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Sächsische WMnng. AmtMrüt MMM Mlsaeriilil und de» ZinülrÄh gi Kihmida«, so,»ie siir dm AMgemmdmIY gi Hahnücin. sUl vuo / v Acht,mddreißigfter Jahrgang. E- IM. Schandau, Mittwoch, de» 17. Januar ---------------------- „n SaHiabendH durch di« Expedition diese» Blatte» für I Mark SS Vf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserate für da« iNMwechedbm Di« „Sächs- Elbzettung" erscheint Mittwor«, und « . z bis Freitag früh » Uhr erbeten. - Preis für die gespaltene CorpuS,eile oder deren Raum IN Pf.. Inserate unter fünf Zeilen werden bis Dienstag früh » Uhr, cberein unst.) - Inserat? siir die Eibzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Viirgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig di-Annoncen- werden mit KO Pf. berechnet, (tabell»-.^^^ Bögler. Invalidendauk und Rud. Mos,«, in Frankfurt a. M. Amtlicher Theil. N-» S lM d.° °°m 27 L S.d.ttn Uu-m Dienstcinkommcn im Komimmaldicnste oder im Dienste der lhcilwcisc ans Reichs StaatSmilleln imlcrhaltciien Institute zahlbar. Da» KriegS-Ministerium hat auzlinchmeii, daß ungeachtet seiner ^mm'm^^ vom 5 Jnni 1893 noch nicht alte der im Kommnnaldicnste u. s. w. angestellten ten Unteroffiziere und Soldaten, denen ans Grund der früheren geschlichen aus Anlaß der Anstellung die Pension nicht weiter gezahlt werde» konnte, in den cnuß der Pension wieder eingelreten sind. Die Vorstände der betreffenden Behörden werden deshalb hierdurch ersucht, in dieser Beziehung die Militär-PensionS-Verhältnisse der bei ihnen angestellten ehemaligen Unteroffiziere und Soldaten zn prüfen und erforderlichen Falls die Anträge ""l gewähr»»« der Pension nach Maßgabe der obenerwähnten Bekanntmachung anher zu stellen. Dresden, am 13. Januar 1894. K r i e a S - M i » i st e r i « nr. von der Planitz. Bekanntmachung. «Io» 24. 6«. Alt«. Borm. U Uhr sollen in Nath- mannsdorf im Gehöfte des Gutsbesitzers I*nnl 2 starke Pferde — Wallache — 1 Paar ArbeitSgcschirre, 4 Kühe, 3 St. Jungvieh, 1 Ziege, 4 WirthschastSwagcu, 3 Korbwagen, 1 Korbschlittcn, 1 Ackerpflug, 1 Dresch. Maschine, 1 Häcksclschneidcmaschiue, ca. 20 Schock Roggen, ca. 4 Schock Rogneuslroh, ca. 30 Ctr. Kartoffeln, ca. 60 Ctr. Rüben, 1 Hanfen Dünger, 1 Piauosi>rtc, 1 Schreib, sekretär, 2 Kleiderschränke, 2 Kommoden, 1 Sopha, 2 Tische, 6 Stühle, mehrere Kleidungsstücke und verschied, andere Sachen mehr, werden gegen Baarzahlnng öffentlich versteigert werden. Schanda u, am 11. Januar 1894. Schollig, Gerichtsvollzieher. Sparkasse zu Kohnstem. Bei der hiesige» Sparkasse wird d0M 21. Januar 1894 au in de» bekannten Expcditionöstuudcn und außerdem V0M 21. - 81. Jannar 1894 jeden Nachmittag von 2—4 Uhr expedirt werde». Einlagen werden mit 3'/, Proceni verzinst. Hohnstein, den 15. Januar 1894. Der Stadtftemeittderath. Dressler, Bürgermeister. Politisches. Seit voriger Woche ist im NcichSlande wieder eine „Haupt- und Staatsaktion" im Zuge, und zwar in Gestalt der Generaldebatten über die Tabak- und die Wcinstcuer. Vorlage, sowie über die Vorlage, betreffend die Reform der RcichSfinauzen. Den Reigen dieser wichtigen Verhandlungen eröffnete die Gencraldiscussion über die Tabakstcnc, Vorlage, in welche das Haus am Donnerstag cintrat. Am genannten Tage sprach regienmgsscillg Graf PosadowSkh, der Schatz, secrelär, welcher in längerer Rede das Tabakstenciprojccl vertheidigte, während aus dem Hanse die Abgeordneten Fritzen (Ecntrnm), v. Stumm (frcicous.) und Bassermann (nal.-lib.) das Wort ergriffen. Von ihnen wandte sich Abg. Fritzen im Namen des EeutrumS mit aller Entschiedenheit gegen die Tabakste»ervorlagc, dieselbe ablehnende Stellung nahm Abg. Bassermann für sich und einen Theil seiner politische» Freunde ei», anderseits aber fand die Vorlage einen recht warmen Befürworter in dem freiconscrvativcn Freiherrn v. Stumm In der am Freitag fortgesetzte» Debatte hierüber sprach zunächst der badische Bundesraths- bevollmächtigte v. Jagemann, selbstverständlich im Sinne der Vorlage. Um so entschiedener wandle sich dann der zur freisinnige» Vereinigung gehörende Abgeordnete für Bremen, welche Stadt bekanntlich eine der Hauptplätzc der dentschen Tabak-Industrie ist, Freese, gegen die projcctirle Tabaksteuer und deren bisherige Verlheidigcr. Nach den Ausführungen dieses Redners würde die Verwirklichung dicses^ProjccleS eine schwere Schädigung der hochentwickelten deutschen Tabak- Industrie und speciellc zahlreiche Entlassungen von Arbeitern dieser Branche, sowie Lohnkürzungen nach sich ziehe». Hie- ra»f versuchte der elsässische Unterstaatssccretär v. Schrout eine Anzahl der gegen die Tabaksteuer erhobene» Bedenken zn entkräfte» imd behauptete er, daß die Fabrikalstcuer das zweckmäßigste Tabaksteucriystem sei. Namens der Conser- valiveu ließ sich Abg. Gcscher dahin vernehmen, daß sie zwar ernste Bedenke» gegen den vorliegenden Entwurf hegten, daß sic jedoch im Prinzip für eine ausgiebigere Besteuerung des Tabaks seien. Energisch vernrtheitlc der Socialdemokral Meister, ein Cigarreuarbeitcr, de» Tabaksteuer-Gesetzeulwurf, wobei er wegen beleidigender Ausfälle gegen ein Milglied des Hauses vom Präsidenten zur Ordnung gerufen werden mußte. Auch im Uebrigcn trugen die Ausführungen Meiste,'« vielfach einen leidenschaftlichen und agitatorischen Charakter. Am Sonnabend wurde die Debatte über die Tabaksteuer- vorlage nochmals fortgesetzt und sollte sie spätestens iam Montag beendigt werden. Die Sitzungen des Reichstages sind von scincm Wieder- znsammentriltc am Dienstag an außerordentlich schwach be sucht gewesen, selbst die wichtige Generaldebatte über die Tabaksteuer hat keine lebhaftere Frequenz de« Reichstages herbeizuführcn vermocht. Eine solche unbestimmte Auffass, ung ihrer parlamentarischen Pflichten seilens zahlreicher Ncichsbolcn kann mir höchlichst bedauert werde», der Fort gang der parlamentarischen Geschäfte wie das Ansehen des Reichstages müssen unter dieser Erscheinung leiden. Hoffent lich werden im Reichstage bald wieder besser besetzte Bänke zn sehen sein. Nach de» Beschlüssen des Senioren-Convents werde» die Tabak- imd die Wciustcucrvorlagc in einer gemeinsamen Cominissio» bcrathen werden. Die NeichstagS-Commission für die Novelle zum Stempelabgabengesetz hielt am Sonn abend ihre erste Sitzung ab. Welche Schädigungen der am 1. August vorige» Jahres Nichtamtlicher Theil. bestehende Zollkampf zwischen Deutschland und Rußland für die deutsche Industrie fortgesetzt zeitigt, davon zeugt u. A. die Umgehung der deutschen Industriellen bei der jüngsten große» Bestell»»» von Locomolivm und Eisenbahnwagen seilens des russischen VerkchrgminisleriumS. Letztere« hat die Herstellung von 250 Locomotiven und von mchrcrni lausend Wagen zum größeren Theile in Oesterreich, zum kleincre» Theile in Belgien mifgcgcbcn. Deutschland aber, der bisherige Hauptlieferant vo» Locomotiven u. s. w. für Rußland wurde völlig »mgangc» und zwar taut einer Peters burgcr Meldung dcr„K. Ztg." infolge des deutsch-russischen Zollkrieges. Ju Frankreich wird von Seiten der Ultra-Nadicalc» nnd Socialisten eine Action zu Gnnstcn der Begnadigung des zum Tode verurlheiilc» anarchistischen Attentäters Vaillant vorbereitet. Die de» gedachte» politischen Nichtringen an- gchörcirdc» Dcpnlirtcn wollen ein Gesuch an den Präsiden ten Carnot richlcir, damit derselbe die über Vaillant aus gesprochene Todesstrafe in lebenslängliches Gefänguiß um» wandele. In Pariser politischen Kreisen ist man der Mein ung, daß das Gesuch schließlich unlcrbleibcu werde, auch dürfte der Präsiden! ans die Sache gar nicht weiter cin- gchen. Uebiigeuö bleibt noch abzuwartcn, welche Wirkung die Berufung, welche Vaillant gegen seine Verurtheilung doch noch einlcgcn will, haben wird. Charakteristisch ist cö aber, die französischen Socialisten und Ullra-Nadicalen mit einem Verbrecher, wie Vaillant, shmpalhisiren zu sehen, der durch sein Bubenstück ja leicht noch weit größere« Unheil hätte anstiften können. Recht angenehm ist die Lage für die im Proccsse Vaillant thälig gewesenen Geschworenen und Richter, sic erhalle» tagtäglich von anarchistischer Seile Briefe voll schwcicr Drohungen. Die Meldungen ans Sicilicn lauten fortdauernd gün stig, die drohende allgemeine aufständische Erhebung auf dieser Insel scheint durch da« überaus energische Auftreten de« General Morra noch rechtzeitig im Keime erstickt wor den zu sein. Dagegen soll die bedenkliche Gährung in den unleritatienischen Provinzen noch »»dauern, so daß die Ne gierung auch in diesen Theilen des Lande« umfassende Vor- sichtSmaßregeln traf. Die änßcrslc Linke der italienischen Dcputirtcnkammcr hat gegen den Ausnahmezustand auf Si- cilicu Protest eingelegt, was aber den Verdacht nur ver. stärke» kann, daß diese Herren dem hetzerischen Treiben der socialistisch-rcvolutionären Sendlingc auf Sicilicn nicht gar so fern stehen. Ein Weltmonopol für Petroleum! Schon vor einige» Monate» tauchte» Bestrebungen auf, welche auf cincu geschäftliche» Zusammenschluß der große« Erdölquellcubesitzer "Nordamerika« mil den russischen Naphtha- u»d Pctiolcum-Jndnstricllcn gerichtet waren, behufs Bildung eines den Pelroteummmkt der ganzen Welt beherrschenden „Niugcö". Anfangs stießen diese Bemühungen auf mancherlei Hindernisse, nach neueren Millhciluugc» soll aber das Pro- ject eines GcschäftSbuude« zwischen der Standard - Oel- Compagnie, welche alle bedeutenderen Crdölproducenten Nord- Amerika« umschlicßl und den russischen Petroleum-Indu striellen allmälich doch Aussicht auf Verwirklichung erlangt haben, so daß der russisch-amerikanische Pctrolcumriug viel leicht schon nächstens in die Erscheinung iriltz Sollte jedoch der Plan wirklich noch zu Stande kommen, so würde hier mit ein Well-Monopol für Petroleum geschaffen werden, dessen Kosten die Petroleum-Consumentcn beider Wclthälfte» zu Gunsten einer kleinen Unlernchmergruppe tragen müßten. Man muß nur bedenken, daß einerseits Nordamerika, ander seits Nußtand die Hauptlieferanten an Erdöl sind, da die sonstige» Stellen, an denen dasselbe prodncirt wird, im Erd. ölvcrkchr nicht weiter in Betracht kommen; wenn sich also die nordamcrikanischcn imd die rnssischcn Pcliolcumliefcranlen znsammcnschließcn, so haben sic dann den internationalcn Markl für dicscn wichligcn Artikel völlig in Händen. Was das Petroleum in seiner Eigenschaft als BcleuchlungSmalcnal imd ncucrdingö auch als Hilfsmittel bei gewissen lcchnischc», gcwcrbtichcn und noch anderen Zwecken bedeutet, das braucht hier wohl kaum des Nähere» anögefühit zu werde», um faßt doch heutzutage der Umsatz iu Petroleum in jedem Culturlaude ciucu größere» Poste». Alle!» Deutschland ver braucht jährlich au Petroleum eine Masse von durchschnitt lich zwölf Millionen Ccntncrn, ähnlich groß ist die Petro- leum-ConsumIiou auch iu anderen Ländern, und solche Ziffern lasse» die Bedeutung des Petroleums im Welthandel zur Genüge erkennen, sic weisen zugleich aber auch darauf hin, welch' kolossalen Gewinn die erstrebte Monopolisirung eines derartigen Bedarfsartikels für die in Frage kommenden Unlernehmcrkrcisc bringen müßte. Selbstverständlich hätten sowohl der große Zwischen handel wie der Kleinhandel mit Petroleum die Kosten eines solchen Petroleum-Monopol« mit zu trage», aber schließlich auch das cousumirciidc Publikum, ja letzteres am meiste»; der einzelne Consumcnl muß ja in solche» Fällen crfahruugs- mäßig zuletzt stets die Zeche bezahlen! Wenn das projcclirte amerikanisch russische Carlcll den PelroleumpreiS auch mir um ei» bis zwei Mark pro Ccnlncr hincmfgcht, so crgicbt sich hierin in Berücksichtigung dcö gewaltigen Petroleum. Verbrauchs auf der Erde, welch' ungeheuerer Nutzen dem Cartcll bcschiedcn wäre und wie sehr sich dann der Einzel preis de« Pet> oleum« vcrlhcueru müßte. Gegemvärtig sind zwar die Preise für Petroleum vc>häl1nißmäßig billige; z. B. kostete der Cenlner iu Bremen, dem Hauplcinfuhr' platze DcMschlando für Petroleum, im vergangenen Jahre nur 4,40 Mk., zweifellos würde jedoch dieser Preis doppelt imd dreifach in die Höhe schnellen, wenn mir der iutcr. nationale Pclrolcnmring erst da« Heft iu die Hände bekäme. Noch ist die Sache nicht so weit gediehe», indessen liegt die Gefahr nahe, daß die Vcrständigmig zwischen der amerika nischen Staudard-Oel-Companh und den rnssischcn Pctrolcum- köuigcii doch zu Stande kommt, und da wäre cö gut, wenn sich dic öffentliche Mcimmg der Cnlturstaale» wie dic Negier ungen die gewaltige wirthschustlichc Tragweite diese« Unter nehmen« bei Zeiten klar machten. Welche Mittcl gegeben sind, um der drohenden Gefahr cntgcgcnzmvirkcn, die« mag «och dahingestellt bleibe», mir sei »icht »nerwühnt, daß hohe Zölle nach vielseitiger Erfahrung dic beste Grundlage solcher Ringe und Prcislreibcrei-Couvculioncu sind, die nachher ge wöhnlich durch Zollcrmcißiguugcu gesprengt werde». Handels verträge mil ermäßigten Zöllen würden daher wohl einen der Wege zu bilden haben, aus welchem der russisch-ameri kanischen Petrolcmnspeculativn und ihren für dic Allgemein heit schädlichen Auswüchsen eulgegcngelretcn werde» könnlc. LocaleS und Sächsisches. Schänd an. Nachdem am 7. Januar im Saale de« Kurhauses eine Vorstaudösitzung slattgefuuden halte, hielt die am 13. December 1885 gegründete Ortsgruppe Schandau des allgemeinen deutschen SchulvcreinS Svmttag, de» I4. Jam,