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84. Jahrgang Donnerstag den 21. März 1918 abends Nr. 67 10 Pf. Alle Postanstalten, Posrboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Inserate werdeG M 20 Pf„ solche aür tmfese Amtrhauptmannschast mit 15 Pf. die Spakt^Ue oder deren Raum berech- net. Betanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 05 bez. 50 Pf. — Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. WHeritz-Mung Stell- -«» °n »-stimmt« Tage« mied ,-!n° ab°-n°mm°n. P°u, I-h«-. - D-u-l und °°n «a-I 2°hn° m Die »Wetheritz-Zeitung- erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einichliehl. Zutragen 2,40 M-, zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern Nährmittel (Graupen, Grieb, Suppen, Suppenwürfel und Gerstenkaffee) sind vom 22. o. M. ab gegen die Abschnitte V-N der RSHrmittelkarten erhältlich. Wegen der den Ver brauchern zustehenden Mengen wird aus die Bekanntmachung des Kommunal-Verban- des vom 28/2.18 (Weitzeritz-Zritung Nr. 56 vom 8./3.) Bezug genommen. Die den Selbstversorgern zum Bezüge von Gerstenkasfee ausgestellten Bescheinigungen sind in den Lebensmittelgeschäften abzugeben. Stadtrat Dippoldiswalde. Salsannümsvkung. Alle Zahlungen an die hiesige Kirchkasse sowie Begleichung von Rechnungen durch dieselbe sind bei dem derzeitigen Kirchrechnungsführer, Herrn Kaufmann Marschner, Kirchplatz Nr. I3l, zu bewirken. In der Pfarramtserpedition erfolgt nur die Auf- siellung der Gebühren und sonstiger Beiträge; von der Kirchkasse zu bezahlende Rech nungen sind vor ihrer Auszahlung vom Pfarrer bez. den Vorsitzenden der betreffenden Ausschüsse zu genehmigen und zu zeichnen. Dippoldiswalde, den 19. März 1918. Der Kirchenvorstand. Michael, Pfarrer und Superintendent. Bekanntmachung, Berkehr mit Hansbrandkohle im Bezirke der Ortskohlenstelle Schmiedeberg betreffend. In Ergänzung brzw. Abänderung der Bekanntmachung vom 30. August 1917 wird folgendes bestimmt: l. Als Hausbrandkohle haben nicht nur dis für die ileinlandwirtschastlichen Betriebe bestimmten, sondern die in der Londwirischast überhaupt verwendeten Kohlen zu gelten, mit Ausnahme der Kohlen, die zum Dreschen, Pslügen, für Molkereien und zum Schmieden gebraucht werden. Auch die sogenannte Rohkohle ist als Hausbrandkohle zu behandeln und unter liegt somit den Verteilungsvorschristen vom 30. August 1917. Bet mangelhaster Kohlrnzusuhr wird die festgesetzte Höchstmenge entsprechend herabgesetzt. Gegenüber den Anordnungen der Ortskohlenstelle bizw. der U-berwachMga- ausschüsse stehen den Beteiligten die geordneten Rechtsmittel zu. Aukrr den in vorbezeichneter Bekanntmachung unter I. IX erlassenen Ettas- b-stimmung-n kommen noch die Vorschriften in 8 'S der tz-kanntmachung des Reicha- kommissars für die Kohlenverteilung vom 19. Juli 1917 — Nr. 173 der Sächsischen Staatszeitung vom 28.7.1917 — mit in Frage. IV. Die zulässige Höchstmenge der einer Haushaltung zustehenden Hausbrandkohttn wird während der Zeit vom l. April bis mit 31- August 1918 festgesetzt auf monatlich 5 Zentner für 1 zu beheizenden Raum 7 Zentner für 2 zu beheizende Räume, 8 Zentner für 3 und mehr zu beheizende Räume. Für alleinstehende Personen und für Hanshattungen mit nicht mehr als 2 P«s«wn beträgt die Höchstmenge monatlich 4 Zentner für 1 zu beheizenden Raum, 5 Zentner für 2 und mehr zu beheizende Räume. Die Kohlenkarten auf die Zett vom 1. April bi, 31. August werden brnmächst durch die Herren Gemeindeoorstände zur Ausgabe gelangen, woselbst auch Anträge aus Kohlenbezugrscheine für Behörden, Gewerbebetriebs usw. zu entnehmen sind. Die Kohlenkarten sind sofort in einer der zugelassenen Kohlenhandlungen zum Eintrag in die Kundenliste vorzulegen. Ortskohlenstelle Schmiedeberg, Bez. IM», am 18. März 1918. Barthel. Grmeindevorstand. . Anivgsspsnkwssisnküvkvn ßelsn Klssttütte. 8. Aniegssnivike. Besondere geschmackvolle Ausführung, zu Geschrnkzwrcken, Andenken geigeuet. S "o Vvi'Linwung di» 21. llsLvmddi» 1824 auch für kleinste Beträge und Einlagen nach der Zeichnungsfrist zur 8. Kriegsanleihe. Solche können durch Postanweisung oder Gemeindegirokonto: Stadtgirokasse Glashütte Nr. 4 und Postscheckkonto: Amt Leipzig Nr. 29331 porto- und spesenfrei erfolgen. DM" Weitere amtliche Bekanntmachungen stehe« heute i« -er Beilage. "MG 7 -- Es ' ' ' —--7 OerMches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 21. März. Heule vor 50 Jahren brach ein Schadenfeuer auf dem Obertorplatze aus und legte die Grundstücke von Kunert (jetzt Psutz) und Schmidt in Asche. — Für die Goldankaufsstelle Dippoldiswalde als Hilfs stelle für Dresden nehmen jederzeit Gaben an Obrrjustizrat vr. Grohmann, Schulrat Kuhtie, nd die städtische Spar- kasse zu Dippoldiswalde. Dippoldiswalde. Ein günstiges Zeugnis für die hohe Wertung der Schule gibt die Besucherzahl der hiesigen Fachschulen unter Leitung de» Herrn Schuldirektor Ebert. Die Gewerbeschule wurde im verflossenen Schul jahre von 72 Schülern, die Handelsschule Abteilung (kaufmännisch) von 64 Knaben und Mädchen und die Abteilung 8 (londwilifchostlich) von 56 Schülern besucht. Nachdem am Montag die Entlassung von 14 Gewerbe- schillern im engsten Rahmen stattgefunden hatte, erfolgte am Mittwoch die von 9 Schülern und 7 Schülerinnen der Handelsschule Abteilung ä und von 17 Landwirten gemrtnschostlich im Zeichensaale im Beisein der gesamten Schülerzahl, des Lehrkörprr» und einiger Konsortialmit- glieder, di« zuvor von 1 bi» 5 Uhr dem Unterrichte bei- gewohnt halten. Der Vorsitzende de» tzandelsschulkonsor- ttum», Herr Fabrilbrsitzrr Rudolf Reichel, li.tz sein Be- dauern ausdrücken, datz ihn eine unaufschiebbare geschäft liche Reise am Erscheinen verhindere. Am Anfang seiner Entlassung,rede gab Herr Dirrktw Ebert seiner und der Lehrer volle Befriedigung über Mohlver halten, Mb und Leistung der Schüler und Schülerinnen Ausdruck und richtete dann an die Abgehenden al» Seilwort für ihr ferneres Leben den Sinnspruch des Generalquartiermeisier» Ludendorff: „dlunquam retrorsum" (Niemals zurück). In herzlicher, aber auch martiger Welse gliederte er diese Mahnung in die drei Sätze: 1. E«hr »ich, zurück in deinem Sueben, deinem Wissen! 2. Hane au» auf deimm Plötze trotz tausendfach« Gesohreu l 3 Immer strebe vorwärt^m Wissen und sittlichen Wandel, wahrhaftig in Wort und Tot, ftet» handelnd nach sittlichen Grundsätzen, stark im Willen! Nach diesen beherzigenswerten Leitworten überreichte er den Schülern Rudolf Hesse, Han» Lehmann und Alfred Voigt wertvolle Bücher als Ehrengeschenke und sprach sür Bruno Donner und Oskar Heerklotz öffentliche Belobigung aus. Für Lehmann hatte er noch eine besondere lleber- raschung in sinrm Geschenk von 50 M. von dessen Prin zipal, Herrn Pappenfabrikant M. Nitzsche. Namens des Konsortiums dankte Herr Kaufmann Marschner der Lehrer- schast für ihre Bemühungen und ermahnte auch die Schüler, nie die Dankbarkeit gegen ihre Lehrer zu vergessen. Am Schlüsse der Abschledssrier dankte Alfred Voigt im Namen der Scheidenden in wohlgesetzter Rede Herrn Direktor Ebert und der gesamten Lehrerschaft und gab für sich und leine Schulkameraden die Zusicherung, nach allen guten Lehren immerdar getreulich zu leben und zu streben. — Am Palmsonntag findet auch diesmal kirchlicher Famtlienabend statt, abends >/28Uhr in der „Reichs krone". Nicht klotz die Nrukonfirmierten und deren Ettern, Paten und Angehörige sind herzlich willkommen, sondern die ganze Gemeinde ist dazu etngeladen. Im Mittelpunkt de« Abends werden Lichtbild« stehen, die dem Ernst der Zeit und dem Tag der Konfirmation besonders angepatzt sind: die sinnigen Bilder von Rudolf Schäfer aus der Echmuckausgabe unseres Gesangbuches. Vielen Gemeinde gliedern ist diese» treffliche Buch noch ganz unbekannt; um so mehr seien alle auf diesen Abend hingewiesen. Zugleich soll mit Darbietung der Bilder der Sinn sür Hohe» und Schöne-, für fromme, volkstümliche Kunst gepflegt wndrn. Den jungen Christen aber soll der Abend einen würdigen und weihevollen Abschluß de» sür sie so wichtigen Konfirmationstages bringen. — Bor einiger Zeit hatten wir hier in Dippoldis- walde Gelegenheit, zwei Bortröge zu hören über den „deutschen Frieden'' und über den „Verständigung,frieden". Eo grundverschieden die Weltanschauung der beiden Bor- tragenden und ihre Urberzeugung von dem Frieden war, den Deutschland haben mutz, soll er ihm zum Segen ge reichen; in einer Friedensforderung waren sie sich voll kommen einig: Deutschland braucht unter allen Um ständen den überseeischen Markt, um leben zu könne«; Es broillcht ihn zum Einkauf von Rohstoffen und zum Berkaus von Waren. Wie ist das zu erreichen? Wer es noch nicht wutzte, dem Haden es führende Männe» der Entente wiederholt und erst in jüngster Zeit wieder de»t- lich gesagt: Im Guten nicht! Es kann keinem Zweifel unterliegen, datz besonders England in dieser Frage nur nachgibt, wenn es nachgeben mutz. Und datz e» die» mutz, dafür wird unsre Wehrmacht sorgen, wenn wir ihr die nötigen Mittel zur Bersügung stellen. Die 8. Kriegs anleihe gibt Gelegenheit dazu. Auch der deutsche Arbeit« darf hier nicht beiseite stehen. Ihn trifft ein etwaig« Ausschlutz Deutschlands vom Weltmarkt« in allerrrstrr Linie. Die Folgen lassen sich kaum ausdenken. Deshalb, deutsch« Arbeiter, leihe auch du deine Crspanifse deinem Bater- lande. Wäre es auch nur wenig. Die allerorts bestehen den Krieg»schulsparkassen nehmen auch kleinste Betröge an und deine Ersparnisse sind dort goldsich«! Obercarsdorf. Am Dienstag fand die Berpachttmg der hiesigen Jagd statt. Pächter wurde Herr Fabrik besitz« Mar Nitzsche hier. Beerwalde. Wiederum wurden Alt und Jung dmch einen herrlichen Lichtbildervortrag de« Herrn Psarr« Wächter erfreut. Di- Schulstube konnte kaum die Zahl d« Besucher fassen. Dem Herrn Bortragenden wurde herzlicher Dank ausgesprochen. — Ein« hiesige Konsirmandin, Fürsorgekind der Stadt Dresden, wurde für gute» Verhalten in Schule und Ha» mit 500 M. au» der Btenerististung belohnt. Deuben. Am Dienstag nachmittag brach am M^d- berg ein Waldbrand aus, der durch mehrere Knährn von hier beim Spielen verursacht worden war und eine fett etwa 10 Jahren stehende Eichenanpslanzung ergriff. Da» Feuer konnte sich in dem dürren Grase rasch v«b»eittn. doch gelang es der Feuerwehr, bei der zum Glück h». schenken Windstille den Brand bald einzudämm«,.