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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. MO« 1« Freitag, dm 3. Januar. 1851«. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Ps. — Bestelle Niigen, Inserate aller Art, welche die-gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens- tag« Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis DienstagsNachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus» geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayu der Buchbinder Hohlseldt, so wie alle Postämter an. Keim Jahreswechsel. An des Jahres Eingangspforte Steht der Mensch, und hofft und zagt; Doch, so viel er sinnt und fragt. Hört er nichts als dunkle Worte, Die er kaum zu deuten wagt. Keine Sonnenaufgangsfeier Leiht dem Fragenden ihr Licht! Was der heiße Wunsch auch spricht. Durch der Zukunft dunkeln Schleier Dringt der Blick des Menschen nicht. Und mit vielen tausend Stunden Liegt vor ihm das lange Jahr, Voll von drohender Gefahr! Schlagen kann es tiefe Wunden, Tiefer als noch eine war! Doch der bangen Furcht zur Seite Steht — ein schönes Himmelsbild — Steht die Hoffnung, still und mild, Der, im sanften Widerstreite, Tröstung von der Lippe quillt. Ob in hundert Schreckgestalten Nun uns Allen Noth und Tod Auch von allen Seiten droht: Glauben wir: ein höh'res Walten Wendet leicht die nahe Noth. Aufwärts drum den Blick gehoben, Auf zu ihm, der in Gefahr Schon so oft ein Helfer war! Gnädig walten wird dort oben Unser Gott auch dieses Jahr! Zeitereignisse. Leipzig, 19. December. Die Adresse der hiesigen Stadt an den Jönig zu Gunsten des Bürgermeisters Koch ist nun abge- gangem Eie lautet: „Eure königliche Majestät wollen geruhen, die ehrerbietige Bitte wohlwollend entgegen zu nehmen, welche die unterzeichneten Bürger der Ctadt Leipzig in gegenwärtiger Eingabe treugehorsamst vorzulegen sich erlauben. Gegen die erste Magisiratsperfon unserer Stadt, den Bürgermeister Otto Koch, ist von der vorgesetzten Regierungsbehörde ein Verfahren eingelesttt^ Wochen, dessen Ausgang/ wie es schein^ die Entfern ung unseres Bürgermeisters von seinem Amte zur Folge hab« kann. Dieses Verfahren ist in keiner Weise gegen unseres Bür» germeisters Befähigung für die städtische Verwaltung oder gegen seinen Charakter und seine Ehrenhaftigkeit gerichtet; eS bestreitet nicht die vorzüglichen Eigenschaften desselben, welche ihm ein so großes Verttaucn in der Bürgerschaft etworbcn haben; eS sind vielmehr außerhalb der städtischen Interessen liegende Rücksich ten, welche die Stadt mit einem gr ßen Verluste bedrohen. Dies« Ueberzeugung drängt uns zu der Bitte, die wir Ew. k. Majestät in tiefster Ehrfurcht vorzulegcu uns erlSubeu. U< p« jetzig«