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bellarisch» und complicirt« Inserat» cktt entsprechen dem Aufschlag. — -luge- sandt, un reoaktianelkn Lyeile, die Spaltenzeile 20 Pfg. ^Weirerttz-S^lm^" ersched,! wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und SannaSmd. — Preis vierteljährlich 1 M 2ü Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern IO Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. für die Königliche Umishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Zsraumstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnk in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem »Lllustrirten Unterhaltung»«««". Mit land- und hauSwirthschaftlicher Mouat8beilage. Nr. 36. Donnerstag, dm 29. März 1894. 60. Jahrgang. erfahren wir aus dem Berichte, daß seit Ostern 1893 ein Dippoldiswalder Kind, Herr Bürgerschullehrer Konrad Knebel-Freiberg, als Lehrer für Maschinenkunde und Zeichnen dem Lehrerkollegium angehört. Bei gegeben ist dem Berichte eine höchst interessante Ab handlung des Prof. vr. v. Schröter-Tharandt, der seine Thätigkeit auch der deutschen Gerberschule widmet, unter dem Titel: Unsere neueren Untersuchungen über die Zusammensetzung von Blößen, der Leder und die Theorie der Lederbildung. Berreuth. Am 2. Feiertag Nachmittag stürzte das 5jährige Kind des hiesigen Einwohners HauSwald unterhalb des Rittergutes in die stark angeschwollene Tännichtbach und ertrank. Der Leichnam wurde erst uotiuchM- der SeiserSdorser Mühle iu der Weißeritz gefunden. BorlaS. Sonntag, den 1. Osterfeiertag, ver anstaltete unser junger Turnverein seine 3. Abend unterhaltung und machte den Abend durch die hervor ragenden Leistungen zu einem höchst genußreichen. Da konnte man wieder einmal sehen, daß auch An fänger etwas Tüchtiges und Hervorragendes leisten können, wenn sie nur unter einem bewährten Führer mit Fleiß und Ausdauer bei der Sache sind. Und wenn man bedenkt, daß der hiesige Turnverein erst so kurze Zeil besteht, so kaiin man sich wirklich nur freuen über die Rührigkeit und Sorgfalt der Leiter, Herren Rohrwacher und Kohl, sowohl, als auch jedes einzelnen Mitglieds. Altenberg. Am Gründonnerstage hatte der am Vormittage von hier nach Kipsdorf abgegangene Post schlitten, welcher mit vier Damen als Passagieren be setzt war, unterwegs einen Zusammenstoß mit einem von unten kommenden Geschirr, indem wegen Enge der ausgeschaufelten Fahrbahn das Ausweichen schwierig und die linke Seite des Schlittens mit den Fenstern abgerissen wurde. Die Pferde gingen durch, drei der weiblichen Insassen sprangen noch heraus, die vierte, eine ältere Frau, konnte nicht sofort heraus und mußte die tolle Fahrt eine Zeit lang aushalten, bis es gelang, das Gefährt zum Stehen zu bringen. Ernstere Verletzungen von Personen sind nicht vor gekommen. Der Postschlitten kam in seinem ruinösen Zustande Nachmittags 4 Uhr wieder hier an. — Der Brandstifter Püschel ist am 15. März von der königl. Staatanwaltschaft aus dem Gefängniß entlassen und wegen Siechthums und Geisteskrankheit dem Stadtkrankenhause zu Dresden überwiesen worden, aus welchem er dem Stadtstechenhause zugesührt wurde. Nun soll der Armenverband Altenberg Püscheln in eigene Fürsorge übernehmen. Dresden. Seit einiger Zeit entfaltet sich in dem in unmittelbarer Nähe der hiesigen Echäferstraße von der Staatsbahnverwaltung erbauten Elektrizitäts werke rege Thätigkeit. Dort ist man damit beschäftigt, die großen Maschinen, die in Zukunft das zur Be leuchtung der Bahnhöfe erforderliche elektrische Licht zu liefern bestimmt sind, aufzustellen. Zahlreiche Hände rühren sich, um diese Arbeit bald zu vollenden und die Inbetriebnahme des Werkes zu dem in Aussicht genommenen Zeitpunkte — etwa in der zweiten Hälfte des Monats April — zu ermöglichen. Die Leitung«- vrähte sind schon über den ganzen ausgedehnten Abonnements - Einladung. Mit der nächsten Nummer schließt das erste Quartal und bitten wir alle unsere geschätzten Leser, nunmehr das Abonnement auf die „Weißeritz-Zeitung" umgehend zu erneuern, damit in der Zusendung der einzelnen Nummern keine Unterbrechung eintritt. Der Abonnementspreis beträgt nach wie vor 1 Mark 25 Pf. ' Alle Postanstalten, Briefträger, unsere Agenturen und die unterzeichnete Expedition nehmen Bestel lungen an. Expedition der „Weißeritz-Zeitung". Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Es war eine prächtige Ju- biläumSgabe, die Herr Kantor Oberlehrer Hellriegel an seinem 25. Charsreitagsconcert den zahlreichen Zu hörern in dem von ihm componirten Oratorium „David" bot, zu dem Herr Schuldirektor Rasche in ge schickter Weise den rein biblischen Text zusammengestellt hatte. DaS ganze Werk zerfiel in 4 Theile, Davids Berufung und Heldenthat, seine Flucht, sein König- thum, seine Sünde und Buße, sein Testament und seinen Tod. Während eine Sopranstimme als Er zähler die geschichtlichen Thatsachen wiedergab, waren die Worte Davids einer Tenorstimme und die Worte Goliaths, Jonathans, Sauls und Nathans dem Basse Mgetheilt. Die^ Ehöre «gänzten und bekräftigten die» selben durch Stellen aus den David'schen Psalmen, sowie durch eingeschobene Choräle. Die Sopransolis waren von Frl. Jenny Koch aus Dresden, an deren angenehmen, wohlgcschulten Stimme wir uns schon früher erfreuen durften, übernommen worden. Die Tenor- und Baßsolis lagen in den ebenso bewährten Händen der Herren Rasche, Krüger und Uhlig. So wohl diese Solostimmen, als auch der Sängerchor und das Orchester trugen jeder zu seinem Theil dazu bei, das Ganze zu einem wohlgelungenen zu gestalten. — Die alte Witlerungsregel „Grüne Weihnachten, weiße Ostern" ist Heuer völlig zu Schanden geworden. War auch die Schneedecke nicht aller Orlen völlig ge wichen, so war doch das Wetter so mild und ruhig wie im Sommer, und der Himmel schaute mit fast italienischem Blau zu unS hernieder. Was Wunder, daß an beiden Feiertagen Alles in's Freie hinaus strömte und sich in GotteS freier Natur erging! — Die Bauart aller Wohnhäuser zeigt vielfach, daß man früher hinsichtlich der Raumeintheilung viel verschwenderischer umging, als heutzutage. Hallen artige Hausfluren mit breiten Thorwegen geben noch vielfach heute alten Bürgerhäusern ein vornehmes oder behäbiges Aussehen. Diese Wahrzeichen alter Zeit schwinden aber von Jahr zu Jahr mehr und mehr. So find in neuester Zeit wieder in zwei derartigen Gebäuden am Markte von ihren neuen Besitzern die weiten Thorwege beseitigt und die Hausfluren zu Verkaufsräumen umgebaut worden. Der Thorbogen des einen dieser Häuser, des früher Flohrschen, zog gar oft das Auge deS Fremden auf sich, indem er sich durch besonders hohes Alter (trägt er doch die Jahreszahl 1453) und äußerst saubere Arbeit aus zeichnet, und es wäre die Vernichtung desselben sehr zu bedauern gewesen. Deshalb ist es mit Freuden zu begrüßen, daß die Stadt dieses alte Wahrzeichen er worben hat und gelegentlich an geeigneter Stelle wieder anzubrtngen beabsichtigt. — Aus dem uns mitgetheilten 5. Jahresberichte der deutschen Gerberschule in Freiberg über das letzte Schuljahr entnehmen wir die erfreuliche That- sache, daß auch diese von 44 Schülern (darunter U auS Preußen, 15 aus Oesterreich-Ungarn, 2 aus Rußland, 3 au» Holland, 2 au» Schweden, je 2 aus Württemberg und Sachsen-WetMar, je 1 aus der Schweiz, Dänemark, Neuß j. L., Baden, Bayern, Sachsen-Meiningen) besuchte, trefflich geleitete Fachschule ihren Zweck in ausgezeichneter Weise erreichte. Sonst Friedrichstädter Bahnhof gespannt und auch schon mit den eisernen Gittermasten, welche für die elektrischen Lampen errichtet find, in Verbindung gebracht. Jetzt hat man nun mit der Befestigung der großen Glas glocken an den erwähnten Masten begonnen, so daß in wenig Tagen alle Vorarbeiten für die elektrische Beleuchtungseinrichtung abgeschlossen sein dürften. Wie am Elektrizitätswerke wird auch am neuen Hafen mit unverminderten Kräften gearbeitet, so daß man auch hier der Fertigstellung naherückt. Allerdings , giebt es noch manches schwere Stück Arbeit zu be wältigen, immerhin hofft man mit Eintritt niedrigeren Wafferstandes soweit zu sein, um den Hafendurchstich nach dem Elbstrome vornehmen zu können. — Zur Einkommensteuer eingeschätzte Personen gab es im Jahre 1892 im Könige. Sachsen 699979 Stadtbewohner und 743 733 Landbewohner. Die Be wohner des platten Landes bildeten also die größere Hälfte. Gleichwohl bezogen sie von den Gesammt« einkommen der eingeschätzten Personen SachsenS nur 38,»« Proz., während auf die Stadtbewohner 61,i» Proz. entfielen; denn das Gesammteinkommen auf dem Lande bezifferte sich auf 615854885 M., in den Städten aber auf 969095747 M. Der Wohlstand der Städte gegenüber den Dörfern tritt durch vor stehende Zahlen iu überraschender Weise anS Licht. Während die Städte nach der letzten Volkszählung nur 47,es Proz. der ganzen Bevölkerung haben, tragen sie zu der Einkommensteuerlast 71,«o Proz. bei; denn die Städte haben rund 16 Millionen Einkommensteuern aufzubringen, dis Dörfer nur 6»/» Millionen Mark. Königsbrück. Der Bau der auf Etenzer Flur stehenden Militärbaracken ist nunmehr so weit ge diehen, baß die vom Kriegsministerium hierher ver wiesene Abtheilung der reitenden Artillerie Mitte Juni dieses Jahres hier sinziehen kann. Man hofft auch, daß ein Bataillon des Eisenbahnmilitärs nach hier kommen wird. Besonders unsere Stadt sieht dem Ein züge des Militärs mit großen Hoffnungen entgegen. Scheibenberg. Der Kirchenvorstand gedenkt der Frage der Kirchenheizuug näher zu treten und soll in der nächsten Sitzung eine diesbezügliche Vorlage zur Berathung kommen. ES wird beabsichtigt, zwei kleine Oefen, wie sie das königl. württembergische Hüttenwerk Wafferalfing liefert, die allenthalben sich aufs Vorzüglichste bewährt haben, zur Aufstellung in hiesiger Kirche vorzuschlagen. Wurzen. Der durch seine Kämpfe mit den So zialdemokraten, bezw. deren Führer Thiele, bekannte Stadtsekretär Hallbauer hat seine Stellung gekündigt und gebeten, die Kündigung nur bis 1. Mai laufen zu lassen, während sie eigentlich bis Ende Juni reicht. Hallbauer tritt in den Staatsdienst über. Harth«. Am Sonnabend gegen Nachmittag 4 Uhr betrat der als Schuhmacher in der Fein'schen Filzfabrik arbeitende 22 Jahre alte Voigt, gebürtig aus Plauen, den Materialladen von August Teucher, Ecke der Albert- und Waldheimerstrabe, versicherte sich der Abwesenheit des Mannes, ging in Vie Wohnstube weiter und verlangte hier von Frau Teucher Priem tabak. Als dieser gegeben, ein weiteres Verlangen nach Credit bezw. Vorschuß aber abgeschlagen worden war, versetzte der Mensch der Frau Teucher mehrere Stiche über die Hand, nach Hals und Brust. DaS dazu benutzte Taschenmesser hat der Boigt nachweislich vorher geschliffen gehabt. Er selbst ist entflohen, man ist ihm Uber auf der Spur. Die BedauernSwerthe liegt schwer, wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt darnieder. (Fortsetzung de» Sächsischen in der Beilage.) Tagesgeschichte. Berlin. Wegen Rekutkrung des HeenL 1894/95 jat der Kaiser eine Ordre erlassen, welche Bestimmungen