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illmg Lokalanzeiger und AnzeigeblatL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. D Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 «.MS Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mw-Zeile oder deren Raum S W« M» einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzcigenpretsliste. Anzeigen-Annahme bi» 10 Uhr X» Leitung, der Lieferanten oder der Besvrderungsetnrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird hei» OrÄW Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d« Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen Bet Konkurs und Zwangsvrrgleich «Sicht tch« srels«. - anspruch. Dies« »er-steutttchl bt« «mMchr» BrSauntmachunge» »er Gemeinde-Behörde zu Ottendorf.Okrilla und de« Finanzamt— M «ad^er, Vostscheckkonto: »«ad« 154«. Druck »ad Verlag: «uchdruckeret Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. - Fernruf: LU. Kummer 67 Sonnabend, den 8. Juni 1940 39. Jahrgang Weygandlinie auf ganzer Krönt durchörolhen Führerhauptguartier, 7. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen des Heeres und der Luftwaffe südlich der Somme und des Aisne-Oise-Kanals schreiten planmäßig und erfolgreich fort. Die „Weygandlinie" wurde auf der ganzen Front durchbrochen. Deutsche Kampfkräfte griffen in der Nacht zum 7. Juni krneut britische Flugplätze mit Erfolg an und kehrten ohne Verluste zurück. Der Küstenabwehr unserer Kriegsmarine gelang es, an ^r nordsranzösischen Küste ein feindliches Schnellboot zu ver nichten. Die Gesamtverluste des Gegners betrugen am 6. Juni Flugzeuge, davon wurden 64 im Luslkampf, IO durch Flak abgeschossen. Neun eigene Flugzeuge werden vermißt. Die Luftwaffe zerstörte das Sendehaus des norwegischen Inders Jngöy bet Hammerfest. Dem Oberleutnant und Kompaniechef eines Pionier bataillons, Gerhard Voigt, ist es am 2. Juni bei der Erst- . Da; Urteil französische Generalstab über den britischen Soldaten Londoner Rundfunk, dessen verzweifeltes Bemühen aeeigneies Propagandamaterial angesichts der Vernich- jer des britischen Erpeditionskorps bekannt ist. zitierte vie- der ke eine Aeußerung der „Times"-Korrespondemen „bei Oien -Men Armee an der Aisne", Daran ist zunächst be- kk^ENswert, daß London hiermit offenbar die Vorstellung den» - möchte, als ob überhaupt noch britische Truppen in El», "swertem Umfang aus dem Kontinent stünden. Das ist tng,. bewußte Irreführung. Sollten wirklich noch vereinzelt I, Truppenteile an der französischen Front auftauchen, des andest es sich dabei allenfalls um Formationen, die bei tzid Posten Vernichtungsschlacht in Flandern vom Gros ihres te«„ "onskorps abgesprengt wurden und nun als verlo- ^Haufen der neuen deutschen Offensive ausgesetzt sind. Auslassung der „Times" selbst ist aber noch bcmer- Nach der entrüsteten Feststellung nämlich, daß die ^rov, - - mee über eine Feldpolizet verfügt, die hinter der 'ehki "" Ordnung und reibungslose Abwicklung des Ver- dsts^gen Hai. schließt der „Times"-Artikel mit folgen- "'Lutternder Keststellumu „Die französisch« Mrimma von Weygand soll gesagt haben... -Havas" phantasiert über die Zahl der deutschen Panzerwagen , Ueber die Auswirkungen des gewaltigen deutschen Angrif fs bringt Havas Aeußerungen des Generals Weygand, der u a. gejagt haben soll, daß der deutsche Eeneralstab mehr als ^OllO Panzerwagen in die Schlacht geworfen hätte. . Havas hat ein sehr kurzes Gedächtnis Kurz vor dem neuen "kutschen Angriff versuchte diese amtliche französische Nachrich- fnagentur das französische Volk damit zu beruhigen, daß man behauptete, die Deutschen hätten bei den Kämpfen in Belgien "nb Norbfrankreich mindestens drei Fünftel ihrer Panzerwaffen verloren. Es würde wenigstens noch acht Tage dauern, bis der M der stark abgenutzten deutschen Panzerwagen wieder fahr- fhig sein würde ... Wir fragen: Wie ist es möglich, daß nun doch noch eine Mnbar sehr große Zahl von deutschen Panzerwagen, von denen Mn Mg aufgetreten sind, für den neuen Angriff zur Verfü- ssung stehen? Wer hat sich verrechnet, der französische Eeneralis- UAus Weygand oder die amtliche französische Nachrichtenagen- P? In Deutschland und auch sonstwo in der Welt ist jedermann Mrzeugt, daß beide sich verrechnet haben. Gewußt «mueuWiche Kamysesweise Bombenangriff auf das Reservelazarett in Reuß wiederholt Acht Bomben abgeworfen . Am 28. Mai um 1.45 Uhr nachts wurde das Notburga- Ms in Neuß, das als Reservelazarett dient, von britischen Megern bombardiert, obwohl es auf dem Dach durch ei« ^°ies Kreuz als Krankenhaus gekennzeichnet ist. „. Es konnte zunächst angenommen werden, daß die feind en Flieger derartige Völkerrechtsverletzungen nur begehen, „Eü die britisch-französischen Kommandostellen Nachtangriffe ,one Rücksicht auf die Zivilbevölkerung befehlen. In der Nacht z I«n> ist aber dieser Bombenangriff auf das Notburga, Aous wiederholt worden. Es wurde von den feindlichen Flie- oery dz,, versuch gemacht, dieses Reservelazarett mit Bom- «" lu treffen. Acht Bomben schlugen erneut in der Nähe des "Metts ein. ..„Eine derartige Kampfesweise, die die primitivsten Be- ^'se von Menschlichkeit vergißt, wird erst dann ausgerottet .Pkden können, wenn die britisch-französischen Anstifter im iMen Lande unschädlich gemacht worden find. Daß das ge- ,Mkst. davon dürfen die Herren in London und Paris über- «u«i s«i«i stürmung des befestigten Ortes Bergues, südlich Dünkirchen durch kühnes und entschlossenes Handeln gelungen, mit seinem Stoßtrupp ein französisches Bataillon zu überwältigen und gefangenzunehmen. Der Safe» Cherbourg erneut Lombardiert Angriff deutscher Kampfverbände auch auf Flugplätze in Mittel- und Ostfrankreich In Ergänzung zum OKW-Bericht vom 7. Juni wird mitgeteilt: In der vergangenen Nacht griffen deutsche Kampfverbände eine Anzahl von Flugplätzen in Mittel- und Ostfrankreich an Ebenso wie bei den britischen Flug plätzen ist auch hier mit der Vernichtung einer größeren Anzahl von Flugzeugen zu rechnen. - Trotz starker Flakabwehr wurde der Hafen Cher bourg mit zahlreichen schweren Bomben belegt. Auf den Molen und in den Tankanlagen wurden starke Ex plosionen und Brände beobachtet. der deutschen Unfanterte, die hinter den Panzerkolonnen etn- hermarschierten, ist bestimmt nicht hoch." Nun, was man in Frankreich von der deutschen Infan terie denkt, läßt uns gleichgültig. Daß man mit einer schlechten Meinung keine Fronten halten kann, hat der Sieg in Flandern erwiesen. Möglich, daß die drei französischen Armeen, die in Belgien und Nordfrankreich vernichtet wur den, keine hohe Meinung vom Wert der deutschen Infanterie gehabt haben^ Sie haben aber diesen tragischen Irr tum inzwischen mit Tod und Gefangenschaft ebenso büßen müssen, wie die Polen, die Norweger, Holland und Belgien. Vielleicht interessiert man sich in London aber dafür, was der französische Generalstab vom Wert des britischen Sol daten denkt? Uns liegt die verbürgte Aeutzerung eines ho hen französischen Generalstabsofsizters aus den letzten Wochen vor. Er äußerle sich über den militärischen Wert der briti schen Infanterie recht abfällig und sagte dann wörtlich: „Nach den Erfahrungen, die wir in den letzten Tagen gemacht haben, haben die Engländer ganz entschieden den Gentleman zu Hause gelassen. Die Leute benehmen sich wie bru tale Hunde. Das bezieht sich nicht nur aus das Benehmen der Mannschaften, sondern auch auf die Offiziere." Wir haben diesen Feststellungen des französischen Offi ziers nichts hinzuzusügen. Sie sind nicht irgendein, sondern das Urteil „Masta an Italien!" Maltesische Gedenkfeier in Rom Am 21. Jahrestag des blutigen viertägigen Aufstandes der maltesischen Bevölkerung, die sich am 7. Juni 1919 gegen die englische Gewaltherrschaft erhob, fanden in Rom zwei von de» nach Italien geflüchteten maltesischen Nationalisten ver- annaftele Gedenkfeiern statt. Es wurden zum Andenken an für die Befreiung der Insel gefallenen Helden eine Ehrentafel und eine Büste des Begründers der nationalen Bewegung auf MaNa, Mizzt, eingeweiht. Der Präsident des maltesischen Aktionskomitees und Ju stizministers der früheren nationalistischen Regierung Mal tas Professor Mallia, wies daraus hin. daß sich auch heute,, genau so wie 1919, das Volk Maltas gegen England erhebe, um seine Freiheit zu fordern. Der Präsident verlas dann einen Appell, in dem daran erinnert wird, daß sich England seinerzeit mit dem Vorwand, die Bevölkerung der Insel vor der französischen Tyrann« schützen zu wollen, Maltas bemächtigt habe. Ein Fahrstunden lang habe es systematisch die Geschichte der Insel, seine Sprache, seine Sitten und seine Religion mit Füßen getreten. Die Insel sei in eine Kaserne und eine Festung eines fremden Imperiums verwandelt worden. Heute, da eine neue Zeit über Europa anbricht, richten wir Arinen und bisher Enterbten, die wir einen Teil der ita- lienifchen Familie bilden, an das große Vaterland einen Appell, aus daß wir bald init ihm wieder vereint werden. Nachdem sich der gewaltige Beifallssturm gelegt hatte, er- arift ver stellvertretende Parteisekretär Mezzasoma das Wort, um die tiefe Bedeutuna der Kundgebung zu würdigen. Lie Achse al; riwerstiWe; Werkzeug .HtalienS Haltung von entscheidendem Einfluß auf das Ge- samtbild des Kampfes" Der diplomatische Mitarbeiter der Agenzia Stefani gibt folgende zusammenfassende Darstellung der Aktion, die Italien in den ersten neun Kriegsmonaten auf militärischem, diploma tischem und wirtschaftlichem Gebiet entfaltet hat: Das faschistische Italien konnte den Vorgängen in Europa, an denen es direkt und lebenswichtig interessiert ist, nicht fern bleiben. Bereits seit dem September, 1939 haben seine politische Haltung Und das Gewicht seiner Streitkräfte in dem Gesamtbild des Kampfes einen enrrchetdettven Ein flutz gehavt. Nm für die italienische Mobilmachung auf dem einheimischen Boden, in Libyen, im Dodekanes und in Ost afrika ein Gegengewicht zu schaffen, hat Frankreich eine groß« Anzahl von Divisionen an der Westgrenze, in Nordafrika und in Syrien binden müssen, während England andere Divi- sionen in Aegypten, im Sudan, in Kenya und Palästina zu rückgehalten hat. Die Gesamtstärke dieser Kräfte hat im Laufe der ersten neun Kriegsmonate zwischen SO und 6b Divisionen geschwankt Schätzungsweise hat die Ankunft von Verstärkungen aus Australien, Neuseeland und Rhodesien in Aegypten und in Palästina die Wegnahme von einigen nicht sehr zahlreichen Kontingenten aus Nordafrika ausgeglichen. Italien hat also in den Alpen und im Mittelmeer we nigstens 5 0 Divisionen gebunden, die den West- machten in der Entscheidungsphase des Kampfes kehlen. Ferner waren Frankreich und England genötigt, auf den verschiedenen Abschnitten von den Alpen bis nach Syrien einen bedeutenden Teis ihrer L u f t st r e i t k r ä f t r einzusetzen, während im Mittelmeer ein großer Teil ihrer Flotten st reitkräste zurückgehalten wird. Auch auf diplomatischem Gebiet war Italien gegenwär tig und aktiv tätig, indem es mit seiner Haltung verhinderte, daß der Konflikt sich auf den Balkan ausdehnte, was Deutschland die Möglichkeit gab, seine Bezüge an Lebensmit teln und Rohstoffen aus diesem Raum fortzusetzen. Italien hat auf diese Weise Deutschland während der er- sten neun Kriegsmonate einen starken Beitrag in militärischer Hinsicht einschließlich der Luftflotte und der Kriegsmarine so wie auf diplomatischem und wirtschaftlichem Gebiet geleistet. Von den offiziösen Zeitungen der großen verbündeten Macht ist das offen und loyal anerkannt worden Die Achse als zuverlässiges Werkzeug der deutsch-italienischen Politik hat den geschichtlichen Interessen der beiden großen Nationen entsprochen und wird auf die Geschichte des neuen Europas einen entscheidenden Einfluß haben. Weder Lock versuche noch Drohungen, noch das Piratenwesen der Blök- kade haben auf die italienischen Richtlinien einwirken können. Diese werden von den geschichtlichen Interessen bestimmt, die. wie das in der Adresse des Nationalrates der Faschistischen Partei festgestellt wurde, sich in die Vervollständigung der na tionalen Einheit und der Unabhängigkeit aus dem Meer zu sammenfassen lassen. Im Mittelmeer und in Afrika gibt eS Knoten, die Italien auf friedlichem Weg zu lösen vorgeschla gen batte und die trotz der berüchtigten „Niemals" gelöst wer den Vor allem weiß die italienische Nation, daß der Kamps ein Kamps für die Unabhängigkeit ist. Die demo-vluto- kratischen Mächte hatten mit den Sanktionen und mit ihrer Seeräuberei die Souveränität Italiens bedroht. Die Möglich keit solcher Anschläge wird Mr immer ausgeschaltet werden müssen. , Italien hat sich seit Ausbruch nicht als Neutrale, sondern als nichtkriegführende Macht bezeichnet. Aufs neu» erfährt die Festigkeit der Achse und ihre Politik ihre Be- Währungsprobe. Zwei große Nationen, von den plutokrati- schen Weltmächten in Versailles um alle Rechte bestohlen und betrogen, kämpfen um ihre Gleichberechtigung. Sie kämpfen darüber hinaus um eine neue Ordnung. Auf dieses große Ziel ! richten die Führer beider Nationen ihre gemeinsame Politik aus. Sie steht unter dem Leitsatz „Getrennt marschieren und vereint schlagen". Erste; Artest in der NiLman-AMe Der englische Agent deponierte die Sprengstoffe in fremden Häusern In dem sensationellen Sprengstoff- und Sabotageprozeß gegen den englischen Agenten Nickman und seine Helfershelfer wurde am Mittwoch nach dreiwöchiger Verhandlung oom Stockholmer Stadtgericht das erste Urteil verkündet. Der Mitangeklagte Harry Walter Gill, der als Vertre ter seiner ausländischen Firma tätig ist, wurde zu 30V Kronen Geldstrafe verurteilt, da ihm der Besitz von Sprengstoffen nach gewiesen werden konnte. Nickman hatte bei ihm einen Koffer mir Sprengstoffen deponiert. Gill erklärte, über den Inhalt nicht unterrichtet gewesen zu sein. Es ist typisch Mr den Secret Service, daß er immer mit Hintermännern arbeitet, die um den eigentlichen Zweck des Unternehmens nichts wissen. So auch im Fall Nickman. Der . Mitangeklagte Gill hatte die Aufbewahrung der Koffer über- ' nommen und ahnte nicht, welchen gefährlichen Inhalt sie hat ten. Der Prozeß gibt einen bemerkenswerten Einblick in die berüchtigten Methoden des Secret Service. Jugendherbergen bringen Erholung und Freude! Hilf auch Du zur Errichtung durch Deine Spende am 8. und 9. Juni!