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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger für den AartrgerichtrbeM Libenswck mb besten Umgebung Fench»r«ch«r Rr. 510. Der Bezugspreis beträgt monatlich 1,80 RM. bei strier Zustellung, bei Abholung in unserer Ge- Ichüftsstelle 1,60 RM. Erscheint tägl. nachm. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Im Falle Hühner Gewalt oder sonstiger Störungen des Betriebs der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. umfassen- di« Ortschaften: Libenskxk, Mauenthal, Larlrfeld, r^Mdshübel, Neuheide, Gberftützengrün Schönheide, Schönheider hammer, Sasa, Unter stützengrün, wiidenthal, wilzschhaus, walfsgrün usw Vieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimeterzeile im Terttekk 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte stens vormittags 9»/, Uhr, für größere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Ausnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Poftschecktonio Leipzig Nr. 366 67. L4t ------- 88. Jahrgang. — Freitag, den 14. Oktober Bedenkliche MAungs-ro-agauda Tie freimütigen Worte des englischen Verteidigungsmini sters Jnskip werden von deutscher Seite ebenso freundlich begrüßt werden wie die Ausführungen des englischen Ar beitsministers Brown, der sich auf einer öffentlichen Kundgebung in Schottland ebenso wie sein Ministerkol lege Jnskip bedingungslos hinter die Friedenspolitik seines Ministerpräsidenten Chamberlain stellte. Mit Ge nugtuung verzeichnen wir auch die Stellungnahme des Bischofs von Chichester, der sich — im erfreulichen Gegen satz zu anderen englischen Kirchenfürsten — für einen freundschaftlichen Ausbau der deutsch-englischen Bezie hungen aussprach und sich für die Beseitigung aller Kon- sliktsguellen, einschließlich der Kolonialfrage, einsetzte. Erfreulich ist auch die Tatsache, daß Lord Ruffield, Eng lands Automobilkönig, in einer Unterredung mit dem „Daily Expreß- in außerordentlich deutlicher Sprache jenen Elementen in England den Kampf ansagte, die gegenwärtig wieder aus innenpolitischer und persönlicher Feindschaft gegen Chamberlain und aus außenpolitischer Gegnerschaft gegen die autoritären Staaten versuchen, die in München erreichte Befriedung zu stören. Diese klare und nüchterne Haltung verdient volle Anerkennung, an dererseits darf jedoch auch nicht übersehen werden, daß die Art der Rüstungspropaganda, wie sie gegenwärtig von maßgebenden Kreisen in England betrieben wird, starke Bedenken Hervorrufen muß. Sowohl das Regie rungsmitglied Lord Winterton wie der Luftfahrtmini ster, Str Kingsley Wood, haben in den letzten Tagen öffentliche Reden gehalten, die ihre propagandistische Spitze unverkennbar gegen die „Diktaturländer- im all gemeinen und Deutschland im besonderen richteten. Nie mand wird England, das mit seinem großen Weltbesitz eine starke Wehrmacht braucht, einen Ausbau seiner Rüstungen verargen. Andererseits läßt es sich aber nicht rechtfertigen, daß englische Regierungsmitglieder diese Rüstungsmaßnahmen dem steuerzahlenden Publikum mit Ausfällen gegen Deutschland schmackhaft machen, oder — wie es auch der Fall war — die deutschen Verteidigungs maßnahmen in der Westmark zum Vorwand der eng lischen Aufrüstung machen. Eine solche Propaganda mutz unweigerlich eine Kriegspsychose Hervorrufen, die unter Umständen doch einmal zu einer Katastrophe führen kann, wie sie in diesen Septembertagen zum Glück der Völker gerade noch verhütet werden konnte. Parade in Karlsbad Der Oberbefehlshaber des Heeres im Egerland. Auf seiner Besichtigungsreise durch das Sudetenlcmd stattete der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, Karlsbad und im Änschlutz daran Marienbad und Saaz einen Besuch ab. In Karls bad nahm der Oberbefehlshaber des Heeres den Vorbei marsch grötzerer Truppenteile ab. Das glänzende mili- tärischc Bild hatte ganz Karlsbad auf die Beine gebracht. Auf dem Oberen Bahnhof in Karlsbad wurde General oberst von Brauchitsch vom General der Artillerie von Reichenau empfangen, der sich zur Meldung in den Wagen des Oberbefehlshabers begab. Vor dem Bahn hof war die Ehrenkompanie eines Infanterie-Regiments mit wehender Fahne und Musikkorps angetreten, deren Front der Oberbefehlshaber des Heeres abschrttt. Die Fahrt von Mapftnbad bis SaM. — Ueberall jubelnd«' Begrüßung durch, bi« sudetmdeutsch« Bevölkerung. Karlsbad, 14. Oktober. (TNB.) Nach dem Besuch in Karlsbad begab sich Generaloberst von Brauchitsch im Kraftwagen über Petschau nach Ma rienbad, das ihm ebenfalls «inen herzlichen Empfang bereitete. Hier geleitete 'der Kommandierende General des XIII. Armeekorps den Oberbefehlshaber des Heeres zur Pa radeaufstellung der Truppen am Kurgarten. Ueber Michelsberg führte dann die Fahrt nach Plan und weiter über Mies. Ueberall an den Straßen hatten die Truppen Aufstellung genommen, und die Bevölkerung war von weit und breit herbeigekommen. Ueberall wurde der Generaloberst von den Sudetendeutschen mit Heilrufeu begrüßt. Sie waren begierig, den Mann zu sehen, der als Ober-, besehlshaber deF herrlichen deutschen Heeres den Willen des Führers zur Befreiung des sudetendeutschen Landes mit in die Tat umgesetzt hat. Ernst und feierlich standen die jungen, braungebrannten Gesichter der Soldaten unter dem Stahlhelm, «in Bild eiserner Disziplin. Und wenn nach hallenden Kom mandos Gewehrgriffe knallten und der Beifall ringsum auf- rauschte unter der Menge, dann war das Ausdruck stolzer' Freude: nun sind das auch unsere Soldaten! Ostwärts Mies wurden tschechisch« Befestigungsanlagen besichtigt. Tann ging es weiter jn die Gegend von Tu sch lau bis zum vordersten Posten der Grenzlinie an der Straß« Grenzregelung ohne Volksabstimmung Sofortige Aufnahme der Arbeiten durch Berlin und Prag Der Internationale Ausschuß für die Regelung der sudetendcutschen Frage trat am 13. Oktober nachmittags zusammen. Er stellte fest, daß die endgültige Abgren zung des an Deutschland fallenden sudetendcutschen Ge biets auf der Grundlage der am 5. Oktober vom Ausschuß festgestcllten Linie erfolgen kann, und zwar mit den etwa tgen Abänderungen, die der Ausschuß nach dem Wortlaut des Artikels 6 des Münchener Abkommens Vorschlägen könnte. Unter diesen Umständen hat der Internationale Aus schuß einstimmig beschlossen, daß von Volksabstimmungen abzusehen sei. Er nahm Kenntnis von dem zwischen der deutschen und der tschecho slowakischen Regierung erzielten Ein vernehmen darüber, die Arbeiten zur Berichtigung und endgültigen Festsetzung der Grenze auf der Grund läge der vorerwährtteu Linie sofort auszunehmen. Außerdem hat er von der Bildung des in Artikel 7 des Münchener Abkommens vorgesehenen dcutsch-tschccho slowakischen Ausschusses Kenntnis genommen, der die Ausübung des OptionSrechtcs regeln soll. Schließlich hat der Internationale Ausschuß den Bc richt des Wirtschaftlichen Unterausschusses entgcgengenom men und mit Befriedigung die beachtenswerten Fort schritte vermerkt, die bei der Lösung der schwebenden Fragen bis jetzt erzielt worden sind. Der Internationale Ausschuß hat bei der Nachprüfung aller in Betracht ziehenden Gesichtspunkte einmütig fest- gestellt, daß die provisorische Grenzlinie, innerhalb der die deutschen Truppen einmarschiert sind, geschlossenen ^deutschen Sprachboden darstellt, der in unmittel barem Zusammenhang mit dem Reiche steht. Diese Linie vermag somit die Grundlage für eine klare etnographisch bedingte Grenzziehung darzustellen. Der Ausschuß hat ferner sirstgestellt, daß außerhalb dieser Linie keine unmit telbar mit diesem Gebiet zusammenhängend geschlossenen Landstriche mehr bestehen, in welchen eine Abstimmung als unerläßlich anzusehen wäre. Sie bat aus diesem Grunde einstimmig beschlossen, auf eine Volksabstimmung zu verzichten. Tuschkau—Pilsen. Und wieder weiter in brausender Fahrt über Bernklau, Luditz nach Chiesch; und immer wieder die gleichen Bilder: Truppenteile der verschiedenen Waffengattungen in Paradeaufstellung, jubelnde Bevölkerung rechts und links der Straßen, festlich geschmückte Ortschaften. Nach einem kurzen Feldküchenfrühstück inmitten der Trup pen und der Bevölkerung setzte sich di« Wagenkolonne wiÄer in Bewegung über Lubenz — Kriegern, vorüber an den tschechischen Befestigungsanlagen in Richtung Saaz. Geleitet von dem Kommandierenden General des XVI. Armeekorps schritt der Generaloberst die lange Front der hier ausgestellten Truppenteile ab. Auch in Saaz waren Straßen und Markt platz reich geschmückt und dicht umsäumt von einer froh be wegten Menge. Während der Generaloberst die Paradeausstel lung der Truppen auf dem Marktplatz abnahm und die Führer von Partei und Stadtverwaltung begrüßte, hallte feierlich Glockenklang über die Stadt als Willkommensgruß der dank baren Bevölkerung. Auch -die Stadt Kaaden, die nun durchfahren wurde, zeigte das gleich« Bild eines festlichen Empfanges. Langsam senkten sich die Schatten der Tämmerung her nieder, als sich die Wagenkolonne über Klösterle zur Rückkehr nach Karlsbao in Bewegung setzte. Und immer noch standen im Scheinwerferlicht links und rechts der Straßen die Soldaten im Stahlhelm, die langen Kolonnen der Fahrzeuge und Panzerwagen. So grüßte den ganzen Tag über den Oberbefehlshaber des Heeres das sudetendrutsche Land unter dein Schutz der Waffen des deut schen Heeres. Gegen 18.30 Uhr verließ der Sonderzug des General oberst von Brauchitsch Karlsbad in Richtung Passau zu einem Besuch der Heeresgruppe Generaloberst von Leeb. Rückkehr in die befreite Heimat KMrad Henlein begrüßt 1803 Flüchtlinge in Reichenberg. Reichenberg (Sudetendeutschland), 14. Okt. (TNB.) Am Tonnerstag mittag trafen in Reichenberg die ersten in die Heimat zurückgekehrten Flüchtlinge ein. Es handelt sich um 1600 Männer aus dem Bereich der SKl.-Gruppe Mitte (Magdeburg), die während ihres Aufenthaltes unter Unabhängig davon bleibt aber festzustellen, daß meh rere hunderttausend Deutsche außerhalb die ser genannten Linie in abgeschlossenen Siedlungen woh nen, die aber innerhalb des tschechischen Sprachgebietes liegen. Bei einer Angliederung dieser Gebiete müßte aber über große Teile tschechischen Gebietes hinweggegangen werden. Es entspricht nicht der Politik und der Auffassung des nationalsozialistischen Deutschland, von den Tschechen Gebiete zu fordern, die eine große tschechische Mehrheit umschließen. Es steht aber fest, daß im tschechischen Sied lungsraum zahlreiche Deutsche seit Jahrhunderten gesiedelt haben und wesentlich an dem wirtschaftlichen und kulturel len Aufbau dieses Gebietes beteiligt sind. Deshalb erwar tet Deutschland, daß die Tschechen in Anerkennung dieser Tatsache und in Würdigung der Münchener Abschlüsse Voraussetzungen schaffen, die diesen Deutschen die Eli st enzgrundlage im tschechischen Gebiet nicht beein trächtigen. Es wird den weiteren Verhandlungen im deutsch tschechischen Ausschuß Vorbehalten bleiben müssen, die nunmehr als endgültig anzusehende Grenzlinie zu prüfen und Berichtigungen dort vorzunehmen, wo es die Gesamt lage erforderlich macht. Der Ausschuß wird ferner die Voraussetzungen für die Deutschen, die innerhalb der Sprachinseln wohnen, sicherstellen müssen, damit für diese die wirtschaftliche Zukunft gewährleistet wird und sie entsprechend ihren politischen Auffassungen keinerlei Schwierigkeiten im neuen tschechischen Staat haben. Die Feststellungen des Internationalen Ausschusses haben insofern noch ihre besondere Bedeutung, als sie jenen Machinationen die Grundlage entziehen, die von gewissen ausländischen Kreisen ausgingen in der Absicht, die Weltöffentlichkeit irrezuführen mit der Behauptung, daß in den von den deutschen Truppen besetzten Gebieten 850 000 Tschechen in zum Teil geschlossenen Siedlungs gebieten lebten. Der Ausschuß hat ausführlich festgestellt, daß es sich bei den innerhalb der provisorischen Grenz linie abgegrenzten Gebieten um überwiegend geschlos sene deutsche Sprachgebiete handelt, die in un mittelbarem Zusammenhang mit dem Reich stehen. s dem Schutze des Altreiches von der Gruppe SA.gemäß aus gebildet, vollkommen eingeklejdet und jetzt in ihre Heimat zurückgeleitet wurden. Ter Empfang dieser Männer war ein besonderer Freudentag für die Reichenberger. Tie gesamt« Bevölkerung versammelte sich auf dem Marktplatz, wo gegen Mittag kompanieweise die Männer mit gepacktem Tornister, voran die Fahne jeder Kompanie, auf dem Adolf-Hitler-Platz aufmarschierten. Besonders stürmisch begrüßt von den Heimkehrern wie von den Reichenbergern wurde bei seinem Erscheinen Reichs kommissar Konrad Henlein. Nach der Begrüßung durch einen Vertreter der Stadt und nach einer Ansprache von SA.- Obergruppenführer Kob sprach, stürmisch begrüßt, Konrad Henlein. Er erklärte: Alle, die hier ständen, seien bereit gewesen, ihr Leben für die Heimat in die Schanze zu schlagen. Daß sie nicht eingesetzt zu werden brauchten, dankten sie dem Führer. — Konrad Henlein gedachte dann der Toten, die um Sudetendeutschlands Freiheit gefallen waren. Sein Tank galt den Betreuern der Flüchtlinge im Reich. Tie Kameradschaft und begeisterte Aufnahme im Schutze des starken Reiches sollten die Männer durch ihre stete Einsatzbereitschaft danken. Nach dem Siegheil auf den Führer zogen die Forma tionen unter Vorantritt des Musikkorps und des Spielmanns zuges der Gruppe Mitte an Konrad Henlein und den Gruppen führern vorüber. Treu zu Führer und Volk Letzte Fahrt gefallener FreikorpSmänner. Die Stadt Braunau hatte zur Beisetzung der drei gefallenen sudetendeutschen FreikorpSmänner Schafs ranke, Müller und Kuhnert Trauerschmuck ange- legt. Die Särge mit den sterblichen Ueberresten waren auf dem Adolf-Hitler-Platz aufgebahrt. Zu beiden Sei- len des Katafalks hatten die Angehörigen, die Forma tionen der Partei, die Führer des Freikorps, die Offi ziere der Wehrmacht, die Mitglieder der Bezirksverwal- tung und eine Abordnung der Sudetendeutschen Partei Aufstellung genommen. Tausende von Menschen um säumten den Platz. Eine Ehrenkompanie der Wehrmach» war vor dem Katafalk ausmarschiert. Nach der Einsegnung durch den Abt von Braunau und nach einem Choral sprach der Bataillonsfübrer des