Franzosen richtet sich in erhöhter Spannung dem Ausgange des Prcccsscs zu, der in Trianon dem Helden der Meder Katastrophe, den, Marschall Bazaine gemacht wird. Erst nach dem Urtheilsspruchc wird sich übersehen lassen, welche Folgen politischer Natur sich an die Einleitung und die Durch führung dieses MonstreprocesscS, der seit Monaten die Spalten der Journale füllt, knüpfen. Erhöht hat er das Ansehen des Marschalls Mac Mahon bei der Armee Frankreichs gewiss nicht; Muthmaßun zen über denJnhalt des Wahrspruchü anzustcllcn, wäre müßig. Nur soviel darf man erwarten, daß der Vertreter des angeklaglcn Ba Miie, der Avvocat Lachaud, in seiner VertheidigungSrcde Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, nicht bloL um das Haupt seines Clienten vor dem drohend zuckenden Streich zu retten, sondern auch für die boiicipartistlsche Partei, gegen die in Wahrheit der Proccß eingeleitet war, möglichstes .Kapital Herauszüschlagen. DicNationalvcrsammlung Frankreichs hat das neueMunicipal gesetz (Stadt- und Landgemeindeordnung) einer 15er Commission zur Vorberathung überwiesen. Bei der Prüfung dieses Entwurfs theilte der Minister des Innern mit, daß die Negierung Mac Bia hons im Ganzen bisher 168 Maires und 51 Adjunclen abgesetzt, sowie 191 Maires und 58 Adjunctcn suspendirt habe. Da es in Frankreich 30,000 Maires giebt, von denen bei weitem die meisten nach dem Sturze des Kaiserreichs ernannt wurden, so braucht nicht erst hervorgehoben zu werden, welchem Zwecke das von der Regie rung vorgeschlagcne Municipalgcsetz dienen soll. Wenig Erbauliches liegt aus dem deutschen Reiche vor Das Beste ist noch, daß die mecklenburgische Regierung ihren Eutwur einer Verfassung aus dem Junkcrparlamentc des Obolrilcnreich zurückgezogen hat. Tie Junker sträubten sich, die mäßigen Opfer zu bringen, die zur Begründung einer Constitution unerläßlich sind Nunmehr befindet sich die Negierung des Großherzogs in völliger Rathlosigkcit. Eure Verfassung will sie schaffen, das hat sie dem Reichstage und Bund.Srathe wiederholt feierlich erklärt; mit dci; Junkern kann sie aber keine Verfassung vereinbaren; ohne Ver fassung kann aber Mecklenburg nicht aus die Dauer bleiben, das öffentliche Seandale» in Deutschland muß, so oder so, beendet wer den; zum Octroyiren einer freisinnigen Verfassung fehlt ihr de; Muth. Doch, zerbrechen wir uns nicht unfern Kopf über die köpf lose Politik der Negierung des HcimalhlandeS der rolhcn Grütze, des Erziehungshaselstocks und der massenhaften Auswanderung. Die Domkapitel von (Riesen und Posen scheinen entschlossen, den Widerstand, den bisher ihr Erzbischof Lcdochowsli der Staat gemalt leistete, nunmehr korporativ fortzusctzcn. Sic erkennen nicht an, daß der Bischofssitz erledigt sei, werden vielmehr nach wie vor die Befehle ihres Obcrhirtcn, mögen sie aus Berlin, aus dem Kerker oder einem sonstigen Jnternirungösitzc kommen, cntgcgennehmcn und befolgen. Es wird allgemach zu einein vollständigen Stillstände der gestimmten Dibcestinversammlung der Provinz Posen kommen. — Außerdem sind jetzt die preußischen Zeitungen mit dem Durch brennen des als preußischer Landralh zuletzt nach Hildcsheim vcr setzten Abg. Staucnhagcn gefüllt. Derselbe hat sich dadurch in wer tcren Kreisen bekannt gemacht, daß er der Träger eines berühmten Namens, der Sohn des Generals von Stavenhagen, wiederholt in den Reichstag gewählt war und es dort sogar zum Schriftführer brachte. Finanziell längst tief zerrüttet, verschwendete er die ihm wiederholt gewährten Buttel zur Bezahlung seiner Schulden, setzte sein liederliches Leben fort, schwänzte zuletzt die NeichStagssitzungc» wntinuirlich und ist jetzt, in Stettin wegen kleiner Summen ausgc- llagt und auSgepsändet, mit Zurücklassung bedeutender Schulden nach dem gelobten Lunde aller Schaufüßler gegangen. -— Auch Se. kgl. Hoheit der Prinz Georg hat sich gestern Locales und Sächsisches. — Se. Majestät der König Albert hat, wie die „Deutsch. N." melden, das von ihm geführte Kommando der 1. Armee-Inspektion nicdcrgclegt, in einem dicseehalb an Se. Majestät den Kaiser gerich teten Schreiben aber gleichzeitig die Bitte auSgcdrückt, im Falle einer künftig etwa eiutretenden Mobilmachung die zu seiner bis herigcn Inspektion gehörigen Armeekorps wiederum unter seinen Befehl zti stellen. — Ce. Majestät der König Albert reiste vorgestern Abend 6 Uhr 20 Minuten in Begleitung der HerrenGeneraleGrafzurLippc, von Earlowitz, von Abendroth rc. zur Hofjagd nach Wermsdorf. Wie man hört, wird Se. Majestät, heute Abend nach hier zurück lehren. — In seinem bereits im Jahre 1855 nicdcrgeschriebcnen Testamente hat König Johann seinem bekanntlich dem Prinzen Georg vermacht-n Besitzthum Weesenstein mit den zugehörigen muftcrgiltig bewirthschnstelen und darum sehr einträglichen Gütern in Meusegast und Burlhardtswalde einen SchätzungSwcrth von 300,000 Thlr., dein auf die.Königin Mutter vererbten, ursprüng lich bansen aber einen Schätzungswerth von 100,000 Thlr. beiaclegt. Morgen chffl Uhr nach Wermsdorf begeben, um au den dort gestern und heute stattfindenden Jagden Theil zu nehmen. — Der Wirkliche Geheime Rath, Kümmerer und Oberho meister von Minckwitz hat vom Herzoge vcn Sachscn-Altenburg das Großlreuz des Herzog!. Snchscn-Ernestinischcn HausordenS erhalten — Aus dem Reichs-Oberhandelsgericht. Eine neue reiche Quelle von Prozessen hat das Reichsgcsetz über die Haftbarkeit von Eisenbahnen u. s. w. geschaffen, welches Gesetz zu vielen Zwei sein Anlaß giebt, die in letzter Instanz vom Reichs-Lberhandels Gerichte entschieden werden. Manche Direktionen von Eisenbahnen scheinen — vielleicht in Folge einer Verabredung — den Grundsatz zu haben, sobald cs zum Prozesse kommt, diesen durch alle Instanzen hindurchzuführcn. Ausgesprochen wurde bereits, daß die Eisenbahn nur hafte, wenn ein unmittelbarer, ursächlichcrZusammenhang zwi schen Tod und Verletzung und dem Eisenbahn -Betriebe vorliege also z. B. nicht, wenn ein Reisender den Anderen bestiehlt, verletzt oder rödtct, oder wenn Jemand während der Fahrt am Schlagflusse stirbt. Dagegen liegt kein entschuldbarer Zufall vor, wenn zu dem Zufalle ein Versehen der Bahnverwalttmg hinzutritt, z. B. auch wenn der Arm einer Weiche nur unter außergewöhnlichen Verhält nisten zu nahe an die passirenden Maschinen und Wagen hinreicht, so muß die Verwaltung den dadurch verursachten Schaden ersetzen — Das kaiserliche General-Postamt fordert das Publikum auf. mit den etwaigen Weihnachtsverscndungcn bald zu beginnen, die Waaren dauerhaft zu verpacken und die Signaturen deutlich, voll ständig und haltbar herzustellen. Zu einer Beschleunigung der Packet befördern»«; würde cs wesentlich beitragen, wenn als Begleitadresie bas neue Formular zu Postpacketadrestcn verwendet und die Packetc frankirt abgcsandt würden. — Der Stadtrath hat die Anstellung eines selbstständigen Ein nehmers für die Eilgutexpedition des Leipziger Bahnhofs zur Vcr- einnahmung der städtischen indirecten Einnahmen, soweit letztere von den dort eingehenden Gütern zu erheben sind, beschlossen und wird darüber das Einverständnis; der Stadtverordneten einholen. — Eine bekänntc Thatsache ist, daß die nachhaltige Bindekraft des Mörtels, welcher bei Aufführung««» Mauevwerk zur Verwen dung kommt, beim Emwirken des Frostes auf denselben verloren geht und dadurch die Haltbarkeit des im Winter aufgesührten Maucrwerks gefährdet wird. Im Hinblick darauf erläßt der Rath eine Bekanntmachung, welche den hiesigen Baugewerken und Bau Herren unter Hinweis auf die ihnen obliegende Verantwortlichkeit die Einstellung der mit der Verwendung von Mörtel verbundenen Maurerarbeiten aufcrlcgt. Eine Geldstrafe bis zu 20 Thlr. droht den gegen dieses für die allgemeine Sicherheit wohllhätige Verbot Handelnden. Das 10. Stiftungsfest des Handelswissenschaftlicheil Ver eins (am Sonntag in den Sälen der Socictät) ist wiederum in sin nigster Weise gefeiert worden. Tafel und solenner Ball boten ma tcrielle Genüsse; Gesänge, Declamationen, Toaste und lebende Bilder Äcnüsse für Geist und Gemüth. Das Bedeutendste des Abends war dst Vorführung eines EycluS lebender Bilder durch circa 30 Ver- eiirsmitglstder; in eleganter Ausstattung und künstlerisch wohl ge dacht darstellend den Winter mit seinen Freuden und Leiden und — das Erwachen des Frühlings. Der verbindende Text, gedichtet von Edmund Wallncr, ist sehr gut von Frau Anna Löhn-Sicgel gesprochen worden und die begleitende Musik ward von HerrnTränk lcr'S Chor ausgcführt. Von den Toasten zündete namentlich ein vom Rcdacteur Adv. Siegel gesprochener, der witzvoll den Begriff „Unfehlbarkeit" behandelte. Erst gegen Morgen endete die Stif tungsfeier. Die Finanzdeputation der 2. Kammer (Ncf. Schmidt) be antragt die Nnchbcwilligung von 95,100 Thlr. für den Umbau des alten GalcriegebäudcS. Dieser Umbau kostet dann 295,100 Thlr. Hätte die Kammer früher gewußt, welche Nachforderrmgen dieser Umbau lösten würde, so hätte sie gewiß nicht einen Reparatur-, son dern einen völligen Neubau gestattet. Es hat sich nämlich hcraus- gcstcllt, das; das alte Galeriegebäude im höchsten Grade baufällig war und daß eine Menge Gründungen und Bauten vorgcnommen werden müssen, die auch nicht billiger zu stehen kommen, ols ein Bau von Grund aus. Die lange Mauer aus der Augustusstraßc aber wird trotz aller Sgrafittomalercicn immer ermüdend wirken. Landta g. Am der Neaislrande der gestrigen Kammcr- sitzimg bciand sich ein -'.Dekret, bezüglich einer neuen Festsetzung der 0 iviIlistc, wie solche bei jedem Regierungswechsel von neuem zu vereinbaren ist. Wie wir ersubren, schlägt die Re gierung nicht direkt eine erbebte Ziffer vor, sondern beabsichtigt, die Höbe der (sivillisic in freier Bcralbung mit den Lgndsiänden zu vereinbaren. Den I. Punkt der Tagesordnung bildet der mchriach crwäbntc Vertrag mit dem ReichSinvaI idcn - ondö, der sich bereit erklärt bat, unsrem Lande I» Millionen f al pari zu ->' Zimcn vorzuschstßen. > 200,000 Tchlr. zur Ablösung des B r a u u r da r ö und des Mcchl- Abg. B! c h »eit bätte wenn auch mit ent- zwaiiZeö bcwiuigt, rcicrirt Barth-Stenn «nicht wie gestern irrthninlich berichtet v. Ehrensiciio über die Beschwerde gegen daö T a n z reg u l a t i v vom Gcrichtöamt Borna. Die Kammer gab sich hierbei über eine Stunde einem sehr bewegten Tanz vergnügen hin. Iiingnickel beantragt, die Petition einfach auf sich beruhen zu lassen, da in der That geschlossene Gesell schaften sich öltcro blrö zum Scheine bildeten, um ble vvlizellichen Vorschriften bezüglich der Beschränkung der Tanzmusik zu umgehen. Krell er wünscht auch eine Beschränkung der Tanzbelusiigungen. die die Gesundheit und die Sittlichkeit schädigten, zur Verschwendung und zum unnöthigen Kleider- luruö ftibrten. 1)r. Meischner und v. Ehrenstein rechtfertige» cmösührlich den Deputationsantrag: die Petition zur Erwägung der Regierung abzugeben, womit die richtige Mitte zwischen der Verhinderung, Hintergehung des Tanzregulativs und einer allzuängsilichcn Einschränkung des Tanzvergnügens ge troffen werde. Abg. Hartwig empfiehlt dringend die Ein schränkung des Tcmzcnö; nirgends werde so viel wie bei Spiel und Tanz der erste Aula» zu den jetzt so gehäuften Excessen und Rohheiten gelegt. DaS Musikmachen müsse eingeschränkt werden. Abg. Krause bestreitet dies lebhaft; Musik mache nicht roh. sondern veredele die Menschen, und wenn sich bas Volk nicht in anständigen Sälen mit Tanzen amüsiren könne, so wähle es schlechtere Vergnügungen, den Branntweingenuff in Winkelkneiveu. Uebrigcns cmgncten sich Rohheiten in allen Gesellschaftsklassen. H artwlg: Er stünde dem Arbciterstande näher als Krause, wisse aber Nichts von Winkclkneipcn, in denen die Arbeiter Er satz suchten für die hochfenstrigen Tanzsäle. Er habe binnen 10 Jahren mit über 10,000 Arbeitern persönlich verkehrt, Krause gewiß nicht mit 000. Die Annalen der Gerichte bewiesen, daß der erste 'Anlaß zu Excessen sehr »st in hochsenstrigen Tanzsälcn gelegt werde. «Vciiallj. Abg. Strauch wendet sich gegen die Stelle des Berichts, worin gesagt wird, baß daö Tanzen die Ge sundheit befördere. In seiner Gegend (dem Wcndftchen) habe man nicht nöthlg, zu dieser Arznei zu greisen. (Große Heiterkeit). Dort führe das Tanzen aber nie zu Excessen. vr. Heine: ES kcmme aus den Bildungsgrad der Arbeiter an und er habe keine üblen Eriahrungen mit der Vermehrung der Erccsse durch das Tanzen gemacht. Man soll das Tanzen nicht bloö den vornehmen Leuten gewähren, sondern Niemandem das Tanzen versagen, so weit eS in den Grenzen des Anstands verlause. iBravol) Nach einigen weiteren Bemerkungen erklärt der Minister v. Nosiitz: Die künftigen Bezirksausschüsse seien die geeignetsten Stellen zur Ordnung dieser Frage. Ter jetzige Zustand, welcher daö Brannt- weinschenkcn ziemlich freigebe, habe namentlich unter den Land- bewehuern das Vertrauen zu der Gerechtigkeit und Sachkunde des Gesetzgebers beschränkt; man möge nicht beim Tanzen auch zu weit geben und alle Beschränkungen fallen lassen. Der Be richt fasse allerdings den Tcmziaal als eine Art griechisches Gym nasium am. (Schallendes Gelächter.) Ter Res. V a r t H.Stenn erläutert diese Stelle kabin, daß er gemeint habe, das Tanzen sei geiunkbeitlörkeind bei Fabrikarbeitern und Webern, die eine sikciide Lebensweise führten. IlcbrigenS ginge die Borna'sche Beschränkung dco Tcmzcnö von den dortigen Friedensrichtern aus. die cs nicht gern sähen, wenn ihre Leute zu oft tanzen gingen, und damit die WIrthschaft schädigte». Aum ihn als Landwirth schädigte das Tanze» seiner Leute, aber dieses Vergnügen wolle er Ihnen nicht schmälern. «Beifall.) — Die Kammer genehmigte die Abgabe der Petition zur Erwägung an die Regierung. Eine hier wohnhafte Lehrerin der französischen Sprache er hielt vor einigen Tagen durch einen Dienstmann einen Brief, mit dem Namen einer ihrer Schüler unterzeichnet, worin sie ersucht wurde, den: Schreiber den Betrag von mehreren Thalern durch den Ueberbringer zu übersenden. Ihr Schüler wollte nach dem Inhalte des Briefes gerade in einem hiesigen Gcschäftslocale aufhältlich und zu seinem eigenen Gcldc noch des erbetenen Geldbetrags benöthigt sein, um einige daselbst gemachte Einkäufe sofort bezahlen zu können. Die Lehrerin trug kein Bedenken, die verlangte Summe ihrem Schüler sofort durch den Dienstplan» zu übcrschickcn. Nachträglich ergab sich, daß der Brief gefälscht war und der junge Mann, in dessen Namen er geschrieben und unterzeichnet war, von demselben gar nichts wußte, natürlich auch das Geld nicht in Empfang genommen hatte. Nachträglich soll sich durch die der Polizei darüber erstattete Anzeige die Sache dahin aufgeklärt haben, daß eine Schülerin derselben Leh» renn Letzterer den Betrug gespielt, als sie aber gehört, daß darüber der Polizei Anzeige gemacht worden, den erhaltenen Geldbetrag ihrer Lehrerin wieder anonym zugcschickt hat. Auf der Blascwitzcr Straße hat sich vorgestern Nachmittag eine recht nette Keilerei abgcwickelt, bei welcher Derjenige, welcher die nächste Veranlassung dazu gegeben hat, eine ganz gehörige Tracht Prügel cingchcimst haben soll. Dem nach Blasewii; zu fahrendeu iscrdcbahuwagcu kam ein hiesiger Lohnsuhrmanu entgcgcngefahren, der trotz aller Signale des Kutschers und Eonductcurs des Pscrde- bahnwagens demselben nicht ausweichen wollte. Kurz bevor beide Wagen zusammengestoßen wären, sprang derConducteur desPserdc- bahnwagcnS von demselben herab, riß die Pferde des entgegenkom menden Wagens zur Seite und gab dabei absichtlich oder unabsicht lich dem Führer derselben einen gehörigen Hieb. Dieser sprang nunmehr ebenfalls von seinem Wagen herab, eilte dem inmittelst wieder ausgcsticgcncn Conductcur nach und schlug mit seiner Peitsche, um sich für den empfangenen Hieb zu rächen, rücksichtslos auf den Conducicur los. Da nun dieser in Gesellschaft verschiedener Passa- iicvcr pcsclxn, wenn dicAnIcivc iftir zu 1»,„, ^ ^ . c ^ ^ «prccliciid iiicdrigcrcm Eoulsc abgeschlossen worden wäre, während ! isicre hmten auf dem Pferdcbahnwagen stand, so trafen die ihn; zu- Abg. O c I) :n i ch c n die günstige» Bedingungen, die der Jnpg- j gedachlcn Peitschenhiebe nicht blos ihn, sondern auch ebenso cmpsind- likcniondö gestellt hat mid ngmcntlich den U.nsiand herporbebt.! ^ um ihn hcrumstchcndcn Passagiere. Das Gebahren des S-L.!!« i-°Wn>—« ----- mm >,M bä b-n werde» und iomit nicht den EurS früherer sächsischer Anleihen i die gesammten Passagiere des Pferdcbahnwagcns, w das; ßc letzt- '-m drücken. Der Flnanzministcr v. Friesen bemerkt, daß cs kein halten ließen, hcrabsprangen und dem Lohnsuhrmanu die oben ge- Tbtt.!''im'Mgmtheii^Zsc' b!!"dcm("nchionscmwic'unter!d-»'"- Pr.igcl zukonnnen ließen. Lctziercr als Einer gegen Viele pari bei der Einlösung das Land 10 Tbir. zusäücßcn. Billigere! nutzte sic acecpttrcn. darüber gmttirt ist uiftcrcs Wiftens ichlicffllck- Bctingungcn hätte der Jnpalikcnientö nicht gewährt, der dr» > auf der Polizei worden. Zinslnß zu berüeksichligen habe, wir er i» ganz Deutschland sich! — Ein Gctteidchändler auSRivvien, wclcbervorgcsternAl'eui stelle und dufter sc, cm Wenig höher allerdings als in Z,,:. km,?,„m, Sachsen. Mehncrt rcplicttt, daß ünn der RciäManfteranttS. -der V'c,oncnpo>t von ^ippoidiswaidc nach Pos«cndms oe- Präsitcnt versichert habe, der JnpnUdcnsonks würde auch ciinI ^ diese; ^om um eine Summe Geld un Betrage -'Anleihe zu 4"/„ zu», Eourse von 02, statt ooabgeschlvsscn baden., von 0i> Thalern bestohlen worden. Derselbe hatte eine Tee Minister: Dann wäre aber eine jährliche Tilgung von!Summe in einer verschlossenen ledernen ' 2. statt 1" wie bc, de» übrigen iachsisebcn Anleihe» erforderlich ^ ^ „ größere bei sich Nvi.i'-'iüu Sidouic -i-o.-docht .wiiielcnen Nitteraut Talmis- igcwftcn. - DlcKcnnmer gcnclnmgt einstimmig die abgeschlossene der Pnn/sttn ^loon>c zngevacht gewesenen .'niimgul ^aynis- ^,^ . Dchiitationsameiao m.- m?« ew. /'Anleihe und ! M 1 nckwitz die sonstige» DeputationSanÄäe." ric'Ref''vi-'jPassagiere mit kurz erläutert. Nachdem die Kummer wdann l und jene Summe daraus entwendet. Umhängetasche unterwegs geschlafen haben mag, hatte einer der einem scharfen Messer die Tasche ausgeschnitten Dep Bestohlene merkte den
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