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ALoniglieh Sächstschev Stertttstrnzeigsv. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: LandtagSbeilage, Eynodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der A. S. Staatsschulden und der A. S. Land- und LanbeSkulturrentenbank-Verwaltung, überficht b« Einnahmen und Ausgaben der LandeS-Brandversicherungsanstalt, Übersichten des - S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSverficherungSamtS, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. j 1913 Sir. 124 Ankündigungen: Die tspaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile LV Pf., die s spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Montag, 2. Juni Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, fowie durch die deutschen Postanfialten 8 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 12SS, Redaktion Nr. »574. Der im Grobe» velt auf Grund gekommene deutsche Panzerkreuzer „Blücher" ist wieder flott geworden. Der Verband deutscher Beamteuvereiue hielt vor gestern seinen 23. Berbandttag in Koblenz ab. In Düsseldorf wurde gestern die diesjährige Dele- ftiertenversammlung de» Reichsverband» der deutschen Presse abgehalten. * Elf Berliner Ausflügler stürzten bei einer Segel bootfahrt in die Dahme. Sechs von ihnen ertranken. * In Plochingen (Württbg.) hat ein Wirbelsturm vou furchtbarer Stärke großen Schaden angerichtet. Den großen Preis von Hamburg (1W«W M.) ge wann Frhrn. v. Oppenheims „EsardaS". Für die heute beginnende Debatte in der französi schen Kammer über das Gesetz betreffend die dreijährige Dienstzeit sind bereits 51 Redner eingetragen und 13V Gesetz entwürfe eingegangru. * Graf RomanoneS ist mit der Neubildung des spani schen Kabinett» betraut worden. Da» bisherige Kabinett dürfte sich ohne Änderung rekonstruieren. * Rach einer Meldung der „Tribun»" soll die fran zösische Reaiernng geneigt sein, zuzustimmen, daß die tküste am Kanal von Korfu bi» Atelia zu Albanien ge- jchlagen wird. Al» neue S«ndgre«ze Alvanieu-Griechk«- land» ist die Linie Ftelia—Goritza in Aussicht genommen. Die Ministerpräsidenten Bulgariens und Serbiens sind nunmehr zu der Zusammenkunft abgereist. * An der Küste von Nazaret bei Leiria (Portugal) ist ein mit 2V Personen besetztes Fischerboot gestrandet. Von den Insassen sind 15 ertrunken. Amtlicher Teil. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Ober-Postsekretär a.D., Rechnungs rat I. A. I. Krüger in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen, verliehenen Roten Adler- Orden 4. Klasse anlege. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gemeindevorstand Streubel in Redemitz das Ehren kreuz zu verleihen. Am 31. Mai 1913 wird der nur dem Güter verkehre dienende Bahnhof Zeitz Sächs. Stb. geschlossen und vom 1. Juni 1913 an der gesamte Verkehr des ge nannten Bahnhofes nach dem unter preußischer Ver waltung stehenden Gemeinschaftsbahnhofe Zeitz verwiesen. Kgl. Gerr.-Dir. der TSchf. Gtaatseisenbahnen. Öffentliche Sitzung des Areisau-fchuffeS findet Mittwoch, den 11. Juni 1913, nachmittags 1 Uhr im Sitzungssaale der unterzeichneten Königlichen Kreis hauptmannschaft statt. Die Tagesordnung ist in der Hausflur des hiesigen Regierungsgebäudes angeschlagen. Chemnitz, am 31. Mai 1913. 3993 Der Stellvertreter des Kreishauptmanns. Mit der Stellvertretung des vom 4. bis mit 11. Juni ds. Js. beurlaubten Herrn Bezirkstierarztes vr. Pelz in Stollberg ist Herr Bezirkstierarzt Veterinärrat Kunze in Chemnitz beauftragt worden. Chemnitz, am 30. Mai 1913. 3992 Die Kreishauptmannschaft. Dir Königliche Kreishauptmannschaft spricht dem Miwtsterialdiener Walter Ihle in Dresden für das von ihm «m 15. Februar dieses Jahres mit Mut und Ent schlossenheit bewirkte Aushalten zweier durchgehender Pferde öffentliche Anerkennung aus. 946» III Dresden, am 27. Mai 1913. 3989 Amtlicher Bericht de» Königlichen Landes-GesundheitsamteS über den Stand von Viehseuchen am 31. Mai 1913 im Königreiche Sachsen. 1. Rotz. Stadt Leipzig (1); — 15. Mai 1913: 3 Gem. u. 3 Geh. 2. Gchweineseuche einschl. Schweinepest. Amtsh. Bautzen: Leutewitz (1); Löbau: Dittersbach (1), Kießdorf (2), Neundorf (1); Zittau: Dittelsdorf(l), Hirsch felde (1), Niederleuba (1), Oberseifersdorf (1), Schönfeld (1); Chemnitz: Niederhermersdorf (1), Reichenbrand (1), Möhrs dorf (1); Flöha: Gahlenz (1); Dresdcn-A.: Cossebaude (1), Mockritz (1), Podemus (1); Freiberg: Conradsdorf (1), Großhartmannsdorf (1), Halsbach (1), Lichtenberg (1), Zethau (1); Großenhain: Göhra (1), Meißen: Helbigs dorf (1), Kesselsdorf (1), Niederstaucha (1), Röhrsdorf (1); Pirna: Burkhardtswalde (2), Rosenthal (1), Stolpen (1); Borna: Hemmendorf (1), Medewitzsch (1), Wickershain (1); Döbeln: Bockendorf (1), Ostrau (1); Grimma: Eicha (1), Grottewitz (1), Thammenhain (1), Boigtshain (1); Leipzig: Gärnitz (1), Großzschocher (1), Schönefeld (1), Seehausen (1), Sommerfeld (1), Zöbigker (1); Oschatz: Dcutsch-Luppa (1); Rochlitz: Hermsdorf (1), Oberrrssau (1); zus. 47 Gem. u. 48 Geh. — 60 Gem. u. 64 Geh. S. «rustsenche der Pferde. Stadt Chemnitz (3); Amtsh. Freiberg: Falkenberg (1), Meißen: Batzdorf (1), Kottewitz (1); Grimma: Grimma (1); Stadt Leipzig (2); Amtsh. Leipzig: Großzschocher-Wiu- dorf (1); Rochlitz: Gepülzig (1), Naundorf (1); zus. 9 Gem. u. 12 Geh. — 14 Gem. u. 19 Geh. 4. Rotlanffeuchc der Pferde. Stadt Leipzig (1); — 2 Gem. u. 2 Geh. 4000 Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherische» Landeskonsistoriums sind im regelmäßigen Verfahren zu besetzen!: das II. Diakonat an St. Thomä inLeipzig (Leipzig I), Kl. IV (v), Koll.: der Stadtrat; das Pfarramt zu Oberhermers- dorf (ChemnitzII), Kl. II, Koll.: daSEv.-luth. Landeskonsistorium; das Pfarramt zu Tirpersdorf (OlSnitz), Kl. II, Koll.: der Superintendent in Plaueni. V.; das I. Diakonat zu Eibenstock (Schneeberg), Kl. II, Koll.: das Ev.-luth. Landeskonsistorium; das neubegründete IV. Diakonat an der Pauluskirche in Plauen i. B. (Ephoralort), Kl. III (L), Koll.: der Stadtrat; das Pfarramt zu Cämmerswalde (Freiberg), Kl. V (v), Koll.: Rittergutsbesitzer Hauptmann z.D. Georg v. Schönberg auf Purschenstein. — An gestellt bez. versetzt: H. St. Gebhardt, Hilfsgeistlicher in Rabenstein, als Pfarrer in Landwüst (OlSnitz); L. vr. plril. A. E. G. Schröder, II. Diakonus an St. Thomä in Leipzig, als I. Diakonus daselbst (Leipzig I). (BehördlicheBekanntmachnngen erscheinen auch im Ankündigungsteile). Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hufe. Dresden, 2. Juni. Se. Majestät der König be suchte am gestrigen Sonntag den Gottesdienst in der Kapelle der Königl. Villa zu Wachwitz. Um Z42 Uhr fand bei Allerhöchstdemselben Familientafel statt. Abends 10 Uhr 4 Min. ab DreSden-Neustadt begab Sich Se. Majestät der König nach dem Truppenübungs plätze Zeithain und wohnte daselbst heute früh der Besichtigung de» Karabinierregiment» bei. Nach derselben traf der Monarch von Zeithain im Automobil mittags im Königl. Resibenzschloffe ein und erteilte Audienz an nachstehende Herre»: Se. Exzellenz Wirk!. Geh. Rat vr. Roscher-Dresden, Präsi- denten des evangel.-luth. LandeskoufistoriumS vr. Böhme-DreSden, Ministerialdirektor Geh. Nat Heink-DreSden, di« Geh. Räte vr. Wachler, Senat-Präsident, Prof. vr. Renk, Präsident des LandeS- gesundheitsamteS und Just-DreSden, Se. Magnifizenz Rektor MagnifikuS der Königl. Technischen Hochschule Geh. Hofrat Prof. Foerster-DreSden, die Königl. Kammerherren Sahrer v. Sahr auf Ehrenberg und Graf v. Schtmmelmann, Möckern b. Leipzig, Geh. Finanzrat vr. Hedrich-Dresden, Geh. Regierungsrat vr. Krug v. Nidda-DreSden, Geh. Justizrat Ritsche-DreSden, Geh. Regierung«- rat vr. Heyn-Dresden, Geh. Konsistorialrat vr. Knaur-DreSden, Geh. Regierungsrat Hänichen, AmtShauptmann a. D. Grimma, Amtsgerichtspräsident vr. Becker-DreSden, Landgerichtspräsident vr. Clauß-Zwickau, Frhr. v. Zedtwitz, Mitglied des Aus schusses sür Adelssachen-DreSden, Großherzogl. Oldenburgischer Geh. Hofrat Oldevig-DreSden, Geh. Justizrat Schmer!, Ober landesgerichtsrat, Dresden, Geh. Justizrat Herrmann - Döhlen, Geh. Kommerzienrat Arnhold-Tresden, Obersinanzrat vr. Bauer- DreSden, Obersinanzrat Oschwald-TreSden, Oberkonfistorialrat Hof prediger vr. Friedrich-Dresden, Oberkonfistorialrat Pfarrer vr. Kühn-DreSden, Oberstleutnant z. D. v. Hartmann-Niederlößnitz, Major a. D. v. Eckhardt auf Ammelshain, Königl. Kammerjunker v. Carlowitz auf Cratze, Fichte und Kleppisch, Justizrat vr. Bondi- Dresden, Hofrat KunstmalerBöhringer-Leubnitz-Neuostra, Hossekretär Werner, Kontrolleur im Hofzahlamt Müller, Hofkellermeister Till, Hofgärtner Kleine, Hofrechnungssekretär Hohlfeld-Dresden, Hofbau hofaufseher Stange-Pillnitz, Hoslakai Härtel, Hosheiduck Dienhold, die Königl. Hausdiener Felchner, Heidrich und Lehmann, Königl. Gartenarbeiter Bärsch, König!. Hausmann Opitz, König!. Kutscher Fischer und Königl. Reitknecht Heller-Dresden. Hierauf kehrte Se. Majestät nach der Königliche» Villa in Wachwitz zurück. Mitteilungell ans der öffentlichen Verwaltung. * Am 3. Juni d. I. tritt der Präsident der General direktion der Königl. Sachs. Staatseisenbahnen, Prof. vr. Vr.-Ing. Ulbricht, eine vierwöchige Urlaubsreise an. Deutsches Reich. Wehrvorlage und Deckung. Berlin, 1. Juni. Nach den Berechnungen de» Neichsschatzamtcs ergibt das vou dem Unterausschuß der Budgetkommission empfohlene Kompromiß über den Wehrbeitrag einen Ertrag von 840 Mill. M. Dieses Gesamtergebnis ist nicht befriedigend. Voraussetzung für das von der Subkommission in Aussicht geuommene Kompromiß war, daß es zum mindesten 1000 Mill. M. einbringt. Man wird sich am Mittwoch nun wohl zu einer Erhöhung der Sätze des Wehrbeitrages vom Vermögen entschließen müssen. — Ans der anderen Seite ist, wie der „Tag" meldet, im Reichstage eine lebhafte Bewegung gegen das in Vorschlag gebrachte System der Kapitalisierung der Einkommen im Gange. Nicht ganz mit Unrecht erklärt man, daß es noch längst nicht dasselbe sei, ob man 5000 M. Einkommen oder 50 000 M. Vermögen bez. 50 000 M. Einkommen oder 725 000 M. Vermögen bez. gar 100 000 M. Einkommen oder 1500 000 M. Vermögen habe. Besonders bei den niedrigeren Einkommen muß die geplante Kapitalisierung ganz ungerecht wirken. Reichstag. Sitzung vom 31. Mai 1913. Ain Bundesratstische: Staatsfekretär vr. Delbrück. Erster Vizepräsident vr. Paasche eröffnete die Sitzung um >^1 Uhr. Durch Schreiben des Landgerichts Hamburg ist die Erteilung der Genehmigung zur Vernehmung des Abg. Dittmann (soz.) als Zeugen in einer Privatklagesache an Gerichtsstelle für den 3. Juni nachgesucht worden. Auf Grund des Antrags der Geschäfts ordnungskommission, welche heute vormittag über dieses Ansuchen beraten hat, beschloß das Haus, die nachgesuchte Genehmigung nicht zu erteilen. Daraus wurde die Besprechung der Interpellation der Sozialdemokraten wegen der geplanten Einschränkung des Vereins- und des Preßgesetzes in Elsaß-Lothringen fortgesetzt. Abg. vr. van Calker (nl.): Der Reichstag befindet sich in einer eigentümlichen Lage, indem er über eine Sache sprechen soll, über die sich der Bundesrat noch nicht geäußert hat. So etwas kann höchst bedenklich sein. Deshalb haben wir allen Grund, uns mit größter Vorsicht zur Sache zu äußern. Aber »vir müssen nun einmal Stellung nehmen. Tatsache ist, daß alles entrüstet ist über die nationalistischen Umtriebe, weil dadurch die ruhige Entwicklung der Reichslande gefährdet wird. Es wäre falsch, die Bedeutung der nationalistischen Bewegung zu übertreiben. Aber bei der Lage der Dinge gehören nicht große Fackelbrände dazu, sondern genügen ganz kleine Lichter, um einen großen Brand anzu fachen. Wir dürfen nicht außer acht lassen, daß die nationalistische, chauvinistische Bewegung auch eine große Gefahr für unfere Be ziehungen zum Auslande bedeutet. Übertreibung schadet, aber ebenso Unterschätzung des Nationalismus. (Der Reichskanzler ist inzwischen im Saale erschienen.) Ich muß aber die Frage verneinen, ob diese Maßregeln die ge. eigneten sind. Wir müssen uns überlegen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Ich glaube, daß die letzteren größer sind. Man sagt, es sollen nur Warnungszeichen sein. Aber wenn es notwendig ist zu schießen, dann schieße ich nicht in die Luft. Diese Ausnahme bestimmungen sollen nicht die Guten, sondern die Schlechten