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Uhr. Inserate wer, r .0» Tageblatt. Donnerötag, den 3V. April 1863 97 r eil. d» I .1 Eltti V us-na I end U» I Uhr für die nächste scheinende Nummer »ngeuomuien. ' hie . -I ieha. che. Preis vierteljährig IS Ngr. Inserate werde» di« gespaltene Zeile »d« solche in den Straßen „nicht geduldet" werden würden. Trotz diese» Verbot» sanden nach althergebrachter Sitte, wie alljährlich ay den sogenannten Kreuztagen, auch heute öffentliche Procesfionen voll einer Kirche nach der andern statt, und zwar von der Kathedrale die Ehre f' de» N. 8 »o, t« I r: Lit > uspiel i» I Ballet. i: Lie Z Amtsblatt -es König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter lin der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. « ' . deren Raum mit S Pf. berechnet. °°g sei S SUK WM begiiivi. 'r, ml-e staist D l>« »r- der «er M llter, Us «drittes »bgedcht mich-ld! « ersM klohH Frei^ beu. l»«ö. I ii .. . Lagesoeschichie.. Berlin, 28. April. Von der hiesigen Polizei sind gestern 10 Kisten mit Minivgewehren und Bayonneten ljede etwa 20—30 Gewehre enthaltend), nebst 1 Kiste Zündhütchen, mit Beschlag belegt worden. Es scheinen Gewehre einer belgischen Fabrik zu sein, die vermuthlich sür Polen bestimmt find. — Ein am Sonnabend Vor mittag wegen des Postdiebstahls auf dem Potsdamer Bahnhose verhafteter Paketlräger hat den Diebstahl eingeräumt. Der Ver haftete war früher Postillon und wollte mit Nächstem ein selbst ständiges Fuhrwerk errichten. Wien. In hen ersten Tagen des Monats August 1865 feiert die hiesige Universität ihr fünshundertjähriges Bestehen. Zn reger Betheiligung an diesem Fest ruft der akademische Senat «Konsistorium) nun alle auf, welche der Universität »lS Lehrende oder Lernende an« , gehören oder jemals angehört haben. Alle diese haben gegen eine Einlage von 10 Fl. das Recht der persönlichen Theilnahme an allen Festlichkeiten, d«S active und passive Wahlrecht zur Repräsentation des Festes, daS Recht, mit allen Festgaben betheilt zu werden, und das Recht der Einzeichnung in bas Jubelalbum. > Sie alle bilden Eine Festgenoffenschaft. Die Einzeichnung der Theilnehmer wird in der Kanzlei der Wiener Universität entgegengenommen. Brüssel, 23. April. (F. I.) Unsre sonst so friedliche Stadt ward heute durch ein ungewohnte» tragisches Ereigniß in nicht geringe Bewegung versetzt. Ein Russe,, der Graf N .. .. (man sagt, es sei ein Verwandter des päpstlichen Nuntius Msgr. LedechowSli), hatte in seiner Behausung eine politische Discusfion mit einem Polen, der zuletzt in solche Wuth aerieth, daß er eine Pistole aus seiner Brusttasche zog und den Grafen lebensgefährlich am Kinnbacken «Nd am Hal« verwundete. Dies fand im HauSgang statt. Der Verwundete rafft alle seine Kraft zusammen und stürzt auf die Straße; sein Mörder, die Pistole in der Faust, verfolgt ihn auch hier, flüchtet sich aber eiligst beim Erscheinen eine« PolizeiinspectorS, der ihn in der „Montagne de la Eour" verhaftet und in sichern Gewahrsam bringt. Unterdeß war der Graf unter den Händen mehrer herbeigerufener Aerzte, welche die Kugel au« der Wunde zogen und den Verband «»legten. Sein Zustand ist sehr bedenklich. Freiberg, den 30. April. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen den 8. Mai Vormittags 9 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen des Ziegelstreicher Johqnn Heinrich Christoph Rau zu Dittmannsdorf gegen den ! Ziegeleibefitzer Karl Friedrich Lobin in Zug. Vormittags 11 Uhr: i Verhandlungstermin in Privatanklagsachen deS Oberlehrer Immanuel Karl Volkmar Hoffmanns gegen den Schloffermcister Moritz Wilhelm Uhlemann allhier. v Der „Köln. Ztg." schreibt man aus Turin vom 24. AW: „Wie uns ein so eben von Caprera zurückkommender Freund er zählt, kann man die vollständige Heilung Garibaldi'S erst in vier bis fünf Monaten erwarten. Den General versetzt diese Aussicht nicht in die beste Stimmung; er will gar nicht, daß Mn von . seiner Krankheit spricht, was sich freilich bei den nur zu zahlreichen Besuchen,^ die er empfangen muß, nicht leicht vermeiden laßt."^ . Polen. ' Aus dem Dorfe Krumknie bei Strzelno geht der „Bromb. Ztg." folgende Nachricht zu: Am 22. d. Nacht», hatte ein kleiner Trupp Insurgenten die Grenze übertreten, ohne zu wissen, daß sie sich 4Mf preußischem Gebiete befanden. In dem Dorfe sahen sie in einem Hause Licht und verlangten Eingang. Im Hause war jedoch eine Wache, und der herauötretende Soldat rief die Ankömmlinge mit: „Halt, Werda." an; da dieselben von ihren Waffen Gebrauch machen wollten, commandirte der preußische Unteroffizier „Feuer" und 4 Insurgenten stürzten todt nieder. Die Beerdigung derselben ist bis zum Eintreffen der Staatsanwaltschaft beanstandet, wordep. biu». alters VH Vor Kurzem ereignete sich in Grimma ein Fall, bei dem sich Freude und Trauer, so erschütternd begegneten, daß die Theil nahme aller Klaffen der Einwohner erregt wurde. Herr RatbS- maurermeister Harnisch wurde an. dem Tage, wo er diese Stellung 25 Jahre lang eingenommen hatte, von Freunden und Bekannten in der ersten Morgenfrühe in seiner Wohnung aufgesucht. DaS Blasen eines Chorals, Gesang, Anrede, Beschenkung, Schmückung dl» Jubilars selbst hatten bereits eine Weile gedauert, und um ihn auf den Gipfel der Freude zu heben, fehlte nichts weiter, als daß auch.seine Gattin, eine allgemein geachtete Frau, Zeuge davon wäre. Er geht zurück in das, Schlafzimmer, um sie herbeiMolG. .und indem er sie bei der Hand eMU erM er Vie Hand V ? Tie scheint-nur ganz kurz vorher lautlos und sanft entschlafen zu sein. , Procesfionen nur innerhalb, der Kirchen stattfinden dürfen und daß bei dem königl. Schlosse vorbei nach der Augustinerkirche, von Ker Krtuzkirche nach dem Kloster der Wizytki (grauen Schwestern) und von der BoromäuSkirche nach dem Karmelirerkloster auf der Lesche. Infolge dessen wurden gleich nach der vollendeten Procesfion die celedrirendcn Geistlichen verhaftet; man nennt unter ihnen die Ka« nonici WySzyyski und DziaSzkowSki, die vor Kurzem auS ihrer Verbannung nach Sibirien zurückgekebrt find. Man erzählt allgemein, daß auch der Erzbischof v. Felinski Stubenarrest hat, weil er die Procesfion in üblicher Weise aubefohlen haben soll. Manche ver- sichern, der Erzbischof habe sür morgen daö ganze Confistorium znsammenberufen. Sie können sich leicht denken, welche große Sen sation dieser Vorfall in der Hauptstadt hervorgerufen hat, und 'gebe Gott, daß er nicht zu neuen traurigen Verwickelungen Veran lassung giebt., Krakau, 28. April. Der heutige „Czas" meldet, daß der Jnsurgentensührer Lelewel am 24. April bei Jozefaff (zwischen Tarnogrob und ZamoSc) von 2000 Mann Russen umzingelt war, sich jedoch durchgeschlagen hat, Czachowski ist zum Hauptauführer im Sandomirschen ernannt worden. 1 Nicht« dürfte den jetzigen Stand des polnischen Aufstande» besser und wahrheitsgetreuer charakterifiren, als die diesfalls von Rußland ergriffene Maßregel deö allgemeinen Sandsturme». In sieben Gubernien.soll Rußland den allgemeinen Landsturm (naroducje opolczenie) aufgevoten haben. So wird Rußland, eine Militär macht ersten Range», durch den schon so viele und viele Male in russischen Bulletin» niedergedrückten polnischen Aufstand gezwungen, zu solchen äußersten Hilfsmitteln zu greifen, zu denen e« sonst nur Angesichts mächtiger Armeen seine Zuflucht nahm. Merkwürdigerweise hat sich gleichzeitig mit der Nachricht über den allgemeinen Landsturm die «her den bevorstehenden NuSbruch der Revolution in Rußland selbst verbreitet, und in .der TM kann die Einberufung de« allgemeinen Sandsturme« — wie die Dinge Heu». stehen, — ist Rußland nicht blo« «ine politische, sondern sogar eine sociale Revolution Hervorrufen. , «ermtwortl. «edaetem: I. D. Wels. -- Freiberger Anzeiger bi» Nachmittag»' - UN- -