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0: NeNani, 1.00: Ucbei, Welle au., ) und -l.lv ußer Dien-, bend). ener Fmü, ichskauzlttz ttschtum i»! des Neue» ch der Fch- für Los . Mitton, en Theotei le 125g ilke: Eipe. Schöne dock' >ie Schlllei- Pädagozü Das Amts- neter Lein er. — <;« rbaues. - d Röntgen- czt. -- »55 unst, Hand- ibertragmiü sche Sitzun, >er neuesten äk. UOinOMliler TUM UNÜAMM Hohenstein-Ernstthaler Zeitrrng, Nachrichten und Neueste Nachrichten Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag in Rechnung gestellt Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieseranten oder der BesörderungSeinrich- mngen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieserung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Erscheint jeden Wochentag nachmittag» — Fernspr Nr. ll. Postscheckkonto Leipzig 23464 — Gemetndegtrokonto 14. — Bankkonten - Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal - Darmstädter und Nationalbans Zweig niederlassung Hohenstcin-tLmstlhal. — Unverlangt eingesandt» Manuskripte werden nicht zurückgeschtckt. — Einsendungen ohne Namensnennung finden keine Ausnahme Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf. Hermsdorf, Bernsdorf, Nüsdors, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdors. Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgericht?, Finanzamts und des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 48 Dor Preis der eiultwlnac» «nzeigcnzeilk bclraat w, der Reklame-eil, 4b Galdvieuniae. Fiir den Nackwei» werden Ib Goldpicnnigc berechnet. Sonnabend, den 26. Februar 1927 BesuaSvreis valvmonaltich tM G einlchlieblich rraaertob oldviennlae n. 77. gohrg. Iliuischee in VeeSin Bon unserem Berliner Vertreter Berlin, 26. Februar Das Rei chskabi nett trat am Freitag nachmittag zusammen, um den Bericht des V tschafters Rauscher in Warschau cittgcgen- sunehmen. Die polnische Regierung hat den deutschen Botschafter vor seiner Abreise noch ein mal empfangen, um ihn über ihre Haltung in oer Ausweisungsfrage und der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen aufzuklären. Daß der entstandene Konflikt zwischen Polen und Deutsch land in erster Linie politische Ursache hat, wird daran klar, daß nicht der polnische Handelsmini ster, sondern der Außenminister die jetzigen Ver handlungen auf Beilegung der Streitigkeiten führt. Herr Zaleski hat es noch einmal abge - lehnt, die A u s w e i s u n g s p o l i t i k deut schen Staatsangehörigen gegenüber jetzt zu be enden. Hingegen hat er sich bereit erklärt, Versprechungen in dem Sinne abzugeben, daß jeder Fall eingehend vom Ministerium geprüft werden solle, ehe der Ausweisungsbefehl erteilt wird. Nach den polnischen Vorschlägen soll sich die Reichsregierung jetzt damit einverstanden er klären, daß die unterbrochenen Wirtschaftsvcr- handlungen Mitte März wieder ausgenommen werden, und daß in diesem Zusammenhang die Rechtsfragen gründlich durchgesprochcn werden. Zn tarisarischer Hinsicht will Polen dem deut schen Standpunkt mehr Rechnung tragen, falls ?s die Gewähr dafür erhält, daß die Grenzrevi sion von Deutschland vorläufig nicht angeschnitten wird. Auf diese Frage konzentriert sich augen blicklich die polnische Staatspolitik, die darin volle Unterstützung von Frankreich findet. Bot schafter Rauscher hat auch über dieses Problem dem Kabinett wichtige Mitteilungen überbringen können. Die Auffassung in Warschau deckt sich vollkommen mit der ablehnenden Haltung der Besetzung hinsichtlich der Aufrollung der Ent- militarisierung des Rheinlandes. Eine interna tionale Aussprache über das Näumungsproolem wird weder in London, noch in Paris oder in Brüssel gewünscht. Man hat in den Weststaaten dringendere Angelegenheiten zu erledigen, zu de nen für England die Kämpfe in China und das Verhältnis zu Rußland, für Frankreich die Tan- gerbcsprechungcn, die Schuldenfragen mit Ame rika und die eigene Finanz- und Wirtschafts krise, für Belgien ebenfalls wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten in erster Reihe zu zählen sind. Im R e i ch s k a b i n e t t ist ein Beschluß darüber, ob Dr. Stresemann persönlich an den Genfer Verhandlungen teilnehmcn soll, noch nicht gefaßt worden. Es herrschen zwei Auf fassungen vor. Die eine Richtung behauptet, daß es eine» Prcstigeverlust für Deutschland bedeu tete, wenn die Außenminister Frankreichs und Englands der Tagung fernblieben, wenn sie das erste Mal unter dem Vorsitz Deutschlands ab ge halten wird; die andere Ansicht geht dahin, daß die persönliche Vertretung des Reichsaußenmini sters im Hinblick auf die wichtigen Saarver- hnndlungen dringend notwendig ist, und daß auch im übrigen Dr. Stresemann reichlich Gelegenheit Hütte, die eigene und Deutschlands Stellung in Genf zu festigen. Botschafter Rauscher wird in den nächsten Tagen noch in Berlin bleiben, um Sie deutsch-polnischen Fragen mit dem Ressort ministern durchzusprechen. Er wird am Diens tag wieder in Warschau sein, wo ein Empfang beim Außenminister Zaleski vorgesehen ist, der bereits am Mittwoch Warschau verlassen wird, um sich nach Genf zu begeben. Wahrscheinlich wird ihn die Reiseroute wieder über Paris nach der Schweiz führen, und er dürfte Briand von den letzten Unterredungen mit Rauscher Kennt nis geben, damit Frankreich seine Politik sofort danach einstellen kann. Wann die Zusammen kunft Zaleskis mit Dr. Stresemann stattfinden wird, steht noch nicht fest. Von ihr wird cs jeden falls abhängen, ob die deutsch-polnischen Wirt- schafts- und Rechtsverhandlungen Mitte März wieder ausgenommen werden können. Den Berliner diplomatischen Kreisen ist über die Neugestaltung des deutsch-litauischen Verhält nisses wichtiges Material zugegangen, daß auf eine sich anbnhnende Verständigung beider Län der schließen läßt. Allerdings ist die parlamen tarische Lage in Litauen, dessen Landtag jetzt zusammentritt, derart kritisch und unübersicht lich, .daß die Neuorientierung noch keinen festen Kurs bedeuten muß. Polnische Kricgssurcht Warschau, 23. Februar Zn der gestrigen Sitzung des Krlegsausschus- ses des Sejm forderten die Rechtsparteien die Regierung auf, dringende und energi sche Maßnahmen zur Sicherung der polnischen Grenze gegen Deutsch land zu ergreifen. Der Abgeordnete Chadziewicz, Redakteur des Hetzblattes „Dwa Grosza", erklärte, di« deutschen Ostfestun gen seien ein« ungeheure Gefahr für Polen. Der Beschluß der Botschafterlonserenz in dieser Hin sicht sei ein unerhörter Fehlgriff gewesen, der verhängnisvolle Folgen für Polen haben könne; infolgedessen müsse Polen sich selbst helfen, je schneller desto besser. Redner der linken Par teien gaben zwar zu, daß die Gefahr vom Westen her für Polen nicht zu unterschätzen sei, schlu gen aber vor, diese Frage im Ausschuß für aus wärtige Angelegenheiten und nicht im Kricgs- ausschuß zu behandeln. Ein diesbezüglicher An trag der Linken wurde jedoch mit großer Mehr heit abgelehnt und ein Antrag der Rech ten angenommen, der die Regierung ausfordert, zu dieser Frage Stellung zu nehmen und im Kriegaausschuß zu berichten. Eine neue Sitzung des Kricgsausschusses, die speziell der Frage der Befestigungen der Gren zen mit Deutschland gewidmet sein soll, ist auf den 2. März festgesetzt worden. kW die MstzeaeSM Berlin, 25. Februar Während im Plenum des Reichstages die Etatdebatt« ihren Fortgang nimmt, ohne die Gemüter zn erregen, wird im Unterausschuß, der von den Regierungsparteien eingesetzt ist und die Frage des Arbeitszeitnotgesetzes behandelt, lebhaft verhandelt über das Probsem der freiwilligen Mehrarbeit. Im Mittelpunkt der Erörterungen steht ein Vorschlag der Deutschen Volkspariei, die Erhöhung des übertarislichen Lohnes für freiwillige Mehr arbeit auf 2 0 Prozent festzusetzen. Das Zen trum hatte am Tage zuvor den Antrag gestellt, di? freiwillig« Mehrarbeit mit einem 25prozenti- gen Lohnzuschlag abzugelten. Soweit sich über sehen läßt, werden die Regierungsparteien wahrscheinlich den volksparteilichen Antrag an- nehmen. Dieser Lohnzuschlag wird sich im Aus- gabcnetat der Reichsbahn besonders bemerkbar machen, denn im Betriebe der Reichsbahn besteht die zehnstündiger Arbeitszeit bei zweistündiger Arbeitsbereitschaft. In den anderen Betrieben würde nach Annahme des volkspartcilichen Kom promißvorschlages bei einer täglichen Ueberstunde der Wochenlohn um 2'/- Prozent, bei zwei täg lichen Ueberstunden um 5 Prozent steigen. IsuMsr RsichÄM Berlin, 25. Februar Vizepräsident Esser eröffnet die Sitzung um 6 Uhr. Die zweite Lesung des Haushaltes des N e i ch s j u st i z m i n i st e r i u m e wird fort gesetzt Zunächst nimmt der sächsische Gesandte Dr. Gradnauer Bezug auf eine Aeußerung des sozialdemokrati schen Abgeordneten Fleißner im Rechtsausschuß, der erklärt hatte, eine neue Amnestie sei auch not wendig, um den Opfern der sächsischen Rachejustiz Hilfe zu bringen, die nach dem Einmarsch der Reichswehr in Sachsen eingesetzt habe. Der Redner erklärt, daß diese Behauptung nicht zu treffend sei, vielmehr seien alle Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Einmarsch der Reichswehr begangen worden sind, erledigt und zwar entweder durch die sächsische Amnestie vom April 1026 oder durch die Neichsanmestie. Niemand, der sich aus Anlaß des Einmarsches strafbar gemacht hat, befindet sich noch in Straf haft. Abg. Emminger (Bayer. Vpt.) spricht dem Iustizminister und seinem Staatssekretär das Vertrauen aus. Die erweiterten Schöffengerichte und die jetzigen Schwurgerichte könnten jeder Kritik Stand halten. Unter tausenden von Mit gliedern eines Standes könne auch einmal ein räudiges Schaf sein. Mit jedem Gerede vom Einheitsstaat werde man bei der bayerischen Volkspartei auf Granit beißen. Damit schließt die allgemeine Aus sprache. Der Haushalt des Justizministeriums wird ohne wesentliche Aussprache in zweiter Beratung erledigt. Die Vorlag« über die Simultan Zu lassung der Rechtsanwälte wird in zweiter und dritter Beratung in der Fassung eines Kompromißantrages der Regierungspar teien angenommen, wonach die Zulassung unter bleibt, wenn das Präsidium des Oberlandes gerichts der Zulassung im Jnt«resse der Rechts pflege widerspricht. Als Datum des Inkrafttre tens des Gesetzes wird der 1. April 1028 be stimmt. Es folgt die zweite Beratung des Haushalts des R e i ch s a r b e i t s in i n i st e r i u ni s. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns leitet die Beratungen ein und gibt einen Uebcr- blick über die Arbeiten seines Ministeriums im vergangenen Jahre. Das Arbeitsbeschaf- sungsprogramm der Rcichsregierung habe Hunderttausenden von Erwerbslosen Arbeit ge geben. Die Arbeitsbeschaffung werde von der Rcichsregierung fortgesetzt werden. Das A r - beitslojenvecsicherungsgesetz werde den Schlußstein unserer sozialen Gesetzgebung bil den. Rian dürfe selbstverständlich von dem jun gen Kind der Erwerbslosenversicherung nicht die Leistungen eines Erwachsenen verlangen. (Hei terkeit.) Der Minister berechnet die monatlichen Kosten der Erwerbslosenunterstützung einschließ lich Krisenfürsorge auf 180 Millionen. Den gleichen Betrag werde auch die Versicherung aufbringcn müssen. Die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands dürfe nicht durch Abbau der Sozial politik gehoven werden, sondern durch Verbesse rung der Sozialpolitik auch im Auslande. Zn dieser Richtung werde Deutschland auch im in- lernationalcn Arbeitsamt wirken. Der Mini ster verweist weiter auf das kommende Ve rn fsbildungsgesetz, das vorbeugend und mildernd auf die Arbeitslosigkeit wirken werde. Als ein dringendes Gebot bezeichnet der Mini ster die Hebung der Ausfuhr und des Binnen marktes. Die Erhaltung des Lohnniveaus sei ein Erfolg in der wirtschaftlichen Krisenzeit gewesen. Die Nationalisierung der Wirtschaft werde der ganzen Bevölkerung im steigenden Maße zugute kommen. Die W o h n u n g s z w a n g s w iri sch a f t könne auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden. Neben vermehrten öffent lichen Mitteln müsse auch das Privatkapital zum Wohnungsbau gewonnen werden. Das sei nur möglich, wenn nach und nach die Mieten in alten und neuen Wohnungen einander angeglichen werden. Deshalb sei die M i e t s st e i g e r u n g zum 1. April notwendig. Die dadurch ver- rrsachte Verteuerung der Lebenshaltung werd« durch entsprechende Erhöhung der Löhne, Ge hälter und Fürsorgeunterstützungen abgegolten werden müssen. Der Arbeitszeitgesetz en t w u r f, der von den Gewerkschaften so heftig kritisiert werde, bringe erhebliche Verbesserungen und entspreche auch dem Washingtoner Abkom men. Vorweg nehmen wolle die Negierung die Ratifizierung des Abkommens über die Beschäf tigung der Frauen vor und nach der Nieder kunft und einige dringliche Aenderungen der Ar beitszeitverordnung, die ber«its dem Rcichsrat zugegangen seien. Der Entwurf könne allerdings nicht soweit gehen, wie es in den sozialdemokra tischen Anträgen gewünscht werde. Deutschland könne nicht hinausgehen über das, was in anderen Industriestaaten üblich sei. Der Minister teilt mit, daß da» Bergarbeiterschutzgesetz vor der Vollendung stehe. Er bezeichnet zum Schluß als sein Ziel di« Durchführung einer kulturellen Sozial politik. (Beifall bei den Regierungsparteien.) Abg. Hoch (Soz.) lehnt entschieden jede Mietssteigerung ab. Darauf werden die Beratungen abgebrochen und auf Sonnabend 1 Uhr vertagt. Sie Lags in China Die Kantontruppcn siegreich London, 25. Februar Wie aus Schanghai gemeldet wird, haben die K a n t o n t r u p p e n die Stellungen Sun- tschuangfangs bei Sun-Kiang erobert. Sie sind heute bereits in die Stadt eingedrungen. Die britischen, japanischen, französischen und italienischen Truppen in Schanghai haben heute im Umkreis der internationalen Niederlassung ihre Vcrteidigungsabschnitte be zogen. Amerikanische Seesoldatcn sind bis heute noch nicht ausgcschifft worden. Paris, 25. Februar Wie aus Schanghai gemeldet wird, ist es heute in Schanghai zu scharfen Zusammen stößen zwischen Truppen des zurückgetrctenen Generals Suntschuangfang und des in die Stadt eingczogenen Generals Tschaug-Tschung-Tschang gekommen. Tschang-Tschung-Tsckmng in Schanghai London, 25. Februar Ein Telegramm des Sonderberichterstatters der „Chicago Tribune" in Schanghai besagt: Die Truppen unter dem Befehl des Generals Tschang-Tschung-Tschang haben das Rennen nach Schanghai gewonnen. 2000 von ihnen sind heute abend mit der Bahn aus Nan- tschung eingetroffen. Die Truppen wurden sofort nach Sungkiang gebracht, um Marschall Sun- tschuangfangs demoralisierte Heere, die sich jetzt vor den Kantonheeren zurückziehen, zu verstär ken. Berichten aus Nanking zufolge hat Gene ral Tschang-Tschung-Tschang endgültig den Befehl der nördlichen alliierten Streit kräfte übernommen und wird hier mehr als 30 000 Truppen innerhalb der allernächsten Tage zusammen haben. Es ist so gut wie sicher, daß Marschall Suntschuangfang jetzt tatsächlich aus geschaltet ist. Die Ankunft des Generals Tschang- Tschung-Tschang in Schanghai beweist seine Ab icht, die Stadt zu halten. Die Deutschen nicht bedroht Berlin, 25. Februar Die deutschen Generalkonsulate in Hankau und Schanghai teilten der Reichsregierung mit, daß die D e u t s ch e n weiterhin ohneBedro- hung geblieben sind. In Schanghai sind zur zeit 1100 Deutsche. Die Generalkonsulate haben ür die deutschen Staatsangehörigen die völlig« Neutralität gegenüber allen Parteien in China erklärt.