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lS »ok- wSi ll er»t- l.l»- »drä. ?rvL a « ek m 8o- ciedov öo- iasier- 8-^62» iI« r, ir 6s» »eigt k um 0 687) :KMs- eeksn > ter- ellero r'oSdt. tt, Ls v! nn rrden: 60 000 r ein- Hin. l, öld Lkrt^- lsgvn. M06v- »ureer irellea 50 LU L. 6. wsrm pter i; dlo jell rteo ower- i Sick i und > sieb enten eidsll Der Ibr. » vid ;ckert -lord- irdan, risteu ieu«u scksll > uw- rks- i Oe- Lller- lieo »eng durcU is«r ickeu MLllll uzo ebea- urde. >» Ke n- ?o- Sd«r- ULl<>5 srsi 2ur tLdo vco- 5 -><>- 'uo-t- srleu l'nev LLs«ll eip- rr ru eh s olo, Voo ! k« u »itSll- sich »mn>- ; de- kezen t go- d« dtark Vi- ie io icbts lt». iweo dlisb . 18) ounx us- Vor- o!or- » der 8i- r mit mrd ugeo »peln voo Moraen-Ausgabe 112. Jahrgang «azelgenprel»: LLL-L ». »«tz»,»«» >» «»il. r»u »t« so v». » ,»1», U> vk Sl«n>« »>4 so -Pi, «»«»an« rr SelchesteeeZ»«,«, MI Vtz»ol'«nf«<» I» prell« «rh-hl. DeNe«« r »»i»«»»»!!«^ «. 7^- »a« r«,,««» »»«Ich,. p°il,«sahr. iS Vf. — v»»». «d z.fNa,« l» Pf. xser. i««u »»d - v,lll»«ck»i»«» «u, echNIU,»,»« »»» »,Icha„««,I« Ur. Verlag: vr. Reinhold ck L». Leipzig. U-zugsprris: L M A.L'"L,U»L'Sr »t«t«lladkUch M. «vo s«, Udh»t«r »»,«tUch M. 1.7»; h»r«h „Irr, «»«»4NÜ»» SfUXl«» I»« -»»« ,«vr«ch» »»»«lllch «. Ü» »t«N«1- — . - . . Amtsblatt des Rot« und des voUreiarntes »d,»d-B°«,»»« vl. o.!«. M. 0L0 ««».tUch M „WM, <»»«Ichli«»Uch p»stdrst«0g«»Lhr^ «As» «U Hauptschrlsttetter: Dr. Erich Everth. Letpzt» VLLOL LL^PHA Rr 97 Freitag, de« L2. Februar 1918 KWmm Ws dem Wege Milz Awest Die Friedensverhandlungen mit Rumänien Abreise Kühlmanns nach Bukarest BerU«, 21. Februar. (AmMch.) Staatssekretär von Kühlmau» begibt sich heute abend über Wien »ach Bukarest. * * * O Berlln, 21. Februar. (Drahlberlcht unserer Ber liner Schristleitung.) lieber die Verhandlungen mit Rumänien liegen noch keine neuen Nachrichten vor, doch iaht sich hoffen, daß die Rumänen die ihnen offen und ehrlich gebotene Friedenshand ergreifen werden. Wie wir schon kürzlich hier auf Grund einwandfreier Gerüchte Mitteilen konnten, ist die rumänische Armee nicht in der Lage, energisch Widerstand zu leisten. Unsere wochenlangen Verhandlungen mit Trotzki dürften den Beweis er bracht haben, daß es uns ernstlich um die Verständigung mit unsern östlichen Nachbarn zu tun ist, daß wir unS aber nicht scheuen, zu anderen Maßregeln zu greifen, falls unsere ehrlichen Friedens- abflchtea verkannt werden. Die Wahl dürfte für daS rumänische Volk nicht allzu schwer werden, droht ihm doch bei einer ab lehnenden Haltung völlige Isolierung und Hungersnot. Der Triedensverirag im Hauptausschutz (Drahlberlcht unserer Berliner Schriftteltvng.) b Berlin. 21. Februar. Der HaupkauSschutz setzte am Donnerstag vormittag K« tu ber Abendsttzung begonnene Beratung des FriebeaSoerlragS mit der Ukraine fort. Staatssekretär von Kühlmann war mit zahlreichen Kommissaren deS Auswärtigen Amtes erseht »nen. Zunächst wurden in der sestgeleg- le» Reihenfolge die WirtschaflSf ragen, die durch einen Zu satzvertrag geregelt sind, erörtert. Ministerialdirektor von Koerner, drr an den Verhandlungen mit der Ukraine persönlich teilgenommrn hak, setzte dem Ausschuß die ein zelnen Bestimmungen des Zusatzvertrages auseinander. Er betont«, daß ein Handelsvertrag im Rahmen des Friedensvertrages nicht ab geschlossen werden konnte, sondern, dah man sich mit einem Provisorium begatigeu motz. Die Verhandlungen mit den ukrainischen Vertretern waren nicht gerade leicht, denn die ukrainischen Unterhändler waren wegen Mangels an praktischer Sachkenntnis besonders vorsichtig und zurückhaltend. Sprachschwlerigkeiten kamen noch hinzu. ES war daher viel Geduld und große Ausdauer erforderlich, und doch Netzen sich nicht alle Mängel und Unklarheiten vermelden. Das Provlserlum ist dis zum Ablauf von sechs Monaten gebildet nach Abschluß deS Friedens mük den anderen europäischen Staaten, den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan. Eine längere Dauer wäre erwünscht gewesen, war aber nicht zu erreichen. Für die Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn auf Herbeiführung einer wirtschaftlichen Annäherung haben wir uns freie Hand vorbehalten. Ueber die Ausfuhr wichtiger Erzeugnisse aoS der Ukraine sind besondere Abmachungen getroffen. Ueber die in der Ukraine vor handenen Vorräte an Naturalien und Rohstoffen lassen sich genaue An gaben noch nicht feststellea, doch werden dle Vorräte zweifellos groß se-in. Geheimrat Peuch, der Rektor der Derllner Universität, hiev darauf einen Vortrag über die Abgrenzung der Ukrrdue gegen Voten. Die gezogene provisorische Grenze hänge zum Teil mit der asten Sprach grenze zusammen, zum Teil verläuft sie auf ukrainltschem oder polnischem Sprachgebiet. Don einer überwiegenden polnischen Bevölkerung im Tholmer Gouvernement könne nach den vorliegenden Karten und dem statistischen Material nicht gesprochen werden. Abg. v. Trampczlufky (Pole) berief sich gegenüber diesen Aus führungen auf andere Autoritäten, dle daS Lholmer Gebiet als über wiegend polnisch bezeichnet haben. Entscheidend sei, daß die Grenz« ge zogen worden ist, ohne daß man die Polen zur Mitwirkung bean sprucht habe. Abg. Seyba (Pole): Di« Polen sind so erregt, well gerad« daS Lholmer Gebiet abgctrennt wurde, mit dem sie eng verwachsen sind. In dl« Verhandlungen wurde ein Bericht deS Grase» Mirbach öder seine persönliche» Erfahrungen in Petersburg bet den beutsch-rusflschen KommissionSoerhandluuge» etnbezogen. Graf Mirbach erzählte, daß das Tempo der Ent wicklung in Rußland geradezu phantastisch schnell sei. Trotzdem leien di« Bolschnviki imstande, d'e ReglerungSmaschlne wenigstens einigermaßen im Gange zu erhalten. Allerdings gehe daS in ganz ver schiedener Weise vor sich. Der Will«, sich mit uns zu verständigen, hab« wohl ernstlich nie bestanden. Dle Bolschewiki suchten nur dle politische Propaganda. Als sich die Hoffnungen auf die Revolution in Deutschland nicht erfüllten, sei ein« starke Ent täuschung elngetreten. Unterstoakssekr-tär Döpsert: Don unserer Seit« ist vom ersten Tage, wo eS möglich war, alles geschehen, am di« Handelsbeziehung«» mit der Ukrai»« aufzunehmen. Die Handelsverträge müssen so wiederhergestellk werden, wie sie vor dem Kriege üblich waren. Eine Haapisorge sind die Grats- barkeit der Dorrät« und ihr Transport inaerhsld der Ukraine. Hierauf tritt der HaupkauSschuß in di« Erörterung rechtlicher Angelegenheiten «in. Ministerialdirektor Dr. Kriege gibt Er- läuterungen zu dem Vertrag. Artikel 4 stellt das allgemein« Prinzip auf, das schwerst« Kapitel wäre dl« EntschädlgangSfrag«, wobei zu unterscheiden sei zwischen eigentlichen KriegSschLden und Zivil- schaden. Grundsätzlich wäre» Entschädigungen der ersten Art nicht zu verlangen. Di« Schäden würden wechselseitig ausgerechnet, dagegen traten wir für -er. Ersatz für Zivilschäden mit aller Energie ein. Ebenso forderten wir Sühn« für bi« den Deutschen »m Ausland -vrch feindlich« Sonderg«satzg«lumg zog«fügt«» Schäden. Stadt and Kreis Werro Pud über 100 Deutsch«, la Fellii» etwa 140 »ab tu Kervau etwa 24. verhaftet worden. In den lettische» Kreisen baden Derhafluvge» bis jetzt noch nicht statlgesoade«. Der bekannte Aufruf zur Beseitigung aller deutschen Männer über 17, aller deutschen Frauen über 2V Jahre wurde auch in Dorpat verbreitet. Bei Dorpat ist eS zu einem Zusammenstotz zwischen Deutschen und der Roten Gard« gekommen, von der sunt Mann gelötet wurden. Dieser Umstand Kana Anlatz zu neuen Deutschmorbeu geben. Minsk besetzt vtd. BerN«, 21. Februar abends. Der Vormarsch lm Osten dauert an. Deutsche Truppen find l» M! nsk emgeruckt. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Da; erste 3ahr de; MingeMSMea ll-Boolkrieges 9590 000 Tonnen versenkt Berlin, 21. Februar. (Amtlich.) Im Monak Januar find dmch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte insgesamt 632 OOÜ Br.-Reg.-To. des für unsere Fein-e nutzbare« Handelschiffsraumes vernichtet morde«. Damit besäuft sich das Ergebnis det erster» Jahres uu- eiageschräukten U-BootkriegeS auf S SSO 660 Br.-Reg.-To. Der Chef der AdmiralstabeS der Marin«. nlsche Delegation wehrte sich stark. Spätestens bei einem allgemeinen F-ieden wird dl« Sache in Ordnung gebracht. Die zwischen Rußland und Deutschland geschloffenen Verträge bleiben zunächst zwischen Deutschland und der Ukraine wenigsten» für neun Monate bestehen. Die Wiederherstellung der Privatrechl« ist nach den deutschen Dm sch läge» «folgt. Var Austausch der Kriegsgefangene» and ZioMnteruierte« ist Mr Prlryip geregelt. Einzelheiten sind besonderen Kommissionen Vorbehalte«. Unser« Fürsorge für die deutschenKolo- »kste» in Südrvßland hat zu Garantien geführt, daß unser« DolkSgenossen hierher kommen können. Di« Ausdehnung deS Schaden ersatzes auf diese Leut« war nicht angängig, doch wurde versprochen, ste zu entschädigen, einerlei, ob sie in der Ukraine dlrtben oder zu uns auswandern. Auch die Am nestle frage ist geregelt, ebenso die Frage der in die Gewalt deS FelndeS gelangten Kauffahrteischiffe. Abg. Dr. Iunck (Natl.) spricht der Rechlskommission den Dank deS Ausschusses auS. Der vorliegend« Vertrag wird da» Vorbild für die noch zu schließenden Verträge sein. Minister'aldlreklor Dr. Kriege: Der Havptvertrag ist in fünf Sprachen abgefaßk worden, well «S nicht gelang, für di« deutsche Sprache alle Stimmen zu gewinnen. Abg. Dr. Iunck (Natl.): Es ist deutsch verhandelt worden, als» ist der deutsche Text maßgebend. Damit ist -er Haupkvertvag erledigt. LS folgt der Zusatzvertrag. Ministerialdirektor Dr. Krieg«) ES besteht die Absicht, einen AuS- lleferungSvertraz abzuschliehen. Es ist fraglich, ob sich ein SchiedsgerichtSparagraph empfiehlt. Ohne einen solchen präventiert der deutsche Text zweifellos. Auf eine weitere Anfrage er klärt Ministerialdirektor Dr. Kriege, daß -en AnsieLlern, soweit sie zurückkommen wollen, die Möglichkeit hierzu gewährt werden soll. Es folgt eine Erörterung über daS Genehm', zungsrecht des Reichstages. Abg. Dr. Iunck (Natl.) betont, daß Artikel 11 der Verfassung nicht überall di« Genehmigung durch den Reichstag fordere. Dieser Talsache sei sich dle Realerung bewuht gewesen, wie aus der Begründung hervor gehe. Sie hab« jedoch offenbar die Absicht, den ganzen Vertrag zur GenehuUgung zu unterbreiten. Der Vertrag bezeichne sich selbst als unteilbares Ganzes. Sonst hätte man genehm gunzsfreie und geneh- mlgungspfÜchsig« Verträge abschltehen müssen, wie eS 1871 ge schehen sei. Abg. Gröber (Ztr.) schlleßk sich dem an. Nach weiterer Debatte wird der FrledenSvertrag mit allen gegen zwei Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokraten in Abwesenheit der Polen genehmigt. Deutsche Beschwerde beim Wiener Minen Dle Verleumdungen, die der Polenklub deS österreichi schen Abgeordnetenhauses sich in seiner Prolesteingabe gegen Deolschland, gegen daS deutsche Heer und das deutsche Volk erlaubt hat, find in dieser Form auch durch das amtliche Wiener k. u. k. Korrespondenzbureau ohne jeden Zusatz verbreitet worden. In Wien scheint man allo keine Emp- ftndungdafür gehabt zu haben. Laß man sich dura) die Ausgabe dieser Mitteilung mitschuldig gemacht hat an den schweren Be- leidlgungen, die in dieser Prolesteingabe gegen das verbündete und befreundete Deutsche Reich geschleudert worden sind. Wie unS unser« Berliner Schristleitung mittelst, ist nunmehr der deutsche Botschafter in Wien be auftragt worden, sich wegen dieses Verhallens des amtlichen Korrespondenzbureaus mlk dem Auswärtigen Amt in Wien in Verblndungzu sehen. Es liegt auf der Hand, daß, wie wir es grundsätzlich vermeiden, uns in die inneren Ver- HÄkntsse der Donaumonarchie «Mimischen, wir auch von der anderen Seite verlangen müssen, daß Aeuherungen wie diejenigen deS PolenklubS nicht durch Verbreitung seitens einer amtlichen Nachrichtenagentur den Anschein einer gewissen Offizialität er- hätten. Der Wahlrechtskampf (Drahlberlcht unserer Berliner Schrlstlelkong,) D Berlln, 21. Februar. Die Entscheidung, die gestern im Wahlrechtsausschuh des Ab geordnetenhauses gefällt worden ist, hat von denen, die mit dem Gang der Dinge einigermaßen vertraut waren, wohl keinen mehr überrascht. Von den Konservativen war keine Einkehr zu er warten. Don jenem Teil der Nakionalliberalen, der di« starr« Prinzipienlreue in den von Grund auf veränderten Zeitläuften zu wahren sucht, einstweilen auch nicht. Und so muhte eS am End« kommen, wie es gekommen ist. Auch die Regierung ist schwerlich von dem gestrigen Beschluß überrascht worden, wie denn auch sie vielleicht an ihm nicht ganz ohne Schuld ist. Man hat doch die Empfindung, als ob Dr. Friedberg in dem erklärlichen Bestreben, ein gewisses formales Entgegenkommen zu zeigen, am Montag weitergegongen ist, als er hätte gehen sollen und wohl auch als er hatte gehen wollen. Das wird manche, die an sich schwankend geworden waren, in ihrer Entschließung» Charakterfestigkeit zu zeigen, bestärkt haben. Es scheint, daß ein zelne Mitglieder des Staotsmlnisteriums, nicht alle, sicher nicht daS Staatsminiskerium als solches und in seiner Gesamtheit, gemeint haben, man dürfe die Kommissionsberatungen nicht aus «inen toten Punkt treiben, müsse vielmehr die Verhandlungen so führen, dah immer noch eine Plattform bliebe, von der aus sich welterarbeiten liehe. Durch diese Berechnung ist durch die Bestimmung von gestern ja nun ein dicker Strich gezogen worden. Immerhin ist dle Sache noch nicht verloren. Abstimmungen im Ausschuß pflegen ja nie endgültig zu sein. Die letzte Entscheidung hat allemal da- Plenum zu fällen, und wenn dle Entscheidung auch hier wieder gegen die Regierungsvorlage auSfiele, bliebe noch die Aussicht auf das Herrenhaus. Erst wenn alle diese Möglichkeiten versagten, könnte man wirklich von einem Scheitern der Wahlrechtsvorlage sprechen. Dann wäre zu erörtern, waZ die Regierung denn nun wohl z« tun häkle, um ihre Absicht, die nach wie vor — wir möchten daS ausdrücklich unterstreichen — ernsthaft auf dle Durchsetzung ber Reform gerichtet ist, zu verwirklichen. Vermutlich würde ste dann das Haus im Augenblick nicht auflösen, da Neuwahlen im Kriege ja nun einmal nicht durchführbar sind. Aber sie würde in feierlicher Form erklären, dah sie mit diesem Haus länger zusammenzuarbeiken nicht willens sei und seine Auflösung im ersten möglichen Moment auszusprechen gedenke. Aber wie gesagt, vor läufig sind wir noch nicht so weit, und eS kann immerhin sein, daß, wenn eS hart auf hart geht und die Stunde der letzten Entscheidung anbricht, unter den Freikonservativen sowohl wie unter den Na- tionalliberalen ein Witterungsumschlag eintritt. Dah die Einsicht in das, was unabänderlich und waS kommen muh, im Wachsen ist, hat sich schließlich ja auch bei der gestrigen Abstimmung der Nationalliberalen gezeigt. Anfangs — eS ist noch gar nicht so lange her — waren eS in der nationalliberalen Fraktion fünf oder sechs, die sich für das gleiche Wahlrecht er wärmten; gestern hakte diese kleine Schar sich doch schon auf 25 Köpfe erhöht. DaS läht der Hoffnung Raum, daß die Ver nunft und die Erkenntnis der Kriegsnotwendigkeit (eS handelt sich auch hier im tiefsten Grunde um eine solche) auch weiterhin zu nehmen werden. Ueber das eine aber soll man sich nicht täuschen, am allerwenigsten aber in den Kreisen der annoch wider strebenden nakionalliberalen LandtagsmikgUeder: Zögen die Na tionalliberalen in ihrer heutigen Zerkiüstung in einen Wahikampf mit der Wahlrechtsparole — so würden sie einfach zerrieben werden. Höher aber als dle Geschicke einer Partei steht uns daS Wohl des Vaterlandes. Das aber verlangt, wie die Dinge im vierten Kriegsiahr sich gestaltet haben, daß das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht Gesetz wird- Der Vizepräsident deS StaakSmlnisterlumS Dr. Friedberg, der von einem Vertreter deS .Berl. L.-A.' befragt wurde, wie dle Regierung die Lage nach der gestrigen Abstimmung im Wahlrechtsausschuß betrachte, erwiderte: .Daß «z sich um etwas Vorläufiges und nicht Endgültiges handelt, wurde ja auch vor der Abstimmung von Vertretern verschiedener Par teien betont. Die Regierung glaubt, unter diesen Umständen di« weitere Entwicklung der Dinge zunächst abwarten zu können, und sieht sich vorerst zu keinerlei Maßnahmen veranlaßt. Ste dürste ^uf dem Standpunkt, den sie bisher eingenommen hat, bl« den, glaubt aber, daß die gestrige Entschließung, die fa noch keine Entscheidung bedeutet, ihr kein« Veranlassung gibt, seht noch einmal mit einer Erklärung hervorzukreten, zumal ich auch noch in der gestrigen Sitzung me nen Standpunkt erneut gekennzeichnet habe. Die Regierung hofft noch immer, daß sich eine Einigung in ihrem Sinne finden lassen wird. Im übrigen wird über die Vorlage ja noch viel gesprochen werden. Erst jetzt liegt wieder ein neuer konservativer Antrag vor, der di« Wahl pflicht einsühren will. Das wär, ein« Forderung, über di« sich reden ließe. Immerhin ist sie wie verschieden« ander« von sekundärer Bedeutuna. An allen diesen Rebenfragen braucht di« Vor lage nicht zu scheitern, und in ber Hauptfrag« hat di« Regierung, wi« gefugt, di« Hoffnung noch nicht verloren." Der nakionalliberalen «Magdeburglschen Zeitung' wird auS Berlln geschrieben: Bedenklich und bedauerlich scheint uns di« Abstimmung (der Frakt'on) za sein, weit sie den Gegnern der Regierungsvorlage den Mut belebt und vorläufig «ln« Einigung mit ber Regierung erschwert. DaS hak sich, bereits im DahkrechtsauZschuß gezeigt, al» trotz -eS Widerspruchs Dr. Friedbergs der stark plutokratisch« Meh^stimmen- antrag der Konservative» uüt Hilfe UM »alivnalllber^a Die »Kral-^HeriHM «in politisches ober GeschästsmiHlsterium jein wird. O Berllir, 21. Februar. (DrahtberichkunsererBer- liner Schristleitung.) Aos Polen liegen Nachrichten vor, die Reben deS StaatSs^retärS von Kühlmann und des Minister präsidenten von Celdler hätten eiaen günstigen Eindruck gemacht. In Polen ist di« Ruhe wiederhergestellk, die Streik» haben auf gehört. Der Rücktritt deS Ministeriums Kucharzewski steht fest. Leber die Bildung «ine» neuen Ministeriums ist noch nichts Ge naueres bekannt; auch steht eS noch nicht fest, ob dat neue Mini- Die Lage in Estland und Livland Rlga, 21. Februar. (Drahlberlcht.) FlüchMage erzählen, bah sich die Lag« in Estland und Livland täglich verschlimmert. In