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Derandvorllicb« Vebaklsur: V«ü S-L«e» - Druck und Verlag: Lari Sah« in Divvoldiawalde. Mittwoch den 3. August 1921 87. Jahrgang Nr. 17S bauptmmmfchaft 7S Pf», im amwch«, AM tz«, voa Debckden) die Zeile 200Pf«.- Sü^aMiM MerteÜäbrlich ^MK.obi»Zu- MMgsptklS. tragen. — Einzelne Nummer« 20 Pf, — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Hemel ndeverbands-Gtro Konto Nr. 3. — Postkbeck- Konto: Dresden 12548. Dieses Blatt enkhSU -le amtlichen DekanulmachimGe» -er Amlshauotmaunfchaft,-es Amtsgericht» «u- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e WeitzeritzZeilung v^zenim, un» Anzeiger sw DipxoMswalüe, Schmie»«»«, Lll UellettE ^ElluuA -es Bezirlts Die Verteilung der «lr ^»mSpttaLo im Freistaat Sachsen geschieht Ä ^'LLUL-n -«-»»--un-2----^--° «W werden nur an solche Körperschaften verteilt, die in gemeinnütziger Weise die körperliche und aeistia-sittliche Ertüchtigung der schulentlassenen Jugend bis zum wahlfähigen Alter betreiben und der Unterstützung bedürftig sind, in erster Linie an die Landesverbände (vergl. VI) und die ibnen anaeschlossenen Vereine und in besonderen Fällen an nicht zu Landesverbanden gehört Verbünde und Vereine. Die Bedürftigkeit ist durch Darlegung der Vermögens- u.^Die ^Gesuche um Beihilfen sollen von Vereinen, die Landesverbänden angehören, an deren Vorstände, von den örtlichen Vereinigungen, je nachdem sie Bezirksausschüssen ange hören oder nicht, durch diese oder unmittelbar an ihren Landesverband emgereicht werden. Den Landesverbänden ist es jedoch nachgelassen, Sammelgesuche für sämtliche angeschlossene Vereine mit den entsprechenden Angaben einzureichen. Nicht zu einem Landesverband ge hörende Vereine leiten ihre Gesuche über das zuständige Bezirksschulamt an das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. , ... Jeder Verein darf sein Gesuch nur durch Vermittelung »los« Landesverbandes emreichen. Zu den Einzelgcsuchen sind Vordrucke zu verwenden, die von den zuständigen Ministerien (ogl. IV) nach Gehör des Jugendpflegebeirats festgestellt werden. Die zuständigen Ministerien bestimmen die Fristen der jährlichen Einreichung der Gesuche an die Landesverbände oder Bezirksschulämter und der Einreichung durch diese an das Kul tusministerium. III. Die Landesverbände haben die Gesuche zu prüfen, die Hohe der Beihilfen vorzu schlagen, diese Vorschläge nach Bezirken gegliedert in Listen zusammenzustellen und können nach Befinden Gesuche um Beihilfen für ihre eigenen Bedürfnisse hinzufügen. Die Bezirksschulämter haben die bei ihnen eingegangenen Gesuche in gleicher Weise zu prüfen. IV. Uebcr die Verteilung der Mittel entscheiden die Ministerien des Kultus und öffent lichen Unterrichts und des Innern nach Gehör des Landesjugendpflegebeirats. Sie stellen dazu auf Grund der eingereichten Vorschläge und der vorhandenen Mittel einen Verteilungs plan auf mit Berücksichtigung insbesondere der Zahl der beteiligten Jugendlichen und des Grades der Bedürftigkeit der Verbände und Vereine. Dieser Verteilungsplan wird den Mitgliedern des Landesjugendpflegebeirats zugestell und von diesem in Sitzungen begutachtet, zu denen das Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts einlädt. V. Die Mitglieder de» Landesjugendpflegebeirates verwalten ihr Amt als unentgeltliche« Ehrenamt. Bare Auslagen und Ausfall an Tagesverdienst werden den Mitgliedern au« Staatsmitteln vergütet, soweit sie nicht durch die von ihnen vertretenen Verbände getragen werden können. ,Vl. (Erläuterung vonDI).? Als Landesverbände werden anerkannt: I. Die sich über das ganze Land erstreckenden Zusammenschlüsse von Vereinen, die die schulentlassene Jugend körperlich, geistig und Mich fördern. Zu ihnen rechnen auch die vier Gebirgsvereine für die einzelnen Gebiete Sachsen». 2. Der Landesausschutz für Jugendpflege im Freistaat Sachsen e. B. als der aus Ver anlassung der Ministerien des Innern und des Kultus und öffentlichen Unterricht» zur Durchführung ihrer Generalverordnung vom 12. Dezember 1910 ins Leben gerufene Landes verband zur geistig-sittlichen sowie leiblichen Förderung der Jugend. 3. Die sächsischen Bezirksausschüsse des Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands, solange sie sich nicht zu einem Landesverband für Sachsen zusammengeschlossen haben. 4. Der Zweigausschutz Sachsen des Verbandes für deutsche Jugendherbergen, solange er seine Einrichtungen den Jugendlichen aller in Frage kommenden Verbände zur Benutzung offen hält. Die sind an die Vorstände der Landesverbände bezw. an das unterzeichnete Bezirksschulamt Io Lastoott dl« »am l Futi jeden Jahres »lururolodou Im lratomlvll F«dr« nimmt das Bezirksschulamt die Gesuche der keinem Landes verbände angehörenden Vereine dl« «am 15 Danail entgegen. Die oben unter II erwähnten neuen Vordrucke sind unmittelbar von der Buchdruckerei C. Heinrich, Dresden-N., Kleine Meitzner Gasse 4, zu beziehen. Gesuche, die nicht unter Benutzung des Vordruckes eingereicht werden, weist das Kultusministerium zurück. Dippoldiswalde, den 26. Juli 1921. 777 K. o«« Lu>r-»odul«mt. Der für den 4. August 1921 anberaumte Bezirksausschuß ist auf den 11. ds. Mts. ver legt worden. Dippoldiswalde, am I. August 1921. Via Lwt«d«uptw»oa«0->tt. Ocrtliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Was der erste Tag unseres diesjährigen Schützenfestes versprochen hakte, das hielt auch der zweite Tag. Nicht blos, daß die Sonne wieder strahlend am Himmel stand, nein, auch alle übrigen Veranstaltungen gelangen glän zend und auch der Besuch war wieder recht gut. Weckruf holte morgens alle Langschläfer aus den Federn. Um 10 Uhr begann das Schießen nach der Königsscheibe, das schon einige recht gute Resultate brachte. Bis nach 11 Uhr setzte man es fort, dann vereinigte man sich mit den inzwischen erschie nenen Ehrengästen in der Schützenhalle zu einem von den Königen gespendeten Frühstück. Herzlich begrüßte Herr Vorsteher Haubold alle Erschienenen und wünschte, daß der frohe Verlauf des gestrigen Tages Heuke frohe Fortsetzung finden möchte. Während des Mahles gedachte dann Herr Oberleutnant Stadlrat Schwind in launigen Morten an die voriges Jahr noch herrschende Zwangswirtschaft anknüpfend, der Spender des Frühstücks und brachte ein Hoch auf sie aus. Voll Freude konnte der Herr Vorsteher bekannt geben, daß seit gestern wieder 6 Herren um Aufnahme in die Gesellschaft nachgesucht haben. Er begrüßte sie aufs herzlichste und bat sie, recht sehr für die Interessen der Gesellschaft mitzuwirken. Für das ihnen gebrachte Hoch dankte Herr Gewerbe-Ober- studienrak Meller mit einem solchen auf die privil. Schützen- Gesellschaft Dippoldiswalde. Ein Tafellied, die Fortsetzung des gestrigen, brachte viel Stimmung in die Tafelrunde, freut sich doch ein jeder, wenn in harmlosen Versen dem lieben Nächsten seine „Sünden" vorgehalteu werden, freilich, er selbst möchte seinen Namen nicht im Liede finden. Dem Verfasser des Tafelliedes, Herrn Schriftsetzer Heine, und feinem „Zuträger", Herrn Stadtrat Schwind, brachte man gern einen dankbaren Schluck für ihre Mühen. Dann er innerte Herr Schwind daran, daß es nicht leicht sei, den historischen Gruppen des Montags-Festzuges einen Sinn zu geben. Für diesmal sei dies ganz besonders gelungen. Viel Arbeit sei aber damit verbunden gewesen. Und wenn gestern bereits Herrn Oppelt als derzeitiger Ausschußvorsitzender ge dankt worden sei, so müsse er diesen Dank noch erweitern auf Herrn Kaufmann Schiller, der für den Festzug und ganz besonders für die Tombola außerordentlich rege ge arbeitet habe. Herr Schiller antwortete, daß ers gern getan habe, sei es doch für unsere deutschen Brüder in Öber- fchlesien. Er verlas dann den Brief eines Herrn, der für den heutigen Tag als Sprecher gebeten, aber am Erscheinen verhindert war, und der dafür schriftlich recht dringlich bat, für Oberschlesien zu tun, was nur möglich sei. Herr Schiller konnte dann noch bekannt geben, daß das Sammelergebnis »nd der Loseverkauf des gestrigen Sonntag 3600 M- ergeben habe, was beifällig ausgenommen wurde. Eine dann noch vorgenommcne Sammlung, um ärmeren Kindern eine Vogel- ! Wiesenfreude zu machen, ergab rund 150 M. Inzwischen war die Zeit schon vorgeschritten und man rüstete zum Aus zug „Oberschlesien muß deutsch bleiben", das war der Ge danke des historischen Teiles des Festzuges, das wurde auch all dem vielen Zuschauer-Publikum eingeprägt, das von nah und fern herbeigekommen war und Straßen und Plätze dicht besetzte, durch die Aufschrift eines großen dem Zuge voran getragenen Plakates. Herolde eröffneten den Zug, dann folgte der erste Festwagen: die Industrie. Schmiede am Feuer, Schlosser bei der Arbeit, der Wagen mit allerhand Erzeugnissen des Maschinenbaues geschmückt. Diesem Wagen folgte dem Bilde engverwandt der Wagen der Ma schinenfabrik Dippoldiswalde, den ihr Besitzer, Herr Erich Böhme, recht geschmackvoll hakte ausschmücken lassen. Die Landwirtschaft brachte ein Erntewagen mit einer Gruppe von Schnittern und Schnitterinnen recht gut zur Darstellung. Freilich, eine solche Gruppe ist auch immer dankbar, ihr buntes Bild erfreut. Nun folgte ein Festwagen, den der Männergesangverein Dippoldiswalde gestellt. Er verkör perte das ganze deutsche Lied, und manch echt deutsche Weise erscholl von ihm herab. Oberschlesiens Haupkfluß, die Oder, brachte der 5. Festwagen in Erinnerung, der von den Mal terer Schühcnbrüdern gestellt worden war. Zungen und Mädels auf leichtem Boot, mit Rudern und Angeln beschäf tigt. Den Schluß bildete ein hochragender Festwagen, dem Bergleute voranschritten und folgten. Er veranschaulichte das Berg- und Hüttenwesen. Vom hohen Schacht trieben die Hunke zur Eisenhütte, Zwerge belebten das Bild. Allgemein ivar man sich einig, daß der Gedanke des Zuges sinnig zum Ausdruck gekommen war und dankbar war man den Leitern des Zuges wie allen Darstellern für das Gebotene. Nachdem der Festzug auf der Aue angelangt war, ging man dem Vogel wieder scharf zu Leibe, sodaß gegen 5 Uhr schon der Königsschuß fiel. Herr KaffeehauSbesiher Arthur Schwarz konnte zum Schützenkönig, Herr Schuhmachermeister Alfred Heinrich zum Marschall proklamiert werden und zeigten sich in einem Umzug über den Feskplatz ihrem Schützenvolke. Der milde Abend ließ jung und alt lange auf dem Platze ver weilen und die Windstille ließ die erstmals nach dem Kriege wieder durchgeführte Illumination der Schützenwiese ganz be sonders gut gelingen. Nun rüstet man bereits zum 3. Festtag, der mit seinem Feuerwerk den Schluß der diesjährigen Vogel wiese bilden wird. Erledigt: 1. ständige Lehrerstelle zu Lauenstein. Koll.: Oberste Schulbehörde. Gehalt nach dem Besoldungsgesetz. Vorläufige Ortsklasse v. Musikalische Befähigung er wünscht. (Mit der Stelle war bisher ein kirchendienstliches Amt verbunden.) 2. ständige Lehrerstelle zu Höckendorf. Koll.: Oberste Schulbehörde. Gehalt nach dem Besoldungs- : gesetz. Vorläufige Ortsklasse v. Musikalische Befähigung erwünscht. (Mit -er Stelle war bisher ein kirchen- musikalisches Amt verbunden.) Gesuche mit allen erforder lichen Beilagen an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. Bewerbungsfrist bis 1. September. — Zu dem Radrennen am Sonntag den 7. August auf der Strecke Dippoldiswalde—Kipsdorf und zurück sind bereits gegen 15 Nennungen eingegangen, sodaß guter Sport zu erwarten ist. Anmeldungen nimmt noch Herr Voigr (Gerberplah) entgegen. — Bei der Einfahrt des von Kipsdorf kommenden Zuges bei der Haltestelle Jägerhaus Naundorf wurde gestern Montag mittag eine ältere Frau von der Maschine erfaßt und zur Seite geschleudert. Sie mußte, anscheinend schwer verletzt, vom Platze getragen werden. (Wiederholt, weil nur in einem Teile der gestrigen Nummer.) — Die am 30. 7. in „Stadt Dresden" abgehaltene Monatsverjammlung des Landwirtschaftlichen Bezirksverbandes war wegen der im ganzen Bezirke schon lebhaft betriebenen Ernte nicht so stark besucht. Immerhin bot die Aussprache eine Menge anregender Punkte. Es wurde berichtet über den neu erledigten Landarbeitertarif, über Streikbewegungen innerhalb Sachsens, über den neuen Lohnabzug zu Steuer zwecken. Man sprach sich aus über die kommende Umlage, über geplante Schlachtvieheinfuhr und über andere jeden Landwirt interessierende Fragen Die nächste Monatsbe sprechung soll am Sonnabend den 3. September am gleichen Orte stattfinden. — Die Bibelstunde in der Superintendentur findet in .dieser Woche nicht Mittwoch sondern Donnerstag statt. — Unter der Bevölkerung herrschen noch immer falsche Auffassungen über Organisation und Aufgaben der (grünen) Landespolhei. Diese neue Organisation dient in Ergänzung der örtlichen Polizei- und Gendarmerieorgane zur Aufrecht erhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit sowohl in den Städten wie auf dem Lande. Die Beamten der Landes polizei sind keine Soldaten, wie vielfach in irriger Weise an genommen wird, sondern sind Polizeibeamte und als solche vollkommen ausgebildet. Sie sind nicht etwa nur zum Flur schutz da, sondern sind auch zu jedem anderen polizeilichen Einschreiten berechtigt. Die Uniform der Landespolizei ist fcldgrün mit Achfelranpen, Tschako, Karabiner oder Pistole. — Nachdem in den letzten Zähren schon von den land wirtschaftlichen Kreisvereinen eine Reihe von neuen Land wirkschaftsschulen errichtet worden sind, werden für den Krelsverein Bezirk Dresden, in dem schon 5 landwirlschaft- liche Schulen vorhanden sind, die. Errichtung neuer Schulen in Lauenstein und Sayda ins Merk gesetzt, die sich von den anderen Schulen dadurch unterscheiden werden, daß nur Winkerschulunterricht gegeben wird. Außerdem werden