Suche löschen...
Dresdner Journal : 13.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-13
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 13.06.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
133 ÄS »Nllr»r«t-«reift: ü Hür. 10 «rr. i» lweb—». 1 „ 10 „ „ „ rt«»»Ulcti iu vr—«»»- 15 Kxr tiiu»iu«ru! 1 Kxr- Im tritt ?«*t uuck 8t«iup«Ieu- »cbi»^ biueu. »aseralenpreift: Hir ä«n K«um «in«' x«»p»ltea«u Leile: 1 K^r. V»t«r „Liuxeüuuat" <1i« L«U«: 2 Kxr. »rscheia«: slxlicd, wit ^oeuubnie ä«r 8ooo- uuck ?eiert»x«, ^b«uä» kür ckeu koixeuäeu 1»^. Sonnabend, dm 13. Juni. — . ...» 1^.^... . . . — l,> I -W .-..., ,. , , . . — ' lt-iir i . ZsNz.il/<- n. eL s,«.^ ; Dres-nerÄnnml. Verantwortlicher Redakteur: I G. Hartuiann. 1863 Inseratruaimahme anrwärt»: Leipetz:: tu. Lomoü—iouiir * <ie»t>r<-«<tller 3o»en»I»; «benck»».: N. kxoiril, K. lerniri«; Suwdurx-LItuu»: tt.mnuruix k Voui.««; Seriiu: Onorive'.oii« tjurii- buo>II., Uiir»!>«itrxi«'» Ünroitü: 8r»u»«o: ti. 8r.iil.orr>!; Lr—luu: Toni» 8rxr«nk»i; kruuilwrt «.» : O.üoiüi'solle liuokii.; Uölu: Xvul.» 1Hr>i:iil:u; k»ri»: v. t-H-r^urLi., (2». ruv <1« Kon« enkin»); kr»z;: 1'«. Kuiii-ivu'» öiiciiii.; Vi«a! Oouiptoirck. Wii-orr Xoituu^, 8tot»u»pi. 807. Herausgeber: . ^Lui^l. Depsckitiou 6v« 1>rv»ckner ckouruul», Vrv»<ieu, >t»rl8N»tr«8»o Ko. 7. Lehmann. Kirchenliederdichter ve. Johann Graumann (Poliqndrr), Wasserquantum geliefert haben. Das erste, welcher bei her bekannten Di-putation vr. M. Luther'S osten heranzirhrnd, gab in der Zeit von ^7 ben haben dir Westmächte sich volle Freiheit Vorbehalten. Die englische und französische Motivirung wird daher die Forderung eines Waffenstillstandes als nothwendige Vor aussetzung einer ersprießlichen Conferenz zur Lösung der Polnischen Frage ganz bestimmt enthalten, während die Cabinete von Paris und. London Oesterreich ringeräumt haben, in seiner Motivirung des Programms darauf nicht den Ton zu legen. Oesterreich wird die Forde rung des Waffenstillstandes nicht ausdrücklich stellen, aber seine Mitwirkung bei dem neuesten Vorgehen der Mächte wird es nöthigen, diele Forderung zu unterstützen. Hier mit ist zugleich die Form angedeutet, welche die dem- nächstigen diplomatischen Schritte der drei Mächte zu Gunsten Polens haben werden." Seitdem die Blätter, welche zur Partei des „Natio- nal-Vcreins" halten, sich in die äußerste Opposition zur preußischen Regierung gestellt haben, reißt sie der Eifer zu politischen Geständnissen hin, welche sie früher nicht nur sorgsam vermieden haben, sondern deren gerades Ge- gentheil von ihnen behauptet wurde. Zu solchen Aeußer- ungen gehört auch die in der heutigen Nummer der hiesigen „ Eon st itutivnellen Zeitung", daß Preußen auch deshalb isolirt dastehe, weil es „Oesterreich über- müthig mißhandelt habe". Ohne uns so harten Worten anschließen zu wollen, scheint es doch nicht ohne Nutzen für etwaige künftige Erörterungen mit der „Eon- stitutioncllen Zeitung", wenn wir von ihren heutigen Worten hiermit Act nehmen. Bisher hatten wir in Blättern von der Richtung der „Constitutionellen Zei tung" nur immer zu lesen gehabt, daß umgekehrt Preu ßen von Oesterreich beleidigt, niedergedrückt und miß handelt worden wäre. gerichtet: „Nach dem Beschlüsse der zweiten deutschen Turnlehrerversammlung in Gera soll die dritte Versamm lung deutscher Turnlehrer für das Jahr 1863 zu Dresden stattfinden. Der Dresdner Turnlehrervcrein hgt zu die sem Zwecke einen Ausschuß erwählt, welcher hiermit Ver anlassung nimmt, zu der dritten Versammlung deutscher Turnlehrer für den 30. und 31. Juli d. I. einzuladen. Anmeldungen zur Theilnahme überhaupt sowie von An trägen und Vorträgen sind baldigst und womöglich bis zum 1. Juli erbeten, damit zeitig genug die Entwerfung eines Programms erfolgen kann. Als besonder» wün- schrnswerth ist es erschienen, daß bei dieser Gelegenheit auch den praktischen Uebungen Zeit ringerchamt werde, zu welchem Zwecke einige unsrer Kollegen etwa Veran lassung nehmen wollten, zur Veranschaulichung ihrer Lehr weise und der Behandlung einzelner Turnartest Unter» richtsversuche anzustellen. Alle Eingänge in gedachter Angelegenheit find an das mitunterzeichnrte Ausschuß» Mitglied G. Ritz, Oberseergafie Nr. 33: zu adressiren." -s Der Brand de» „Kaitheater»" in Wien. Wiener-Blätter melden, daß amlü.JunidasTreumann- Theate? am Franz-Joseph'»-Kai bis auf den Grund nirdrrgrbrannt ist. Der Brand entwickelte sich so rasch, daß sckon eine halbe Stund« nach dem Ausbruche die Rettungsversuche aufgegcbrn werden mußten. Die Häuser in der Nähe schwebten in der größten Gefahr, und Die Brevstvffe flogen bis in die entferntesten Straßen; r» ist lediglich der völligen Windstille zu verdanken, daß da» Feuer auf das Theater allein beschränkt blieb. Der eigentliche Brand hat im Ganzen vier Stunden gedauert. Am längsten hielten sich di« beiden Schornsteine, welch« da» Gebäude hatte, da sie durchweg von Stein waren. Schon nachdem Alle» bereit» eingestürzt war, ragten sie noch hoch in die Lüste: zwei Keuersäulrn. Aber ihr Ein stürz, da» sah man, stand nah« bevor. Ma« mutzte nun TngesgeWchtr. Dresden, 12. Juni. Dem Vernehmen nach beabsich tigen Se. Majestät der König in der Zeit vom 22. bis mit 27. Juni einen Theil der Oberlausitz zu berei sen und werden nach den bis jetzt getroffenen Disposi tionen auf dieser Reise Königsbrück, die Steinbrüche bei Häßlich, Bischheim, Elstra, Kloster Marienstern, Bad Marienborn, Rosenthal, Königswarthe, Luga, Kleinwclke, die Kohlenwerke bei Merka, die Thonwaarcnfabnk Mar garethenhütte, Budissin, Wrigsdorf, Oberkunewalde, Lö bau, Neugersdorf, Seifhennersdorf, Leutersdorf, Zittau, Großhennersdorf, Herrnhut, Bernstadt, Kemnitz und Wen disch Paulsdorf besuchen. : Wie», IIOJuui. (W. Bl.) S«. Hoheit der regierend« Herzog von Sachfen-Koburg-Gotha ist heute Vor mittag von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen worden und ist Nachmittags zur kaiserlichen Hoftafel in Schön brunn geladen. Der Herzog wird einige Tage in Wien verbleiben. Ihre königl. Hoh. die Großherzogin von Oldenburg ist mit Familie gestern hier angekommen und im Hotel „Victoria" auf der Wieden abgestiegen.— Die Reichenbergcr Handels- und Gewerbekammer hat — dem Beispiele Prags folgend — gleichfalls eine Dankadresse an Se. Erc. den Herrn Handelsminister Grafen Wicken burg für den glücklichen Abschluß der Elbzollange- legenheit gerichtet. Wien, 11. Juni. Dir „Wiener Ztg." enthält fol gende schon telegraphisch mitgetheilte Bekanntmachung: Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchstem Handschreiben vom tz.Juni b.J.Allerhöchstihren Geh. Rath Karl Wilhelm Fürsten v. Auersperg zum Präsidenten und AUcrhöchstihren Geh. Rath und Obersthofmarschall Franz Grafen v. Kuesstein zum ViceprLsidenteu des Her renhauses des Reichsrathcs, dann den Abg. Professor Leopold Ritter v. Hasner zum Präsidenten und die Abgg. Franz Edlen v. Hopfen und Oberlandesgerichtsrath vr. Alois Lapenna zu Vicepräsidenten des Hauses der Ab geordneten für die bevorstehende Session^BÜergDidigst zu ernennen geruht. * — Das provocirteDementi wegen einer angeblichen Beschwerde des preußischen Gesandten bezüglich der Presse ist erfolgt. Die „Donau-Zeitung" schreibt: Die „Const. österreichische Zeitung" behauptet aus guter Quelle er fahren zu haben, „daß der königl. preußische Herr Ge sandte am kaiscrl. Hofe sich über die Haltung der Jour- NichtamUichrr Theil. llevrrffcht. Zeitung-schau (Donauzeitung. — .Presse. — Con- stitutionrlle Zeitung.) Tagesgeschichte. Dresden: Beabsichtigte Reise Sr.Ma jestät de- König» in die Lausitz. — Wien: Empfang des Herzogs von Eachsen-Koburg. Großherzogin von Oldenburg angekommen. Dankadresse. Dementi. — Prag: Preßverurtheilung. — Agram: Bereitwillig keit zur Lösung der BerfaflungSfrage. — Berlin: DtSciplinargrsetzr. Vertagung deS statistischen Con- gresses beantragt. Stadtverordnrtenremonstration. Ver warnungen. Einladung der König»» »ach Windsor. Jubiläum in Posen. — Köln: Die „Kölnische Ztg." und dieAeugenpflicht. — Deiren: Abgcordnetenempfang verboten. — Breslau: Stadtverordnrtenadresie. — München: Barttragen der Geistlichkeit verboten.' — 'Eisenach: Kirchenconferrnz. — Frankfurt: Arbei» tertag. Die Herzogthümerfrage im BundcSauSschusse. Bundestagssttzung. — Paris: Entgegnung des Erz bischofs von TourS wider die Zurechtweisung deS bi schöflichen Wahlrundschrribens. — Brüssel: Verblei ben deS Ministeriums. — Turin: Schließung der Universität Palermo. Keine Militärconvention mit Frankreich. — London: Die polnische Frage im Ober hause. Protokolle über die griechische Frage vorgelegt. — Warschau: Neuer Finanzdirector. Etaatsrath entlassen. Latrrnentragen. Diebstahl. — China u. Japan: Kommando deS anglo - chinesischen Heeres. EuglischeS Ultimatum au die japanische Regierung. darauf bedacht sein, zu verhüten, daß sie nach auswärts hinfallen. Au diesem Behufe wurden lange Sturmböcke angesctzt und mit Kraft gegen dieselben angerannt. Um 2 Uhr Nachts endlich begann der eine Schornstein zu wanken, und was man verhindern wollte, geschah. Mit furchtbarem Krachen stürzte er seiner vollen Länge nach gegen den Salzgries hin. Ein furchtbarer Schrei des Entsetzens ertönte. Alles stob in panischer Angst aus einander. Dichte Staub- und Rauchwolken versperrten im ersten Augenblicke die Aussicht. Man fürchtete das Schrecklichste. Aber als sich der Qualm verzogen, zeigte sich, daß glücklicherweise kein Menschenleben verunglückt war. Wie e- der Mcnschcnmasse gelungen, sich so plötz lich auS dem Bereiche des daniederstürzenden Schorn stein- zu retten, ist jedenfalls wunderbar. Bald darauf stürzte auch der andere Schornstein nach innen zusam men, und damit war jede weitere Gefahr beseitigt. Sehr IHLtig hatten sich die Turner bei der Hilfeleistung gezeigt. Di« Leitung der Löschanstaltrn war eine gute, ineinander greifende und unterstand ausschließlich den Ingenieuren de» Etadtbauamte». Die Befürchtung, daß eine Er plosion der vier Gasometer de» Theaters erfolgen werde, stellte sich glücklicherweise al» grundlos heraus, da die Röhren abscknnolzen. Aus der Brandstätte bemerkte man Se. Majestät den Kaiser, mehrere Erzherzoge u. s. w. Di« Gluth der emporlodrrndrn Flammen war gegen halb 11 Uhr eine so intensiv«, daß der Aufenthalt am jen seitigen Ufer de» Donaucanals vor dem „Dianabade" der Hitze wegen fast unmöglich war. Der Brand ver breitete übrigens über ganz Wien rin Flammenschauspiel von furchtbar«, Schönheit. DaS HauS des KomuS wurde der Stoff einer Tragödie. Bis zum Elcphansthurme empor drangen die reflectirenden Lichter, der da in seiner steinernen Hoheit wundersam angeglüht herabsah auf die vom ersten Schlummer emporgrschreckt« Residenz. Da» Bekanntmachung. Nach einer dem Ministerium deS Innern zugrksm- menen amtliche» Mittheilung ist am 10. dieses Monats in der Bank von Warschau ein Diebstahl von drei Millionen 500,000 Rubel verübt worden, worun ter sich 3 Millionen 200,000 Rubel in polnischen Pfand briefen befinden. Die letzteren können zwar zur Zeit noch nicht näher bezeichnet werden, daS Ministerium des Innern findet sich jedoch unerwartet der etwa noch anher gelangenden speciellrn Nachrichten veranlaßt, dem Publikum vorläufig dir größte Vorsicht bei dem Ankäufe von Werthpapieren der gestohlenen Gattung zu empfehlen. Dresden, den 11. Juni 1863. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. (-) Zittau, 10. Juni. Heute Abend sand die dritte Aufführung von Kirchenmusik nach historischen Ge sichtspunkten feiten des hiesigen Gymnasialchors, unter Leitung deS Herrn Kantors Paul Fischer, in hiesiger JohanniSkirche statt. DaS Programm war folgendes: Altdeutsche'Kirchenmusik. X. Preußische Ton schule. 1) „Zu dieser österlichen Zeit rc.", sech-stimmiges Festlich, von Joh. Eccard. 2) „Nun lob' mein' Seel' den Herrn re.", Melodie von Joh. Lugelmann, fünf stimmiger Tonsatz von Johanne» Eccard (1597), vom Telegraphische Nachrichten. Parts, Freitag, 12. Juui. Der „Moniteur" schreibt: Der Kaiser von Oesterreich und der König von Prru-eu hub«n dem Kaiser zu der Eiuuahme von Puebla Glück gewünscht. Der amtliche Be richt des Generals Forry über dir Einnahme kann erst am 2. Juli mit dem englischen Postdampfer avkommrn, da Puebla an» 17. ca-ttulirte, der fran zösisch« Dampfer aber schon am 15. aus Veracruz abglgangru ist. — Privatdrpeschen melden, dir Aranzoseu hätten am 18. begonnen, auf Mexico zu »arschireu. -——- . Feuilleton. * Der Ausschuß deS Verein» deutscher Turnlehrer, die Herren ve. M. Kloß, R. Nitzschr, G. Ritz, hat, der „Deutschen Allg. Ztg." zufolge, au» Dresden folgende Aufforderung an die Turnlehrer Deutschland» i Das Wablruvdschreiben der 7 Bischöfe ist de« Ttaatsrath überwiesen worden. London, Freitag, 11. Juni. In brr beu tigen Hitzung des Oberhauses fugte Earl Russell: Weiteres über die russisch-preußisch« Convrnttop sei ihm uicht bekannt. Hr. v. Bismarck stelle iu Abrede, daß dir Russen in Preußen operiren dürf ten; aber Earl Russell glaubt, daß Preußen auch ohne directeu Bruch der Neutralität den Russe« < nach Kräften Helse. und vr. Eck'» al» Amanuensi» de» Letzter« fungirte und durch diese Disputation bewogen wurde, sein« Strlle als Rector der ThomaSschule in Leipzig niedrrzulegrn und sich den Anhängern Luther'S anzureihe«. 8. Ober» sächsische Komponisten. 3) „Ach Herr, mich armen Sünder rc.", Melodie von Han» Leo Haßler (1601), Tonsatz von Christoph Dementi»-, Ged. von vr. Her man« Schein. 4) khaconnr für Violine solo von Joh. B«b. Bach, mit Orgel beglettung von Mendelssohn, Leip» zig« Santorin. S) „Herzlich lieb hab' ich Dich, o mein Herr re." (1593), vierstimmiger Tonsatz von I. H- Schein, Ted. von Martin Schelling. 6) „O h«iliger Geist rc.", Nelodte und vierstimmiger Tonsatz von Samuel Scheidt (ltz50). Hamburger LompoNtste« ba» 17. Jahr hundert». 7) „Jesu» neigt sein Haupt rc.", Passion»- liü für «ine Stimm« mit Orgrlbegleitung von Joh. Wulsgang Frank. Griechisch-katholische Kirch«»» must». 8) „Du Hirte JSvael rc.", v.erstickmi-er Ton» satz von vr. BortntanSki. Lausitzer Componisterr. 9) Jntrmdnrtton und DoppelsuD» für Orgel, compontrt Von Gustav Merkel (op. 34), zur Zett Organist an der ^die schwebenden Verhandlungen verbreitet sein wird, der aufrichtige Wille des österreichischen EabinetS, den Con- - flict in nach jeder Seite hin möglichst befriedigender Weise» zu lösen, die verdiente Anerkennung finden dürfte." > Die „Presse" schreibt untrem 10. Juni: „Die diplomatische Lage in Betreff der polnischen Angelegen-- heit ist gestern und heute Gegenstand der Beralhungen im Mtnisterrathe gewesen, und wenn auch nicht verlau- ,trt, daß die Dinge bereits vollkommen entschieden sind, so glauben wir doch mittheilen zu dürfen, daß sie sich auf glUem Wege befinden. ES ist kein Zweifel, daß Namentlich das Cabinet von Saint James den größten Werth darauf legt, die österreichische Regierung zu einem raschen Entschlüsse zu bewegen, und Lord Rüssell's vor gestern dem Oberhause gemachte Mittheilung; daß das Programm der drei Mächte fertig ist, am 6. d. M- in Wien ci.lgctrvffen. sei, und daß die Entscheidung nun mehr bei Oesterreich stehe, war offenbar darauf berech net, auf Wien einen Druck auszuüben. Sowohl in London als in Paris schien man eine sofortige unbe dingte Annahme der sechs Propositionen in der neuen, denselben von Lord John Russell und Hrouyn de Lhuys gegebenen Form zu erwarten. Man glaubte soweit nach gegeben zu haben, daß von Wien aus Nichts mehr nölhig sei, als die telegraphische Anzeige: Alles ist angenom men. Diese Erwartung der westmächtlichen Eabinete ist allerdings nicht in Erfüllung gegangen, aber die Gefahr eines Abspringens Oesterreichs von dem westmächtlichen Standpunkte und des Ueberwiegcns russisch - preußischer Einflüsse besteht, wie wir versichern können, in diesem Augenblicke nicht mehr. Die Annahme der westmächt lichen Anträge ist als gesichert zu betrachten, und der Morgen von Wien nach Paris und London abgehende Cabinctscourier wird die Zustimmung Oesterreichs zu dem westmächtlichen Programme mitnehmen, aber aller dings keine ganz unbedingte Zustimmung. — Die sechs, von Oesterreich ursprüngtich ausgestellten Punkte sind, wie man sich in Wien davon überzeugt hat, von den Weltmächten in eine neue Form gebracht worden, welche daS Wesen derselben zwar festhäll, aber writergehende Auslegungen zuläßt, als in Wien gewünscht wird. Die österreichische Regierung hat daher zu Punkt 2 und 3, welche sich auf die dem Königreich« Polen zu gewährende Nationalvertretung und Verwaltungsautonomie beziehen, «irrige Amendements gestellt, bei welchen von der Auf sagung austzegangen wird, daß Oesterreich bezüglich der HekWntss« der polnischen Nalivnalverlretnng rin» Ber- waltungsautonomie bei Rußland Nichts beänlragtnlönn«, was über die Zugeständnisse hinausgeht, die cs selbst Ungarn zu machen in der Lage ist. Da nun die fran zösisch-englische Stylisirung eine Auslegung gestattet, als beantragte man für Polen ein eigenes Heer und eigene Finanzen, so schlägt das österreichische Gegcnamcndement eine Fassung vor, welche den Reserven des Wiener Ca- binets Rechnung trägt. Wir glauben nicht, daß die westmächtlichen Cabinete, obgleich in 'ihrer Erwartung einer sofortigen Annahme von Seite Oesterreichs ge täuscht, wegen des österreichischen Gcgenamendements noch große Schwierigkeiten machen werden. Nachdem man in Paris und London dem österreichischen Standpunkte in der polnischen Frage so große Zugeständnisse gemacht,' wird man wegen dieses Gegenvorschlags das Zustande kommen des definitiven Einverständnisses der drei Ca binete über die sechs Punkte nicht aufs Spiel setzen. Allerdings werden die Cabinete von Paris und London das Gesicht verziehen und die Schuld der neuen Verzö gerung auf österreichische Rechnung setzen, aber fie wer den nachgeben, um zu einem Resultate zu gelangen. — Es ist uns von verschiedenen Seiten gemeldet worden, daß die Westmächte die Forderung des Waffenstillstandes und der Conferenz aus Rücksicht für Oesterreich fallen gelassen haben. Dieses Fallenlassen ist jedoch nur da hin zu verstehen, daß in dem aus sechs Punkten beste henden, von den drei Mächten vereinbarten Programme, welches identisch sein muß, von Waffenstillstand und Conferenz nicht die Rede ist. Aber bezüglich der De peschen, mit welchen jede der drei Mächte das identische Programm kinbegleitet, bezüglich der Motivirung dcssrl- Amtlicher Theil. Dresden, 27. Mai. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Rittergutsbesitzer Kam merrath Carl Friedrich August Freiherr Dathe vonBurgk auf Burgk das von Sr. Majestät dem Kaiser der Fran zosen ihm verliehene Offizierkrruz deS Ordens der Ehren legion annrhm« und trage. Dresden 2. Juni. Seirzk Königliche Majestät haben , dem früheren Vorstand« d«L GerichtSamteS Riesa Gerichts amtmann George Ivb von Carlowitz die wegen über kommenen Dienstunvermögen- nachgesuchte Versetzung in Ruhestand mit der gesetzlichen Pension, unter Belassung feines Titel- und Ranges, zu bewilligen in Gnaden geruhr. DriSbrn.^12. Juni. Nach den heutigen Aeußerungen der häufig zu offi-^, ciösen Darstellungen benutzten „Donau-Zeitung"^ hält Oesterreich an seiner vorsichtigen, vermittelnden, auf Erhaltung des Friedens gelichteten Politik rn der polnischen Frage fest. Das genannte Blatt sagt: „Bei mehr als einem Anlasse haben wir hervorgehoben, daß Oesterreichs Theilnahme an der Behandlung der polnischen Frage gerqde in dem Interesse wurzelt, wel ches es an der Erhaltung des europäischen Friedens nimmt. Dieser Friedensstand wird gefährdet durch die Fortdauer der Jnsurrection und des Blutvergießens auf polnischem Boden; er könnte jedoch eben so sehr, ja viel leicht in noch höhcrm Grade bloßgeftellt werden, wenn Rußland in einer Weise entgcgengetreten würde, die sein nationales Ehrgefühl schwer verletzte und Nachgiebigkeit ihm unmöglich machte. In dem Berufe der österreichi schen Politik liegt es daher wesentlich, die Gegensätze zu mildern und womöglich zu verhüten, daß sie nicht bis zur Unversöhnlichkeit entarten. Sie mußte sich beflissen zeigen, aufrichtig zu vermitteln, mußte sich eben so sehr von jeder Velleität einer rücksichtslos vorschreitenden Ac tion, als von der Verkennung der durch die Verträge festgesetzten Rechte der Polen fern halten. Sie mußte den Kern dieser Rechte in voller Unbefangenheit prüfen, ihn sondern von den revolutionären Zuthaten, und un bekümmert um den Beifall oder das Mißfallen aller ex trem Gesinnten in voller Unbefangenheit und Gewissen haftigkeit ihrer gemäßigten Ansicht im Rathe d?r belhei- ligten Cabinete Geltung zu verschaffen trachten. Die Schwierigkeiten einer solchen Haltung find nicht gering. Um stx bewahren zu können, gilt es, den aufgeregten Leidenschaften Widerpart zu bieten und Vorwürfe nicht zu scheuen, welche auS entgegengesetzten Lagern unter den verfchiide»«tzHst«» Vorwäubru erhoben werden. Srcher- lich wäre dergrößte, -ber unwiderlegbarste aller Vorwürfe, .dir unsre Staatsregierung treffen könnten, der der Ueber- ftürzung, wenn sie nämlich versäumte, alle Mittel der Transaction zu erschöpfen, um einen für beide Theile ehrenhaften und nützlichen Ausgleich herbeizuführen. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, hat die österreichische Politik ihren Einfluß aufgeboten, um den an Rußland zu stellenden Begehren jede unnöthige Schärfe und mög licherweise verletzende Bitterkeit zu benehmen. Sie konnte sich der Idee des Waffenstillstandsvorschlages nicht bei gesellen, weil Rußland darin einen' Eingriff in seine Souvcränetätsrecht, erblicken mochte, und wenn die West mächte neuestens zu einer sehr milden, nicht präjudiciel- len Fassung desselben sich entschließen, so ist das in den Augen aller Unbefangenen und Friedensfreunde ein ge wiß nicht leicht wiegender Gewinn. Wenn ferner Oester reich den Accent darauf legt, daß die Begehren, der Po le« zu gewährenden Autonomie und nationalen Vertre tung nicht überspannt werden hülfen, so folgt es hier bei der gewissenhaften Ueberzeugung, daß es zweckmäßig sei, die Vorschläge derart zu formuliren, daß Rußland sie für ausführbar und somit für annehmbar erachten kann. Wir maßen uns kein Urtheil darüber an, oh Oesterreichs redliche und durchaus uneigennützige Be mühungen von glücklichem Erfolge sein werden oder nicht. Am wenigsten wollen wir das weite Gebiet der Conjec- tur betreten und die Folgen einer Entscheidung berech nen, die in kurzer Zeit fallen wird, die jedoch geflissentlich und unnöthigerweise verzögert zu haben Oesterreich nicht beschuldigt werden kann. Aber ungeschcut dürfen wir schon jetzt aussprechen, daß, wenn einst volles Licht über Kreuzkirche zu Dresden. 10) „Vaterunser", Doppel- Kanon zü vier Chören, componirt von Leopold Schefrr (op. 27); dem gefeierten Dichter des „Laienbreviers". Wenn man nicht irrt, ist dieses „Vaterunser", dem Rob. Schumann in der „Neuen Zeitschrift für Musik", IX, Nr. 16 vom Jahre 1838, da» beste Lob ertheilt, öffent lich noch nicht aufgesührt.worden. Grwitterregrugüffe am 11. Juui in Dresden. In den Adendjtundrn des 11. Juni (Maximum der Temperatur 23,«° im Schatte») entluden sich drei Ge witter im Dresdner Elbthale, die ein sehr bedeutendes , auS Süd« 7 bis 7 Uhr 4,»r P. Lin. Rrgenhöhe; der zweite Regenguß, mit ein- zünen Schloßen gemischt, gab von 7 bis ^8 Uhr 5,7» P. Lin., der dritte und stärkste, mit außerordent licher elektrischer Entladung um) wie dex zweite au» Süd westen kommend, füllte den Regenmesser von Hll bi- 11 Uhr bis zu 7,*> P. Lin. E» ist demnach in Zeit von 1k Stunde» 17,» P. Lin. (— 1H Zoll) Wasser gefalle», rin Quantum, da» selbst nach tagelang««, Regen nur selten vorkommt; die Regenmenge de» ganzen Monat- Mai, welche 7 Tagen angehört, beträgt'nur l'-K Zoll. Der letzte Regenguß von 10 bi» 11 Uhr Abend- kam in Bezug auf die Menge de» gefallenen Wasser» fast gleich dem merkwürdigen tvolkenbruchartigen Regen vom 9. Juni 1862 (dem zweiten Pfingstfeiertagr), wo in Zett von 20 Miuuteu 9,»7 P. Lin. Wasserhöhe gemessen wurde. Karl Tr. Sachse.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite