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Dresdner Nachrichten : 17.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189705171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-17
-
Monat
1897-05
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1897
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»«gebühr lynabmr von »I»tu»1mmwkn: Itanknsk ss p.Borin s-a lklir Nackm n.U-'/.lUInMiii. NlotixiaS nur an , sllhrNachmillas». Pie Itvallhrc cilrundr-ile tir « Lilbci» Ib Piq.. An- n aus der PrioaneiN Keile oppctzcite „nmern, Strich P-ioPt». <«lund»ei>k iür . , >ver nach imilaae» so Pia- ür gäinilicnnachnchlcn :c,i. bcz. ooPta. nach ivnnweirm Tarif. Hurwariiae Aniirüae nur oeacn VorauSbe/anlnna. Unknichio,innen »clnnen lammtliche namhaite -lnnancenbnreanr an vtleadlaller weichen Mit 10 Pig. berechnet. oiir Rüchiabe rmactaudter Schriit- nuike keine Veichinalichkeit. lbt« rreüdnce Nachrichic» erscheine» ILiltch Moraen». ßonla-c a! 42. IohrqanZ. tiüiiitlloti» ,Lline Utialr» pe»i,». , Dlir. 8«rup, r,t,nbiin,t!»<- I. rwrsio« uns lientlrl» 18>I^-li»<k»»>lillf«i>»i>! Vk«ttlnerstr.28.> MM M!-v.l!siIIlWM,I ^ombirur>e«n rl>-M!lI2,i VSdt88S ^7^^ »dm.nr>°«.2.kn- k0PN8pp60k8LsUs HI0.L78, I; ^ opvNLUonoN ole. Mesdeu. 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Konservativer Verein, Rennen des Dresdner RcitvercinS, Gerichtsvechnnvliingen. .,Drill»,". Briefkasten. Ferienkolonien, Kcnischrcib- u:iv A-erttiprcch-Bcrtchte vom 16. Mai. Wiesbade n. Se. Maiestät der Kaüer wolaite der gestrige» cheneralpivde r»m „Biirggraien" im vvltdeatci bis gcnen 1l Uhr Abends bei. >re»tc Porinitlaa begaben sich Ihie Majestäten uni I I Ubr nebst dem 6)esolae z» ?>>>>: i» die A>arklkirche iiim L>nnpt «B'ttcvdieiisl. Die Kaiserin erschien beute Rachniiltag uni 2 Ubr bei dem Kinderjesle, das im starten der lreiherrlich v. Knoop'jchen Villa rum Beilen der Angnite-Vietoria-Stiilnng vcranstallcl winde. Wiesbaden. Das Kaiscrvaar erschien heute Abend 7 Uhr sin Tbcater. von Trompetensansaren und Hvchrntcn beglicht. Die ?>eila»ifichrii»g des Lansi'schen Dramas „Der Burggraf" verlies glaiuend. Von den prachtvollen Inieenirungeii wurden nament- sich die des MnineboscS. des Kaisersnalcs und des ^ageis ib'udolfs von Habsbuig aUgemcin bcwnndeit. Die Worte des Burggrafen ..kein Reich, ein Kaiser, eine Treue" begleitete brausender Beifall. Ter Groschcrzog und die Grvschersogi» von .Hessen waren anwesend. LtürmischcHochrufe erklangen, alsdasKaiscrpaar nachdem Schloss Muick'ichi'. P r cs; bürg. Ter Kaöcr traf zur Enthüllungsfeier des Nkaria- Tbcicsia-Denkmals beute srüb 8'/^ Ubr hier ein. Zum Smvsange waren crichieue» die Sr.lbcrzvgc Friedrich und Zvscf, sämnitlichc Minister, der Finsl-PrininS, sowie die Schigen der Civil- und Mililär-Belsinden. Mit dem .Könige trafen ein siiminlliche zur Zeit in Wien sich aiiiballcndcn Cnzberzöge und Eizberwginneii, »'wie die Cirossberzogin von ToScana, der Minister dc-Z Aeichcren chra> cholnchowSki. der Obern hvsmcisler Prinz zu Cicchtensrein und die Zlngeladintauten. Bei der CnlbnllnnaSfcicr hielt der Kaiser eine Rede. Pciersbi, r g. Der «Reglerniigsbote" meldet, der Kaiser von Richtend bnbe, nachdem er die Rnchricht von der Cntglct'nng des Mililaizugcs crbaltcn baue, den in Mitleidenschast Gezogenen tclcgrapbiich sein tiefes Beileid ansiprechen lassen. Tie Kailerin- Wiltwe lies! eine Sanitäts-Ablbeilung des Rothen Kreuzes an die »nglmkeslätte entsenden. P e I e r s b »r g. Wie der „Rcgicriingsbotc" meldet, bat das gelammte Russland nach den vorläufigen Feststellungen der all gemeinen Volkszählung vom Januar d. I. eine Bevollcrang von lW.BlchN Kopsen gegen 108,819,882 im Jahre 1880. K o n st a n t in o p c l. (Meldung des Wiener K. K. Telcgr.- Koriripoiid.-BureanS.s Das Eindringen der Griechen in Epirus tai» der Pforte gelegen, um die hochgestellten Bedingungen für den WaiiciisliUstand und JnedeuSabschlich, von welchen die diplv- inatiichen Kreise sehr übenaicht sind, zu motivircn. Die Pforte liat. wie es scheint, möglichst hohe Bedingungen gestellt, um trog bei durch die Vermittelung zu erwartenden Heiabmindcrungen die höchsten z» erzielenden Zugeständnisse zu erhalten. Diplomatische Kreise sind der Meinung, das; der Pforte nur eine entsprechende .Kiiegseniichädlgunn, einige kleine Gienzbcrichtignngen und eine Aeuderung der den Griechen in der Türkei zustchendcn Vertrags- wehte gewährt werde» könne. K o n st n n t in o p c l. Eine Depesche des Kommandanten des 1.9 Korps in EpiruS. welche amtlich bekannt gegeben wird, be richte! auf Grund des Rapports des Oberstleutnants Veli Bei über den Veiinch der Griechen, von Arta über Grcmcniea auf Gribowo vorzugehen, sowie über die Kämpfe aus den höhen von Gremeima und Gribowo. Darnach seien die griechischen Truppen mit einem Verluste von 300Tobten ziirückgeichlagenworden, lieber die Kämpfe in der Rahe von Knmuzndcs fehlten noch die Einzel heiten. Ilcberall wäre bis spät Abends gekämpft worden. Beide 1 heile hätten ihre Stellung behauptet. In den nächsten Tagen »n ein energischer Angriff von Seilen der Griechen zu erwarten. Tic Verluste der Türken in den dreitägigen Kämpfen seien gering gewcien. — Ter KorpSkommandnnt in Epirus erhielt den Befehl, energöch voringehcn, ebenso erhielt Edhcm Pascha neuerdings den dringenden Befehl, den Vormarsch bis zur alten'griechisch-türkischcn Grenze zu beschleunigen. Athen. Die griechische Negierung richtete eine Note an die Oiesandten der Mächte, in i welcher sie die Verantwortlichkeit für die Vorgänge in Epirus dem türkischen Heere zuwcist, welches durch die Befestigung von Gribowo einen Vorston in die Gegend von Ä»ta zu mache» gedacht: ferner wird ansgcführt, daß die vom Ober kommando angeordneten Bewegungen zur Bertheidigung nothwcn- dig gewesen wären. Die Regierung tbeilte gleichzeitig mit, das; nach ihr zilgeganaenen Meldungen die Pforte kleinere Schiffe zu dem Zwecke anwerbe, um gegen griechische Schisse Secräuberei zu treiben s Griechenland sei entschlossen, hiergegen mit seiner Flotte thatkrästig vorzugehen. — Eine zweite Abtycilung der griechischen Truppen ist von Kreta zurnckberuscn worden, die Ziiriickberntung des dritten und letzten ThcilcS wird demnächst erfolgen. — Die Adsntanten des Kronprinzen, welche aus Thessalien zurückbesohlcn worden waren, sind im Ppräus angclvmmcn l einige Zuschauer wohnten der Ausschiffung derselben bei und empfingen sic mit iro nischen Beifallsrufen. Athen. DaS Oslgeschwadcr kaperte im Tbermaischc» Golf mehrere türkische Schooncr und zerstörte durch einige schlisse die Zelte türkischer Soldaten bei Listokarpa: 600 Mann, die dort lagerten, ergriffen die Flucht. — Aus Kreta sind gestern 50" Sol daten und 20 Offiziere hierher znrückgekehrt: das Piiblilum be reitete ihnen einen enthusiastischen Empfang. — Nikopolis wird seit irüh bombardirt. Folgende Meldung aus Domolo wurde hier veröffentlicht: Die ganze Nacht bis früh ging über die ganze Ebene von Pharialci strömender fliegen nieder. Ein türkisches Kavallericdetachcmcnt zeigte sich, zog sich aber angesichts des Feuers acr griechischen Vorposten zurück. Alle Dörfer um Phar'cua sind don den Türken in Brand gesteckt worden. Larissa. Ter vom türkischen Oberkommando gefaßte Ent schluß. Domokos zu nehme», wird trog der anscheinenden Unthätig- kett eifrig verfolgt. Zahlreiche Bataillone sind als Verstärkung in Larissa eMelrossen. Tic durch das regnerische Wetter schwer pasi sirbareu Straßen verzögern den von den Offizieren lebhaft ge wünschten Vormarsch der Türken. Das Vorpostengcsecht, welches am Freitag bei dem Dorfe Tschacrtt stattiand. war ohne Bedeut ung. lodaß zwei zur Untersliilzung entsandte Bataillone wieder nach Phcmnla rurückkehrten. Zwei griechische Dcserieure, darunter ein Unteroffizier, welche als Führer im hnnptaiiarlicr verwendet wer den, sagen aus, daß 25,000 Griechen DomokoS befestigen. Das Leben in Marsala ist schwierig; Hassan Pascha, der Kommandant von Pharsalo, und die Behörden bemühen sich lebhaft, Lebensmittel zu beschaffen. Kanea. Elfhundert griechische Soldaten sind heute Nach» mittag von hier nach Griechenland abgegangcn. Geschütze, Schieß» vorralbe und Manlihicre müssen beS Seegangs halber in der Snda-Bai cingeichmt werden: dieselben werden unler der Eskorte europäischer Truppen dahin geschafft. OertlicheS und Sächsisches. — Bei Sr Königs Hoheit Prinz Georg fand gestern Nachmittag halb -t Uhr in der Villa zu hoslerwitz Familientaiel statt, an der die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses Theil nahmen. — Ihre Kaijcrl. Königs Hoheit Frau Prinzeß Friedrich A n g u sl wohnie voigeslcrn im Altstädker hosthcaler der Aufführ ung der Oper der „Dämon" bei. — Ihre Königs Hoheiten der Prinz und die Frau Prin zessin Friedrich August werden am 22. ds- M. Nachmit tags 4 Uhr 18 Minuten in Oschätz eintrefsen. Der Rath hat beschlossen, dem hohen Paare, das zum ersten Male nach Oichatz kommt, einen würdigen Empfang zu bereiten. Tie hohen Herr schaften werden verschiedene Märkte und Straßen vaisiren und auf dem Offizierskasinv einem Negimcntsseste beiwohnen. — Wie die „Rhein- Wests. Ztg." aus sicherer Quelle erfährt, wird am 2l. Juni das Schiedsgericht in Sachen des Lippe- schrn T l> r o n s o l g est r c i t rs unter dem Vorsitz Sr, Maiestät des K ö uigs Albert im König!. Schlosse zu Dresden zur Fällung des Spruches ziisamiucntreten. — Sr. Eieellcnz, der König!, sächsische Geiandte am Wiener Hose, Gras Wallwitz ist mit Familie in Bad Neuhaus bei Eilli in Steiermark z»m Knrgebcaiiche eingetroffen. — Der konservative Verein hielt vorgestern Abend 8 Uhr im weißen Saale der „Drei Raben" seine diesjährige Generalversammlung ab. Herr hvsralh Dr. Mehnert er- össnete dieselbe mi! Erstattung des Jahresberichts. Er konnte wiederum über einen erfreulichen Aufschwung des Vereins, welcher gegenwärtig 2071 Mitglieder zählt, berichten. Wesentlich hat sich auch der Geichaftsumsana vermehrt. Unter den zahlreichen Ver sammlungen des letzten Geschäftsjahres sieht die große im Saale des Veremshauses nbgrhaltenc Morzversammlung obenan Ter Herr Vorsitzende dankte noch dem „Dresdner Männerciesangvcrcin" für seine vielfache freundschaftliche Unterstützung und strcifle die kommenden Lniidtagswciblen. Da der Seniorenkonvenl der Mit glieder der Zweiten Kammer ausdrücklich bestätigt habe, daß die beiden zu besetzenden Dresdner Wahlkreise der konservativen Parte! angchörlen, so bestehe gute Aussicht, daß die Kandidaten des Vereins, die Herren Bürgermeister Leuvold und Kommcrzienrath Grnmbl, den cMeg davvniragen werden. Zu Ehren der beinahe die Zahl 50 erreichenden verstorbenen Mitglieder erhob sich die Ver sammlung von den Plätzen. Auch der Schatzmeister, Herr Stadt rath Wcigandt, konnte über ein günstigeres Ergcvniß als je zuvor in seiner Amtsführung berichten. Der Ucberschuß der Einnahmen über dictAuSgaben betrug rund MO Ml. Einstimmig crsolgte die Richiigsprechung der Iahresrcchrmng. Die darauf folgende Neu- wabl des 'Vorstands fand per Acclamalion statt und führte zur Wiederwahl der bisher nmtirendcn Herren. — Es folgte darnach ein Referat des Herrn Landtagsabgeordnetcn Dr. Rüder, Roß- wcin, über den gegenwärtigen Stand derUmsatzstcuer- fräße. Redner, welcher bekanntlich in der letzicn LandiagSscision die Frage der Besteuerung der Kdipilmvercine zuerst in Fluß ge bracht hat. ging davon ans. daß der Mittelstand drohe, aufgezcyrt zu werden vom Großkapital und zahlreichen Vereinigungen, zu denen insbesondere die Konsumvereine gehören. Deshalb iei der Gedanke einer Umsatzsteuer ähnlich, wie sic in der Kommunal- abgabc bei Veräußerung von Grundstücken, bei Mobiliarauktionen und in der Form der Bierstcucr bereits praktisch verwirklicht ist, nicht nur in Bapcrn und Prenpen. sondern auch im letzten sächsi schen Landtag anfgctaiichi. Ein ständischer Beschluß sei allerdings nicht zu Stande gekommen, da die Berathunß in der Zweiten Kammer erst in de, letzten Sitzung staitsand. Die wohlwollende Stellung, welche die Regierung dazu cinnimml. habe jedoch eine an die Kreishanptmannschastcn am 12. Mai 1896 erlassene Ministrrialverordnung bewiesen, welche ausspricht, daß das Ministerium des Innern über die Vorgänge aus diesem Gebiet fortdauernd unterrichtet zu werden wünsche, und der Elurcichuiig von bezüglichen Regulativen entgegeusehe. Eine große Anzahl Städte, Burgstädt voran, reichten dann auch Regu lative ein, jedoch sei dann plötzlich eine Stockung entstanden, da die Kreisbauptmannschaften und Amlshauvtmannichafteii, denen die Genehmigung dieser Regulative zustcht, vom Ministerium noch keine Vorschriften erhielten, nach welchen Grundsätzen sic zu ver fahren haben. Einstweilen liege nur der Ausspruch des Herrn Geh. Ncgierungsrath Dr. Fischer im Reichstage vor, daß dem Ministeril»» rechtliche Bedenken nicht beigegangen seien, wohl aber bolkswirthschaflliche und sachliche Bedenken, da diese Steuer auch das solide Umsatzgcichäft treffe. Das Ministerium sei jedoch über zeugt. daß eine mäßige Besteuerung die Fortsetzung der Konsum Vereine nicht unmöglich mache. Während nun sei» alle derartigen Regulative der Genehmigung der Anisichtsbehörde harrten, ver breiteten sich die Konsumvereine immer weiter. Es gäbe jetzt in Sachsen 182 solcher Vereine mit einem Jahresumsatz von über 3l Millionen Mk. In Elsterberg trete sogar der Fall ein, daß die Anzahl der Konsumvcreiiismitglicdcr größer sei als die der Haus haltungen. Die vier Konsumvereine von Dresden und Vororten, die Konsumvercine Vorwärts, Pieschen, Striesen und der Görlitzcr Waareucinlanssvercin hätten einen Ilmiatz von5Millionen, dem ii ii» I I'iüiitt,. Mcnilin-, > Utast Vorwärts allein gehörten 12,tM Mitglieder an. Redner schloß mit dem Wunsche, daß die Regierung die Umsatzsteuer in allen Ge meinden, in welchen dazu das Bcdinstris: vorlicae, recht bald cin- tühren möge. — Tie Versammlung sprach dem Vortragende» ihren Tank durch Erheben von de» Plätzen ans. Die sich anschließende Diskussion, an welcher sich die Herren Geh. Hofrath Ackermann, Stadträlhe Wcigandt und Wvkurka. Kammerhcrr b. Blumenthal, Gemcindcvorstaild Rndclt-Deubcn. Rechtsanwalt Zeising, Buch händler Winter, Kauslente Uhlcmann, Grahl und Stein bctbeiligten, diente zur weiteren Klärung der Angelegenheit. Insbesondere wußte Herr Hofrath Tr. Mehnert zu melden, daß das Ministerium des Innern in der vergangenen Woche einen definitiven Beschluß gefaßt habe, der allerdings noch nicht bekannt sei, schon die nächsten Tage müßten jedoch Klarheit bringen. Herr Stadtrath Wcigandt berichtete, daß im Rothe die Sache ziemlich spruchreif gewesen sei, man dann aber vargezogen habe, zu erneuter Berathung einen gemischten Ausschuß einzusktzen. weil man mit dem entworfenen Regulative Geschälte getroffen Hütte, die man ursprünglich nicht hätte treffen wollen. Geschäfte, die sich vom Kleinen auf zu großen Geschäften mit Filialen emporgearbeitet haben, bei denen eine solche Steuer als Strafe für die Intelligenz wirk» oec itomervanve Bern» zu Pressen vcarnrragr, errrenrcj Petitionen wwobl an die König!. Staatsregierung wie an den stp herbst zusammcnlretendcn Landtag in dem oben dargelegten Sinne von sich ans zu erlassen und bei den konservativen Gesinnungch ^ erscheine. Das Stadlverordnelcnkollcgiunr werde ichon in noclister Sitzung seinerseits die Wahl von Mitgliedern zu dmein gemischten Ausschuß vornehmen können. Herr Geh. hosrnlh Ackermann pellt in Aussicht, daß es von seiner Seite nicht daran schien sollte, dsc Sache in Dresden in Fluß zu bringen, lieber die Schwierigkeiten der gesetzlichen Jormulirnng, damit auch das Regulativ nur die Auswüchse treffe, waren sich alle Redner einig. Speziell die Be handlung von Geschättssilialen wurde lcbhatt erörtert. Nach Schluß der Debatte iiabm die Versammlung einstimmig folgende Resolution an: „Tie heutige Versammlung erkennt das Vorgeben sächsischer Gemeinden, im Falle eines sich für den betreffenden Ort zeigendem Bedürfnisses. Akliengciellschasten, KommanditgeieU- schaften ans Aktien, ferner andere mit inristischcr Pei'önlichkett auSgcstaltete großkapitalistische Assoziationen und Konuimvercine, sowie Filialen aller dieser Vereinigungen, welche in Tctoügcichäffen Lebensmittel, Gcimßmittel, Bekleidungsgegenslände und ähnliche für den täglichen Gebrauch dienende Artikel verkaufen, mit einer besonderen nach dem Umsätze der betreffenden Geschäfte zn bc- messenden Olemeindegewerbesteuer zu belegen, für berechtigt an und erblickt in diesem Vorgehen der Gemeinden ein wirksames Mittel zum Schutze des schwerbedrängtcn Mittelstands. Tie Versammlung spricht die Erwartung aus, die König!. Staatsregierung werde den dringenden Wünschen der Kauslente und Gewerbetreibenden ent ! sprechend baldigst eine Entscheidung »Men, durch wclchedie Genebinig- j ring zur Einführung der Umsatzsteuer arisgeiprochen wird. Sollte diele Erwartung in den nächsten Wochen nicht in Ersnllung gehen, so! wird der Konservative Verein zu, Dresden beauftragt, erneut-' Petitionen herbst von sstvi UN2 41 .. - im Lande allenthalben anziircgcn. hierauf wurde noch aus der Mitte der Versammlung dem Vorstände der Dank für seines treffliche Geschäftsführung ausgesprochen und die Versammlung gegen 11 Uhr geschlossen. t — Tie Nennen, die der Dresdner Reittiere in gestern Nachmittag 2 Uhr ans dem Kavallerie-Erercicrplak ver-l anstaltcte, brachen den Bann der Witterung, die in den Vormit-! tagSstundcn die »poritiche Veranstaltung noch fraglich machte, mip einem Male. Des Himmels Blaue lächelte ihnen freundlich, nirdj der Besuch war oalrer gut. Man gewahrte unter den Theilnehmerni Ihre Ezcellcnzcn Kriegsminister p. d. Planitz und General der Kavallerie v. Kirchbach, die am Ziele thälig waren, während Herr Rittmeister Frhr. v. Friesen dem Stau und der Waage Vorstand. Ferner hatten sich cingefundcn: Se. Durchlaucht Prinz Ullrich von Schöiiburg-Waldcnliirg. Graf und Gräfin Hohenau. Kammer- Herr v. Srammer mit Familie, in deren Begleitung sich auch die Gräfin Luckner geb. v. Kcrmcckc befand. Maior Hauth. Major v. Earlowitz, Direktor der Militar-Neitanstall re. Zu Pferde zeigten sich u. A.: die .Herren Gendarmerie-Oberinspektor Major a. D. v. hcvgendorsf und schwedischer Leutnant Frhr. Wrangel v. Bremer, der bekanntlich zur Dienstleistung in die 1. ESladroip des Gardereiter-Negiments lommandirt ist. Unter den vielen Ossi-i zieren aller Waffen und Grade befanden sich auch der persönl'chel Adiutani Sr. Konial. Hoheit des Prinzen Albert Premierleutnant v. WolfferZdorff. Von einer stattlichen Wagenburg verfolgte ei» reicher Damenslor. darunter die Gemahlin und Töchter des Herrn Kriegsministcrs v. d. Planitz, Eiecllenz. das militärische Schau spiel, dos unter Leitung des Herrn Oberstleutnant Kommandcnr des Garderciter-Regiments Frhr. v. Oppcn-Huldcnberg stand. Weithin schmetterten die kräftigen Weisen des Kaiser Friedrich- Marsches von Friedemonn <MnsikkorvS des Gardereiter-Regimeiitss. als man sich zum ersten Rennen lFrühiahrs-Jagdrenncnl rüstete. Distanz ca. 2500 Meter. 6 Theilnehmcr. Das ursprüngliche Resultat ergab als erste drei Reiter, die durch das Ziel gingen. Ltn. Sussert (17. Ul ), der Prinz Ullrich von Schönburg-Walden- burg's ichw. W. „Geher". Ltn. Fischer (12. Art.), der Pr.-Ltn. Klippgen's br. W. „Trako" und Ltn. Arnim (17. Ul.), der Sckoiidcleutnant v Boxbcrg's F.-W. „Jelen" ritt. Infolge später angemeldekcn Protestes ward die Reihenfolge der Sieger indeß folgende: 1. Lln. Fischer (12. Art.), 2. Ltn. Arnim (17. UI.), 3. Sek.-Ltn. v. Heimann (28. Art.). — Das zweite Rennen (Maiden-Jagdrennen). Entfernung ca. 2500 Meter, ward ursprüng lich als sog. todtes Reimen bezeichnet, da von den 6 Thcilnehmcrir Premierleutnant v. Wuthenau (G -R.) und Sek.-Ltn. b. Breza- Gora» (Ear.-R.) gleichzeitig durch s Ziel gingen und Lin. Waldow (28. Art.), der Sek.-Ltn. Snlzberger'S br. St. „Grasmücke" ritt, als Dritter folgte. Das Loos sollte zwischen den ersten beiden Reitern entscheiden. Da ward auch hier Protest eingelegt. Ein Reiter, der ein Hindernis; nicht genommen, ward distanzirt und das Endresultat ward »nnmehr solgcndes: 1. Pr.-Ltn. b. Wuthenau (G.-R ), 2. Ltn. Waldow (28. Art.), 3. Sek.-Ltn. Tscharmann (t2 Art.). — Glatt ging das Schlnßrenne», Dresdner Stccple- Chasc, von Statten. Entfernung ea. 3500 Meter. Es starteten drei Reiter. Als Erster ging durch s Ziel: Sek.-Ltn v. Brözn- Gorav (Ear.-R.), als Zweiter Sek.-Ltn. Sussert 07. Ul.), als Dritter Sek.-Ltn. Bramich (18. Ul.), hocherfreut nahmen nun mehr die Sieger die von Herrn.vofjnwelier El!mci;cr gelieferten, in allerlei werthvollen Sporlgegeiiständen bestehenden Ebrenpreiic Our jedes Rennen drei Preise) aus der Hand Ihrer Ercellenz der Frau Kriegsminister v. d. Planitz entgegen. Mit dicicr Preisvertheilniig fand halb 4 Uhr daS ohne leglichcn Unfall verlaufene tschninpiel seinen Abschluß. — Lcntewitz. Ein unheimliches Gefühl bemächtixffc sich am Freitag der hiesigen Einwohnci, indem in aller Frühe ein hochachtbarer Bürger von dem Distriktsgendarm verhaftet und der Königs. Staatsanwalijchast zngcfnhrl wurde. Kaum war diews ansgeführt so kam ein zwciicr an die Reihe, welchem es »'gar ge schieden war. vor iciner Ablieferung an die Sinatsanwattschast Bekanntschaft mit der hiesigen Ortszelle zu machen. Wie man hörte, hanvellc es sich um Sltllichkeitsvcrgebcn, welche eine ganze Anzahl von sehr chrenwerthen Einwohncm an drei kaum der Schule cittwachsenen Mädchen sollten begangen haben und würden sicher die Verhaftungen noch nicht abgeichlonen gewesen sein, wenn nicht der Gemeindevorstand energisch intervenirtc und der Sache eine andere Wendung gegeben. Unter Thronen gestand demselben eines der drei in Frage kommenden Mädcben, daß sie TagS vorher dem Distriktsgendarm unwahre Angaben gemacht beziehentlich dessen Fragen aus Angst bejaht hätte. Tie Bemühuncn des Ge- mcrndevorstandcs waren auch insofern von Erfolg gekrönt, als die Verhaftete» nach einigen gualvollen Stunden der Hast wieder in Freiheit gesetzt wurden, da ihre Unschuld durch sehr anzucrkrnnen- des Eingreifen des Königs. Amtsgerichts und der Köniol. Staats anwaltschaft auf das Klarste festgestcllt wurde. 2 § Dr n 2 L <2* Ni r 54-I l >1 ö 1 0 1 .
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